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2. BL NO 120 M

ThSV Wünschendorf vs. ESV Roßlau 1951
5 : 3

(12:12; 3349:3328)

Marc Hauptmann – Henry Hennig 3:1 (551:532), Andreas Ölsner – Ron Seidel 0:4 (509:574), Sven Herrmann – Jens Sobeck 0:4 (517:564), Christian Urban – Wolfgang Grötzner 3:1 (560:550), Daniel Schmidt – Matthias Pawlyk 2:2 (561:571), Roberto Rietze – Frank Pahlisch/28. Andreas Duttenhofer 4:0 (651:537)


Roßlau: "Rote Teufel" verlieren nach starker Leistung eine „One-man-show"

Am vergangenen Samstag traten die Herren des ESV Roßlau 1951 am 18. Spieltag der 2. BL-Nord-Ost bei einem weiteren Vertreter Thüringens, dem Team vom ThSV Wünschendorf an und wollten dort ihre Auswärtssiegesserie fortsetzen. Leider ging der Plan der „Roten Teufel" nicht ganz auf. Durch einen Einzelspieler wurde das Spiel der Hausherren geprägt und gewonnen – schade. Dennoch brauchen sich die Roßlauer nach einer ganz starken Leistung und dem bislang besten Auswärtsergebnis nicht zu verstecken.

War bei der denkbar knappen Niederlage Roßlaus in Wünschendorf mit 574 Kegel der beste "Rote Teufel" - Ron Seidel. Foto: ESV

Hochkonzentriert, wie es die „Roten Teufel" immer halten, stellten sie sich den Gastgebern entgegen, um von Beginn an Druck aufzubauen. Wünschendorf startete mit Marc Hauptmann (551) und Andreas Ölsner (509) gegen das in den letzten Spielen sehr erfolgreiche Paar Herny Hennig/Ron Seidel. Um jeden Kegel kämpfend, den Hausherren von Beginn an Paroli bietend, spielten beide Roßlauer. Hennig hatte leider nicht immer das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite.

Gepaart von Pech und Unkonzentriertheit, musste er gerade im Spiel in die Abräumer seinem Gegner den Vortritt lassen. Aus dessen schwächeren Momenten konnte er keinen Nutzen ziehen. Aber erneut bewies er, ein wertvoller Spieler des Teams zu sein, denn er kämpfte bis zu letzten Kugel und gab sich nicht auf. Nicht ganz zufrieden beendete er mit 532 Kegel einen Wettkampf.

Ron Seidel hatte eher ein leichtes Spiel – Ölsner fand kaum zu seiner Form. Mit einem fehlerfreien Spiel überzeugte er heute – der Kampf um den Teufel gewinnen zu wollen. Er gewann alle Sätze – Seidel erkämpfte sich 574 Kegel – wurde mit diesem Ergebnis Bester seines Teams. Der erste Durchgang endete mit 1:1 und einem Plus von 46 Kegel für Roßlau.

In der zweiten Paarung, traten Jens Sobeck und Wolfgang Grötzner gegen Sven Herrmann (517 Kegel) und Christian Urban (560 Kegel) an, das Plus anwachsen zu lassen. Sobeck konnte alle seine Sätze für sich entscheiden, ein lupenreines 4:0 stand am Ende für ihn auf dem Spielbericht. Er hatte sogar die Möglichkeit, Seidel noch gefährlich zu werden, doch es reichte am Ende nicht ganz. Hennig resümierte in der Kabine, „du hast in den letzten Spielen eine großen Sprung in punkto Konstanz gemacht, endlich zeigst Du, was Du kannst - Glückwunsch".

 Grötzner hatte ein wenig mehr Probleme, mit den Eigenheiten der Bahnen, dem fehlenden Training, klarzukommen. Doch auch er bewies den Biss, den die Roßlauer besonders in dieser Saison auszeichnen. Trotz Rückstandes in den Sätzen, setzte er seinen Gegner unter Druck, zwang ihn zu Fehlern, mit Folgen. Leider am Ende mit dem kürzeren Ende für sich, tat er alles, seinem Team ein wertvollen Dienst zu erweisen. 550 Kegel waren der Lohn der Mühen. Zu diesem Zeitpunkt stand es 2:2, doch immer noch führten die Teufel mit 83 Kegel.

Die letzten beiden Duelle wurden eingeläutet. Daniel Schmidt (561 Kegel) gegen Matthias Pawlyk und Roberto Rietze gegen Frank Pahlisch. Es wurde noch einmal spannend. Pawlyk überzeugte erneut, er konnte das Team und sich selbst vorantreiben. Auch wenn er heute öfters mit sich und seinem Spiel haderte, konnte er seiner Nominierung im besten Team des ESV Roßlau gerecht werden. Als wichtiger Leistungsträger - kämpfen, kämpfen, kämpfen – „Es muß weh tun" – riss er alle mit. Immer wieder, sich an seinem Gegner aufbauend, versuchte er, diesen zu toppen.

Es gelang, nur seine letzte Bahn machte ihm (oder er mit ihr) mehr Probleme, als gedacht. Erneut überzeugte Pawlyk durch seine Leistung. Mit hervorragenden 571 Kegel beendete er seinen Wettkampf – knapp am Teufel vorbei. Pahlisch sah von Beginn an eher Probleme bei sich, als der drohenden Übermacht des Gegners. Zeitig signalisierte er, ausgewechselt werden zu wollen – Ich kann die Kugeln nicht halten! – Andreas  Duttenhofer setzte für ihn den Wettkampf fort – bravourös.

Doch dann begann die „One-Man-Show". Nicht, dass wir Roberto Rietze , der mit 651 Kegel einen Einzelbahnrekord aufstellte,nicht gönnen – ein wirklich tolles Ergebnis. Damit erspielte er allein seinem Team auch einen neuen Mannschaftsbahnrekord, er überspielte alle, ließ sein Team aller gebrachten Leistungen eher schlecht aussehen – wie in Trance, es fiel alles – gewollt oder auch nicht. Duttenhofer hielt tapfer dagegen, musste sich aber der Übermacht beugen. Nichts desto trotz, konnte er hoch erhobenen Hauptes die Bahnen verlassen - 537 Kegel waren sein gutes Ergebnis. Das Spiel endete mit 3349:3328.

Doch dieser Niederlage folgte sofort die Offensive. Senftenberg heißt der nächste Gegner. Auch wenn so ziemlich alle den Worten des Teamchefs kaum glauben wollen „In Senftenberg ist etwas drin. Das packen wir!" So gehen sie auch das kommende Auswärtsspiel an.

Henry Hennig



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