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2. BL NM 120 M

ESV Schweinfurt vs. TSV Breitengüßbach
2 : 6

(11:13; 3361:3444)

Holger Hubert – Markus Löhnert/61. Michael Seuß 4:0 (588:555), Christopher Göbel/61. Daniel Eberlein – Zoltan Hergeth 0:4 (533:629), Andreas Ruhl/44. Frank Geyer – Christoph Kaiser 0:4 (498:563), Manuel Büttner – Mario Nüßlein 3,5:0,5 (597:543), Christoph Parente – Christian Wilke 2:2 (578:586), Markus Krug – Tobias Stark 1,5:2,5 (567:568)

Alle Spiele im Überblick

2. Bundesliga Nord/Mitte 120 Männer, 6. Spieltag – Samstag, 25.10.2014

Schweinfurt: Bittere Niederlage im Spitzenspiel
Breitengüßbach: Tabellenführer entführte die Punkte

Das Spiel gegen den Tabellenführer aus Breitengüßbach war richtungsweisend, denn Schweinfurt musste gewinnen, um den Anschluss an Güßbach nicht zu verlieren. Doch leider war an diesem Tag bei den Unterfranken der Wurm drin.

Bereits im Startpaar konnten nicht die gewohnten Leistungen abgerufen werden, um das Spiel zu gewinnen. Holger Hubert erzielte an diesem Tag für ihn mäßige 588 Kegel, konnte aber durch ein 4:0 gegen seine Gegenspieler Löhnert und Seuß (555) zumindest das Duell sichern. Das Duo Christopher Göbel und Daniel Eberlein war dagegen auf verlorenem Posten gegen einen wie entfesselt spielenden Hergeth. Mit schwachen 533 Kegeln waren die Schweinfurter bei 0:4-Sätzen gegen die Weltklasseleistung von 629 Kegeln chancenlos. In den Duellen stand es 1:1, aber der Rückstand betrug bereits 63 Kegel.

In der Mittelgruppe zeigte Manuel Büttner einmal mehr ein klasse Leistung. Mit 597 Kegeln war er nicht nur bester Schweinfurter an diesem Tag, sondern konnte in 3,5:0,5-Sätzen gegen Nüßlein (543) auch locker das zweite Duell für Schweinfurt sichern. Andreas Ruhl dagegen fand überhaupt nicht ins Spiel und wurde nach 43 Wurf durch Frank Geyer ersetzt. Gemeinsam kamen sie auf indiskutable 498 Kegel und hatten keine Chance gegen Kaiser (563). Realistisch war für die Unterfranken bei 72 Kegeln weniger und einem 2:2 in den Duellen nur noch ein 4:4 erreichbar.

Doch auch im Schlusspaar fehlte der Glanz. Markus Krug kam auf brauchbare 567 Kegel, verlor das Duell jedoch 1,5:2,5 gegen Stark (568). Christoph Parente bot ebenfalls eine durchschnittliche Leistung und konnte mit 578 Kegeln trotz 2:2-Sätzen gegen Wilke (586) auch nicht punkten. Eine 2:6-Niederlage mit der bis dahin schwächsten Heimleistung in dieser Saison war perfekt.

Jetzt muss das Team sich erst mal im Mittelfeld orientieren und Schwächen des Spitzenreiters hoffen, wenn der ESV nochmal oben rankommen möchte. Zunächst sollte jedoch der Blick in die eigenen Reihen gehen und die nächsten Spiele gewonnen werden.

Holger Hubert


Breitengüßbach: Tabellenführer entführte die Punkte im Spitzenspiel

Der Paukenschlag von Zoltan Hergeth zu Beginn des Spieles, der mit tollen 629 Kegeln den Partiebestwert stellte, schien die Hausherren frühzeitig geschockt zu haben. Dadurch mussten die Unterfranken gleich einem hohen Rückstand hinterherlaufen, den sich der selbstbewusste Tabellenführer im weiteren Spielverlauf nicht mehr nehmen lies. 6:2 und 3444:3361 lautete am Ende das Resultat aus Sicht der weiterhin ungeschlagenen Breitengüßbacher beim Spitzenspiel in Schweinfurt…

„Es war heute ein wirklich seltsames Spiel! Wir haben einfach zu deutlich unter unseren Möglichkeiten gespielt, Breitengüßbach hat jede Schwäche von uns eiskalt ausgenutzt und uns dafür am Ende klar bestraft. Somit geht der TSV zu Recht und in der Höhe auch als verdienter Sieger von der Bahn", so resümierte der enttäuschte Holger Hubert am Ende die Leistung seiner Mannschaft gegen den TSV Breitengüßbach.

Konnte am Ende strahlen nach Partiebestwert und Duellsieg – Zoltan Hergeth. Foto: TSV

Bereits im Startpaar lief vieles nach Plan für den TSV, denn mit einer etwas vorsichtigeren Aufstellung in den Direktduellen wollten die Oberfranken einen Rückstand nach Gesamtkegeln vermeiden und durch Löhnert und Hergeth mindestens ein Duell einfahren. Der sonst so starke Heimkapitän Hubert tat sich zudem auf der ersten Bahn (136) sichtlich schwer, und so hatte Löhnert mit dem letzten Wurf die Möglichkeit zum Satzgewinn, doch der nötige 7er blieb ihm verwehrt. Danach hatte Löhnert Probleme und der TSV reagierte beim 0:2 und brachte Michael Seuß. Dieser zeigte einen tollen Schlussspurt (144+147) konnte aber das deutliche 0:4 gegen einen immer stärker werdenden Hubert (588) nicht verhindern. Dennoch: Die 33 Verlustkegel waren voll im Rahmen, denn auf den Nebenbahnen zeigte Hergeth wieder einmal Kegelsport der Extraklasse! Über die Durchgänge 152/149/159/169 ließ er seinem Gegnerduo Göbel/Eberlein (533) keinerlei Angriffschancen beim glatten 4:0-Erfolg und erzielte dabei das Partiebestergebnis von tollen 629 Kegeln.

Für Kaiser und Nüßlein bestand nun in der Mittelgruppe die Aufgabe, weiteren Druck durch Duellsiege gegen die Hausherren aufzubauen. Da der Schweinfurter Ruhl wie von der Rolle spielte (120/122) und auch der Ersatzmann Geyer (122/134) nicht viel Besseres aufbieten konnte, hatte Kaiser mit seinem ordentlichen Ergebnis von 563 keinerlei Probleme ein glattes 4:0 gegen die indiskutablen 498 des Unterfrankenduos einzufahren. Nüßlein tat sich an diesem Tag sichtlich schwer auf der Anlage und hatte mit Büttner (597) auch noch den tagesbesten Schweinfurter gegen sich. Durch zwei schwache Bahnen musste sich der TSVler mit 543 Kegeln zufrieden und auch klar gegen Büttner geschlagen geben.

Bei Gleichstand in den Duellen (2:2) und einem Plus von 74 Kegeln war die Marschrichtung für das Schlussduo Wilke und Stark klar. Die Gesamtkegel halten und noch mindestens ein Duell einfahren. Parente versuchte mit starken 158 sofort Druck aufzubauen, doch Wilke wies ihn mit bärenstarken 167 in die Schranken. Nach dem weiterem Satzgewinn führte der TSV hier bereits 2:0. Mannschaftsführer Stark erwischte mit 150:144 ebenfalls gegen Krug den besseren Start. Im 2. Durchgang profitierte er dann vom letzten Wurf des Gegners und bekam dadurch die Punkteteilung „geschenkt". Vielleicht der spielentscheidende Schub, denn auf der nächsten Bahn setzte sich Stark 142:136 knapp durch, machte aber frühzeitig den dritten Duellsieg und damit auch schon Sieg perfekt, obwohl Wilke den Anschluss durch Parente hinnehmen musste. Trotz Ausgleichs zum 2:2 konnte dieser am Ende mit starken 586:578 auch noch das letzte Duell zum 6:2-Erfolg der Gäste einfahren. Stark verlor zwar die letzte Bahn, hatte aber mit 568:567 auch noch knapp die Oberhand im Endresultat gegen Krug behalten.

Tobias Stark

2. Bundesliga Nord/Mitte 120 Männer, 6. Spieltag: Vorberichte

Breitengüßbach: Brisantes Duell zum Ende der Derbyserie

Nach den letzten siegreichen Spielen gegen Erlangen, Fürth und Bamberg steht für den derzeitigen Tabellenführer das letzte und wohl schwierigste Frankenderby dieser Serie an. Dabei geht die Reise nach Unterfranken, zum ESV Schweinfurt, Bundesligaabsteiger der letzten Saison und zugleich einer der Mitfavoriten auf den begehrten Meistertitel in der 2. Bundesliga Nord/Mitte.

Nach Regenerationspause wieder rechtzeitig fit zum vierten Franken-Derby – Zoltan Hergeth. Foto: TSV

Schweinfurt hat sich vor Saisonbeginn selbst das hochgesteckte Ziel „direkter Wiederaufstieg" vorgenommen und zeigte in den ersten Spielen der Saison, dass dies trotz der Abgänge von Christian Rennert (SKC Staffelstein) und Hans Dippold (PSV Franken Neustadt) eine realistische Zielvorgabe ist. Nur die schmerzhafte 3:5-Niederlage am vergangenen Wochenende in Partenstein war für die ambitionierten Unterfranken so wohl nicht eingeplant, ist man dadurch doch, laut eigener Aussage, in diesem „Finalspiel gegen Breitengüßbach" schon frühzeitig in der Saison zum Siegen verdammt, will der ESV noch ein Wörtchen bei der Vergabe des 1. Platzes in der Liga mitreden.

Stimmen zum Spiel

Tobias Stark, TSV-Mannschaftsführer: „Gerade gegen den starken Mannschaftsführer der Schweinfurter Holger Hubert wird es uns nur schwer gelingen, das direkte Duell zu gewinnen! Aber ein Spieler entscheidet in diesem System kein ganzes Spiel, und so müssen wir versuchen, in den anderen Duellen taktisch geschickt aufzustellen, um dort die nötigen Siege für einen sicherlich möglichen Punktgewinn oder sogar Auswärtserfolg einzufahren! Dafür müssen wir bei unseren Einzelergebnissen zwar eine deutliche Leistungssteigerung zum vergangenen Wochenende in Bamberg abrufen, dass dies aber realistisch ist, haben die starken Trainingseindrücke in dieser Woche bestätigt und so gehen wir motiviert und selbstbewusst in dieses richtungweisende Match."
Der Bundesligaabsteiger belegt im Moment mit 7:3-Punkten den 3. Platz in der Tabelle und wird angeführt von seinem erfahrenen und spielstarken Kapitän Holger Hubert, der auch schon in den ersten beiden Heimpartien mit 654 und 612 Kegeln seine Ausnahmestellung in dieser Mannschaft und Liga zeigte! Gute Unterstützung erfuhr er durch Christoph Parente (639/575), Andreas Ruhl (596) und dem bisher gut eingeschlagenen Neuzugang vom SV Herschfeld, Manuel Büttner (572/581). Den Kader komplettieren neben dem ehemaligen Güßbacher Roland Peter noch Daniel Eberlein, Markus Krug und Christopher Göbel.

Erfreulich für den Spitzenreiter aus Oberfranken ist derweil, dass sich nach der Regenerationspause beim vergangenen Spiel in Bamberg Leistungsträger Zoltan Hergeth fit zurückgemeldet hat. Dem TSV steht dadurch wieder der komplette Kader für die schwierige Auswärtsaufgabe in Schweinfurt zur Verfügung. Der Druck dürfte dabei wohl eher bei den Hausherren liegen, die diese Partie mit allen Mitteln gewinnen müssen, um nicht frühzeitig den Anschluss an die Tabellenspitze zu verlieren. Der TSV hingegen kann etwas entspannter in die Partie gehen, denn selbst bei einer unverhofften Niederlage in Schweinfurt hätten die Gäste eine Woche später zu Hause mit einem Sieg gegen den direkten Verfolger aus Hirschau das Heft wieder selbst in der Hand, um auch weiterhin an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga Nord/Mitte zu verweilen.

Tobias Stark

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