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BL 120 Wurf F

ESV Pirmasens vs. SKK 98 Poing
6 : 2

(11:13; 3212:3180)

Jutta Gamm – Martina Hanikel 0:4 (518:542), Vanessa Welker – Adina-Cristina Diaconu 2:2 (545:515), Kerstin Dietz – Andrea Pichler 3:1 (541:517), Melanie Wetzel – Rebekka Pröll 2:2 (528:500), Alena Bimber – Sandra Michel 1:3 (505:572), Nicole Winicker – Sarah Gruber 3:1 (575:534)



Pirmasens: Erst fehlte  innere Spannung – aber Handbremse rechtzeitig gelöst

Bangen beim ESV-Tross – das letzte Abräumen zehrt an den Nerven. Fotos: Herbert Striehl

Was für ein Kegel-Krimi. Nach einem engen und spannenden Spielverlauf gewann der ESV Pirmasens sein letztes Saisonheimspiel gegen den Poing. Vor der Schlussbahn noch in Rückstand, drehte das kampfstarke ESV-Trio das Spiel und landete einen von den Fans nicht mehr erwarteten 6:2-Sieg (3212:3180 Kegel), der in keiner Weise den knappen Spielverlauf widerspiegelt.

Stimmen zum Spiel

Nicole Winicker, Mitverantwortliche im ESV-Team: „Irgendwie hat uns die innere Spannung gefehlt, wodurch wir zu keinem Spielfluss gelangten und sich ein enger, unnötiger Spielverlauf entwickelte. Unser Ziel wird jetzt der fünfte Platz sein."

Poings Vorstand Erwin Zimmermann: „Ein Remis, ja sogar der Sieg war möglich. Ohne Schmidbauer und Vecseri haben wir uns toll verkauft."

ESV-Mannschaftsführerin Jutta Gamm: „Ich hatte mit einem schweren Spiel gerechnet und bin stolz auf die Leistung meiner Schlussspielerinnen auf der finalen Bahn, die grandios den Sieg retteten. Die Handbremse wurde noch rechtzeitig gelöst."
Auf einen gelungenen Start der Gastgeberinnen – ohne Uschi Wetzel und mit einer gesundheitlich angeschlagenen Vanessa Welker – folgte sogleich der Konter von Poing, die auf ihre Ex-Weltmeisterin Erika Vecseri und Barbara Schmidbauer verzichten mussten. Etwas unglücklich agierte Jutta Gamm, die bei teilweisen engen Sätzen Martina Hanikel 0:4 unterlag. Vanessa Welker, bei Kräften schnell 2:0 gegen die ehemalige rumänische Jugendnationalspielerin Adina-Christina Diaconu in Führung, baute kräftemäßig immer mehr ab, gewann aber ihr Spiel bei 2:2-Satzgleichheit noch um 30 Kegel. Nichts anbrennen ließ Kerstin Dietz, die Andrea Pichler in 3:1-Sätzen (541:517) auf Distanz hielt. Mit 2:1 in den Duellen aber nur einem ungewohnt niedrigen 30-Kegelvorsprung erfolgte die Übergabe an das Schlusstrio.

Rebekka Pröll (l) gab sich erst auf der Schlussbahn Melanie Wetzel geschlagen.

Ungebrochen auch hier der Widerstand der Gäste, die Kegel um Kegel aufholten und nach der ersten Bahn mit 23 Kegeln in Führung gingen. Großen Anteil daran hatte die glänzend aufspielende Sandra Michel (572), die Alena Bimber (505) 3:1 besiegte. Die Kegelführung der Gäste zog sich bis zur Schlussbahn hin. Die drei ESV-Frauen stemmten sich mit aller Macht gegen die Niederlage und spielten aus einem Guss, sodass der Spielstand noch gedreht wurde. Besonders in Szene setzte sich die Partiebeste Nicole Winicker, die beherzt Sarah Gruber 3:1 (575:534) in die Knie zwang. Melanie Wetzel, mit einem 0:2-Rückstand gegen Rebekka Pröll gestartet, triumphierte nach dem Satzausgleich um 28 Kegel. So wurde bei vier gewonnenen Duellen und den höheren Gesamtkegeln ein nicht mehr erwarteter 6:2-Sieg errungen.

Herbert Striehl

Vorberichte

Pirmasens: Ohne „Urlauberin" Uschi Wetzel

Eine für den Vizemeister ESV Pirmasens unbefriedigende Saison neigt sich dem Ende zu. So kommt am Sonntag 12 Uhr zum letzten Heimspiel Aufsteiger SSK Poing.

Stimmen zum Spiel

ESV-Mannschaftsführerin Jutta Gamm: „Bei Normalbesetzung des Gegners wird es ein schweres Spiel, das uns alles abverlangen wird. Personelle und positionelle Umstellungen bei uns müssen erst verkraftet werden."

ESV-Chefin Maria-Luise Weinkauff: „Ich denke wir gewinnen. Die Mannschaft ist gut drauf, sie will sich noch verbessern."
Fehlt im letzten Heimspiel gegen Poing – "Uschi" Wetzel. Foto: ESV

Aufatmen bei beiden Mannschaften. Nach dem ESV hat auch Poing am vergangenen Wochenende im Spiel gegen Bayreuth den Klassenerhalt geschafft, der nur bei einem Sieg von Bayreuth in Bamberg gefährdet wäre. Doch wer will daran schon glauben? So gilt die Maxime im Duell der Tabellennachbarn nur noch der Tabellenkosmetik. Hier besitzt das zweitbeste Heimteam auch ohne „Urlauberin" Uschi Wetzel die eindeutig besseren Karten. Zwar befinden sich in den Reihen der Gäste bei einem Auswärtsschnitt von 3212 Kegeln hervorragende Spielerinnen, doch sind etliche Akteurinnen erkrankt oder verletzt. So ist nicht bekannt, ob Poing mit ihren Führungsspielerinnen Martina Harnikel (Juniorenmeisterin 2011 und 13. der Rangliste mit einem Auswärtsschnitt von 562,4), Sandra Michel (28./549,9) und der ungarischen Weltmeisterin sowie mehrmaligen Medaillen-Gewinnerin Erika Vecseri antreten kann.

Für Erwin Zimmermann, dem Vorstand von Poing, ist der ESV der ganz klare Favorit. „Wir können nicht mit stärkster Mannschaft antreten. Da wir eine gute Breite an Spielerinnen besitzen, werden wir dennoch, wenn auch mit Spielerinnen aus der dritten Mannschaft, nicht mit einer Gurkentruppe antreten. Doch selbst in stärkster Besetzung hätten wir kaum Chancen", so deren ambitionierte Leitfigur.

Voraussichtliche ESV-Aufstellung: Melanie Wetzel, Nicole Winicker, Jutta Gamm, Kerstin Dietz, Alena Bimber, Vanessa Welker. Ersatz: Anne Schätzlein-Thomas

Herbert Striehl


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