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2. BL NO 120 M

ESV Lok Rudolstadt vs. SV Senftenberg
7 : 1

(13,5:10,5; 3366:3273)

Thomas Kerntopf – Stefan Mitrenga 0,5:3,5 (538:599), Martin Böhm-Schweizer – Steffen Kretzschmar 3:1 (556:535), Lars Bliesath – Ronny Voigt 2:2 (571:555), Gregor Kunstmann – Sven Seiffert 2:2 (604:580), Lutz Pfotenhauer – Olaf Neumann 3:1 (537:503), Felix Gießler – Matthias Bindig 3:1 (560:501)

Liveticker


Rudolstadt: Hartes Stück Arbeit

Herzklopfen kostenlos – so heißt nicht nur eine bei vielen Menschen beliebte Fernsehshow, sondern dies gab‘s auch beim Aufeinandertreffen von Rudolstadt und Senftenberg. In der Saalestadt trafen einstige Aktive längst vergangener Tage, aber auch aufstrebende Sterne aus Thüringen und Brandenburg aufeinander. Und die Jungs aus der einstigen Braunkohleregion setzten die ESV-Aktiven stark unter Druck und dominierten die Begegnung zeitweise. Das deutliche Endresultat täuscht dabei definitiv über den wahren Spielverlauf.

Bester Spieler der Partie war Gregor Kunstmann mit 604. Kegeln. Foto: ESV

Einen ersten Kracher präsentierte in Durchgang eins Stefan Mitrenga. Ihm gegenüber stand der Mannschaftsführer des ESV, Thomas Kerntopf. Bereits der erste 30er wies hohe Qualitäten auf. Denn beide Akteure teilten sich den Satzpunkt bei jeweils 145 Kegeln. Hierbei waren nicht nur die Vollen und Abräumer gleich, nein auch in den Fehlwürfen war keiner der beiden besser. Ab dem 31. Wurf zog dann Stefan Mitrenga  allerdings unbeirrt seine Kreise. Der Gästeakteur ließ hier 162, 150 und 141 Kegel folgen und setzte mit ausgezeichneten 599 Kegeln das erste Achtungszeichen der Senftenberger. Für Thomas Kerntopf endete sein Wettspiel bei 538 Kegel. Martin Böhm-Schweizer in seinem Wettstreit gegen Steffen Kretzschmar vermochte zunächst die ersten beiden 30er für sich zu entscheiden, wobei der Rudolstädter 32 Kegel Vorsprung hatte. Hiernach gab‘s für des ESV-Kegler ein kleines Leistungsloch, welches Steffen Kretzschmar nutzte und mit dem Gewinn der dritten Bahn den Rückstand bis auf einen Kegel verkürzte. Aber Martin Böhm-Schweizer kam zurück und brillierte vor allem in die letzten 15 Abräumer, in welchen er mit 70 Kegeln und gesamt 556 als Sieger von den Bahnen kam. Steffen Kretzschmar musste sich hier mit seinen 535 Kegeln hinten anstellen. Zu diesem Zeitpunkt der Begegnung stand es sowohl in den Mannschaftspunkten als auch in der zu Fall gebrachten Kegelzahl unentschieden.

In den Mittelpaarungen blieben auch hier die Kräfte beinahe ausgeglichen, auch wenn die Mannschaftspunkte letztlich an die Gastgeber fielen. Lars Bliesath sah sich Ronny Voigt gegenüber. Dieser nutzte den sichtlich nervösen Beginn des Rudolstädters und zog bereits mit zwei Sätzen sowie 298:271 davon. Lars Bliesath indes gab sich selbstredend nicht auf und verkürzte bereits in die Vollen des dritten Durchganges seinen Rückstand zusehends. Nach dem dritten 30er setzte sich Lars Bliesath an die Spitze der Auseinandersetzung und gab sie auch nicht wieder her. Mit 571:555 bei geteilten Satzpunkten war das der erhoffte und dennoch schwer erspielte Mannschaftspunkt für die Lok. Gregor Kunstmann musste sich des bestechenden Spieles von Sven Seiffert erwehren. Ausgerechnet mit seiner schlechtesten Bahn von 138 Kegeln machte Gregor Kunstmann den ersten Satzpunkt. Auf der zweiten Bahn blieb Sven Seiffert mit 160:154 der Gewinner. Den dritten Satzpunkt hatte Gregor Kunstmann mit 157 Kegeln eigentlich schon in der Tasche. Sven Seiffert allerdings schob mit dem letzten Wurf einen Neuner und kam damit bei 159 Kegel zum nächsten Satzpunkt. Bei zwei Kegeln im Minus musste für den Mannschaftspunkt also noch etwas getan werden. Doch in die Vollen waren erneut beide Kegler mit 94 gleich. In seinen letzten Abräumern gab Gregor Kunstmann nochmals Gas und schaffte mit letztlichen 155:129 ebenso den erhofften Satz- wie auch Mannschaftspunktgewinn. Mit 604 Kegeln erspielte sich der Rudolstädter zugleich den Gesamttagesbestwert. Doch auch die 580 Kegel von Sven Seiffert sind aller Ehren wert.

Die Gästeaktiven gaben sich allerdings nicht auf. So erspielten sich Olaf Neumann und Matthias Bindig die ersten beiden Sätze im Schlussdrittel. Hiernach jedoch gab es kein Halten mehr für die Gastgeber, welche von den zahlreichen Zuschauern frenetisch angefeuert wurden. Lutz Pfotenhauer gewann die verbleibenden Sätze und schaffte ein 535:503 gegen Olaf Neumann, welcher sich zeitweise selbst im Wege stand und kaum Konzentration zu seinem Spiel auf die Rolle bekam. Und auch für Felix Gießler wurden die noch zu vergebenden Sätze gegen Matthias Bindig gutgeschrieben. Felix Gießler setzte auch mit der besten Bahn des Tages im letzten 30er den krönenden Schlusspunkt über ein packendes Spiel. 100 Vollen ließ er nochmals 69 fehlerfreie Abräumer folgen. Zu viel für seinen Widerpart aus der brandenburgischen Kegelhochburg Senftenberg. In der Summe setzte der Rudolstädter mit 560:501 deutliche Zeichen.

Der Tabellendritte, der ESV Roßlau 1951, gastiert in einer Woche in der Stadt am Fuße der Heidecksburg beim Tabellenzweiten ESV Lok Rudolstadt – das Spitzenspiel des 10. Spieltages in der 2. Bundesliga Nord-Ost. Mit den heute gezeigten Leistungen und den, trotz „Getting Tougt – The Race" hoffentlich zahlreich erscheinenden Zuschauern, sollte auch hier der Erfolg zu wiederholen und der Tabellenplatz zu festigen sein. Das Potential dafür ist allemal gegeben.

Holger Reinhold


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