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Nach dem Wochenende der Topduelle nur noch Meister:innen verlustpunktfrei

Die Meister:innen schlugen zu. Am Samstag Rot-Weiß Zerbst mit atemberaubenden 4137 Kegeln beim 6,5:1,5 gegen Hallbergmoos, am Sonntag Victoria Bamberg mit einem 6:2-Auswärtsseig beim Europapokalsieger SV Pöllwitz. Beide Teams stellten auch die "Spieler:innen des Tages" mit Christian Wilke (720) und Sina Beißer (667). Nun zieren beide – allein noch ungeschlagen – die Tabellenspitze, wie so oft in den letzten Jahren und vor allem immer am Saisonende.

Liedolsheim nutzte die Gunst der Stunde und schob sich mit einem 7:1 gegen Lorsch auf Rang 2 der Tabelle vor. Am nächsten Spieltag in 14 Tagen kommt es dadurch zum nächsten Topduell Erster gegen Zweiter, wenn der KVL in Bamberg aufschlägt.

Bemerkenswerte Auswärtssiege feierten am Sonntag Erlangen-Bruck mit einem 7:1 in Schrezheim sowie tags zuvor Bamberg in Wernburg (6:2) und Friedrichshafen in Schwabsberg (7:1). Alle drei sorgten für noch mehr Spannung im Kampf gegen den Abstieg.

Durch den 6:2-Sieg von Poing im Kellerduell gegen Schretzheim, ist der geschlagene Neuling einziges Erstliga-Team, dass noch ohne Sieg ist. Die anderen Aufsteiger haben naturgemäß alle weiterhin den Blick nach unten gerichtet, Eggolsheim aber steht nach dem 7:1 gegen Pirmasens bei 6:6-Zählern im gesicherten Mittelfeld. Unterharmersbach (2:6 in Raindorf) und Lorsch (0:8 in Breitengüßbach) waren zwar an diesem Samstag chancenlos, aber das ganze Quartett ist eine große Bereicherung in der Beletage des deutschen Classic-Kegelns.

Nun ist aber zunächst einmal Pause in Sachen Bundesliga, denn am kommenden Wochenende steht die 3. Runde im DKBC-Pokal auf dem Programm.

1. Bundesliga 120 Frauen, 7. Spieltag, 6. November 2022

Bamberg siegt in Pöllwitz – Erlangen-Bruck in Schrezheim

Dokumente des Spielleiters vom Sonntag

1. Bundesliga 120 Frauen pdf excel
2. BL Mitte 120 Frauen pdf excel
2. BL Ost 120 Frauen pdf excel
2. BL Süd 120 Frauen pdf excel

Pöllwitz – Bamberg 2:6 (10,5:13,5; 3659:3692)
Start (1:1/32): Einen etwas unerwarteten Verlauf nahm die erste Hälfte, weil nicht Anna Müller (304) die Pace bei den Gastgeberinnen bestimmte sondern die Teambeste Sarah Conrad (317, am Ende 641). Sie lag zwar 0:2/-11 gegen Sina Beißer zurück, doch war diese trotz der 328 enorm gefordert. Im ersten Satz musste sie im letzten Wurf eine Fünferkombination räumen, was ihr gelang und dennoch darauf hoffen, dass Conrad weniger als eine Acht ins volle Bild spielt. Mit einer 7 blieb der Satz bei Beißer, die auch im zweiten Satz davon profitierte, dass Conrad sich im Anwurf bei Wurf 28 die Kegel 45 stellte und nicht mehr ins volle Bild kam. Ungewohnte Probleme im Räumen hatte Müller, die aber - da es Antal nicht anders ging – dennoch komfortabel 2:0/29 führte. Als im dritten Satz Antal schon in die Vollen Müller (93:111) nicht mehr folgen konnte, war der Duellsieg für die Einzelweltmeisterin vorzeitig in Sack und Tüten. Auf Biegen und Brechen und das auf allerhöchstem Niveau ging es hingegen nebenan weiter. Im 29. Wurf gelang Conrad, die bis dahin knapp führte, nicht die Neun, sodass Beißer noch an ihr vorbeiziehen konnte und ihr Duell ebenfalls vorzeitig gewann. Mit den 173 auf den Partiebestwert von 667 Kegeln kann Beißer auch noch 22 Kegel auf den letzten 30 Wurf gutmachen.
Mitte (1:3/-16): Melissa Müller (361 auf 60 Wurf) und Klara Sedlar (341) sorgten frühzeitig für die Wende im Spiel – Bamberg lag bereits nach dem ersten Satz mit 18 Kegeln vorn und baute dieses Plus gleich noch einmal auf 85 Kegel aus. Lediglich Gabriele Muhl (313) konnte einigermaßen folgen, während Friederike Schulz nicht ins Spiel kam. Dann erwachten die Mücken, verkürzten auf 61 Kegel und Muhl hatte bei 1:2/-3 plötzlich den Duellsieg vor Augen. Müller siegte nebenan vorzeitig, büsste aber im letzten Satz gegen Schulz 44 Kegel ein, sodass Pöllwitz wieder auf Schlagdistanz an die Gäste herankam. Muhl spielte sich mit einer Neun in Wurf 26 in Führung, musste aber am Ende den Satzgleichstand und damit die knappe Duellniederlage gegen Sedlar hinnehmen.
Schluss (2:4/-33): Ein Superstart von Celine Zenker (162) hielt alles beim Alten. Da sie Marie-Christin Illert weiterhin dominierte, und die Pöllwitzerin im letzten Satz völlig aus dem Tritt kam, war der ebenso deutliche Duellsieg von Dianna Langhammer nicht ausreichend, um das Kegelminus noch auszugleichen. Für Pöllwitz ist es die erste Saisonniederlage, für Bamberg ein Big Point im am Ende recht ruhigen Hexenkessel.

Liedolsheim - Lorsch 7:1 (16,5:7,5; 3600:3444)
Einen völlig verkorksten Start von Vanessa Rauch/Mara Seitz (502) gegen die Lorscher Teambeste Luisa Ebert (598) kann die überragende Partiebeste Sandra Sellner (637) kompensieren und den Rückstand der Liedolsheimerinnen am Start auf 39 Kegel begrenzen. In der Mitte reißen die Gastgeberinnen das Heft des Handelns schnell an sich, hatten ihrerseits beim 3:1 satte 114 Kegel Vorsprung herausgeholt und damit den KVL frühzeitig auf die Siegerstraße geführt.

Poing – Schretzheim 6:2 (15:9; 3319:3167)
Das Duell der Kellerkinder ging verdient an die Gastgeberinnen, die ausgeglichener agierten und in Sarah Haslbeck (580) die Partiebeste stellten. Für die Gäste stellte Katrin Gulde den Teambestwert auf 573. Der Neuling ist nach dem Poinger Erfolg jetzt das einzige Team, dass noch keinen Saisonsieg aufweisen kann.

Eggolsheim - Pirmasens 7:1 (16:8; 3473:3343)
Einen überraschend deutlichen Heimsieg fährt der Neuling ein, obwohl er in der Mitte einen letztlich fruchtlosen Wechsel vollzieht. Auch im Duell der Teambesten hat der SKC imit Romy Joppert (628) gegen Sarah Freyler (585) die Nase vorn. Mit dem dritten Saisonsieg steht Eggolsheim jetzt wie der Kontrahent mit ausgeglichenem Punktekonto im Tabellenmittelfeld.

Schrezheim – Erlangen-Bruck 1:7 (12:12; 3432:3498)
Vor dem letzten Satz lagen die Gäste mit 20 kegeln vorn und setzten die Gastgeberinnen massiv unter Druck. Weder die für diesen letzten Satz eingewechselte Kathrin Lutz noch Bianca Sauter konnten dem standhalten und so fuhr der FSV einen völlig überraschenden Auswärtserfolg ein. Dabei hatte es für Schrezheim mit dem Partiebestwert von Saskia Hopp (633) und einer 1:1/24-Führung noch vielversprechend begonnen. Doch als die Gäste die beiden engen Mittelduelle für sich entscheiden konnte, begann sich die Waage in die andere Richtung zu neigen, auch wenn Schrezheim nach zwei Startsatzsiegen im Schlussdurchgang noch mit einem Heimerfolg liebäugeln konnte.

Sina Beißer zeigte im Topduell gegen Pöllwitz in Zeulenroda ihre ganze Klasse und wurde mit 667 Kegeln "Spielerin des Tages"

1. Bundesliga 120 Männer, 7. Spieltag, 5. November 2022

Zerbst übernimmt Tabellenführung / Bamberg und Friedrichshafen auswärts mit ersten Saisonsiegen

Dokumente des Spielleiters

1. Bundesliga 120 Männer pdf excel
2. BL Mitte 120 Männer (29.10.22) pdf excel
2. BL Ost 120 Männer pdf excel
2. BL Süd 120 Männer pdf excel

Zerbst – Hallbergmoos 6,5:1,5 (16,5:7,5; 4137:3956)
Start (1,5:0.5/71):
Am Start war Christian Wilke gegen Patrick Krieger schnell mit 2:0/49 enteilt. Lukas Funk dagegen konnte das Duell gegen Florian Fritzmann offenhalten, lag beim 1:1 sogar zwei Kegel vorn. Auf der dritten Bahn räumte Fritzmann zwar 116, doch Funk kam noch einmal stark auf und lag nur 1:2/-3 zurück. Im letzten Wurf des Duells schließlich musste Funk auf die Kombination 23489 drei Kegel treffen, um das Duell zu gewinnen, traf nur zwei, sodass beide sich beide den Punkt bei 704 Kegeln teilten. Wilke gab den dritten Satz zwar gegen den besser ins Spiel kommenden Krieger ab, gewann aber letztlich souverän mit 3:1/71 und erneut herausragenden 720 Kegeln.
Mitte (2,5:1,5/64): Das Gästeduo mit Mario Nüsslein und Damir Cekovic im ersten Satz stark, der Zerbster Konter mit Robert Ernjesi und Marcus Gerdau aber ließ nicht auf sich warten. Im dritten Satz schließlich drängten lange Zeit beide VfB-ler auf die Führung, die Cekovic mit einem Fehler auf den Kegel4 im 29. Wurf allerdings verpasste und sein Duell nach 0,5:2,5-Rückstand sogar vorzeitig verloren an Gerdau geben musste. Nüßlein hingegen nahm 18 Kegel bei einem eigenen 2:1 mit auf die letzte Bahn. Im finalen Satz schraubte als Durchgangsbester den Teambestwert auf 707 Kegel.
Schluss (4,5:1,5/181): Zerbst spielte zielsicher auf den nächsten hochklassigen 4000 hin, der VfB konnte nicht mehr folgen, lag trotz am Ende ausgezeichneten 3956 im Gesamt schnell mehr als 100 Kegel zurück – gleichbedeutend mit der Entscheidung in diesem Spitzenspiel und dem Platzwechsel an der Tabellenspitze.

Wernburg – Bamberg 2:6 (11:13; 3739:3763)
Die Gäste zeigten eine ähnlich gute Leistung wie zuletzt in Schwabsberg und hatten diesmal das glücklicher Ende für sich. Wernburg ging um seinen Besten, Alexander Conrad (658), erwartungsgemäß mit 1:1/50 in Führung, büsste aber schon in der Mitte beim 2:2/34 einige Kegel ein. Die Entscheidung aber fiel erst im Schlusssatz, als Oskar Huth trotz eines 153:164 seinen Duellsieg ins Ziel retten konnte, vor allem aber durch den grandiosen Schlussakkord eines endlich zu alter Leistungsstärke zurückfindenden Dominik Kunze, der nach 176:144 den Partiebestwert auf 666 Kegel schraubte, und - viel wichtiger noch - die notwendigen Kegel für den ersten Saisonsieg überhaupt sicherte.

Schwabsberg – Friedrichshafen 1:7 (15:9 3637:3846)
Der Partiebeste Michael Reiter (693) gab am Start bereits die Richtung vor. Obwohl nebenan Fabian Seitz mit 654 den Teambestwert für Schwanbsberg spielte, lagen die Gäste nach dem Start mit 1:1/55 komfortabel vorn. Als beide Mitte-Duelle an die Gäste gingen und der Kegelvorsprung auf 178 anwuchs, war die Vorentscheidung gefallen. und Friedrichshafen brachte den ersten Saisonsieg sicher in trockenen Tücher.

Raindorf – Unterharmersbach 6:2 (14:10; 3701:3539)
Im Duell der Teambesten setzte sich Manuel Lallinger (647) vorzeitig gegen Frederic Koell (622) durch und unterstrich mit dieser Einzelleistung die auch mannschaftlich erwartet bessere Performance der Gastgeber gegen einen beherzten Aufsteiger, der sich zwar über keine Punkte aber zwei Duellsiege und den ersten Startsix-Einsatz von Wolfgang Bollack freuen konnte.

Breitengüßbach – Lorsch 8:0 (19:5; 3862:3630)
Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung auf hohem Niveau ließen die Gastgeber dem Aufsteiger nicht den Hauch einer Chance. Am Start nahm der TSV den Lorschern schon 91 Kegel ab. Zweimal hatten die Gäste die Chance auf den Ehrenpunkt, doch im Duell der Teambesten schlug Christian Jelitte (666) Andreas Dietz (633) mit 3:1 und Lars Ebert kam nach einem 0:2/-33-Rückstand gegen Christian Rennert zwar noch einmal stark auf, am Ende fehlten dann doch 13 Kegel für Zählbares.

Christian Wilke als Muster an Beständigkeit überzeugte mit 720 Kegeln im Spitzenspiel und wurde "Spieler des Spieltages". Foto: MD