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2. BL NO 120 M

ESV Lok Rudolstadt vs. ESV Roßlau 1951
6 : 2

(15,5:8,5; 3324:3163)

Martin Böhm-Schweizer – Matthias Pawlyk 4:0 (537:509), Gregor Kunstmann – Ron Seidel 1,5:2,5 (578:591), Lars Bliesath – Andreas Duttenhofer 2.2 (549:519), Thomas Kerntopf – Frank Pahlisch 3:1 (543:473), Heiko Krause – Jens Sobeck 3:1 (569:518), Felix Gießler – Henry Hennig 2:2 (548:553)


Rudolstadt: Dominanter Heimauftritt
Roßlau: Auswärtsniederlage mit Höhen und Tiefen

Mit Roßlau gastierte der Tabellendritte auf den Kegelbahnen am schönen Saalestrand. Der gastgebende ESV als Tabellenzweiter hatte sicherlich Respekt vor den Gästen, doch angesichts der in den vergangenen Spieltagen gezeigten Leistungen war den Akteuren um Mannschaftsführer Thomas Kerntopf nicht Bange und fuhr am Ende einen souveränen Heimsieg ein.

In den Startpaarungen musste sich Martin Böhm-Schweizer gegen Matthias Pawlyk beweisen. Und dies tat er gut, denn in allen Sätzen blieb Böhm-Schweizer der Bessere und fuhr mit einer glatten Nullnummer den ersten Mannschaftspunkt bei 537:509 ein. In der zweiten Begegnung des Tages standen sich die beiden späteren Partiebesten der jeweiligen Vertretungen gegenüber – Gregor Kunstmann  und Ron Seidel. Nachdem jeder einen Satzpunkt erspielte, teilten sie sich den dritten. So war beim 1,5:1,5/+10 für Seidel noch fast alles offen vor dem Schlusssatz, den Kunstmann unbedingt gewinnen musste. Doch der Roßlauer Gästespieler bewies erneut seine Klasse. Bereits beim Spiel ins volle Bild riss er eine vorentscheidende Lücke zum Rudolstädter (101:82) auf. Sie war auch nötig, denn Kunstmann kämpfte sich wieder heran. Mit einer Abräumleistung von 60:44 fehlten dem fehlerfrei agierenden Lokalmatador am Ende ganze vier Kegel, um den Mannschaftspunkt nicht den Gästen zu überlassen, welche damit in dieser Kategorie ausglichen.

Der Mitteldurchgang gehörte dann in Gänze den Gastgebern. Lars Bliesath im Vergleich mit Andreas Duttenhofer teilte sich die vier Satzpunkte mit dem Roßlauer Akteur. Doch in den zu Fall gebrachten Kegel setzte sich Lars Bliesath in der Summe deutlich (549:519) durch. Nicht weniger attraktiv war das Duell zwischen Thomas Kerntopf und Frank Pahlisch. Denn der 1951er riss auf der ersten Bahn die Spielkontrolle an sich und gewann 123:120 knapp. Aber Thomas Kerntopf konterte in den Sätzen zwei bis vier gnadenlos und ließ dem Gästekegler keine Chance mehr – was für die Hausherren gute Voraussetzungen für die Spielgestaltung im letzten Durchgang ergab.

Und hier wurde nochmals schön vom Leder gezogen. Heiko Krause büßte nach dem Gewinn des ersten Satzes den zweiten ein. Im Anschluss daran ließ der Saalestädter mit 172 Kegeln (100 Volle, 72 Abräumer, 1 Fehlwurf) die beste Bahn des Tages folgen. Jens Sobeck stand da mit seinen 134 Kegeln auf verlorenem Posten. Und auch der vierte Satz ging an Krause, der mit 3:1/+51 und dem Gewinn des nächsten Mannschaftspunktes einen weiteren Meilenstein zum Heimerfolg für Rudolstadt setzte. Für den letzten Starter der Lok, Felix Gießler, kam es wieder einmal ziemlich dicke. Die vier Satzpunkte teilte er sich mit Henry Hennig, wobei beide Spieler auf den ersten beiden Bahnen 370 Kegel zu Fall brachten. Auf der vorletzten Bahn legte sich Hennig aber so richtig ins Zeug und brillierte mit 155:140. Damit schuf er eine gute Distanz zum Rudolstädter, dem auch sein famoser Endspurt und der Gewinn des letzten 30er bei 138:128 nichts mehr nützte.

In einer Woche geht‘s für den ESV Lok Rudolstadt zur Reserve des deutschen Meisters nach Zerbst. Dies wird angesichts des starken Kaders der Sachsen-Anhaltiner ein schwerer Gang werden, doch vor solchen Aufgaben haben sich die Rudolstädter noch nie gescheut und konnten auch die eine oder andere Überraschung vollbringen.

Holger Reinhold

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Roßlau: Auswärtsniederlage mit Höhen und Tiefen

Die „Roten Teufel" erlebten in Rudolstadt gespannte Gastgeber. „Ihr habt erst wenige Auswärtsspiele, deshalb seid ihr auch schwer einzuschätzen – ich denke, es wird ein spannender Wettkampf" – so Thomas Kerntopf, Mannschaftsleiter der Heim-Sechs zur Begrüßung. Er sollte recht behalten. Erneut spiegelt das Ergebnis nicht die Brisanz des Wettkampfes wieder. Zwar konnten nicht alle Spieler überzeugen, doch war es wirklich von Beginn an ein spannender Wettkampf.

Offensiv und aggressiv die Roßlauer Aufstellung. Mit Matthias Pawlyk und Ron Seidel wollten die „Roten Teufel" gleich gegenhalten. Hier sollte der erste Mannschaftspunkt gegen das Gastgeberpaar Martin Böhme-Schweizer und Gregor Kunstmann „eingefahren" werden. Pawlyk fand heute nicht ganz zu seiner sonst sehr überzeugenden Auswärtsstärke. Jedes Duell ging, wenn auch immer knapp, verloren – Schade. Für ihn selbst enttäuschende 509 Kegel waren der Lohn der Mühen. Böhme-Schweitzer gewann dieses Duell, er erspielte sich 537 Kegel.

Die zweite Paarung wurde zum Duell der jeweils Mannschaftsbesten. Seidel gab nach seinem Spiel ehrlich zu, „Ich hatte richtig flattern gehabt." Überzeugend gewann er seinen ersten Satz, musste aber dann den Ausgleich zulassen. Richtig spannend wurde es dann im dreitten Satz, welches unentschieden ausging. Die Krönung einer hervorragenden Leistung folgte auf den letzten 30 Wurf: Mit nur drei Kegeln mehr konnte er dieses gegen Kunstmann (578 Kegel) für sich entscheiden und erkämpfte mit 591 Kegeln den ersten Mannschaftspunkt. Die Thüringer führten mit 15 Kegeln vor dem 2. Durchgang.

In diesem sollte der 2. Mannschaftspunkt für die Roßlauer erkämpft werden – so der Plan. Doch leider wurde es eine „Null"runde. Andreas Duttenhofer (519) spielte gegen Lars Bliesath (549), der heute nicht ganz so souverän agierte, wie erwartet. Doch leider konnte er daraus keinen Nutzen ziehen. Gerade in Phasen, wo es für Bliesath weniger gut lief, „schwächelte" Duttenhofer ebenfalls. Mit einer für ihn völlig enttäuschenden Leistung beendete er sein Spiel. Besonders die große Anzahl an Fehlwürfen ließ ihn fast verzweifeln. Gerade dort war die Möglichkeit, einen eher nicht eingeplanten Mannschaftspunkt zu erkämpfen – was er auch nach seinem Spiel ehrlich einschätzte. Leider wurde daraus nichts. Sein Partner Frank Pahlisch (473) hatte einen richtig schwarzen Tag erwischt. Bei ihm lief nichts – er wollte die Bahn lieber durch den Hinterausgang verlassen. Thomas Kerntopf gewann mit seinen 543 Kegeln den dritten Mannschaftspunkt für Rudolstadt. Nun wurde es schwer, das ausgegebene Ziel zu erreichen.

Mit einer „neuen Unbekannten" – Heiko Krause – hatte es Jens Sobeck zu tun. Doch er ließ sich anfangs davon nicht verunsichern. Nach der Hälfte seines Spieles war noch alles offen – es stand 1:1 nach Sätzen.  Immer noch war die Chance auf den 2. Mannschaftspunkt greifbar nahe. Doch dann legte Krause  einen Zwischenspurt ein: 172 Kegel auf der 3. Bahn. Damit stellte er die Weichen auf Sieg. Mit 569 Kegeln behauptete er sich gegen Sobeck (518), der auf der letzten Bahn gar nicht klar kam. Nun lag es am Käpt`n Henry Hennig, die Zielvorgabe zu erfüllen. Und er überzeugte – machte von Beginn an dieses Duell mehr als nur spannend. Es wurde jeder Satz mit der letzten Kugel entschieden. Felix Gießler (548) verlor zunächst mit einem Kegel – drehte den Spieß dann im 2. Satz um, gewann  ebenfalls mit einem Kegel. Doch nun zündete Hennig den „Turbo" – gewann nicht nur den Satz, nein, er erspielte sich auch die nötigen Kegel, um am Ende, trotz verlorenem 4. Satz, den 2. Mannschaftpunkt – so nicht geplant – zu erkämpfen. Herzlichen Glückwunsch!

Das Spiel endete mit 3324:3163-Kegeln zu Gunsten der Hausherren. Nichtsdestotrotz war es ein sehr schöner und auch spannender Wettkampf, wenn auch die Roßlauer letztendlich zu viele „Weihnachtsgeschenke" an die Rudolstädter vergaben.

Henry Hennig


Vorberichte

Rudolstadt: Spitzenspiel des Spieltages

Der Tabellendritte, der ESV Roßlau 1951, gastiert in der Stadt am Fuße der Heidecksburg beim Tabellenzweiten ESV Lok Rudolstadt – das Spitzenspiel des Spieltages in der 2. Bundesliga Nord-Ost. Mit den beim 7:1 gegen Senftenberg in der Vorwoche gezeigten Leistungen und den, trotz „Getting Tougt – The Race" hoffentlich zahlreich erscheinenden Zuschauern, sollte auch hier der Erfolg zu wiederholen und der Tabellenplatz zu festigen sein. Das Potential dafür ist allemal gegeben.

Holger Reinhold

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