Europapokal Frauen 2014 in Varazdin – Donnerstag, 2.10.2014

Mit dem letzten Wurf ins Halbfinale


Grandiose Nervenstärke zweimal in fünf Tagen bewiesen – Bianca Sauter. Foto: KCS

Spannender hätte es am letzten Tag der Qualifikation nicht werden können. Am Ende waren es vier Kegel Vorsprung vor dem fünften Platz. Verena Schupp, Saskia Barth und Bianca Sauter vollendeten am letzten Tag der Qualifikation die Mega-Sensation. Der KC Schrezheim steht im Halbfinale des Europapokals.

Doch von Anfang an. Verena Schupp spielte hoch konzentriert und super konstant. Ein Bahndefekt brachte sie nur kurz aus dem Konzept, doch so leicht ließ sie sich nicht beirren. Sie zeigte, was in ihr steckt, dabei machte sie auch mit den schweren Bahnen Bekanntschaft. Mit Souveränität spielte sie ihre Würfe. Auf der letzten der vier Bahnen verlief ihre Kugel leicht. Sie kämpfte um jeden Kegel – 527 sollten am Ende viel wert sein.

Zur Mittagszeit kam Saskia Barth. Sie wusste aus den Durchgängen zuvor, dass nur ein super Ergebnis Schrezheim noch im Rennen halten kann. Sie begann mit hervorragenden 99 Kegeln in die Vollen und einer 149er-Bahn. Es sah gut aus, auch auf der zweiten Bahn erspielte sie sich hervorragende 141 Kegel. Auf der dritten Bahn hatte sie viel Pech, erkämpfte dennoch 127 Kegel. Barth ließ nicht locker und legte tolle 151 Kegel drauf. Ihre 568 Kegel waren das Bestergebnis im Team.

Es folgte das große Rechnen. Für den Einzug ins Halbfinale brauchte Bianca Sauter (zuletzt 626 in der Bundesliga) mindestens 548 Kegel. Auf Österreich mit Regina Grafl hatte sie 18 Kegel Vorsprung. Die ersten drei Halbfinalplätze waren zu diesem Zeitpunkt bereits vergeben. Sauter begann die große Mission klasse: Nach 15 Wurf hatte sie 103 Kegel, was sich auf 155 nach dem Räumen summierte. Grafl hatte 30 Kegel weniger. Doch dann kam sie immer stärker auf und spielte super Würfe. Sauter spielte auf der zweiten Bahn zwar hervorragende 145 Kegel, Grafl konterte mit 150. Auf der dritten Bahn fand Sauter nicht sofort ihre Gasse und das wurde schamlos ausgenutzt. Der Vorsprung war nicht nur weg, im Gegenteil, sie lag zwei Kegel zurück. Das brachte Sauter so richtig auf Touren. Mit Unterstützung der vielen mitgereisten Fans und ihren Mannschaftskolleginnen kämpfte sie sich zurück ins Spiel. Vor den letzten Räumern waren es drei Kegel Rückstand auf Grafl. Sauter spielte clever und sicher ihre Räumer an, doch die Österreicherin machte es gleich. Es stand fest, die Spielerin die den ersten Fehler macht, verliert diesen nervenaufreibenden Kampf. Sauter ließ sich nicht beirren, super konzentriert zog sie ihr Ding durch. Drei Würfe vor Schluss hatten beide Spielerinnen dasselbe Bild stehen, für das man zwei Wurf benötigt. Sauter erspielte sich den ersten der beiden Kegel, die Österreicherin schob vorbei. Nun musste Sauter einen einzigen Kegel räumen und mindestens 5 in die Vollen machen. Ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen sicherte sie mit 561 Kegeln den Einzug ins Halbfinale. Die Halle tobte!

So etwas hat man noch nicht erlebt. Mit vier Kegeln Vorsprung schafften die Schrezheimer Mädels den Einzug ins Halbfinale. Das spiegelt nur das tolle Niveau und den super Mannschaftszusammenhalt wieder. Trainer Wolfgang Lutz und CO-Trainer Fabian Lutz fehlten am Ende die Worte. Der Stolz stand ihnen ins Gesicht geschrieben!
Im Halbfinale spielen die Mädels gegen den Quali-Sieger KK Mlaka Rijeka aus Kroatien.

Kristina Sanwald
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