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2. BL NO 120 M

SKV Rot-Weiß Zerbst II vs. ATSV Freiberg
6 : 2

(15:9; 3490:3334)

Robert Heydrich – Ingolf Stein 2:2 (598:569), Robert Herold – Felix Wagner 2:2 (561:556), Christian Helmerich – Olaf Lange/Klaus Damm 4:0 (614:510), Stefan Stortz – Michael Hahn 4:0 (614:538), Stefan Heckert – Andreas Liedke 2:2 (512:550), Timo Hoffmann – Andreas Beger 1:3 (591:611)


Zerbst: Reserve macht Titel im Spitzenduell klar

Freiberg: Wie das Kaninchen vor der Schlange

Einen Spieltag vor Saisonschluss hat die zweite Mannschaft des SKV Rot-Weiß Zerbst den Staffelsieg in der 2. Bundesliga Nord/Ost bereits in der Tasche. Mit einem 6:2-Heimsieg gegen den zweitplatzierten ATSV Freiberg erreichten die Zerbster vorzeitig ihr selbstgesetztes Saisonziel.

Der SKV II mit (von links:) Christian Helmerich, Stefan Stortz, Hannes Bräse, Sven Palmroth, Alexander Conrad und Stefan Heckert jubelt über den Heimerfolg und die Meisterschaft in der 2. Bundesliga Nord/Ost. Foto: Thomas Zander

Im Startpaar entwickelte sich gegen die Bergstädter aus Freiberg ein spannendes Duell. Robert Heydrich drehte im Mittelteil auf und gewann somit seine Partie gegen Ingolf Stein nach 2:2-Sätzen mit 598:569-Kegeln. Martin Herold zeigte einige Schwächen und musste bis zur letzten Bahn kämpfen, um sich gegen Felix Wagner nach einem 2:2 im letzten Moment mit dem besseren Kegelergebnis von 561:556 durchzusetzen.

Stimmen zum Spiel

Mannschaftsleiter Martin Herold: .„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir haben nach Höhen und Tiefen eine gute Entwicklung genommen und junge und neue Spieler an die Herausforderung Bundesliga herangeführt."
Im Mitteldurchgang fiel dann schnell die Entscheidung zu Gunsten der Hausherren, da die Gäste nicht an die sehr gute Vorstellung aus dem Pokalmatch gegen die erste Zerbster Mannschaft anknüpfen konnten. Zudem setzten Christian Helmerich und Stefan Stortz ihre Gegner von Beginn an unter Druck.
Helmerich hatte dabei gegen Olaf Lange und den eingewechselten Klaus Damm keine Schwierigkeiten und siegte glatt 4:0 und sehr guten 614 Kegeln. Stortz überzeugte mit sehr starkem Abräumspiel sowie einer persönlichen Bestleistung (614 Kegel) und ließ er Michael Hahn, der 538 Kegel traf, keine Chance in allen vier Sätzen.

Mit der Vorentscheidung im Rücken gingen Timo Hoffmann und Stefan Heckert auf die Bahnen. Hoffmann kam dabei gegen Andreas Beger nur schwer in die Gänge: und unterlag 1:3/591:611. Auch Heckert blieb gegen Andreas Liedke hinter seinem Leistungsvermögen und verlor nach Satzgleichheit mit 512:550-Kegeln.

Martin Herold

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Freiberg: Wie das Kaninchen vor der Schlange

Für die Freiberger Bundesligakegler haben sich alle Meisterschaftsträume in Luft aufgelöst. Das Endspiel um den Titel zwischen Rot-Weiß Zerbst und dem ATSV ging am Samstag deutlich verloren, weshalb keine Chance mehr besteht, am letzten Spieltag die Spitzenposition zu erreichen. Nachdem man sich mit dem Sieg in Langendorf in eine hervorragende Position für dieses Endspiel gebracht hatte, war man in Freiberg guter Dinge, was das Duell mit dem SKV anging. Leider konnten nicht alle ihr Leistungsvermögen abrufen, sodass die Sachsen gleich drei unterschiedliche Gesichter zeigten.

Ging mit aussichtlosem Rückstand auf die Bahn, wuchs dennoch über sich hinaus und sorgte für einen der beiden Freiberger Ehrenpunkte - ATSV-Kapitän Andreas Beger. Foto: ATSV

Im ersten Spielabschnitt lief es dabei noch halbwegs nach Plan. Ingolf Stein (569/2) bot dem gut aufgelegten Robert Heydrich (598/2) mit zwei Satzgewinnen ordentlich Paroli, musste sich aber im Gesamtergebnis beugen, was den Zerbstern den ersten Punktgewinn einbrachte. Irgendwo so eingeplant war das kein Beinbruch, allerdings sollte der zweite zu vergebende Punkt auf das Konto der Freiberger wandern.

Zwischenzeitlich sah es auch gut aus, denn Martin Herold (561/2) spielte sehr durchwachsen was sein Gegenüber Felix Wagner (556/2) aber nicht konsequent nutzte. Auch hier stand bei Satzgleichheit das Plus an Kegeln auf Zerbster Seite womit der ATSV mit 0:2 ins Hintertreffen geriet. Aufgrund der Entstehung war dieser Rückstand natürlich mehr als ärgerlich aber noch nicht Spielentscheidend. Freiberg war zwar angeschlagen, hatte aber in Olaf Lange und Michael Hahn eine gestandene Mittelachse, die durchaus in der Lage gewesen wäre, dem Spiel eine Wendung zu geben.

Was allerdings aus Zerbster Sicht folgte, war eine links-rechts Kombination, die sich gewaschen hatte und den ATSV vorzeitig auf die Bretter schickte. Der sonst so sicher agierende Hahn stolperte gedankenverloren über die Bahn und hatte absolut keinen Biss. Magere und völlig indiskutable 538 Kegel brachte er zu Fall, was Stefan Stortz gnadenlos ausnutzte. Seine 614 Kegel bedeuteten für ihn den ersten Sprung über die magische Grenze in dieser Saison und für Hahn eine vernichtende Niederlage.

Auf der anderen Seite erging es Olaf Lange aber nicht gerade besser. Christian Helmerich spielte ganz souverän seinen Stiefel runter, was die Freiberger dazu veranlasste, Lange durch Klaus Damm zu ersetzen. Dieser Wechsel zeigte allerdings keine Wirkung. Unaufhaltsam strebte Helmerich dem sicheren Punktgewinn entgegen, welchen er am Ende mit 614/4 zu 510/0 Kegel überdeutlich klar machte.

"Irgendwie hatte ich mir dieses Endspiel spannender vorgestellt", resümierte der Freiberger Kapitän Andreas Beger kurz vor seinem Einsatz im Schlusspaar. Mit 0:4 hinten und über 160 Kegeln Rückstand war der Drops natürlich gelutscht. Zerbst war Meister und Freiberg musste aufpassen, nicht völlig abgeschlachtet zu werden. Andreas Liedke und Beger war es schließlich zu verdanken, dass der ATSV wenigstens sein wenig sein Gesicht wahren konnte, denn beide entschieden ihre Spiele für sich, wobei vor allem Beger (611/3) über sich hinaus wuchs.

Im persönlichen Duell mit Timo Hoffman (591/1) konnte er im dritten Anlauf endlich einmal gewinnen und sicherte seinem Team den ersten von zwei Ehrenpunkten. Den anderen errang Liedke (550/2) gegen Stefan Heckert ziemlich mühelos und konnte dabei sogar noch ein bisschen Ergebniskosmetik betreiben.

Der ATSV gratuliert an dieser Stelle dem SKV Rot-Weiß Zerbst ganz herzlich zum Gewinn der Zweitligameisterschaft und zieht den Hut vor dieser souveränen Vorstellung im alles entscheidenden Spiel.

Für die Sachsen gilt es nun am letzten Spieltag mit einem Heimsieg gegen Schönebeck den zweiten Tabellenplatz zu sichern, der aufgrund des Titelgewinns für die nicht aufstiegsberechtigten Zerbster zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen berechtigt.

Michael Hahn


Vorberichte

Freiberg: Das alles entscheidende Endspiel

Eine Partie Poker kann mitunter eine nervenaufreibende Angelegenheit sein...! Nicht immer gewinnt die beste Starthand, manchmal führt ein gut getimter Bluff zum Ziel und oftmals entscheidet einfach nur das Glück.

Mit Glück allerdings hat die Tatsache, dass der ATSV Freiberg in dieser Saison vor der historischen Chance steht, die Meisterschaft in der 2. Bundesliga Nord/Ost zu gewinnen, rein gar nichts zu tun. Über eine lange Saison hinweg konnten sich die Sachsen in der neu zusammengewürfelten Liga sehr gut behaupten und haben nun am kommenden Samstag das alles entscheidende Endspiel vor der Brust.

Zu Gast bei der Reserve des SKV Rot-Weiß Zerbst, die derzeit mit einem Punkt Vorsprung die Tabelle anführt, müssen die Freiberger also einfach nur gewinnen und könnten dann am letzten Spieltag zu Hause alles klar machen. Was in der Theorie jedoch so schön einfach und plausibel klingt, ist in der Praxis oft das ganze Gegenteil. Alleine mit der Tabellenposition, der individuellen Stärke und dem Vorteil des Heimspiels halten die Zerbster die wesentlich besseren Karten in der Hand und sind deshalb klarer Favorit.

Entscheidend wird allerdings sein, was die Gastgeber daraus machen und ob die Freiberger nicht vielleicht doch das ein oder andere Ass im Ärmel haben. Der gegenseitige Respekt ist jedenfalls groß, keiner unterschätzt den anderen und deshalb dürfen sich alle auf ein hochklassiges Match freuen.

Fakt ist, sollten die Sachsen dieses Spiel gewinnen, sieht es nicht schlecht aus was den Titelgewinn anbelangt. Bei einer Niederlage jedoch ist Zerbst Meister und Freiberg bleibt „nur" der zweite Platz, was allerdings auch ein Riesenerfolg wäre.

Michael Hahn

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