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BL 120 Wurf F

ESV Schweinfurt vs. Schützengilde Bayreuth
6 : 2

(12,5:11,5; 3273:3246)

Susanne Stretz – Verena Faßold 1:3 (540:562), Katja Niklaus – Susanne Mogalle 3:1 (531:504), Kerstin Trinklein – Andrea Neise 2,5:1,5 (557:545), Kerstin Hörmann – Verena Lehner 2:2 (535:531), Christina Neundörfer – Kathrin Reinsch 3:1 (567:534), Christine Hubmann – Daniela Dietel 1:3 (543:570)


Schweinfurt: Mehr Spannung als nötig


Das als „Kellerduell" zu umschreibende Spiel zwischen dem Tabellenletzten und dem aktuellen Tabellenachten sollte ein hochinteressantes und spannendes Spiel werden. Und das auf ansprechendem Niveau. Die Schweinfurter Trainer Stefan Betz und Bernd Hörmann stellten die Mannschaft in jeder Paarung um.

Stimmen zum Spiel

Trainer Bernd Hörmann (Schweinfurt):
"Auch wenn es mich wieder ein paar graue Haare gekostet hat, bin ich froh über diesen Sieg. Zeigt es doch, dass genug Potential und Kampfgeist in der Mannschaft steckt um in der Bundesliga zu gewinnen. Mit dem angestrebten Aufbau-Plan wäre sicherlich eine gute Mannschaft zu formen. Wenn man uns denn das Vertrauen schenken würde. Schade eigentlich."
So begannen diesmal Susanne Stretz gegen die Schnittbeste Bayreutherin Anne-Cathrin Faßold und Katja Niklaus gegen Susanne Mogalle. Stretz begann gut und holte sich auch gleich den ersten Satz. Doch dann spielte Faßold auf die Vollen wie entfesselt (101,102 und 95). Stretz konnte zwar im Abräumen jedesmal wieder aufschließen, doch am Ende fehlten immer ein paar Kegel zum Satzgewinn. Und so stand nach 120 Wurf ein 540 zu 562 und ein 1:3 an der Anzeigetafel.

Niklaus begann an der neuen Position nervös, konnte aber trotzdem gegen Mogalle die ersten beiden Sätze gewinnen. Den folgenden Satz entschied aber die motiviert spielende Bayreutherin für sich. Mit 10 Überkegel für Schweinfurt ging es in den entscheidenden letzten Satz. Mogalle spielte stark in die Vollen (97), doch Niklaus löste die Handbremse endlich und konterte mit 104 in die Vollen. Sie konnte die hohe Fehlerquote von der Oberfränkin ausnutzen und beendete den Durchgang mit dem dritten Satzgewinn und damit auch dem ersten Mannschaftspunkt im Jahr 2014.

Die Mittelpaarung bestand diesmal aus den beiden Kerstin`s. Kerstin Trinklein gegen Neise Andrea und Kerstin Hörmann gegen Lehner Verena. Trinklein begann gut mit 142 zu 126. Sie setzte mit 139 nochmal gut nach, das sollte aber gegen Neises 151 Kegel nicht genügen. Im dritten Durchgang konnte Trinklein die Abräumschwäche von ihrer Gegnerin ausnutzen und gewann erneut. Mit nur 13 Kegel Vorsprung ging es in den Endspurt. Und hier sollte am Ende eine Punkteteilung mit jeweils 134 Kegel passieren. Somit erhöhte Trinklein den Punktestand auf 2,5 zu 1,5.

Schweinfurt führte damit mit 2:1 Mannschaftspunkten. Hörmann konnte die ersten beiden Sätze mit gutem Abräumen für sich entscheiden. Doch die Oberfränkin konterte und gewann die beiden nächsten Sätze. Doch durch ein tolles Abräumergebnis im letzten Durchgang (61) sicherte sich Hörmann über die Gesamtkegel den nächsten Mannschaftspunkt. Mit einer 3:1 Führung und 21 Kegel Vorsprung sollte es für das neu formierte Schlußduo auf Schweinfurter Seite weiter in Richtung Mannschaftssieg gehen.

Doch für Christina Neundörfer und Christine Hubmann sollte es gegen Katrin Reinsch und die Ex-Schweinfurterin Daniela Dietel noch kräftig zur Sache gehen. Neundörfer begann verhalten. Lag es an der ungewohnten Position oder war sie nicht gut drauf? Den ersten Satz gewann Neundörfer noch knapp. Den zweiten verlor sie deutlich. Doch dann konnte sie anfängliche Nervosität ablegen und der Knoten platzte. Es folgten zwei tolle Durchgänge mit 142 und 155 Kegel. Reinsch, die verletzt in die Partie ging, konnte hier nichts mehr dagegen setzen und verlor mit 134 und 119 deutlich. Am Ende hieß es damit 3:1 und 567 zu 534 Kegel.

Damit stand es 4:1 für Schweinfurt. Dies bedeutet aber auch, dass entweder der letzte Mannschaftspunkt von Hubmann geholt werden musste, oder die Gesamtkegelzahl gewonnen werden muss. Hubmann spielte solide, wenn auch leicht unter ihrem Niveau.

Und Dietel, die früher mal in Schweinfurt gespielt hat, drehte mächtig auf. Erster Satz Dietel, zweiter Satz Dietel. Dritter Satz Hubmann, neue Hoffnung für Schweinfurt. Im letzten Durchgang stand es 128 zu 153 für Dietel. Somit ging der letzte Mannschaftspunkt nach Bayreuth. Da zeitgleich aber Neundörfer ja 155 zu 119 spielte war das Ding entschieden. Endstand 6:2 und 3273 : 3246 Ein tolle kämpferische Leistung, die aus einem guten Zusammenhalt kommt und das Jahr 2014 beginnt gut für die 1. Frauen vom ESV Schweinfurt. Ein Sieg gleich zu Beginn und so könnte es weitergehen.

Die Trainer sind trotz der teilweise selbst verschuldeten Spannung im Spiel sehr stolz auf „ihre" Mädels. Hier kämpft einer für den anderen.

Im Sportgruß verabschiedeten sich die Frauen vom ESV Schweinfurt von Bayreuth mit einem kleinen Blumengruß. Und zwar nicht nur für heute, sondern zumindest teilweise für immer. Denn die Mitglieder der Mannschaft werden sich am Ende der Saison in alle Himmelsrichtungen zerschlagen und in dieser Konstellation nie wieder zusammenspielen. Das ist sehr traurig. Es war eine sehr schöne Zeit. Doch bis dahin wollen sie noch viel Spaß miteinander haben und weiterhin so gute Leistungen zeigen um noch das eine oder andere Spiel zu gewinnen.

Bernd Hörmann


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