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2. BL NO 120 M

SV Senftenberg vs. ESV Roßlau 1951
6 : 2

(16,5:7,5; 3241:3140)

Ben Ungermann – Henry Hennig 3:1 (531:504), Olaf Neumann – Ron Seidel 1:3 (500:551), Sven Seiffert – Jens Sobeck 2:2 (532:546), Ingo Lieschke – Wolfgang Grötzner 3:1 (538:514), Steffen Kretzschmar – Andreas Duttenhofer 4:0 (574:484), Stefan Mitrenga – Matthias Pawlyk 3,5:0,5 (566:541)


Roßlau: Glücklose "Teufel" lassen Platz drei in der Lausitz

Die „Roten Teufel" des ESV Roßlau reisten am vorletzten Spieltag ins Lausitzer Seenland zum Team des SV Senftenberg, zu dem sie ein sehr gutes freundschaftliches Verhältnis pflegen. Dieses Spiel brachte möglicherweise eine Vorentscheidung um den begehrten letzten Podestplatz in der 2. Bundesliga Nord/Ost, denn durch die Niederlage verloren die Roßlauer Tabellenrang drei an die Gastgeber.

War mit 551 Kegeln bester Roßlauer in Senftenberg und erkämpfte einen von zwei Mannschaftspunkten für die "Roten Teufel" - Ron Seidel. Foto: ESV

Es lag aber noch mehr Brisanz in diesem Aufeinandertreffen. Die Senftenberger sind ein sehr heimstarkes Team, doch hatten die Mannen um Teamchef Henry Hennig in ihren letzten Auswärtsauftritten ihren Siegeswillen beeindruckend unter Beweis gestellt. Hochkonzentriert, wie es die „Roten Teufel" immer halten, betraten sie die Läufe des Gastgebers, um von Beginn an das Spiel spannend zu gestalten. Doch war die Leichtigkeit der letzten Spiele, den Gegner von Beginn an unter Druck zu setzen, nicht immer sichtbar. Es war oftmals mehr Krampf als Kampf.

Roßlau begann mit Henry Hennig und Ron Seidel den Wettkampf. Sie mussten sich gegen Ben Ungermann (531 Kegel) und Olaf Neumann (500 Kegel) wehren. Hennig hatte, trotz eines guten Gefühls vor dem Spiel, heute kein leichtes. Während er im Spiel in die Vollen den Druck gegen seinen Gegner aufbauen konnte, musste er im Spiel in die Abräumer schon im ersten Wurf erkennen, dass auch Glück im Kegeln eine Rolle spielt. Mehr als nur einmal gelang seinem Gegner, auch durch Nachfallen, das bessere Ergebnis.

Kämpfen bis zur letzten Kugel war angesagt. Leider nur auf der letzten Bahn den Turbo zündend, brachte er seinen Gegner in Schwierigkeiten. Aber mit diesem Ergebnis trug er aber maßgeblich dazu bei, sein Team in der Kegelwertung nach vorn zu bringen. Er verlor, trotz Kampfes, mit 1:3 SP. Ein erhoffter Mannschaftspunkt wurde verloren.

Anders bei Seidel. Er hatte mit Neumann eher ein „leichtes Spiel". Auch wenn er einen Satz abgeben musste überzeugte er letztendlich und konnte sein Können erneut unter Beweis stellen. „Ich dachte nicht, dass 551 Kegel reichen würden, den Teufel mitzunehmen" – so Seidel auf der Rückfahrt. Das erste Duell endete mit einem 1:1 MP, aber einem Plus von 24 Kegel für die Gäste. Jens Sobeck und Wolfgang Grötzner wollten es gegen Sven Seiffert (532 Kegel) und Ingo Lischke (538 Kegel) besser machen.

Sobeck, erneut überzeugend, musste zwar die beiden ersten Sätze abgeben, behielt aber dann die Oberhand. Mit einem Mal war bei Seiffert „der Faden gerissen". Sobeck konnte diese Schwächephase ausnutzen, hatte sogar den Teufel schon fast in der Hand – doch, vielleicht zu viel gerechnet, geschaut und gehofft, sein vorletzter Wurf misslang. Dennoch konnte auch mit sehr guten 546 Kegel überzeugen, einen Mannschaftspunkt erkämpfen.

Grötzner konnte nicht so richtig durchstarten. Von erheblichen gesundheitlichen Problemen beeinträchtigt, war es auch für ihn mehr Krampf als Kampf. Mehrmals hätte Grötzner die Chance gehabt, davon zu ziehen, doch es sollte nichts werden. Nichtsdestotrotz, 514 Kegel waren für ihn ein gutes Ergebnis. Damit konnte er zwar seinem Gegner nicht den Schneid abkaufen, aber den Wille zählt. Das Spiel stand jetzt bei 2:2 auf der Kippe.

Mit Andreas Duttenhofer und Durchstarter Matthias Pawlyk wollten die Roßlauer im Schlusspaar den Gegenangriff starten. Doch auch diesem Paar blieb nur die bittere Einsicht: „heut' geht hie nichts". Duttenhofer fühlte sich fit, dennoch konnte er wie auch schon in anderen Spielen seine Leistung leider nicht auf die Bahn bringen – zu viele Fehler begleiteten sein Spiel. Enttäuschende 484 Kegel standen auf dem Spielbericht. Sein Gegner, Steffen Kretschmar, konnte, trotz einiger Schwächen, seiner Bestenrolle gerecht werden. Auch wenn es bei ihm nicht so richtig lief, er konnte mit 574 Kegel überzeugen.

Der taktischen Aufstellung folgend, musste leider auch Pawlyk seinen Punkt abgeben. 541 Kegel, aber nur 0,5 Satzpunkte, bedeuteten das Aus für Roßlau.

Nichtsdestotrotz ist die Niederlage keine Schande. Niemand hätte den ESV Roßlau zu Beginn der Saison auf Platz 4 vermutet. Nun ist der Klassenerhalt in der 2. BL-Nord-Ost gesichert und ein nicht zu erwartender Saisonabschluss winkt dem Team der „Roten Teufel – Glückwunsch!

Henry Hennig



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