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2. BL NO 120 M

ATSV Freiberg vs. ESV Roßlau 1951
6 : 2

 (16:8, 3592:3335)


Heiko Wüstling – Jens Sobeck 2:2 (578:589), Felix Wagner/77. Ingolf Stein – Andreas Duttenhofer 3:1 (583:516), Olaf Lange – Ron Seidel 1:3 (552:582), Michael Hahn – Jan Nauel 4:0 (634:519), Andreas Liedke – Henry Hennig 3:1 (627:557), Andreas Beger – Frank Pahlisch 3:1 (618:572)


ATSV siegt trotz Schwierigkeiten souverän

Für Roßlau lag lange ein Unentschieden in der Luft


Auch im zweiten Heimspiel der Saison konnten die Freiberger Bundesliga-Kegler des ATSV einen vom Ergebnis her souveränen Sieg feiern, offenbarten aber einige Schwächen.


Im Startpaar stand Heiko Wüstling (578/2) gegen Jens Sobeck (589/2) von Beginn an mächtig unter Druck und konnte sich davon nie wirklich befreien. Vor allem beim Spiel ins Abräumen wirkte Wüstling diesmal sehr unsicher, was seine sechs Fehlwürfe auch bestätigen. Sobeck nutzte dies konsequent aus und konnte so den Mannschaftspunkt erringen. Im zweiten Duell überzeugte Felix Wagner (583/3) wie schon vergangene Woche beim Auswärtsspiel in Wünschendorf mit gutem Kegelsport und hielt Andreas Duttenhofer (516/1) auf Distanz. Gegen Ende der dritten Bahn musste Wagner dann allerdings verletzungsbedingt ausgewechselt werden, für ihn kam Ingolf Stein ins Spiel. Mit einer 163'er Bahn sicherte er dann auch den ersten Punkt für Freiberg.


Beim Stand von 1:1 und einem Plus von 56 Kegeln gingen im zweiten Durchgang Olaf Lange (552/1) und Michael Hahn (634/0) ans Werk. Doch statt frühzeitig den Sack zuzumachen gab es auch hier Licht und Schatten. Während Hahn gegen Jan Nauel (519/0) gewohnt souverän agierte und dieses Duell klar und deutlich mit 4:0 für sich entschied, so konnte sich Lange gegen Ron Seidel (582/3) leider nicht behaupten, wodurch Roßlau wieder ausglich.


Vor dem Schlussdurchgang stand es somit 2:2 – allerdings führten die Hausherren nun mit 151 Kegeln. Am Sieg des ATSV gab es also faktisch keine Zweifel mehr, denn ein weiterer Mannschaftspunkt würde reichen und mit Andreas Liedke und Andreas Beger war man sich sicher, diesen auch zu erringen. Doch genau dieses Denken und der starke Auftritt der Gäste durch Henry Hennig (557/1) und Frank Pahlisch (572/1) führte dazu, das die erste Bahn jeweils deutlich abgegeben werden musste. Der ESV roch nun natürlich Lunte und liebäugelte gar mit einem Unentschieden, was zu diesem Zeitpunkt auch gerechtfertigt gewesen wäre. Zum Glück besannen sich Beger (618/3) und Liedke (627/3) in der Folge auf ihre Stärke und siegten am Ende doch noch deutlich, wobei Liedke (627/3) sogar noch einen neuen Bahnrekord für Senioren A erspielte.


Der ATSV bleibt also weiterhin zu Hause eine Macht jedoch mit Abstrichen. Zu viele Unkonzentriertheiten schlichen sich diesmal ins Spiel einiger Akteure, was auf lange Sicht auch mal schief gehen kann.


Michael Hahn

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Für Roßlau lag lange ein Unentschieden in der Luft


Am 3. Spieltag traten die Roßlauer „Roten Teufel" die Reise nach Sachsen zum gastgebenden ATSV Freiberg an. „Ihr habt eine gute taktische Aufstellung gewählt", so das Resümee von Andreas Beger, Mannschaftsleiter der Gastgeber, während der Verabschiedung. Das Minimalziel, so waren sich alle einig, war es, zwei Duelle für sich zu entscheiden. Alles weitere wäre eine Zugabe. Die Roßlauer konnten die Freiberger gleich von Beginn an unter Druck setzen, wenn das auch das Ergebnis nicht widerspiegelt, das klarer aussieht, als es war.


Im ersten Starterpaar kämpften Jens Sobeck und Andreas Duttenhofer gegen Heiko Wüstling (578 Kegel) und Felix Wagner auf Seiten der Gastgeber, die angesichts des neuen Spielsystems, deutlich mehr unter Druck standen, als bei der 200-Wurf Distanz. Sobeck überzeugte von Beginn an, holte gleich den ersten Satzpunkt, was ihm die nötige Zuversicht gab, nicht, wie selbst eingeschätzt, als „Kanonenfutter"zu agieren. Der Vorsprung wechselte nun auf jeder Bahn – Spannung pur. Aufgrund der besseren Gesamtkegelzahl erkämpfte Sobeck auch den ersten Mannschaftspunkt und wurde mit 589 Kegeln erneut Bester seines Teams. Besonders hervorzuheben, er spielte heute fehlerfrei.


Das zweite Duell konnten die Freiberger deutlich für sich entscheiden. Duttenhofer hatte mit den Tücken der Bahn zu kämpfen, fand selten eine richtige Einstellung. Um jeden Kegel kämpfend, unterliefen ihm leider zu viele Fehler. Er beendete seinen Wettkampf, mit für ihn sicher enttäuschenden, 516 Kegeln. Sein Gegner Felix Wagner (293 Kegel) setzte ihn von Beginn an unter Druck – doch dann der 77. Wurf – eine Schrecksekunde für die Gastgeber. Er musste sich aufgrund einer Verletzung auswechseln lassen. Sein Ersatz, Ingolf Stein, zeigte von Beginn an keine Nervosität und konnte an die guten Ergebnisse seines Teammitglieds anknüpfen. Zwar gab er die erste Bahn ab, doch überzeugte er im weiteren Verlauf seines Wettkampfes. Souverän beendete Stein dieses Duell. Wenn auch einen Satzpunkt abgebend, sicherte er durch das bessere Gesamtergebnis den 1. Mannschaftspunkt für die Gastgeber.


Im „Mittelpaar" nahmen Ron Seidel und Jan Nauel den Kampf gegen die Gastgeber Olaf Lange und Michael Hahn an. Seidel sorgte ein ums andere Mal für unerwartete Spannung, die dem Duell sehr gut tat. Von Beginn an zeigte er seinem Gegner die Stirn. Heute, etwas unerwartet, ließ er gerade im Spiel in die Abräumer ab und an von seiner gewohnt starken Sicherheit im Spiel auf die Einzel Fehler zu, die das Duell richtig spannend machten. Dennoch – zum richtigen Zeitpunkt – besann er sich seiner Fähigkeiten, überließ nur eine Bahn seinem Gegner. Dieser forderte Seidel ein ums andere Mal, auf zwei Bahnen entschied der letzte Wurf über Sieg oder Niederlage. Lange hatte nur einmal die Nase vorn, erspielte sich 552 Kegel.


Nauel spielte sehr ausgeglichen, hatte aber keinen Ausreißer nach oben. Dennoch, er überzeugte durch sein gewohnt hoch konzentriertes und ruhiges Spiel. Eher unter seinen Fähigkeiten bleibend, erspielte er sich und für das Team 519 Kegel. Sein Gegner Hahn, spielte erwartungsgemäß, überzeugte mit einem sehr guten Gesamtergebnis von 634 Kegel, was ihm den Titel des Tagesbesten einbrachte. Er konnte somit das zwischenzeitliche Unentschieden sichern.


Das Spiel hatte für den letzten Durchgang die nötige Spannung. Henry Hennig und Frank Pahlisch begannen furios. Beide konnten jeweils ihr erstes Duell gewinnen. Damit hatten die Gastgeber Andreas Liedke (627 Kegel) und Andreas Beger (618 Kegel) wohl nicht gerechnet.


Ein Unentschieden lag in der Luft – doch die Hausherren hatten etwas dagegen. Im weiteren Verlauf mussten beide Teufel das Gastgeberpaar ziehen lassen. Hoch erhobenen Hauptes verließen die Teufel aber die Bahnen. Zwar konnten sie die Überraschung nicht ins Ziel retten, doch das Ergebnis ging so in Ordnung: "Mit mehr haben wir nicht gerechnet – alles andere wäre eine Zugabe gewesen", so Hennig während der Verabschiedung. 


Henry Hennig



Vorberichte

Freiberg: ATSV vor besonderer Herausforderung

Mit dem glanzvollen ersten Heimspiel der Saison vor zwei Wochen könnten sich die Freiberger Bundesliga-Kegler wohlmöglich keinen Gefallen getan haben. Von der Festung Heine-Straße ist da im Umfeld die Rede und der Unbesiegbarkeit der Mannschaft.

Fakt ist, die Ansprüche an das Team sind gestiegen, von Unbesiegbarkeit jedoch will Kapitän Andreas Beger nichts wissen. „Da spielen so viele Faktoren eine Rolle, da du musst jedes Spiel voll konzentriert sein und im Falle einer Verletzung wie vergangene Woche bei Ingolf (Zerrung im Oberschenkel) kann es schnell vorbei sein mit der Herrlichkeit".

Im Spiel gegen die roten Teufel aus Roßlau fordert Beger daher den nötigen Respekt für den Gegner und warnt davor, das Match auf die leichte Schulter zu nehmen. „Natürlich sind wir der Favorit zu Hause, das will ich doch schwer hoffen" fügte Michael Hahn hinzu. „Das haben wir uns schließlich über die Jahre schwer erarbeitet, jedoch müssen wir das Spiel für Spiel auch bestätigen."

Überheblichkeit könnte also durchaus der etwas stärkere Gegner sein an diesem Spieltag. Die gilt es zu vermeiden – und dann sollte es auch klappen mit dem nächsten Erfolg auf heimischer Anlage.

Michael Hahn

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