zurück

BL 120 Wurf M

Aufwärts Donauperle Straubing vs. ESV Schweinfurt
5 : 3

(15:9, 3519:3372)


Rupert Atzberger Christian Rennert 2:2 (578:598), Radek Hejhal Daniel Eberlein 4:0 (617:522), Manfred Herzog Christopher Göbel 1:3 (545:570), Robin Parkan Christoph Parente 2:2 (605:555), Jiri Nemec Holger Hubert 2:2 (577:587), Manuel Lallinger Andreas Ruhl 4:0 (597:540)


Erstligapremiere im Kegelbezirk Niederbayern – Gastgeber siegen
Unberechenbare Bahnen – nichts zu holen für Schweinfurt


Erstmals im Kegelbezirk Niederbayern gab es am Samstag ein Punktspiel in der 1. Bundesliga zu sehen. Hoch motiviert traten beide Mannschaften zu diesem Spiel an, und die zahlreichen Zuschauer brauchten ihr Kommen wahrlich nicht zu bereuen. Überaus positiv wurde das neue Spielsystem von 120 Wurf aufgenommen, welches Spannung von Anfang bis Ende garantierte. Und die kürzere Spielzeit (nach gut drei Stunden war Ende) ist ebenfalls kein Nachteil für die beteiligten Spieler und anwesenden Zuschauer.


In der Anfangspaarung konnte Rupert Atzberger überraschend die ersten beiden Sätze gegen Christian Rennert mit 151:147 und 149: 147 gewinnen. Die nächsten beiden Sätze gingen jedoch an den Gästespieler, der am Ende mit 598 zu 578 auch mehr Kegel spielte, sodass dieser Mannschaftspunkt (MP) an Schweinfurt ging. Nichts anbrennen bei der Heimmannschaft ließ Radek Hejhal, der seinem Gegenspieler Daniel Eberlein keine Chance ließ und jeden Satz klar gewinnen konnte. Am Ende war Radek mit 617 Kegeln auch Tagesbester aller Akteure, während Eberlein bei 522 Kegeln stehen blieb. Wie wichtig am Ende die Gesamtzahl sein würde, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen, jedoch konnte die Heimmannschaft zu diesem Zeitpunkt schon mit den beiden Bonuspunkten rechnen, denn man lag 75 plus vorn.


In der Mittelpaarung hatte Manfred Herzog mit 1:3 das Nachsehen gegen Christopher Gödel, obwohl drei der vier Sätze hart umkämpft waren. Spannend verlief das Duell Robin Parkan auf Straubinger Seite gegen Christoph Parente auf der Gästeseite. Nach drei Sätzen hatte Robin zwar mehr Kegel, lag aber nach Sätzen 1:2 zurück, so dass der letzte Satz aus seiner Sicht gewonnen werden musste, um den MP für Straubing zu retten. Dies gelang ihm nervenstark, als einziger aller blieb Robin auch ohne Fehlwurf. 2:2 nach MP stand es, und in den Gesamtkegeln lag man genau hundert vorn. Dennoch war für die Gäste zu diesem Zeitpunkt ein Unentschieden noch jederzeit möglich.


Jiri Nemec gegen Holger Hubert und Manuel Lallinger gegen Andreas Ruhl konnten die ersten beiden Sätze gewinnen. Nachdem Manuel auch den dritten Satz gewann, war die Entscheidung gefallen. Am Ende verlor Jiri aufgrund der geringeren Gesamtkegel (2:2 nach Sätzen) sein Duell, während Manuel klar mit 4:0 siegte.


Fazit: Ein gelungener Saisonauftakt, der Vorfreude auf die kommenden Spiele macht. In jedem Fall werden die Zuschauer auf ihre Kosten (bei weiterhin freiem Eintritt) kommen. Auch die „Nachspielzeit" gegen die sehr sympathischen Gäste wird in Erinnerung bleiben. Bereits jetzt freut man sich auf das Spiel in zwei Wochen, wenn der achtfache deutsche Meister aus Zerbst seine Visitenkarte in Straubing abgibt. Zuvor reist man jedoch nächste Woche zu Nibelungen Lorsch, wo man sicherlich nicht chancenlos ist. Zu erwähnen ist noch die umsichtige Leitung von Schiedsrichter Weinzierl, der das faire Spiel problemlos über die Bühne brachte.


Christian Weber


#Unberechenbare Bahnen – nichts zu holen für Schweinfurt

Nichts zu holen gab es am vergangenen Samstag für den ESV Schweinfurt zum Bundesligaauftakt in Straubing. Bereits zu Beginn der Begegnung gerieten die Unterfranken gegen den Aufsteiger enorm unter Druck, wussten die Gastgeber doch ihren Heimvorteil auf den nicht einfach und teilweise unberechenbar zu spielenden Bahnen perfekt zu ihrem Vorteil auszunutzen. So trennten sich die Mannschaften am Ende bei einem Gesamtresultat von 3:5/3372:3519 aus Schweinfurter Sicht.


Ein spielerisch auf sehr hohem Niveau geführtes Duell lieferten sich gleich zu Beginn Rupert Atzberger und Christian Rennert. Ging der Straubinger nach der Hälfte mit zwei starken Bahnen in Führung, schaffte Rennert in einem furiosen Endspurt die Wende und kippte die Partie zu seinen Gunsten. Mit einer beachtlichen Leistung von 598 kegeln nahm der Unterfranke seinem Kontrahenten, der sehr gute 578 Kegel erspielte, den Mannschaftspunkt ab. Daniel Eberlein hingegen musste sich gegen den stark aufspielenden Radek Hejhal mit einem deutlichen 0:4/522:617 geschlagen geben. Der Schweinfurter konnte im ersten Durchgang zwar noch mithalten, ließ im Anschluss jedoch viele Chancen liegen, die Partie offener zu gestalten, sodass Hejhal wenig Mühe hatte den Mannschaftspunkt für sich zu entscheiden. Die Gastgeber gingen nach der Startpaarung zwar mit 1:1 aber nahezu uneinholbaren 75 Kegeln in Front.


Im Mittelpaar meisterte Neuzugang Christopher Göbel sein Bundesligadebüt souverän. Hatte er im ersten Satz nur knapp das Nachsehen, stellte er in den anschließenden Durchgängen sein Können unter Beweis und bestach vor allem in die Vollen. Zusätzlich war der Schweinfurter in den entscheidenden Zeitpunkten immer präsent und setzte sich so mit einer anerkennenswerten Leistung und einem tollen Ergebnis von 3:1/570:545 gegen Manfred Herzog klar durch. Christoph Parente hatte mit Robin Parkan ein schweres Los gezogen. Entschied der Unterfranke die erste Bahn mit einem ordentlichen Resultat noch für sich, verlor er im zweiten Durchgang völlig den Faden. Dies nutzte der Niederbayer gnadenlos aus und setzte sich mit überzeugend gespielten 169 kegeln eindeutig ab. Jedoch war für den Schweinfurter noch lange nichts verloren, denn Parente hätte sich trotz des deutlichen Rückstandes bei den Gesamtkegeln mit zwei weiteren Satzpunkten den Mannschaftspunkt sichern können. Der Schweinfurter ging auch mit 2:1 in Führung, doch Parkan blieb von Parentes Vorhaben unbeeindruckt und dominierte schließlich den letzten Durchgang. Er setzte sich mit einer glanzvollen Vorstellung von 2:2/605:555  durch.


Rückte ein Sieg nach der Mittelpaarung in weite Ferne, hätte der ESV mit zwei gewonnenen Duellen im Schlussgespann nach wie vor ein Unentschieden erreichen können. Diese Hoffnungen wurden aber insbesondere von Andreas Ruhls Gegenspieler Manuel Lallinger schnell zunichte gemacht. Von Anfang an baute der Niederbayer erfolgreich Druck auf Ruhl aus und verwehrte ihm jegliche Chance, in seinen Rhythmus zu kommen. Mit 540 Kegeln blieb der Schweinfurter auf weiten Strecken unter seinen Möglichkeiten und musste dem Straubinger den entscheidenden Mannschaftspunkt überlassen. Lallinger besiegelte folglich mit einer überlegenen Leistung von 597 Holz den Sieg der Gastgeber. Holger Hubert blieb schließlich nur die undankbare Aufgabe der Ergebniskosmetik. Mit einem beachtlichen Schlussdurchgang erspielte der Schweinfurter 587 Kegel und triumphierte über Jiri Nemec, der mit 577 Kegel das schlechtere Gesamtergebnis erzielte. Trotz eines ausgeglichenen Mannschaftspunkteverhältnisses in den direkten Vergleichen erhielt Straubing aber noch die beiden letzten zu vergebenen Punkte für das bessere Gesamtergebnis.


Im ersten Heimspiel am kommenden Samstag treffen die Schweinfurter auf den derzeit nahezu unschlagbaren amtierenden Meister Rot Weiß Zerbst. Bereits am vergangenen Spieltag bewies die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt mit einer Weltklasseleistung von 3856 Holz gegen den FEB Amberg, zu was sie imstande sind. Dabei wollen sich die Schweinfurter so teuer wie möglich verkaufen, um die Begegnung so interessant zu gestalten. Spielbeginn ist um 12.30 Uhr.


Katja Niklaus



Homepage Aufwärts Donauperle Straubing
Homepage ESV Schweinfurt