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BL 120 Wurf M

KC Schwabsberg vs. SKV Rot-Weiß Zerbst 1999
1 : 7

(8,5:15,5, 3428:3668)

Reiner Buschow – Mathias Weber 2:2 (601:614), Olaf Koberwitz – Torsten Reiser 2:2 (605:604), Ronald Endraß – Uros Stoklas 2:2 (586:638), Timo Hehl – Alexander Schondelmaier 2:2 (586:620), Sven Frenzel/61. Eugen Fallenbüchel - Thomas Schneider 0:4 (504:609), Christian Winter – Boris Benedik/61. Cosmin Craciun 0,5:3,5 (546:583)

Fazit: Der erwartet schwere Kampf für den Weltpokalsieger war es vor allem in den Startpaaren. Olaf Koberwitz holte sich mit einer 154:150-Schlussbahn noch sein Duell, Reiner Buschow wurde trotz 160er-Bahn und 2:1-Führung von Mathias Weber (165) ausgekontert. So war nach dem Startpaar Zerbst ganze zwölf Kegel bei 1:1 in den Duellen voraus. In den Mittelpaaren zogen die Gäste wohl schon entscheidend im Gesamtklassement davon und holten sich nach 1:2-Rückstanden auch beide Duelle. Eine erneute Demonstration, was die mannschaftliche Stärke der Gäste betrifft. Im Schlussgang legte Zerbst eins drauf und sicherte sich beide Duelle bereits vor der letzten Bahn vorzeitig.

Schwabsberg: Nur in den ersten beiden Spieldritteln auf Augenhöhe

Stimmen zum Spiel

Olaf Koberwitz:
„Wir sind in dieser Saison personell absolut auf Kante genäht. Da darf einfach nichts passieren, weil wir mehrere Ausfälle auf einmal nicht adäquat ersetzten können. Und am Samstag ist es dann eben passiert. Verletzungsbedingt mussten wir mit Alexander Stephan und Sven Frenzel gleich auf zwei wichtige Leistungsträger verzichten. Das bricht einem gegen eine derart spielstarke Mannschaft wie Zerbst das Genick. Den Kopf brauchen wir deswegen nicht hängen zu lassen. Gegen Zerbst haben wir allenfalls zwei Bonuspunkte liegen lassen. So geschlossen wie die derzeit auftreten, brauchen die keinen Gegner zu fürchten. Weder zuhause noch auf fremden Bahnen."
Schwabsbergs Bundesligakegler konnten im Spiel gegen den deutschen Meister aus Zerbst nicht an die herausragenden Leistungen der vergangenen beiden Jahre anknüpfen. Weil die Gastgeber nur in den ersten beiden Spieldritteln mit den Sachsen-Anhaltinern mithalten konnten, setzte es für die Ostwürttemberger am Ende sogar eine deutliche Niederlage. Zerbst beindruckte vor allem im Start- und Mittelpaar, in denen die Zweikämpfe von beiden Seiten äußerst hart geführt wurden, durch enorme Zweikampfstärke. Aufgrund der insgesamt überzeugenden Mannschaftsleistung bot der frischgebackende Weltpokalsieger den Hausherren kaum Ansatzpunkte, das Ergebnis freundlicher zu gestalten. Tagesbestleistung erzielte für die Gäste der slowenische Weltklassemann Uros Stoklas mit 638 Kegeln.

Erwartungsgemäß war in den Startpaarungen, in denen Reiner Buschow und Olaf Koberwitz gegen die Zerbster Mathias Weber und Torsten Reiser antraten, ordentlich Dampf drin. Bei Zerbst eröffnete Mathias Weber gleich bärenstark mit einer 170er-Bahn. Sein Doppelpartner Torsten Reiser stand ihm nur wenig nach. In den Folgesätzen konnten die beiden Schwabsberger zwar wieder den zunächst verlorenen Boden gutmachen. Dennoch musste Reiner Buschow (601 Kegel) am Ende trotz einer 160er-Schlussbahn den hart umkämpften Mannschaftspunkt seinem Kontrahenten Mathias Weber (614) überlassen. Glücklicher lief es da schon für Olaf Koberwitz. Der sorgte dank seines um einen Kegel höheren Gesamtergebnisses (606: 605) dafür, dass Schwabsberg weiter im Spiel blieb. Zwischenstand: 1:1/1207:1219

Auf seiner schwächeren Start- bzw. Schlussbahn verspielte Schwabsbergs Ronald Endraß (586) in der Mittelachse seine durchaus realistische Chance auf einen Mannschaftspunkt gegen den Zerbster Uros Stoklas. Der slowenische Weltklassemann zeigte nach starkem Beginn eine nahezu fehlerfreie Partie und erzielte mit 638 Kegeln (173-153-153-159) die Tagesbestleistung. Axel Schondelmaier (620) zeigte auf der zweiten Bahn mit einem 181er-Durchgang gegen Schwabsbergs Youngster Timo Hehl (586) ganz großen Kegelsport. Die Entscheidung um den Mannschaftspunkt fiel jedoch erst im Schlussatz, den Schondelmaier mit nur fünf Kegeln Differenz zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Zwischenstand: 1:3/2379 : 2477.

Im letzten Spieldrittel erlahmte dann Schwabsbergs Widerstand gegen die spielstarken Sachsen-Anhaltiner. Eugen Fallenbüchel (504) der für den verletzten Sven Frenzel ins Spiel gegangen war, verfügte nicht über die spielerischen Möglichkeiten, um den starken Zerbster Thomas Schneider (609) auch nur annähernd in Bedrängnis zu bringen. Nachdem bei Schwabsberg auch Christian Winter nur mit Mühe in sein Spiel fand, gab es für ihn gegen Boris Benedik nichts zu erben. Bei Halbzeit wurde der Zerbster Weltklassemann allerdings durch Cosmin Craciun (583) ersetzt. Endstand: 1:7/3429:3669.

Eugen Fallbüchel

Vorberichte

Schwabsberg: Weltpokalsieger zu Gast auf der Ostalb
Zerbst: Große Auswahl an Top-Leuten

Das Gastspiel des deutschen Meisters und frischgebackenen Weltpokalsiegers ist das Kegel-Highlight des Jahres schlechthin, nicht nur für die Gastgeber vom Kegelclub Schwabsberg sondern auch für interessierte Publikum im Bezirk Ostalb-Hohenlohe und weit darüber hinaus. In den vergangenen beiden Jahren entwickelte sich diese Erstligabegegnung jeweils zu einem Event der Superlative mit absolut hochklassigem Kegelsport und Spannung pur bis zum letzten Wurf. Zwar schnappten die Sachsen-Anhaltiner den Hausherren am Ende jeweils doch noch die Punkte vor der Nase weg. Der Unterhaltungswert der Begegnungen indes war enorm hoch.

Zuhause ist der Meister eine Macht. Das bekam das „Maier-Team" erst am vergangenen Sonntag zu spüren, als man in der vorgezogenen Partie des 16. Spieltages eine 7 : 1 Niederlage einstecken musste. Ein Ergebnis, das zwar recht eindeutig scheint, durchaus aber ernsthafte Optionen auf ein 5:3 hatte. Das wäre allerdings einer echten Sensation gleichgekommen. Immerhin: Den wackeren Schwaben gelang in dieser Saison als Ersten das Kunststück die Höchststrafe zu vermeiden und wenigstens einen Mannschaftspunkt aus Sachsen-Anhalt zu entführen.

Am Samstagnachmittag, wenn sich beide Teams binnen Wochenfrist erneut gegenüberstehen, werden die Karten neu gemischt. Schwabsberg wird sicherlich mit dem notwendigen Selbstbewusstsein in die Partie gehen. Kaum ein Bundesligist hat dem Meister auswärts in den letzten Jahren mehr zugesetzt als die Ostwürttemberger. Mehr als hauchdünn war da der Grad zwischen Sieg und Niederlage und nur eine handvoll Kegel erwiesen sich letztlich als spielentscheidend.

Die Hausherren sind rechtzeitig vor diesem prestigeträchtigen Duell in Schwung gekommen, wie die beiden Spiele vom vergangenen Wochenende belegen. Eine ausgeglichene Mannschaftsleistung mit drei Top-Ergebnissen in Zerbst und am Vortag ein Sieg in Zwickau, basierend auf einer tollen Mannschaftsleistung und Klasseergebnissen von Ronald Endraß (638 Kegel) und Reiner Buschow, der mit 668 Kegeln sogar einen neuen Bahnrekord erzielte.

Man darf also gespannt sein was Schwabsberg im Spiel gegen die Übermannschaft aus Zerbst zuwege bringt. An herausragenden Einzelleistungen wird es bei der Extraklasse der Akteure die in dieser Partie aufeinander treffen ganz sicher nicht mangeln.

Das Mannschaftsaufgebot:
Reiner Buschow, Ronny Endraß, Sven Frenzel, Timo Hehl, Olaf Koberwitz, Alexander Stephan, Christian Winter.

Eugen Fallenbüchel

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Zerbst: Große Auswahl an Top-Leuten

Innerhalb von nur sechs Tagen kommt es am Samstag zum erneuten Aufeinandertreffen des KC Schwabsberg mit dem achtmaligen deutschen Meister SKV Rot-Weiß Zerbst.
Nach der Verlegung des 16. Spieltages auf den vergangenen Sonntag reisen die Zerbster Spitzenkegler diese Woche zum Tabellenfünften nach Württemberg.

Timo Hoffmann: "Schwabsberg ist mit einer sehr guten Truppe immer gefährlich". Foto: Oliver Scholler

Die Schwabsberger haben nach der deutlichen Niederlage in Zerbst nun noch eine Rechnung offen und sind besonders auf heimischer Anlage nicht zu unterschätzen, warnt der Zerbster Mannschaftsleiter Timo Hoffmann: „Die Schwabsberger haben in Zerbst ein gutes Spiel abgeliefert. Auf ihrer heimischen Anlage sind sie noch stärker einzuschätzen und es waren immer enge Spiele gegen uns." Einen wirklichen Schwachpunkt haben die Württemberger daher nicht in ihren Reihen. Mit Reiner Buschow, der am vergangenen Doppelspieltagwochenende in Zwickau überzeugen konnte und auch in Zerbst eine gute Figur machte, haben die Gastgeber einen der beständigsten deutschen Spieler in ihren Reihen. Komplettiert wird das starke Sextett durch aktuelle und ehemalige U23-Nationalspieler wie Timo Hehl bzw. Sven Frenzel sowie Bundesligaroutiniers wie Ronald Endraß und Olaf Koberwitz.

Auf Zerbster Seite kann Timo Hoffmann auf die bewährten Kräfte zurückgreifen. „Derzeit sind sieben bis acht Spieler auf einem sehr hohen Niveau, wodurch jeder von Anfang an spielen kann", erläutert Timo Hoffmann. Daher lässt der Zerbster Teamkapitän sich bezüglich der Mannschaftsaufstellung auch noch nicht in die Karten schauen. Mit dieser komfortablen Situation soll jetzt natürlich der Ausrutscher des Dauerkonkurrenten Victoria Bamberg ausgenutzt werden. „Wir können mit einem Sieg frühzeitig die Weichen auf Titelverteidigung stellen und die Konkurrenz gehörig unter Druck setzen. Aber Schwabsberg ist mit einer sehr guten Truppe immer gefährlich. Daher brauchen wieder vollste Konzentration", blickt Hoffmann voraus.


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