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BL 120 Wurf M

KC Schwabsberg vs. SKK FEB Amberg
5 : 3

(13,5:10,5; 3525:3491)

Reiner Buschow – Jürgen Zeitler 2:2 (613:644), Sven Frenzel – Patrick Krieger 2:2 (572:601), Ronald Endraß – Wolfgang Häckl/31. Daniel Beier 4:0 (604:538), Timo Hehl – Rainer Sattich 2,5:1,5 (588:585), Alexander Stephan – Bastian Baumer 2:2 (571:534), Olaf Koberwitz – Andreas Schwaiger 1:3 (577:589)Schwabsberg: Amberg beweist Mut zum Risiko und verliert alles

Lange hatte es in der Begegnung ausgesehen, als ob Ambergs Mut zur Offensive belohnt wird. Am Ende wendete Schwabsberg das Blatt dann doch noch zu seinen Gunsten. Noch sichtlich niedergeschlagen: Jürgen Zeitler, Andreas Schwaiger und Rainer Sattich bei der Spielabsage.

In der hart umkämpften Partie gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn SKK FEB Amberg zeigte sich der KC Schwabsberg nicht gerade in Geberlaune. Die Oberpfälzer erwiesen sich als der erwartet schwere Brocken. Beide Mannschaften waren sich sehr wohl bewusst, dass es in dieser Partie um sehr vieles geht und gingen entsprechend engagiert zu Werke. Amberg bewies dabei sehr viel Mut zum Risiko und verlor alles. Was dabei herauskam war am Ende nicht nur ein denkbar knapper 5 : 3 (3525 : 3491 Kegel) Heimerfolg der Gastgeber sondern auch eine Bundesligabegegnung mit spielerischen, vor allem aber dramaturgischen Höhepunkten.

Erst im Schlussspurt gelang es Schwabsberg die beiden überaus wichtigen Punkte sicher unter Dach und Fach zu bringen. Für den spielerischen Glanzpunkt sorgte Ambergs Ausnahmekegler Jürgen Zeitler, der mit herausragenden 643 Kegeln die Tagesbestleistung erzielte. Die Punkte strichen aber die Hausherren dank ihres längeren Atems und einer erneut überzeugenden Kollektivleistung ein. Der FEB Amberg verlegte sich in der richtungweisenden Partie beim Tabellennachbarn KC Schwabsberg nicht aufs taktieren sondern suchte sein Glück im offenen Schlagabtausch.

Stimmen zum Spiel

Spieler Ronny Endraß (Schwabsberg):

„Das war heute wirklich sehr knapp. Am Ende haben wir aber dennoch nicht ganz unverdient gewonnen. Dies vor allem, weil wir uns durch die Führung der Amberger nicht beeindrucken ließen. Wir hatten uns frühzeitig auf eine solche Situation eingestellt und da unser altes Selbstvertrauen ist wieder da ist, wissen wir, dass wir durchaus in der Lage sind, trotz eines solchen Rückstandes, das Blatt noch einmal zu unseren Gunsten zu wenden. Dass das so ist, haben wir heute erneut bewiesen. Es steckt schon viel Qualität in der Mannschaft. Die Punkte haben wir uns aufgrund der ausgeglicheneren Mannschaftsleistung redlich verdient. Auch wenn wir spielerisch keine ähnlich begeisternde Partie wie gegen Straubing abgeliefert haben. Wir haben uns durchgesetzt. Ein hart erarbeitetes Resultat, aber letzten Endes ist es genau das, was zählt."
Die Pärchenbildung im ersten Spieldrittel machte dies überdeutlich. Zunächst schien die Rechnung der Gäste auch aufzugehen, denn die Amberger Nr. 1 Jürgen Zeitler konnte sich dank einer herausragenden Leistung hauchdünn gegen Schwabsbergs Lokalmatador Reiner Buschow durchsetzen. Obwohl Zeitler mit 644 Kegeln Tagesbestleistung erzielte fehlte dem Schwabsberger nur ein Kegel, dann hätte sich dieser trotz des mit 613 Kegeln niedrigeren Wurfergebnisses mit 2,5 : 1,5 Gewinnsätzen durchgesetzt. Absolute Weltklasse der dritte Satz des Ambergers, als der mit einem grandiosen Auftritt 185 Kegel (119/66/0) zu Fall brachte und damit den Grundstock für seinen verdienten Punktgewinn legte. Nicht weniger eng ging es zwischen Sven Frenzel und Patrick Krieger her.

Nach einem Durchhänger in der vergangenen Saison hat der Amberger wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Mit einem 164’ger Durchgang im dritten Satz gelang es ihm sich entscheidend abzusetzen. Da nutzte es dem Schwabsberger wenig, dass er im Schlusssatz den Spieß nochmals umdrehte. Bei Satzgleichstand ging auch dieser Punkt dank des besseren Gesamtergebnisses von 601 : 572 Kegeln an die Oberpfälzer. Ein Spielstand bei dem es vorrangig an Ronny Endraß und Timo Hehl, Schwabsbergs Hoffnungsträger in der Mittelpaarung, lag dem Spiel die entscheidende Wende zu geben. Und die Beiden lösten dieses schwierige Unterfangen zur Begeisterung des Schwabsberger Anhangs dann auch wirklich gründlich. Mit 4 : 0 Gewinnsätzen und sehr guten 604 : 538 Kegeln lies Ronny Endraß zu keiner Zeit Zweifel daran aufkommen, wer Herr im Haus ist.

Weder Wolfgang Häckl, der verletzungsbedingt bei Halbzeit ersetzt werden musste, noch Daniel Beier vermochten da eigene Akzente zu setzen und entscheidend dagegenzuhalten. Timo Hehl tat sich da schon etwas schwerer. Am Ende sackte aber auch er den erhofften Mannschaftspunkt ein. Seine Bilanz gegen den Amberger Hoffnungsträger Rainer Sattich: 2,5 : 1,5 Mannschaftspunkte und 588 : 585 Kegel. Hilfreich war dabei vor allem, dass Sattich im dritten Satz, mit dem letzten Wurf, trotz eines lösbaren Bildes, quasi einen Elfmeter verschoss. Im letzten Satz ließ der kleine Schwabsberger dann nichts mehr anbrennen und brachte sein Team knapp in Front.

Die Wende war zwar geschafft, die endgültige Entscheidung aber nur vertragt. Das letzte Spieldrittel musste zeigen, welche der beiden Mannschaften den längeren Atem hatte. Zünglein an der Waage war auch diesmal wieder Alexander Stephan, der wie schon gegen Straubing nicht nur zur gewohnten Stärke zurück gefunden hat, sondern auch schon wieder das alte Selbstbewusstsein besitzt. Nach vier sehr solide gekegelten Sätzen holte er sich gegen Bastian Baumer, dank des höheren Wurfergebnisses von 571 : 534 Kegeln, den alles entscheidenden Mannschaftspunkt zum Schwabsberger Erfolg. Olaf Koberwitz musste sich dem starken Amberger Andreas Schwaiger beugen. Trotz des mit 577 : 589 Kegeln knappen Spielausgangs gelang es ihm nur einen Gewinnsatz für sich zu verbuchen. Seine Hausaufgaben hat er dennoch gemacht, denn bei der ursprünglich knappen Ausgangskonstellation war vor allem wichtig, dass er seinen Gegenspieler konstant an der Leine hielt und keine wesentlichen Raumgewinne zuließ.

Eugen Fallenbüchel
Vorberichte

Schwabsberg: Schwung des letzten Spieltages mitnehmen

Stimmen zum Spiel

KCS-Teamchef Rudolf Maier „Phasenweise waren wir in der Vorrunde vom Verletzungspech geradezu verfolgt. Dadurch waren wir als Mannschaft phasenweise schon etwas verunsichert und haben auch entsprechend agiert. Das konnte zwangsläufig nicht ohne Auswirkungen auf unsere Leistung insgesamt bleiben.
Dieses Tief ist aber Schnee von gestern. Jetzt ist wieder eine spürbare Begeisterung da. Vor allem aber das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Ich denke, das ist eine gute Basis, um am Samstag gegen Amberg erfolgreich über die Runden zu kommen. Insbesondere dann, wenn es uns gelingt an die Leistung gegen Straubing anzuknüpfen. Dann tut sich gegen uns jeder Gegner schwer."
Am letzten Spieltag der Hinrunde empfangen Schwabsbergs Erstligakegler mit der Mannschaft vom SKK FEB Amberg alte Bekannte. Da wissen Olaf Koberwitz & Co. sehr genau, was auf sie zukommt. Ein Vorteil gewiss. Man weiß aber auch, dass gegen die starken Oberpfälzer eine gewöhnliche Leistung nicht ausreicht, um die Bahn am Ende als Sieger zu verlassen.
Für die Zuschauer dürfte dieser „Vier-Punkte-Kracher" im letzen Heimspiel des Jahres sicherlich ähnlich unterhaltsam werden, wie die Begegnung vergangene Woche gegen Straubing. Zumindest denen konnte das Maier-Team mit einer durch und durch ansprechenden Leistung gehörig Paroli bieten. Gelingt es den Ostwürttembergern den Schwung dieser Begegnung gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn mitzunehmen, könnte man erneut einiges für das eigene Ego und das bislang noch nicht zufriedenstellend gefüllte Punktekonto tun, aber auch nur dann.

Schwabsberg wie auch Amberg hinken was den bisherigen Saisonverlauf anbelangt, den eigenen Erwartungen etwas hinterher. Geschuldet ist das gewissen Unwägbarkeiten die jeder Sportart nun einmal so inne wohnen. Im Wesentlichen aber dem Umstand, dass die Liga in diesem Jahr einfach unberechenbarer ist, als man das aus früheren Spielzeiten gewohnt war. Nicht nur die beiden Spitzenmannschaften Zerbst und Bamberg haben an Qualität zugelegt sondern auch der gesamte Rest. Die Luft ist insgesamt dünner geworden und die Berechenbarkeit von Spielen hat deutlich abgenommen. Im Grunde genommen kann nahezu jeder jeden schlagen.
Mit jeweils 8 : 8 Punkten tummeln sich die samstäglichen Kontrahenten Schulter an Schulter im Mittelfeld der Tabelle. Zum Abschluss der Vorrunde wären da zwei Punkte sowohl für die Schwaben als auch die Oberpfälzer sicherlich mehr als willkommen. Mit einem Erfolg könnte man das eigene Ego etwas stärken und natürlich das schwächelnde Punktekonto noch einmal kräftig aufpolieren. Vor allem aber könnte man Anschluss an die Spitzengruppe wahren.
Im besonderen Maß sind da, mit Blick auf das schwere Auswärtsspiel beim Tabellendritten Lorsch, die Gastgeber betroffen. Bei einer Heimniederlage käme man nämlich schon ganz gewaltig unter Zugzwang. Aber auch die Oberpfälzer können die Partie alles andere als unbelastet angehen. Auch ihnen droht Ungemach, denn zuhause wartet bereits am kommenden Spieltag der bislang verlustpunktfreie Meister aus Zerbst. Angesichts dieser Rahmenbedingungen darf man davon ausgehen, dass beide Mannschaften die Partie entsprechende problembewusst angehen werden. Dem Verlierer drohen nämlich ein paar Wochen Tristesse in der Liga. Die Vorzeichen für eine packende Bundesligapartie sind daher nicht die schlechtesten.
Schwabsberg wie auch Amberg verfügen über eine ganze Reihe exzellenter Einzelspieler verfügen. Ein Umstand der hinreichend Raum für taktische Überlegungen bietet.
Ein klarer Favorit ist in dieser Begegnung so ohne weiteres nicht auszumachen, denn von der Spielstärke her treffen da zwei Mannschaften aufeinander, die sich absolut auf Augenhöhe begegnen.
Um gegen die mit Jürgen Zeitler, einem Ausnahmekegler" par excellence", Rainer Sattich und Andreas Schwaiger, hervorragend bestückten Oberpfälzer bestehen zu können, darf sich das Maier-Team auf heimischem Terrain nicht überrumpeln lassen. Wie schon am vergangenen Samstag müssen vor allem die Spieler aus der zweiten Reihe erneut ihre Leistung bringen. Wenn es den Hausherren gelingen sollte, den Schwung aus der Begegnung gegen Straubing in dieses wichtige Spiel mitzunehmen, sollte vor heimischer Kulisse einem erneuten Erfolg allerdings nichts im Wege stehen.

Mannschaftsaufgebot: Reiner Buschow, Andreas Eberhardt, Ronny Endraß, Sven Frenzel, Timo Hehl, Olaf Koberwitz, Alexander Stephan.


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