NBC-Pokal Herren 2015, Qualifikation, Halbfinale und Finale

Internationale Klubwettbewerbe der NBC – Übersicht

Bamberg: SKC-Männer nach 2009 erneut NBC-Pokalsieger / Deutliche Leistungssteigerung nach der Qualifikation

NBC-Pokal-Sieger 2015!! So dürfen sich die Männer des SKC Victoria 1947 Bamberg seit Samstag nennen und haben sich nach fünf Jahren wieder internationale Meriten erspielt. Mit 6:2 und 3598:3517 ksetzte sich Victoria gegen Repcelaki SE aus Ungarn durch. Beriets im Halbfinale schalteten die Bamberger den Titelvorgänger und italienischen Meister KK Neumarkt mit 5:3 und einem neuen Bahnrekord von 3659:3614-Kegeln aus. Um aber überhaupt in die K.-O.-Spiele zu kommen, musste in der Qualifikation kräftig gezittert werden. Fast wäre der SKC gescheitert, aber mit Willenskraft und Glaubensstärke wurde diese Hürde erfolgreich genommen.


Finale: Startduo ebnete den Weg



Mit Fritzmann und Lupu ging es in die Finalstartpaarung gegen Rudolf und Moricz von Repcelaki SE. Beide Ungarn leisteten erheblichen Widerstand und so stand es bei Lupu nach 60 Kugeln 1:1 und Fritzmann lag gar 0:2 zurück. So hatte es sich das SKC-Lager nicht vorgestellt. Aber beide Bamberger packten nun ihr Kämpferherz aus und spielten die Ungarn förmlich an die Wand, wobei Moricz noch am meisten Gegenwehr zeigte. Fritzmann gewann 167:119 und Lupu 158:151. Im letzten Satz waren beide nicht mehr aufzuhalten und gewannen auch diesen. Fritzmann glich mit 159:132 zum 2:2 aus und holte das Duell mit 608:543 für Bamberg. Lupu hingegen gewann 3:1 und 630:609, was eine 2:0-Führung für Bamberg bei einem Plus von 86 Kegel bedeutete.


Stimmen zum Spiel

Teamkapitän Uwe Wagner: „Ich bin stolz auf dieses Team, wie es sich nach der nicht ganz so guten Quali in den K.-O.-Spielen gesteigert hat und die beiden Gegner aus Ungarn und Italien bezwingen konnte. Jeder wusste, dass man im Halbfinale und Finale eine ordentliche Schippe draufpacken musste. Das hat die Mannschaft geschafft und damit am Ende verdient den NBC-Pokal gewonnen."
Kunze und Jelinek sollten nun gegen Farkas und Zapletan für die Vorentscheidung sorgen, doch die Ungarn hielten weiter voll dagegen. Jelinek versuchte alles, doch Zapletan hatte stets die bessere Antwort. Er gewann den 1. Satz, musste aber umgehend den Ausgleich hinnehmen. Kunze hingegen hielt sich schadlos und lag 2:0 in Front. Als nun beide Ungarn den 3. Satz für sich entscheiden konnten, keimte Hoffnung bei den lautstarken Magyaren auf. Doch Kunze und Jelinek erstickten diese im Keim, da Kunze das 3:1 gelang und Jelinek seinen Kontrahenten Zapletan nicht enteilen ließ, alledings am Ende 1:3 unterlag. Kunze holte zwanzig Kegel (583:563) und das Duell, Jelinek verlor beim (595:595) keinen einzigen Kegel. Bamberg baute so die Führung auf 106 Kegel aus.
Weiß und Wagner sollten als Schlusspaar diesen Vorsprung gegen Gosztola und Vörös verteidigen. Weiß machte im Finale da weiter, wo er im Halbfinale aufgehört hatte und begann mit 172 und 161, führte 1,5:0,5 durch ein Remis im 2. Satz. Wagner hatte mit Vörös einen sehr hartnäckigen Widersacher, der sofort ins Spiel fand und eine 2:0 Führung gegen den Bamberger erspielte, wobei dieser diesmal mit 132 und 129 den schweren Bahnen Tribut zollen musste. Trainer Csanyi reagierte und brachte Jelitte für Wagner ins Spiel. Dieser zeigte sofort sein Können und verkürzte mit 146:142 prompt auf 1:2. Weiß holte währenddessen vorzeitig das Duell (2,5:0,5-Führung). Der Sieg war dem SKC jetzt nicht mehr zu nehmen, da er 12,5 Sätze und bereits vier Duellsiege sicher hatte. Daher war es zu verschmerzen, dass die letzten Sätze jeweils an die ungarischen Spieler gingen. Weiß siegte 2,5:1,5 und 630:606, während sich das Duo Wagner/Jelitte mit 1:3 und 552:601 geschlagen geben musste.

Halbfinale: Mit Bahnrekord ins Finale


Platz 1 gegen Platz 4 – so lautete die Halbfinalpaarung für den SKC. Und auf Platz 1 stand nach der Qualifikationsrunde der KK Neumarkt – Titelverteidiger sowie italienischer Meister. Neumarkt ein Team mit italienischen Nationalspielern ergänzt mit zwei ungarischen Spitzenspieler, keine leichte Aufgabe für die Victoria. Doch die Mannen um Kapitän Uwe Wagner besannen sich auf ihr Können und so schafften sie nach einer überragenden Leistung, gekrönt mit einem neuen Bahnrekord auf der Ritzinger Anlage, den Finaleinzug.

Kiss und Righi setzten zu Beginn Fritzmann und Lupu gehörig unter Druck, da beide Neumarkter 2:0 in Führung lagen. Der 3. Satz ging jeweils an das Bamberger Duo – alles wieder offen. Lupu riss das Spiel noch aus dem Feuer und gewann mit 2:2 und 601:585 das Duell. Fritzmann hingegen musste sich dem aktuellen Weltrekordhalter Tamas Kiss 1:3/615:630 geschlagen geben. Die Ausgeglichenheit spiegelte sich im Zwischenstand wieder: 1:1 in den Duellen, Bamberg einen Kegel voraus.

Im mittleren Abschnitt spielten Thaler gegen Jelinek und Blass gegen Jelitte. Thaler und Jelinek siegten abwechselnd, sodass die Gesamtkegel entscheiden. Thaler hatte mit 625:608 die Nase vorne. Jelitte hatte gegen Blaas deutliche Vorteile und führte verdient 2:0 ehe Neumarkt Ivo Mayr für Blaas ins Spiel brachte. Mayr verkürzte umgehend auf 1:2, profitierte dabei aber von einem Fehler Jelittes, durch den dieser nicht mehr in die Vollen kam. Schnell war der Nackenschlag verdaut und Jelitte ließ Mayr keine Chance mehr. Mit 3:1 und 528:578 setzte sich der Bamberger durch und glich zum 2:2 ind en Duellen aus. Der Kegelvorsprung war auf wichtige 34 Kegel angewachsen.

Weiß und Wagner sollten den Vorsprung verteidigen und dabei nach Möglichkeit noch ein Duell einfahren. Beide hatten in Egger und Kovacs zwei starke Gegner. Mit unbändigen Willen setzte sich Weiß in allen Sätzen gegen Egger durch, weil dieser zu keiner Zeit des Spiels ein Rezept fand, den Bamberger unter Druck zu setzen. Mit 4:0 und starken 633:584 gewann Weiß das Duell und 49 Kegel. Ein Spiegelbild war das Duell von Wagner gegen Kovacs, wobei die Hauptaufgabe von Wagner darin bestand, den Kegelabstand so gering wie möglich zu halten und eventuell den einen oder anderen Satz zu gewinnen. Doch Kovacs war in blendender Spiellaune und konterte jeden Angriff Wagners. Daher setzte er sich auch verdient 4:0 durch. Die überragenden 662 Kegel reichten nicht, die Partie noch zu drehen, da Wagner auf sehr gute 624 kam und somit Bamberg die zwei Mannschaftspunkte für das bessere Gesamtergebnis (3659:3614) einstrich und den 5:3-Sieg samt Finaleinzug perfekt machte.

Qualifikation: Mit Höhen und Tiefen


Mit viel Optimismus startete Bamberg in die Qualifikation. Der SKC begann mit Fritzmann (580) und Weiß (582) und hielt Kontakt zu den Führenden. Mit Lupu (626) stürmte der SKC zwischenzeitlich auf Platz 1, den Bamberg aber noch am gleichen Tag aufgrund des Aussetzers (Hess 121, Kunze 405) hergab und sogar auf Platz 5 abrutschte. Nun lag es an Jelinek, für die Aufholjagd zu sorgen. Doch seine 554 brachten nur eine magere Führung von zwei Kegel auf Platz 5, was zum Halbfinaleinzug reichen würde. Wagner sollte nun für Erleichterung und den Halbfinaleinzug sorgen. Dafür musste er mindestens 557 Kegel erzielen. Mit 567 Kegel gelang ihm eine Punktlandung und Bambergs Team stand in den K.-O.-Spielen des NBC-Pokals 2015.

Markus Habermeyer
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