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2. BL SM 120 F

SV Weidenstetten vs. BC Schretzheim
3 : 5


Alle Ansetzungen und Liga-Ergebnisse des 14. Spieltages


2. Bundesliga Süd/Mitte 120 Frauen, 14. Spieltag – Sonntag, 07.02.2016

Weidenstetten: Unglücklich um einen Kegel verloren
Schretzheim: Nichts für schwache Nerven

Irgendwie kommen die Frauen des SV Weidenstetten im neuen Jahr nicht richtig in Fahrt. Gegen den Tabellennachbarn BC Schretzheim verloren die Weidenstetter 3:5, wobei am Ende gerade mal ein Kegel den Ausschlag über Sieg und Niederlage gab. Insgesamt war jedoch die Weidenstetter Mannschaftsleistung zu schwach, um den Sieg zu sichern.

Fehlstart für die Gastgeberinnen: Bianca Habison (500) musste sich trotz des besseren Ergebnisses mit 1:3 Simone Perzl (495) geschlagen geben. Julia Pscheidl erwischte einen gebrauchten Tag und wurde nach 60 Wurf und schwachen 219 Kegeln durch Bettina Seibold ersetzt. Die packte zwar noch 252 Kegel drauf und konnte zum 2:2 ausgleichen, der Mannschaftspunkt ging aber mit 471:481-Kegeln an Elisabeth Mannert. Schon lagen die Gastgeberinnen 0:2, aber nur fünf Kegel zurück.

Die Mittelpaarungen wurden dann vom SV Weidenstetten beherrscht. Katharina Philipp (499) konnte sich mit 3:1 gegen Christine Grau (476) durchsetzen. Annelen Bosch gewann ihr Duell gegen Jennifer Pöhlmann mit 2,5:1,5 und 505:499. So war der 2:2-Ausgleich geschafft und der Rückstand in der Kegelwertung wurde in eine knappe Führung von 24 Kegeln umgewandelt.

Der Schlussdurchgang war schließlich Spannung pur. Ursula Nothelfer erwischte nicht ihren besten Tag, blieb bei 496 Kegeln hängen und war beim 0:4 gegen Marion Frey (540) chancenlos. Pia Wehling setzte sich gegen Giulia Pelger bei 2:2-Sätzen mit 506:492-Kegeln durch. Die siegbringenden Punkte (3:3 in den Duellen) holte sich der BC Schretzheim denkbar knapp mit 2978:2977-Kegeln.

Stefan Hatzelmann


Schretzheim: Nichts für schwache Nerven / Sieg mit einem Kegel Vorsprung

Die Zuschauer bei den Zweitligaspielen der BCS-Frauen kommen derzeit voll auf ihre Kosten. Der Sonntagskrimi findet schon am Nachmittag statt und ist nichts für schwache Nerven.
Jahreszeitengemäß gekleidet feierten die Schretzheimerinnen ihren "Ein-Kegel-Sieg" in Weidenstetten. Foto: BCS

Die Kleeblattfrauen brachten nach dem Spiel gegen den Spitzenreiter aus Ingolstadt auch im Vergleich gegen den württembergischen Vertreter Weidenstetten das Kunststück fertig, dass das Spiel erst mit dem letzten Wurf mit einem Kegel entschieden wurde. Gegen Ingolstadt stand Schretzheim allerdings Fortuna nicht zur Seite, das Spiel ging an den Gegner. Diesmal aber machten es Thomas Zaschkas Schützlinge besser und gewannen nach einem dramatischen Schlussspurt mit dem letzten Wurf noch das Match. Marion Frey war die Ausnahmespielerin. Nicht nur der Partiebestwert von 540 Kegeln sondern auch ihre Nervenstärke bei den letzten Würfen waren ausschlaggebend für diesen wichtigen Erfolg.

Schretzheims Start war optimal. Sohl Simone Perzl (495) als auch Elisabeth Mannert (481) holten sich ihren Mannschaftspunkt gegen Bianca Habison (500) und Julia Pscheidl/Bettina Seibold (471). Die Gesamtausbeute waren aber nur fünf Kegel plus.

Im Mittelteil dominierten die Württembergerinnen und glichen nach Duellsiegen aus. Zudem konnten sie sich einen Kegelsprung von 29 Kegeln erspielen. Christine Grau (476) war nur im ersten Satz obenauf, dann aber dominierte Katharina Philipp (499) und holte sich die restlichen Satzpunkte. Jennifer Pöhlmann (494) hielt das Spiel lange offen, Annelen Bosch (505) setzte sich dann aber doch durch und holte sich den Mannschaftspunkt.

Die Hoffnung ruhte nun ganz auf der Schlusspaarung des BCS. Bei Giulia Pelger (492) lief es zunächst ganz schlecht. Sie stand am Rande der Auswechslung. Doch Betreuer Thomas Zaschka vertraute ihr und ließ sie weiterspielen. Pelger rerchtfertigte dies und war plötzlich wie ausgewechselt und lieferte ein großes Spiel gegen die beste Heimspielerin Pia Wehling (506) ab. Im zweiten Satz verpasste sie nur knapp um drei Kegel den Satzsieg, die restlichen Spiele war Pelger obenauf. Doch mangels 15 Kegeln ging der Mannschaftspunkt an die Gegnerin.

Stimmen zum Spiel

Pressewart Helmut Frank: „Zwei solch knappe Spiele in Folge mit einem Kegel Differenz gibt es nicht alle Tage. Hier werden die Spielerinnen und vor allem die Zuschauer voll gefordert. Alle kommen auf ihre Kosten – nur für den Verlierer ist es bitter. Aber diesmal ist es ja gut gegangen und Schretzheim konnte jubeln. Es war ein wichtiger Sieg – aber noch muss um den Klassenerhalt gekämpft werden. Das nächste Heimspiel gegen Ulm bringt den nächsten Krimi."
Da sich Pelgers Niederlage trotz ihres unbändigen Einsatzes abzeichnete, lag alles an Marion Frey, um für ihr Team noch den Sieg zu retten - der Duellsieg musste her und die Gesamtkegel überboten werden - eine Mammutaufgabe. Doch auf den schwer zu spielenden Bahnen zeigte Frey ihre Klasse und trumpfte mit dem Partiebestwert von 540 Kegeln auf. Mit glatten vier Satzsiegen war sie Ursula Nothelfer (496) klar überlegen. Schretzheim war dank Frey (und Pelgers Kampfgeist) auf den letzten Würfen den immer noch führenden Gastgeberinnen gehörig „auf dem Pelz gerückt". Frey hatte in Wurf 117 das Bild mit einer Fünf eröffnet, hatte dann die Nervenstärke um mit Wurf 118 und 119 die beiden Pärchen zu räumen. Beim letzten Wurf in die Vollen gelang ihr noch eine Sieben.

Doch nach Spielende zeigte sich zunächst noch Ratlosigkeit bei beiden Mannschaften, denn eine Anzeige mit den Gesamtkegeln war auf den Bahnen gar nicht vorhanden. Erst der Taschenrechner brachte die Gewissheit – Schretzheim hatte mit dem letzten Wurf von Frey einen Kegel mehr und damit den Sieg erzielt. Es gab nun kein Halten mehr bei den BCS-Frauen und ihrem Anhang und es machte sich grenzenloser Jubel laut. Mit diesem wichtigen Sieg konnte sich Schretzheim auf den dritten Tabellenplatz vorarbeiten. Dennoch müssen die BCS-Frauen noch einige Punkte holen, um endgültig gesichert zu sein. Dies sollte mit dieser Moral aber zu schaffen sein.

Helmut Frank

Homepage BC Schretzheim