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BL 120 Wurf F

ESV Schweinfurt vs. SKC Victoria Bamberg
0 : 8

(2,5:21,5; 3291:3517)

Christina Neundörfer – Sina Beißer 1:3 (610:627), Annika Sych – Ioana Vaidahazan 0:4 (550:585), Kerstin Trinklein – Daniela Kicker 0:4 (517:567), Katja Niklaus – Corinna Kastner 0:4 (513:585), Susanne Stretz – Beata Wlodarczyk 1:3 (543:582), Kerstin Hörmann – Beate Fritzmann 0,5:3,5 (558:571)

Liveticker-Fazit: Sina Beißer holt sich in einem hochklassigen Weltmeisterinnen-Duell gegen Christina Neundöfer ebenso vorzeitig den Punkt, wie im anderen Startduell Ioana Vaidahazan. Die Gäste machten auch im Mittelduo Ernst, holten sich ebenfalls vorzeitig die Punkte – die Begegnung war damit bei 174 Kegeln Vorsprung bereits entschieden. Und auch 30 Wurf vor Ende der Partie war klar, dass die Gastgeber keinen einzigen Punkt zu Hause behalten konnten.

Bamberg: Victoria dominiert im Franken-Derby – Sina Beißer mit 627 Tagesbeste
Schweinfurt: Verloren – aber wieder im Aufwind


Ein Weltklasseduell lieferten sich zwei Weltmeisterin. U18-Champion Christina Neundörfer (links) erzielte am 18. Geburtstag ihren ersten 600er, Sina Beißer (Frauen- und mehrfache U23-Weltmeisterin) die Tagesbestleistung 120. Foto: Manuel Hörmann

Beim 8:0-Sieg im Franken-Derby musste der SKC Victoria nur 2,5 Satzpunkte an die Kontrahentinnen abgeben. Aus einer homogenen Mannschaft ragte Sina Beißer mit dem Tagesbestwert von 627 Kegeln heraus. Durch diesen makellosen Sieg hat der Titelverteidiger nun bereits fünf Punkte Vorsprung auf die Verfolger, da diese an diesem Spieltag patzten.

„Es ist faszinierend anzusehen mit welcher Akribie die meisterlichen Frauen aus Bamberg ans Werk gehen. Ein Mannschaftspunkt war unser großes Ziel, aber bei dieser Überlegenheit war hier nur der Wunsch Vater des Gedanken", so Schweinfurts Trainer Bernd Hörmann nach der einseitig verlaufenen Begegnung. Dabei hat es gar nicht so schlecht begonnen. Im Duell der Weltmeisterinnen zwischen Neundörfer und Beißer entwickelte sich ein äußerst spannendes Duell, in dem Beißer in den entscheidenden Momenten immer die Nase vorn hatte. „Bei Sina merkt man in den engen Situationen einfach, dass sie über immense internationale Erfahrung verfügt und dies war heute der entscheidende Punkt bei ihrem Sieg." Beißer siegte am Ende mit 3:1 und hatte auch beim Ergebnis von 627:610 Vorteile. Ihr zur Seite stand diesmal Ioana Vaidahazan, die gegen Sych antreten musste. Vaidahazan hatte keine Probleme und gewann glatt mit 4:0,  Bamberg führte 2:0/+52.

Stimmen zum Spiel

Werner Buchs
(Trainer): „Es ist schon erstaunlich wie die Mannschaft derzeit durch die Liga pflügt. Wenn man in sieben Spielen nur ganz zwei MP abgibt ist das eine absolute Weltklasse."
Die Mittelgruppe um Dany Kicker und Corinna Kastner sollte nun die endgültige Entscheidung herbeiführen. Sie traten gegen Trinklein und Niklaus an. Obwohl beide Bambergerinnen nicht ihren besten Tag erwischten, konnten die Schweinfurterinnen nicht mithalten, obwohl gerade Trinklein mehrfach die Chance auf Satzgewinne hatte. Kastner siegte mit 4:0 und erzielte dabei brauchbare 585 Kegel. Kicker musste ebenfalls keinen Satzverlust hinnehmen, schafft es aber aktuell nicht, ihre guten Trainingsleistungen im Wettkampf umzusetzen. Über ihr Ergebnis von 567 kegeln war Kicker alles andere als glücklich. Trotzdem war die Entscheidung in dieser Begegnung gefallen, da Bamberg mit 4:0/+174 führte.

Am Schluss schickte Trainer Buchs mit Beata Wlodarczyk und Beate Fritzmann ein neuformiertes Duo auf die Bahnen. Der ESV wollte mit Stretz und Hörmann wenigstens noch den Ehrenpunkt erringen. Die „Eisenbahnerinnen" konnten dieses Vorhaben nicht in die Tat umsetzen, da beide Bambergerinnen sehr konstant agierten. Wlodarczyk (582) musste zwar zwischenzeitlich den Ausgleich zum 1:1 hinnehmen, hatte aber im weiteren Spielverlauf keine Probleme mehr mit Stretz und gewann verdient mit 3:1. Eine sehr erfreuliche Leistung brachte Beate Fritzmann. Nach 142 ließ sie 155 folgen und führte 2:0. Da sie sich auch im 3. Satz durchsetzen konnte, war auch dieser MP vorzeitig unter Dach und Fach. So war es zu verschmerzen, dass sie sich im 4. Satz 140:140 trennte.

Markus Habermeyer

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Schweinfurt: Verloren – aber wieder im Aufwind


Christina Neundörfer konnte über ihre erste Traummarke jubeln. Foto: ESV

Die Vorzeichen zu diesem Spiel waren allen klar. Wenn Schweinfurt Bamberg schlagen will, muss der ESV Übermenschliches leisten. Aus diesem Grund gingen die Schweinfurter sehr locker in das Spiel. Und sie verkauften sich gut. Auch wenn das Endergebnis von 0:8 ein deutliches Ergebnis ist, hatten die Unterfränkinnen ihre Chancen, um die Bambergerinnen wenigstens etwas zu ärgern.

Zu Spielbeginn kam es zu einem weltmeisterlichen Aufeinandertreffen zwischen Christina Neundörfer und Sina Beißer. Auf den Nebenbahnen trafen Annika Sych und Ioana Vaidahazan aufeinander. Schweinfurt wehrte sich nach Leibeskräften. Neundörfer machte sich ihr eigenes Präsent zum 18. Geburtstag. Sie zeigte von Beginn an mit Beißer ein Duell der Extraklasse. Neundörfer begann stark mit 105 in die Vollen, Beißer mit 108. Im Abräumen waren beide bis zum 27. Wurf gleichauf. Dann blieb bei Neundörfer ein Kegel bei einer Anwurf-Acht unglücklich stehen und Sina spielte zweimal Neun und im letzten Wurf eine 8. Mit 170:150 wechselte der erste Satzpunkt nach Bamberg.  Und so ging es weiter. 159:164 und 150:155. Und trotz 459 Kegeln (!) für Neundörfer nach 90 Wurf  hieß es 3:0 für Beißer. Neundörfer kämpfte weiter und setzte im Schlußdurchgang nochmal 151 drauf und holte sich den Satz. Dies bedeutete für Neundörfer die erste 600 und damit persönliche Bestleistung – und das an ihrem Ehrentag.

Sych hingegen fehlte etwas die Konstanz in die Vollen um Vaidahazan ernsthaft zu gefärden. Im Abräumen konnte sie sich immer an ihre Gegnerin herankämpfen. Es fehlte nur zum Schluss das Quäntchen Glück, um eine Sensation zu schaffen. Aber dennoch zeigte auch Sych mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 550 Kegeln ein gutes Spiel.  Auch wenn das 0:4 und ein Rückstand von 35 Kegel nichts Zählbares in Schweinfurt ließ.

Mit 0:2 und 52 Kegeln Rückstand betraten in der Mittelachse Kerstin Trinklein gegen Daniela Kicker und Katja Niklaus gegen Corinna Kastner die Bahnen. Trinklein verschlief den ersten Satz komplett und verlor im Anschluß ddie beiden folgenden nur mit vier bzw. drei Kegeln. Damit war das Duell entschieden.
Niklaus begann nervös, steigerte sich aber im Verlauf ihres Spieles. Jedoch hatte Corinna auf alle Angriffe eine passende Antwort parat und holte mit 4:0 den nächsten Mannschaftspunkt für Bamberg.

Satte 174 Kegel Rückstand und ein 0:4 ließ Susanne Stretz und Kerstin Hörmann gegen Beata Wlodarczyk und Beate Fritzmann locker aufspielen. Stretz konnte im zweiten Satz der gut aufspielenden Bambergerin Wlodarczyk zwar einen Satz abnehmen, mehr aber nicht. Hörmann spielte mit Beate Fritzmann auf Augenhöhe. Der erste Satz ging mit fünf Kegeln an Bamberg, der Zweite gar nur mit zwei, der dritte mit sechs. Den letzten Durchgang teilten sich schließlich beide. So war es nach Sätzen deutlich, doch nach Kegeln hatte Hörmann nur 13 Kegel verloren – ein ansprechendes Duell.

Die Trainer waren mit der Leistung trotz des 0:8 dennoch zufrieden, war die Umsetzung des Trainings in den Wettkampf doch zumindest teilweise gelungen. Diesen Schwung gilt es jetzt mitzunehmen, wenn es am nächsten Sonntag zum schweren Auswärtsspiel nach Regensburg geht. Auch mit einer weiteren Leistungssteigerung wird es nicht leicht, in Regensburg zu bestehen. Das hat an diesem Spieltag Schrezheim mit einem 2:6 deutlich zu spüren bekommen. Trotzdem fahren die Schweinfurterinnen mit einer tollen Stimmung dahin.

Bernd Hörmann

Vorberichte

Schweinfurt: Eine Neuauflage von David gegen Goliath
Bamberg: Müssen uns vor niemanden fürchten

Die unterfränkischen Frauen haben gegen den oberfränkischen Dauermeister wohl nur absolute Außenseiterchancen auf einen Sieg.

Schweinfurt konnte im letzten Jahr den Bamberger Trainer Werner Buchs aber mal kurzzeitig zum Schwitzen bringen. Spielten doch die Schweinfurter Gastgeberinnen wie entfesselt und konnten überraschende Punkte einfahren. Am Ende waren es aber dann doch die Viktorianerinnen, die durch einen phänomenalen Endspurt den Sieg verdient mit nach Hause nahmen.

In diesem Jahr steckt Schweinfurt aber noch in der Aufbauphase, für die sich die Trainer einen Dreijahresplan erarbeitet haben. Somit ist alles andere als ein „bisschen ärgern" wohl kaum drin. Die Spielerinnen von Schweinfurt sind dennoch hochmotiviert. Sie wollen versuchen, die Trainingsvorgaben ins Spiel umzusetzen. Wenn das gelingt, wäre es schon ein Erfolg. Schweinfurt erwartet ein interessantes Spiel mit guten bis sehr guten Einzelleistungen auf beiden Seiten.

Hierzu sind alle interessierten Zuschauer recht herzlich willkommen. Spielbeginn ist wie immer Sonntag, 12.00 Uhr auf den ESV-Bahnen.

Bernd Hörmann

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Bamberg: Müssen uns vor niemanden fürchten

Nach dem spielfreien Wochenende treten die Bamberger Frauen beim Schlusslicht der Tabelle an. Erinnert man sich an die Begegnung aus dem Vorjahr, wissen die Akteure, wie schwer die Aufgabe werden könnte. „In der augenblicklichen Lage müssen wir uns vor niemandem fürchten. Wir kennen unsere Stärken und wollen auch in Schweinfurt punkten", blickt Daniela Kicker positiv voraus. Der ESV aus Schweinfurt konnte in dieser Saison bisher nur zwei Punkte einfahren. Trotzdem wird man versuchen den großen Favoriten zu ärgern. „Bamberg ist in der augenblicklichen Lage der leichteste Gegner. Keiner erwartet etwas von unseren Frauen und daher kann man eigentlich nur gewinnen", so die Meinung von Schweinfurts Trainer Bernd Hörmann zum Duell der Fränkinnen.

Markus Habermeyer


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