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2. BL NO 120 M

SV Carl Zeiss Jena vs. ESV Roßlau 1951
3 : 5

(10,5:13,5; 3123:3123)

Karol Jäger – Henry Hennig 2:2 (506:507), Alexander Märten – Ron Seidel 0,5:3,5 (501:548), Andreas Guse – Frank Pahlisch 2:2 (521:514), Andy Tänzer – Jens Sobeck 1:3 (504:548), Maik Fox – Matthias Pawlyk 1:3 (527:569), Frank Heyer – Andreas Duttenhofer 4:0 (564:437)



Roßlau: Jenas Schwäche ausgenutzt, Punkte entführt

Die Roßlauer „Roten Teufel" reisten nach Jena, um ihr viertletztes Auswärtsspiel in der zu Ende gehenden Saison 2013/2014, zu bestreiten. Hochmotiviert und mit viel Rückenwind, gerade wegen des zuletzt erspielten Unentschieden, wollten die Dessau-Roßlauer in Jena ebenfalls überzeugen. Hochkonzentriert, wie es die „Roten Teufel" immer halten, stellten sie sich den Gastgebern entgegen, um von Beginn an Druck aufzubauen, was ihnen am Ende auch bravourös gelang.

Auf einer sehr schönen Anlage wurde pünktlich 13 Uhr die erste Wettkampfkugel auf die Läufe gelegt. Die Gastgeber starteten mit Karol Jäger (506 Kegel) und Alexander Märten (501) in das Spiel. Die Roßlauer setzten im ersten Paar Henry Hennig und Ron Seidel dagegen, die ersten beiden Mannschaftspunkte zu erkämpfen. Und von Beginn setzten sie alles daran, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Hennig konnte die ersten beiden Duelle für sich entscheiden, wertvolle Kegel gegen seinen Gegner erkämpfen. Dieser schickte sich dann ab dem 3. Satz an, den Spieß umzudrehen. In den folgenden Sätzen wollte Hennig im Spiel in die Vollen fast nichts gelingen, doch kämpfte er sich durch ganz starke Abräumer zurück. Die letzte Bahn wurde ein regelrechter Krimi. Mit seinem letzten Wurf konnte Hennig das Duell dann doch für sich entscheiden. Seidel hatte dagegen eher  leichtes Spiel. Er startete mit einem Unentschieden im ersten Satz, konnte dann aber sehr überzeugend die restlichen Sätze für sich entscheiden. Sehr ausgeglichen bestritt er erneut seinen Wettkampf. Roßlau führte mit 2:0 und einem Plus von 48 Kegeln.

Angespornt ob dieses Beginns, schickten sich Frank Pahlisch und Jens Sobeck an, es ihnen gleich zu tun. Pahlisch liebte  scheinbar den Nervenkitzel: Den 1. Satz gewonnen mit einem Kegel, ließ er die beiden folgenden Sätze weg, um sich im letzten richtig zurückzumelden. Obwohl er deutlich diesen für sich entscheiden konnte, fehlten am Ende sieben Kegel zum Mannschaftspunkt. Doch Pahlisch brauchte sich nicht ärgern, denn durch eine ganz starke Kampfleistung, überließ er seinem Gegner nur einen kleinen Vorsprung – 514 Kegel standen für ihn auf dem Spielbericht. Anders bei Sobeck, der eine selten gesehene, besonders die Hinweise seiner Teamgefährten annehmend, sehr ausgeglichen Leistung zeigte. Sehr ruhig und besonnen bestritt er seinen Wettkampf. Auch wenn es ab und an knapp wurde, ließ er sich diesmal nicht aus der Ruhe bringen. Ganz starke 548 Kegel waren für ihn der Lohn der Mühen beim Duellsieg! Das Punktepolster wuchs auf 85 Kegel – was sollte jetzt noch passieren?

Doch es wurde noch einmal richtig spannend. Matthias Pawlyk und Andreas Duttenhofer traten gegen Maik Fox (527 Kegel) und Frank Heyer (564 Kegel) an, den ersten Auswärtssieg „in trockene Tücher" zu packen. Pawlyk wurde zum Joker in diesem Krimi. Trotz anfänglicher Probleme, die Eigenheiten der Bahn zu lesen, wurde er immer stärker. Damit tat er es seinem Käpt’n gleich, durch kämpferische Leistung ließ er die nicht so guten Vollen durch ausgezeichnete Abräumer wettmachen. Er hatte ja auch das Maskottchen zu verteidigen – und es sollte ihm gelingen – erneut erkämpfte er sich den „Roten Teufel" und wurde mit seinem Ergebnis nicht nur Bester seines Teams, nein, er wurde auch Partiebester. Doch die Dramatik lässt sich kaum in Worte fassen. Duttenhofer, gesundheitlich nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, musste seinen Gegner Heyer deutlich ziehen lassen, verlor leider alle Sätze deutlich. Der Vorsprung schmolz und war mit einem Mal dahin. Doch, auch wenn es wehtat, er kämpfte um jeden Kegel. Die Duelle waren entschieden. Es ging nur noch um Sieg oder Unentscheiden für den ESV. Heyer nahm sich dann vor seiner letzten Kugel eine Auszeit – ließ Matthias Pawlyk vorspielen, eine 7. Und auch Heyer konnte mit seinem letzten Wurf, wenn auch so ziemlich im letzten Moment, eine 7 erspielen. So erspielten Jena und Roßlau die gleiche Kegelzahl - jedes Team heimste einen mannschaftspunkt ein. Für Roßlau war es der fünfte – und damit der Auswärtssieg perfekt.

Henry Hennig


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