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BL 120 Wurf M

TSV 90 Zwickau vs. SKV Rot-Weiß Zerbst 1999
2 : 6

(10:14, 3579:3663)

Daniel Grafe – Torsten Reiser 2:2 (620:611), André Giller – Mathias Weber 2:2 (605:636), Patrick Voigt – Axel Schondelmaier 0:4 (569:618), Patrick Hirsch – Uros Stoklas 1:3 (590:645), Lars Pansa – Cosmin Craciun/61. Thomas Schneider 4:0 (660:553), Clemens Paul – Boris Benedik 1:3 (535:600)

Zerbst: „Spielerische Qualität zu selten zu sehen"

Mit einem am Ende souveränen 6:2-Auswärtssieg beim Liga-Neuling TSV 90 Zwickau festigten die Spitzenkegler des SKV Rot-Weiß Zerbst am Sonnabend ihre Tabellenführung in der Bundesliga.

Allerdings war der Auftakt nichts für schwache Nerven. Sowohl Torsten Reiser auf Zerbster Seite als auch André Giller auf Seiten der Gastgeber sahen nach 2:0-Führungen wie die sicheren Sieger ihrer Duelle aus. Doch Reiser (2:2, 611) musste sich nach einer grandiosen 174er-Schlussbahn von Daniel Grafe (620) seinem Gegner doch noch beugen. Und Mathias Weber (2:2, 636) fing Giller (605) mit einer starken zweiten Spielhälfte noch ab. So hatten die Rot-Weißen beim 1:1 wenigstens noch einen kleinen Vorsprung im Gesamtresultat erreicht.

Das Mittelpaar der Gäste entschied die Partie. Axel Schondelmaier (4:0, 618) ließ Patrick Voigt (569) keine Chance. Uros Stoklas (3:1, 645) war Patrick Hirsch (590) überlegen und legte einen tollen Partiebestwert vor. 


Die besten Akteure in Zwickau: Der deutsche Nationalspieler Lars Pansa (links) und der mazedonische Vizeweltmeister Uros Stoklas . Foto: Oliver Scholler

Diesen verbesserte Jung-Nationalspieler Lars Pansa, zu Saisonbeginn aus Bamberg in seine Heimat zurück gekehrt, auf überragende 660 Kegel. Er schickte damit Cosmin Craciun und den eingewechselten Thomas Schneider (zusammen 0:4, 553) unverrichteter Dinge zurück in die Kabine. Doch der klare Erfolg des Favoriten geriet zu keiner Zeit in Gefahr, da gleichzeitig Boris Benedik (3:1, 600) Clemens Paul (535) beherrschte. Neben den vier MP für die gewonnenen Einzelduelle gab es für die Zerbster auch die zwei Punkte für das deutlich bessere Gesamtresultat von 3663:3579-Kegeln.

Mit diesem Erfolg wahrten die Rot-Weißen ihre blütenreine Weste ohne Niederlage in dieser Bundesliga-Saison.

Allerdings war Teamchef Timo Hoffmann mit den gezeigten Leistungen nicht zufrieden: „Ich habe mich echt geärgert. Wir haben über weite Strecken zu oberflächlich gespielt. Es ist klar, dass die Spieler bei den vielen Partien Woche für Woche nicht immer die Konzentration ganz oben halten können. Aber hier in Zwickau war unsere spielerische Qualität einfach viel zu selten zu sehen. Da sind wir noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen."

Am kommenden Sonnabend geht es im DKBC-Pokal gegen den 200-Wurf-Bundesligisten Semper Berlin um den Einzug ins Achtelfinale. „Auch da wollen wir mit einer starken Mannschaft auflaufen, aber wir wollen auch unsere Zweite daheim gegen Wünschendorf stark machen", so Hoffmann zu taktischen Erwägungen für das kommende Wochenende.

Thomas Zander


Vorberichte

Zerbst: Auftritt in Zwickau wird kein Selbstläufer

Nach dem Doppelspieltag in der Champions League am vergangenen Wochenende gegen den rumänischen Vertreter aus Cluj steht für den SKV Rot-Weiß Zerbst der Ligaalltag auf dem Programm. Im Auswärtsspiel beim Liganeuling TSV 90 Zwickau müssen die Zerbster Spitzenkegler auf den neu verlegten Bahnen in der Trabistadt in Sachsen antreten.

Gefährlichster Mann bei Zwickau: Nationalspieler Lars Pansa

Auf der hervorragend präparierten Anlage zeigte besonders Nationalspieler Lars Pansa, der im Sommer von Victoria Bamberg zurück in seine Heimat wechselte, welche Leistungen hier möglich sind. Mit 677 Kegeln im letzten Heimspiel gegen den FEB Amberg besorgte er einen neuen Bahnrekord. Dass die Zwickauer aber noch mit ihrer neuen Heimbahn kämpfen, zeigt der Blick auf die Tabelle. Mit nur einem gewonnenen Heimspiel und insgesamt sechs Punkten rangieren die Sachsen aktuell auf dem achten Tabellenrang. Entsprechend vorsichtig äußerte sich zuletzt auch der Zwickauer Vereinspräsident Helmut Lange: „Durch die Sanierung der Bahn haben wir ein wenig unseren Heimvorteil eingebüßt und die Spieler müssen sich an die neue Bahn und auch an das neue Spielsystem gewöhnen."

Stimmen zum Spiel

Kapitän Timo Hoffmann (Zerbst):

„Wir haben acht bis neun Leute auf Weltklasseniveau, wodurch ich auf den guten Bahnen auch eine entsprechende Leistung und einen klaren Sieg erwarte."
Für die Zerbster Mannen um Timo Hoffmann heißt es natürlich, sich keine Blöße zu geben und zwei wichtige Punkte auswärts einzufahren. Hoffmann mahnt, dass dies kein Selbstläufer wird: „Zwickau hat mit Lars Pansa einen sehr guten jungen Nationalspieler in seinen Reihen. Zudem gab es gegen Bamberg nur eine knappe 3,5:4,5 Niederlage auf eigener Anlage." Daher wird der SKV wieder mit der vollen Kapelle antreten und mit allen Stars in Zwickau auflaufen. Hoffmann hat dabei die Qual der Wahl, da alle Spieler topfit sind und in den letzten Wochen die Breite des Kaders weiter zugenommen hat.

Martin Herold

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