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BL 120 Wurf M

KC Schwabsberg vs. TSV 90 Zwickau
6 : 2

(12:12; 3568:3474)

Andreas Eberhardt – Ingo Penzel 2;2 (584:563) , Sven Frenzel – Daniel Grafe 2:2 (600:576), Alexander Stephan – Andre Giller 2:2 (575:530), Christian Winter – Patrick Voigt 1:3 (600:648), Olaf Koberwitz – Lars Pansa 1:3 (588:595), Ronald Endraß – Clemens Paul 4:0 (621:562)



Schwabsberg: „Gelbe Engel" sorgen für das Happyend

Aug in Aug die Partiebesten – Ronald Endraß (links, 621 Kegel)) und der Zickauer Patrick Voigt (648). Foto: efa

Keineswegs unverdient setzte sich der KC Schwabsberg dank einer Energieleistung im Heimspiel gegen den TSV 90 Zwickau durch. Dabei verlief der Auftakt der Partie gegen die Westsachsen alles andere als verheißungsvoll. Nachdem die Hausherren bereits auf Top-Spieler Timo Hehl verzichten mussten, fiel kurzfristig auch noch die Schwabsberger Nr. 1, Feuerwehrmann Reiner Buschow, aus. Dem nicht genug bleiben auf der Anfahrt Kapitän Olaf Koberwitz und Ronald Endraß auf der A 8 mit Motorschaden liegen. Dank kompetenter Hilfe durch die „Gelben Engel" trafen die Beiden aber gerade noch rechtzeitig ein, um die für Schwabsberg so wichtigen Punkte sicher unter Dach und Fach zu bringen. Zwickau erwies sich als die erwartet harte Nuss. Die Westsachsen machten es den Ostälblern nämlich alles andere als einfach. 12:12-Satzpunkte sprechen da eine beredte Sprache. Mit Patrick Voigt, der herausragende 648 Kegeln erzielte, hatten die Gäste zudem den Besten des Tages in ihren Reihen.

Nach den Irrungen und Wirrungen unmittelbar im Vorfeld der Begegnung sorgten Sven Frenzel und Andreas Eberhardt, die für Schwabsberg gegen die TSVler Daniel Grafe und Ingo Penzel an den Start gingen, für die erste positive Überraschung des Tages. Die Beiden legten einen Start nach Maß hin und sorgten dafür, dass die durchaus begründete Besorgnis, die sich zwischenzeitlich beim Schwabsberger Anhang breit gemacht hatte, von einer frischen Brise buchstäblich weggeblasen wurde. Sven Frenzel hatte nur im ersten Satz etwas Mühe mit Daniel Grafe, setzte sich dann aber aufgrund seines konsequenteren und vor allem ausgeglicheneren Spiels bei Satzgleichstand mit sehr guten 600:576-Kegeln durch. Mit zwei tollen Bahnen (314 Kegel) sorgte Andreas Eberhardt (584) gegen Ingo Penzel (563) gleich zum Auftakt für klare Verhältnisse. Daran änderten auch die Punktgewinne, die der Zwickauer in der zweiten Spielhälfte verbuchen konnte, nichts mehr. Zwischenstand: 2:0/1184:1139 für den KC Schwabsberg.

Stimmen zum Spiel

Ronald Endraß
:
„Unter diesen denkbar ungünstigsten Ausgangsbedingungen hat die Mannschaft heute wirklich Rückgrat bewiesen. Davor, wie das Kollektiv den Ausfall unserer Top-Leute Timo Hehl und Reiner Buschow weggesteckt hat, kann man eigentlich nur den Hut ziehen.
Andreas Eberhardt und Christian Winter gilt mein größter Respekt. Die wurden unter sehr schwierigen Bedingungen ins kalte Wasser geworfen und haben ihre Aufgaben hervorragend gelöst. Chapeau.
Unsere beiden Heimspiele gegen Schweinfurt und Fürth können wir jetzt eher etwas gelassener angehen, zumal wir für das Restprogramm wieder auf den gesamten Kader zurückgreifen können."
Alexander Stephan (575) legte gegen den Zwickauer Andre Giller (530) mit 164:118 eine wirklich beeindruckende Startbahn auf. Beeinträchtig durch eine Verletzung ging er dann jedoch, seine Chance suchend, die Folgebahnen etwas verhaltener an. Diese nutzte er prompt auf der Schlussbahn, wo er kaltschnäuzig den zweiten, alles entscheidenden Satz sicher nach Hause brachte. Der starke Auftritt von Schwabsbergs Christian Winter der einen glatten 600er auf die Bahn zauberte und dabei durch konsequentes Räumspiel zu gefallen wusste, wurde allerdings noch durch seinen Kontrahenten Patrick Voigt getoppt. In absoluter Vollstreckmanier schmetterte der Zwickauer Wurf um Wurf in die Gasse und wurde dafür mit zahllosen Handneunern belohnt. Dennoch gelang es ihm erst auf den beiden Schlussbahnen, sich durch ein 77er- bzw. 71er-Räumen entscheidend von dem engagiert dagegen haltenden Schwabsberger abzusetzen. Mit seiner Partiebestleistung – herausragende 648 Kegel – reanimierte Voigt die bereits in Agonie darniederliegende Zwickauer Mannschaft erfolgreich und hauchte ihr nochmals neuen Kampfeswillen ein. Zwischenstand: 3:1/2359:2317 für den KC Schwabsberg.

Als in den Schlusspaarungen die Zwickauer Lars Pansa und Clemens Paul furios eröffneten, keimten bei den Gästen nochmals kurz Hoffnungen auf. Mit zunehmender Spieldauer zeigte sich aber, dass die Anfangsoffensive der Gäste nur ein Strohfeuer war und weder Olaf Koberwitz noch Ronald Endraß gewillt waren, sich noch die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Olaf Koberwitz (588) machte sich gegen Zwickaus Top-Spieler Lars Pansa (595) selbst das Leben schwer, als er in den ersten drei Sätzen, jeweils mit dem letzten Wurf den Satz quasi verschenkte. Im vierten machte er es dann besser, denn den entschied er mit dem letzten Wurf zu seinen Gunsten. Erneut beeindruckend sein Doppelpartner Ronald Endraß. Mit der Präzision eines Uhrwerk setzte der seine Würfe und konterte seinen weiß Gott keineswegs schlechten Gegenspieler Clemens Paul (562) gekonnt aus. Mit hervorragend herausgespielten 621 Kegeln brachte er die Schäfchen für Schwabsberg endgültig ins Trockene.

Eugen Fallenbüchel

Vorberichte

Schwabsberg: Schlüsselpartie gegen die Westsachsen

Mit einem Erfolg gegen Zwickau könnten Reiner Buschow & Co. klare Verhältnisse schaffen. Foto: efa

Nach der Niederlage beim FEB Amberg müssen Schwabsbergs Kegler in den kommenden drei Begegnungen noch einmal richtig Gas geben, um nicht noch unversehens in Bedrängnis zu geraten. Augenscheinlich bewegen sich die Rainauer Erstligakegler, die derzeit einen komfortablen 4. Tabellenplatz einnehmen, auf sicherem Terrain. Das kann sich aber rasch ändern, sollten in den Heimspielen gegen den TSV Zwickau, Viktoria Fürth und den ESV Schweinfurt nicht die notwendigen Punkte eingefahren werden. Gerade mal vier Pünktchen trennen das „Maier-Team" von der Gefahrenzone, die derzeit ab Platz 7 beginnt und in der sich die punktgleichen Teams aus Zwickau, Fürth und Straubing tummeln.

Dem samstäglichen Heimspiel gegen Zwickau kommt angesichts dieser Umstände eine wichtige Schlüsselrolle zu. Der KCS kann es sich eigentlich nicht, leisten eine Auszeit zu nehmen und leichtfertig wertvolle Punkte verschenken. Was die Sache für die Hausherren allerdings nicht gerade einfacher macht, ist der Umstand, dass man ausgerechnet in dieser wegweisenden Partie mit Timo Hehl auf einen wichtigen Leistungsträger und Punktesammler verzichten muss.

Eigentlich müssen gegen den TSV 90 Zwickau die Weichen richtig gestellt werden, damit der KC-Express auch weiterhin in der Spur bleibt. Im Hinspiel in Zwickau hat das schon einmal ganz gut geklappt. Da präsentierten sich Schwabsbergs Erstligakegler nämlich erfreulich abgezockt. Dennoch, so ganz stressfrei ging es auch in „Zwigge" nicht zu. Gegen den wehrhaften Aufsteiger aus Sachsen hatten die Ostwürttemberger nicht nur alle Hände voll zu tun, sondern auch einige bange Momente zu überstehen. Dann allerdings war der erste Auswärtserfolg der Saison in trockenen Tüchern. Mit Ronald Endraß (639 Kegel) und Rainer Buschow, der mit 668 Kegeln nicht nur ganz großen Kegelsport zeigte, sondern auch den bestehenden Bahnrekord weiter in die Höhe schraubte, stellte der KCS zudem die überragenden Akteure der Partie.

Stimmen zum Spiel

Reiner Buschow
:
„Im Hinspiel in Zwickau haben wir uns recht geschickt angestellt. Jetzt gilt es für uns, in den nächsten drei Heimspielen die Schäfchen endgültig ins Trockene zu bringen. Da dürfen wir uns auf keine wie auch immer gearteten Experimente einlassen. Wir müssen unsere Heimstärke nutzen und klar Schiff machen. Wenn nämlich erst einmal das große Zittern beginnt, ist es zu spät, um das Ruder noch einmal herumzureißen. Hat man einmal die Seuche am Hals, dann läuft überhaupt nichts mehr richtig. Eine solche Situation müssen wir unter allen Umständen vermeiden."
Mit „kontrollierter Offensive" wie in der Hinrundenbegegnung wird Schwabsberg im Rückspiel gegen die Sachsen allerdings nicht allzu weit kommen, denn diesmal können diese ihr Spiel an den Hausherren ausrichten, um so den einen oder anderen taktischen Punkt zu machen. Verstecken gilt da nicht. Da heißt es eher, das Heft des Handelns offensiv in die Hand zu nehmen und den Gegner unter Druck zu setzen. Zuhause ist das den Rainauern bislang auch ganz gut gelungen. Da zogen sie nur gegen den Meister aus Zerbst und Vizemeister Bamberg – und das auch nur denkbar knapp – den Kürzeren.
Die Heimstärke ist der Trumpf des „Maier-Teams" in dieser Saison schlechthin, denn auswärts stehen bei den Ostälblern bislang nur vier magere Pünktchen auf der Habenseite.

Die Gäste aus Leipzig indes sind nur sehr schwer auszurechnen. Ein ausgesprochen kompaktes Team, das mit Lars Pansa (Gesamtschnitt 621 Kegel), einen überragenden Einzelkönner sowie mit Daniel Grafe und Patrick Hirsch zwei weitere Leistungsträger in seinen Reihen hat. Mit ansprechenden Ergebnissen konnte der Aufsteiger aus Sachsen auswärts bereits zwei Mal punkten. Nach dem Überraschungssieg am ersten Spieltag in Fürth auch in Straubing, wo die Punkte für gewöhnlich recht hoch hängen.

Die Zuschauer dürfen sicherlich mit einer spannenden Begegnung rechnen, in der einiges von der Tagesform beider Mannschaften abhängen wird. Schwabsberg geht mit dem Handicap in die Partie, dass man auf Topscorer Timo Hehl verzichten muss. Ein Ausfall der sicherlich nicht so ohne weiteres 1:1 kompensiert werden kann. Allerdings kommt der auch nicht ganz unvorbereitet. So wurden in den letzten Spielen bereits erfolgreich entsprechende Alternativen getestet.

Das Mannschaftsaufgebot: Reiner Buschow, Bernd Ebert, Andreas Eberhardt, Ronny Endraß, Sven Frenzel, Olaf Koberwitz, Alexander Stephan, Christian Winter.

Eugen Fallenbüchel

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