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2. BL NO 120 M

SKV Rot-Weiß Zerbst II vs. ESV Roßlau 1951
4 : 4

(10,5:13,5; 3389:3328)

Robert Heydrich – Andreas Duttenhofer 3,5:0,5 (596:505), Martin Herold – Frank Pahlisch 4:0 (565:524); Hannes Bräse – Matthias Pawlyk 0:4 (546:586); Steffen Heydrich – Ron Seidel 1:3 (559:575), Alexander Conrad – Henry Hennig 1:3 (560:566); Stefan Heckert – Jens Sobeck 1:3 (563:572)

Liga-Liveticker

Zerbst: SKV-Reserve muss Lehrgeld zahlen
Roßlau: "Rote Teufel" erkämpfen wertvollen Auswärtspunkt

Mit einem überraschenden Punktverlust musste sich am Wochenende die zweite Mannschaft des SKV Rot-Weiß Zerbst im Heimspiel gegen den bisher auswärts punktlosen ESV Roßlau zufrieden geben.

Brachte Zerbst mit dem Tagesbestwert von 596 Kegeln in Front, was am Ende jedoch nichts am ernüchternden Remis ändern konnte - Robert Heydrich. Foto: SKV

Dabei lief es zumindest im Startpaar nach Plan. Robert Heydrich lieferte mit 176 Kegeln eine Weltklasse-Leistung ab. Doch in den folgenden Durchgängen blieb er immer wieder hinter seinen Möglichkeiten zurück und verpasste damit einen deutlicheren Vorsprung als das 3,5:0,5 SP bei 596:505 Kegeln gegen Andreas Duttenhofer herauszuholen. Auch der Zerbster Mannschaftskapitän Martin Herold verspielte gegen Frank Pahlisch auf Roßlauer Seite einen höheren Vorsprung. Mit einem nur mittelmäßigen Ergebnis von 565:524 Kegeln und 4:0 SP gewann er sicher seine Partie.

Im Anschluss lief dann für den SKV nicht mehr viel zusammen. Hannes Bräse hatte im ersten Satz Pech und verlor knapp gegen Mathias Pawlyk. In den nächsten Sätzen hatte er kaum eine Chance auf den Punktgewinn, sodass er klar mit 0:4 SP bei 546:586 Kegeln verlor. Auch Youngstar Steffen Heydrich agierte zunächst unglücklich mit einem starken ersten Satz, den er knapp mit 151:155 Kegeln gegen Ron Seidel abgeben musste. Im Schlussspurt musste auch er mit 1:3 SP bei 559:575 Kegeln kleinbei geben.

Mit 76 Kegeln in der Vorderhand und dem drohenden 4:4 im Rücken gingen nun Alexander Conrad und Stefan Heckert auf die Bahnen. Dabei konnte Conrad an seine Topleistung aus Auma nicht anknüpfen und geriet gegen Henry Henning schnell in Rückstand. Dem Rückstand hinterherlaufend, unterlag er schließlich mit 1:3 SP bei 560:566 Kegeln. Da auch Stefan Heckert gegen Jens Sobeck in den einzelnen Sätzen knapp verlor, rückte auch das Unentschieden in Gefahr. Doch sowohl Heckert, als auch Conrad gewannen deutlich ihre Schlußbahnen und sicherten einen Punkt. Heckert zog gegen Sobeck mit 1:3 SP bei 563:572 Kegeln den Kürzeren.

„Dieser Punktverlust hat uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wir haben gemerkt, dass wir als junge Mannschaft gerade in den engen und kniffligen Duellen in der Bundesliga noch viel lernen müssen."  Mit 3389 Kegeln absolvierte der SKV II sein zweitschlechtestes Heimergebnis nach dem Unentschieden in der Hinrunde in Auma.

Nach dem 4:4 gegen Roßlau stehen die Zerbster weiterhin mit einem Punkt vor dem ATSV Freiberg an der Tabellenspitze und dem Vorteil den Zweitplatzierten noch auf heimischer Anlage begrüßen zu können.

Martin Herold


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Roßlau: "Rote Teufel" erkämpfen wertvollen Auswärtspunkt


Am vergangenen Samstag hieß die Ansetzung des vorgezogenen 21. Spieltages der 2. Bundesliga Nord-Ost 120 Männer SKV RotWeiß Zerbst II gegen ESV Roßlau. Die „Roten Teufel", die restliche Saison nur noch auswärts antretend, konnten das heimstarke Zerbster Team von Beginn an unter Druck setzten. Dieses Anhalt-Derby war immer geprägt durch eine gute Stimmung und vor allem viel Fairness, besonders durch das sehr fachkundige Publikum.

Es war das erste Aufeinandertreffen beider Teams nach dem neuen Spielsystem auf den Läufen der Zerbster, was die Spannung natürlich noch ein wenig mehr erhöht. Auch wenn in den vergangenen Spielen die Trauben für die Roßlauer immer (zu) hoch hingen, verstand es das Roßlauer Team durch ein taktisch kluges Gegensetzen, einen Tabellenpunkt aus Zerbst zu entführen.

In seiner Kabinenansprache liebäugelte Hennig mit einem 5:3, was schon sehr optimistisch war. Doch der Verlauf des Spieles sollte die Teufel eines Besseren belehren. Die Zerbster begannen mit Robert Heydrich und Martin Herold, von Beginn an, das Spiel an sich zu reißen. Andreas Duttenhofer (505 Kegel), auf eigenen Wunsch gegen Heydrich gesetzt, hatte dann auch in diesem Duell deutlich das Nachsehen. Es wollte kaum etwas gelingen, dennoch versuchte er durch Kampf an seinem Gegner und späteren Tagesbesten, er spielte sich hervorragende 596 Kegel, dranzubleiben. Doch die Übermacht Heydrichs war zu groß, sein Vorsprung betrug am Ende 91 Kegel.

Herold (565 Kegel) hatte heute nicht seinen besten Tag. Nur durch Kampf konnte er sich gegen Frank Pahlisch behaupten, der mehrmals die Chance hatte, ihm den Schneid abzukaufen bzw. die Satzpunkte zu gewinnen. Pahlisch traf während den „schwächeren" Phasen seines Gegners ebenfalls nicht optimal. 524 Kegel standen für ihn auf dem Spielberichtsbogen – „Schade, da war mehr drin" – so sein Resümee nach dem Wettkampf.

Die Gastgeber führten mit 2:0 MP und einem Plus von 132 Kegel. Bis dahin war alles noch im Plan für die Hausherren. Doch schon die nächsten beiden Duelle sollten die Wende für die „Roten Teufel" einläuten. Matthias Pawlyk und Ron Seidel traten an, Hannes Bräse (546 Kegel) und Steffen Heydrich (559 Kegel) nicht ins Spiel kommen zu lassen. Sehr ausgeglichen bespielte Pawlyk alle vier Bahnen, rechtfertigte durch seine Leistung erneut seine Nominierung für die Erste, ein sehr wertvoller Spieler in Auswärtsauftritten seines Teams zu sein. Er begann er seinen Wettkampf mit Biss, hatte von Beginn an seinen Gegner unter Druck gesetzt und gewann Satz um Satz. Mit einer überzeugenden Leistung und hervorragenden 586 Kegel wurde er Bester seines Teams, konnte damit den Kampf um das Maskottchen, den „Roten Teufel", erneut für sich entscheiden.

Seidels Auftritt verhieß ebenfalls nicht Gutes für Heydrich. Auch er verstand es, dem Jüngsten im Zerbster Team, „den Zahn zu ziehen". Auch wenn er heute nicht vollends mit seinem Spiel zufrieden war, konnte er am Ende doch über seinen Gegner, gerade in schwierigen Situationen, triumphieren. „Eigentlich liegt mir diese Bahn überhaupt nicht", so seine Aussage noch beim Gegensetzen. Aber angefeuert von seinem Team, gewann er immer mehr Sicherheit und konnte den ‚Fluch der Bahnen‘ abstreifen. Er belohnte sich mit sehr guten 575 Kegel – Glückwunsch.

Nach nun 4 vollendeten Duellen stand es 2:2 nach Mannschaftspunkten, doch immer noch lagen die Teufel mit 76 Kegel hinten. Geht da noch was? Der Showdown wurde eingeläutet. Das Minimalziel, 2 Mannschaftspunkte in Zerbst zu erkämpfen, war zu diesem Zeitpunkt schon erreicht. Gibt es noch eine Zugabe? „Wehtun muss es" – so motivierte Matze das Schlusspaar und Ron setzte noch einen drauf – „Nach der ersten Bahn müsst ihr schwitzen". Henry Hennig und Jens Sobeck schickten sich jetzt an, das unvorhergesehene in die Tat umzusetzen. Hennig hatte mit Alexander Conrad (560 Kegel) allerdings kein leichtes Spiel.

Hochkonzentriert begann er sein Spiel, konterte gute Würfe seines Gegners ebenfalls mit diesen seinerseits. Es war ein zähes Ringen um jeden Kegel und um jeden Satz. Zwar unterliefen ihm ab und an zu viele Fehler in die Abräumer, doch, so gestand er nach dem Spiel, „hätte ich mit meinen sonst eher ‚langsamen Würfen‘ keinen Blumentopf gewinnen können". Er konnte erneut, gerade auf neutralen Bahnen, sein Leistungsvermögen zeigen. Zwar ärgerte auch er sich über die unnützen Fehler, doch behielt er letztendlich die Oberhand. Mit 3 gewonnen Sätzen und 566 Kegel erspielten Kegel konnte er sehr zufrieden sein.

Und auch Jens Sobeck spielte heute sehr ausgeglichen. Hatte er sich doch selbst gegen Stefan Heckert (563 Kegel) gesetzt, wie schon im Heimspiel. In dieser Paarung waren es ebenfalls immer wieder sehr enge Duelle, die nicht dazu führten, den Rückstand zu verringern, wohl aber das Unentschieden zu erkämpfen. Jens, angetrieben durch den hinter ihm sitzenden Seidel, verstand die Ansagen umzusetzen, Heckert immer wieder unter Druck zu setzen. Auch seine Mühen sollten belohnt werden. Es seinem Käpt`n gleichzutun, gewann auch er 3 Sätze, was das Unentschieden besiegelte. Jens belohnte sich mit erspielten 572 Kegel.

Roßlau konnte in Zerbst triumphieren – der eine Punktgewinn ist wie ein gefühlter Sieg – da waren sich alle Teufel einig. „Ich bin stolz auf mein Team. Damit hätten wir nicht gerechnet", so Hennig während der Verabschiedung. Jetzt heißt es, den Schwung mit in das nächste Auswärtsspiel am 08. Maerz nach Jena zu nehmen, dort ebenfalls mit guten Leistungen zu punkten.

Henry Hennig

Vorberichte

Zerbst: Spitzenspiel und Lokalderby gegen Roßlau

Am Wochenende kommt es am Zerbster Schützenplatz zum nächsten Spitzenspiel der 2. Bundesliga. Dabei trifft der aktuelle Tabellenführer SKV Rot-Weiß Zerbst auf den derzeit Drittplatzierten ESV Roßlau. Da es sich dabei noch um ein Lokalderby handelt, verleiht der Partie zusätzlich Brisanz.

Gibt sich vor der Partie gegen Roßlau zuversichtlich – Kapitän Martin Herold. Foto: Zander

Die Zerbster, welche durch den Auswärtssieg am letzten Wochenende in Auma die alleinige Tabelleführung eroberten, haben in den letzten Spielen viel Selbstvertrauen getankt und überzeugende Leistungen geboten. „Im Vergleich zum Saisonbeginn ist die Mannschaft enger zusammengerückt. Vor allem die jungen Spieler wie Nico Just und Steffen Heydrich haben sich stabilisiert, aber auch Stefan Stortz und Stefan Heckert haben sich im Laufe der Saison in ihrem ersten Bundesligajahr verbessert", bewertet der SKV-Kapitän Martin Herold seine Truppe.

Um das selbst gesteckte Saisonziel mit Platz eins zu erreichen, muss auf heimischer Anlage ein Sieg gegen Roßlau her. Die Gäste konnten dabei ihre Heimstärke mit einer weißen Weste im laufenden Wettbewerb unter Beweis stellen. Auswärts sind sie hingegen noch ohne Punktgewinn. „Ich denke zu Hause sind wir immer Favorit, aber nur dann wenn auch jeder seine Leistung abruft. Wenn wir da weiter machen wie die letzten Wochen, dann werden wir als Sieger von der Bahn gehen", blickt Herold voraus.

Martin Herold



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