Internationale Klubwettbewerbe

Titel für Zerbst, Liedolsheim und Raindorf / Silber an Bamberg, Pöllwitz, Staffelstein und Schrezheim

Bei den internationalen Klubwettbewerben der NBC erreichten sieben der acht deutschen Mannschaften das Finale. Der deutsche Meister der Männer, Rot-Weiß Zerbst gewann in Ludwigshafen den Weltpokal, die Frauen des KV Liedolsheim und die Männer des SKK Chambtalkegler Raindorf den NBC-Pokal in Slavonski Brod. Silber gewannen Victoria Bamberg (Weltpokal Damen), der SV Pöllwitz (Europapokal Damen in Varadzin), der SKC Staffelstein (Europapokal Herren) und der KC Schrezheim (NBC-Pokal Damen). Der KC Schwabsberg wurde Achter.


Weltpokal in Ludwigshafen:
Zerbst zum neunten Mal vorn / Mlaka Rijeka erstmals Weltpokalsieger / Titelverteidiger Bamberg wird Zweiter

Beim Weltpokal in Ludwigshafen hatten sich die deutschen Meister sowohl bei den Damen als auch bei den Herren als Sieger der Qualifikation behauptet. Alina Dollheimer hatte zwischenzeitlich mit 631 Kegeln einen neuen Hallenrekord aufgestellt. Bei den Herren holte sich Erik Kuna (Podbrezova/SVK) mit 690 Kegeln den Hallenrekord gleich am 1. Wettkampftag. 

Im Halbfinale konnten sich Zerbst und Bamberg mit 8:0-Erfolgen gegen Szeged und Rosice vorzeitig für die Finalspiele qualifizieren. In den anderen Partien steigerte Milana Pavlic (Rijeka) den Hallenrekord auf 635 und gemeinsam mit ihrem Team auf 3653 Kegel.

In den Finalspielen sicherten sich zunächst Szeged (Herren) und Rosice (Damen) die Bronzemedaille. Im Damen-Finale bestimmte der KK Mlaka Rijeka vom Start weg die Partie und ließ Titelverteidiger Victoria Bamberg beim 6:2-Erfolg niemals ernsthaft herankommen. Für die Kroatinnen, die mit 3607 Kegeln erneut die 3600er-Marke knackten, war es der erste Weltpokalerfolg in der 31-jährigen Geschichte des Wettbewerbes.

Das Herren-Finale war an Spannung nicht übertreffen und verlief völlig anders als von allen Experten erwartet. Am Start sollten Robert Ernjesi und Vilmos Zavarko für Neumarkt die Duelle einfahren, auf Zerbster Seite erwartete man einen Sieg von Manuel Weiß – die Sieger waren ganz andere. Mathias Weber schlug Zavarko vorzeitig (3:1/607:599), Florian Fritzmann holte gegen Robert Ernjesi einen riesigen 0:2-Rückstand noch auf, dafür setzte sich Armin Egger gegen Weiß durch. Die Partie war ausgeglichen wie am Start und so sollte es auch im Schlussdurchgang bleiben. Das vermeintlich stärkere Zerbster Schlusstrio vermochte lange Zeit nicht die Akzente setzen, sodass der KK Neumarkt lange Zeit vom ersten Weltpokalerfolg träumen konnte. erst im letzten Räumen platzte beim deutschen Meister der Knoten, die Neuner gaben der Partie den entscheidenden Schub in Richtung der Sachsen-Anhaltiner zum 6:2-Erfolg.

Ein großes Lob gebührt dem Veranstalter des Weltpokals im Classic-Treff in Ludwigshafen sowohl für glänzend präparierten und dennoch schwierig zu spielenden Bahnen und die gesamte Organisation im Umfeld.

Europapokal in Varadzin
Silberner internationaler Einstand für den SV Pöllwitz / Auch NBC-Pokalsieger Staffelstein eine Etage höher mit Silber

Natürlich schwang nach den verlorenen Finals etwas Wehmut mit, denn beide deutsche Vizemeister, der SV Pöllwitz (Damen) und der SKC Staffelstein (Herren), hatten durchaus berechtigte Hoffnungen auf den Titel. Pöllwitz war trotz leichter Probleme mit zwei notwendigen Wechseln Zweiter der Qualifikation mit nur 40 Kegeln hinter dem Vorjahresfinalisten Rakoshegyi (HUN) geworden. Im Halbfinale legte Anna Müller mit 596 Kegeln am Start die Grundlage für den 6:2-Erfolg gegen den SKK Nachod (CZE). Auch im Finale stellte Müller mit 600 Kegeln den Partiebestwert auf, Pöllwitz war nach dem Start auf Augenhöhe mit Rakoshegyi, doch dann zogen die Ungarinnen davon und sicherten sich mit einem 6:2-Erfolg den Titel

Feierten die Thüringerinnen mit Silber einen herausragenden internationalen Erfolg bei ihrem ersten Auftritt in Europa, so war der SKC Staffelstein als Qualifikationsbester und vorjähriger NBC-Pokalsieger durchaus ein erster Anwärter auf den Titel. Der deutsche Vizemeister untermauerte dies auch mit einem überlegenen 8:0-Sieg im Halbfinale mit herausragenden 3818 Kegeln gegen den KSK Union Orth/Donau (AUT). Im Finale aber agierte der SKC viel zu unausgeglichen – und so konnte Mertojak Split (CRO) seinen Vorjahreserfolg beim 6:2-Sieg wiederholen. Pikant dabei: Auch im Vorjahr ließ sich mit Victoria Bamberg eine deutsche Mannschaft den Titel von den Kroaten durch eigene Unzulänglichkeiten entreißen.

NBC-Pokal in Slavonski Brod
Deutsches Finale bei den Damen ging an Liedolsheim / Raindorf bei internationaler Premiere gleich mit dem Titel belohnt

Nach der Qualifikation atmeten die deutschen Frauen aus Schrezheim und Liedolsheim auf. Zum einen gingen sie einem deutschen Halbfinale aus dem Weg, zum anderen sorgte die Liedolsheimerin Saskia Seitz mit dem einzigen 600er der Qualifikation dafür, dass der vorjährige Finalist überhaupt die Runde der letzten Vier erreichte.
Auch im Halbfinale bedurfte es starker Nerven auf Liedolsheimer Seite, ehe der 6:2-Sieg gegen den Qualifikationsbesten ZKK Split (CRO) feststand. Noch vor dem letzten Satz lag der KVL nur 16 Kegel voraus, dann aber machten Sabine Sellner und die eingewechselte Jessica Dreher den Sack zu. Schrezheim agierte ausgeglichener in der Qualifikation und zog als Zweiter souverän in die Runde der letzten Vier. Auch im Halbfinale konnte der Bundesliga-Vierte des Vorjahres beim 6:2 gegen den KK Kamnik frühzeitig entspannen und Caroline Schönewolf und Sandra Winter internationales Wettkampffluidum gewähren.
Finale

Bei den Herren hatte der neuformierte KC Schwabsberg einen gelungenen Auftakt durch Michael Schlosser (579 Kegel), doch keiner der folgenden Akteure konnte an dieses Niveau heranreichen, am Ende wurden die Schwabsberger aber sehr guter Siebenter, zu Platz 4 fehlten nur 36 Kegel. Der Bundesliga-Dritte aus Raindorf hingegen fühlte sich gut in Schuss, wusste aber nicht wohin das international führen kann. Durch 624 Kegel von Daniel Schmid aber waren die Raindorfer sofort vorn dabei und gaben diesen Rang auch nicht mehr her. Im Halbfinale gab Raindorf beim 6:2-Sieg gegen den KK Kamnik (SLO) zwar beide Startduelle ab, lag in den Gesamtkegeln aber schon vorn. Wie nervenstark die SKKler anschließend in engen Duellen alle Matches für sich entscheiden nötigte schon Respekt ab. Im Finale wartete der Qualifikationsbeste Zalaegerszegi TE. Die Raindorfer stellten um und legten mit einem 2:0/53 frühzeitig die Grundlage für den 5:3-Erfolg verbunden mit dem größten Erfolg in der Klubgeschichte.
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