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2. BL NO 120 M

Blau-Weiß Auma vs. ESV Roßlau 1951
7 : 1

(16,0:8,0; 3517:3302)

Ivo Eschrich – Andreas Duttenhofer 3,5:0,5 (621:571), Manuel Hopfe – Henry Hennig 3,5:0,5 (600:550), Steve Reißner – Matthias Pawlyk 0:4 (541:580), Tobias Cyliax – Ron Seidel 2:2 (584:558), Torsten Wiedenhöft – Wolfgang Grötzner 3:1 (584:562), Dominik Kunze – Frank Pahlisch 4:0 (587:481)


Roßlau: Versöhnlicher Saisonabschluss trotz deutlicher Niederlage

Am vergangenen Samstag, dem 05. April 2014, wurde der letzte Spieltag der Saison 2013/2014 der 2. Bundesliga Nord/Ost ausgetragen. Die „Roten Teufel" traten zu ihrem letzten Punktspiel im Thüringer Schiefergebirge beim gastgebenden SV Blau Weiß Auma. Da auch dieses Thüringer Team ein Neuling in der 2. Bundesliga ist, waren die Läufe des Gastgebers für die Roßlauer Neuland. Die Mannen um Henry Hennig wurden von einer sehr heimstarken Mannschaft erwartet, die bislang nur zwei Heimspiele verloren hatten.

Hochkonzentriert begannen Andreas Duttenhofer und Henry Hennig gegen Ivo Eschrich und Manuel Hopfe den Wettkampf. Duttenhofer geriet von Beginn an in Rückstand, fand dann aber eine immer bessere Einstellung zur Bahn, kämpfte um jeden Kegel. Besonders seine letzte Bahn wurde für ihn zum Husarenstreich. Während er in die Vollen nicht gut agierte, spielte er das gleiche Ergebnis in die Abräumer. Phänomenale 79 Abräumer bei 15 Wurf, damit erkämpfte er sich in diesem Duell einen halben Punkt.

Viel erwähnenswerter aber sein Ergebnis von 571 Kegeln – Glückwunsch. Zwar zog er mit seinem Ergebnis deutlich den Kürzeren, doch konnte er damit sehr zufrieden sein, besonders nach seinen letzten Auswärtsergebnissen. Mit Eschrich jedoch fand er seinen Meister und hatte den heutigen Tagsbesten gegen sich – 621 Kegel waren eine überzeugende Leistung.

Auch bei Hennig lief es nicht so gut. Leider mit je einem Fehlwurf musste er sich eingestehen, die ersten beiden Duelle verloren zu haben, denn ohne sie hätte er diese gewinnen können – doch „hätte, hätte, Fahrradkette". Aber auch er überzeugte heute erneut durch seinen Kampfgeist, wenngleich auch er am Ende seinem Gegner deutlich unterlag. Ab und an fehlte ihm auch etwas Glück im Kegelfall, doch anfangs völlig unzufrieden war es für ihn real betrachtet ein gutes Ergebnis. Er büßte gegen seinen Gegner Hopfe (600) deutlich ein, der ein fehlerfreies Spiel auf die Bahnen legte. Die erste Paarung endete mit 2:0 MP für Auma.

Das Mittelpaar sollte ausgleichen, mit anderen Worten: zwei Mannschaftspunkte erkämpfen. Das war das Minimalziel der Roßlauer. Doch leider wurden sie eines Besseren belehrt. Matthias Pawlyk und Ron Seidel stritten um den „Roten Teufel". Pawlyk hatte die eine oder andere Startschwierigkeit, doch wurde er gerade im Spiel in die Abräumer immer stärker. Und das sollte ihm den Mannschaftspunkt einbringen. Überzeugende fehlerfreie 580 Kegel bedeuteten für ihn den Titel des Besten seines Teams und damit den „Roten Teufel". Dieser „übersommert" somit nördlich der Elbe, in Roßlau. Steve Reißner (541 Kegel) versuchte ihm Paroli zu bieten, musste aber den Punkt abgeben.

Auch Seidel begann sehr stark, ließ seinem Gegner Tobias Cyliax (541 Kegel) keine Chance – erspielte sich zur Hälfte des Wettkampfes ein kleines Plus von 20 Kegel. Doch mit einem Mal ging nichts mehr. Probleme mit der Auflage, die Kugel fiel fast aus der Hand, sonst nie gesehene Fehler - keine Einstellung mehr findend, es war nur noch Krampf – Seidel war nah an der Verzweiflung. Und damit macht er seinen Gegner immer stärker – jetzt fielen Bilder, die ihm das Abräumen leicht machten. Seidel erkämpfte 558 Kegel, leider war dieses Ergebnis seinen Ansprüchen entsprechend deutlich zu wenig. „Auf dieser Anlage sind deutlich 600+ drin" – so seine Analyse nach dem Spiel. Cyliax erspielte 584 Kegel. Die Gastgeber gingen mit 3:1 in Führung.

Jetzt war nur noch Schadensbegrenzung angesagt. Altmeister Wolfgang Grötzner und Frank Pahlisch sollten es richten. Torsten Wiedenhöft (584 Kegel) und Dominik Kunze (587 Kegel) hießen die Gegner. Beide spielten so ausgeglichen, dass es den Roßlauern nicht gelang, den Spieß noch einmal zu drehen. Grötzner machte es wirklich spannend. Erstes Duell verloren – zweites gewonnen. Brisant wurde es gerade im dritten. Lange zurückliegend, konnte er sich Wiedenhöft „zurückholen". Mit nur 2 Kegel musste Grötzner das dritte abgeben - verlor er sein letztes Duell doch deutlich.

Wiedenhöft legte noch eine Schippe drauf und gewann das Duell – Schade! Grötzner verlor knapp, trotz einer sehr gute kämpferischen Leistung. 564 Kegel, der Lohn seiner Mühen ohne Training, einfach Klasse! Pahlisch hingegen stand einfach neben sich. Schon im Kopf das Spiel abgeschrieben („Ich kann die Kugeln nicht halten"), folgten auch viele Handfehler. Keine Einstellung findend, war es nicht sein Tag. Enttäuschende 481Kegel standen auf dem Spielbericht. – Schade. Alles in allem war es ein guter Auswärtsauftritt ob der geschlossenen Mannschaftsleistung, wenngleich mehr drin war.

Die „Roten Teufel" können auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken, denn das Ziel Klassenerhalt wurde bravurös in die Tat umgesetzt. Wenn, ja wenn das Wörtchen wenn nicht wär', hätten sie noch einen Podestplatz erspielen können.

Henry Hennig

Homepage ESV Roßlau 1951