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2. BL NO 120 M

ESV Roßlau 1951 vs. ESV Lok Rudolstadt
7 : 1

(19:5; 3527:3097)

Jens Sobeck – Rolf Langhammer 4:0 (577:435), Frank Pahlisch – Gregor Kunstmann 3:1 (569:568), Andreas Duttenhofer – Thomas Kerntopf 2:2 (574:530), Henry Hennig – Heiko Krause 2:2 (552:554), Ron Seidel – Martin Böhmer-Schweizer 4:0 (645:492), Uwe Joeckel – Siegfried Zipprodt 4:0 (610:518)


Roßlau: Die Roßlauer Lok bremst die Rudolstädter aus
Rudolstadt: Niederlage im Quadrat

Am vergangen Samstag, dem 25. Januar 2014, empfingen die Dessau-Roßlauer Kegler zu ihrem vorletzten Heimspiel der Saison 2013/2014 das Team des ESV Lok Rudolstadt. Der vorgezogene 22. Spieltag versprach erneut viel Spannung, denn die Thüringer kannten die Läufe der Heimstatt der „Roten Teufel" noch nicht. Auf ihre Heimstärke bauend, setzten sie alles daran, die Thüringer Lok nicht in Fahrt kommen zu lassen. Leider konnten die Gäste nicht mit ihrer Stamm-Sechs anreisen, so dass ein Senior aushelfen mußte. „Es war mehr drin für uns!" – so Hennig während der Verabschiedung, der selbst unglücklich einen Mannschaftspunkt abgeben musste. Ansonsten war es für alle, wenn auch nach zwischenzeitlichem Frust, ein spannender Kegelnachmittag.

Im ersten Starterpaar begannen Jens Sobeck und Frank Pahlisch. Alles daran setzend, die Weichen auf Sieg zu stellen und die ersten Bremsklötze der Rudolstädter Lok auf „deren Schienen" zu platzieren, sowie die ersten beiden Mannschaftspunkte einzufahren, so das Ziel der Hausherren. Es wurde aber ein zähes Ringen, denn „irgendwie war heute kein Kegelwetter" – so beide Akteure nach ihrem Spiel. Wie schon eingangs erwähnt, trat der Senior Rolf Langhammer (435 Kegel) mit seinen 74 Lenzen gegen den jüngsten Teufel, Jens Sobeck, an. Zwar hatte Sobeck letztendlich deutlich die Oberhand, doch war sein Gegner nur aufgrund der hohen Fehlwurfanzahl deutlich ins Hintertreffen geraten. Konzentriert aufspielend, ließ er heute die gewohnte Leichtigkeit vermissen – „irgendwie lief es heute nicht so richtig" – so Sobeck nach seinem Spiel. Das spiegelte sich auch in seinem Ergebnis wieder, „nur" 577 Kegel standen auf dem Spielbericht.

Auch bei unserem Geburtstagskind Frank Pahlisch lagen Höhen und Tiefen dicht beieinander. Sein Resümee – „komisches Kegelwetter heute – bei einem stärkeren Gegner hätte das schief gehen können". Sein erstes Duell mit nur einem Kegel gewonnen, mußte er die nächste Bahn abgeben. Auch im weiteren Verlauf waren seine Duelle sehr knapp und spannend, der 1 Kegel des ersten Duells wurde zum Zünglein an der Waage. Pahlisch, 569 Kegel, gewann sein Spiel gegen Gregor Kunstmann, der den Abstand nicht mehr zu groß werden lassen wollte. Kunstmann unterlag mit nur einem Kegel, wurde mit seinem Ergebnis von 568 Kegel, Bester seines Teams. Und die Spannung wurde im Mitteldurchgang nicht weniger.

Andreas Duttenhofer spielte von Beginn an sehr konzentriert und konnte gegen seinen Gegner Thomas Kerntopf (530 Kegel), aufgrund seiner ersten 2 Bahnen auf Abstand halten. Leider verlor er sein 3. und 4. Duell, doch sein erspielter Vorsprung reichte, um den wichtigen Mannschaftspunkt zu gewinnen. 574 Kegel standen für ihn auf dem Spielbericht. Auch Henry Hennig (552 Kegel) hatte sich der starken Gegenwehr seines Gegner, Heiko Krause, zu erwehren. Es war ein ständiges „Auf-und-Ab" – oder auch „Hin-und-Her". Er kämpfte sich zurück – hatte dann doch das Nachsehen. Sein letztes Bild war mit einem Wurf nicht zu räumen – er unterlag mir nur 2 Kegel seinem Widersacher. Krause erkämpfte sich 554 Kegel und somit 1 Mannschaftspunkt.

Der letzte Durchgang ließ dann aber keine Zweifel mehr am verdienten Heimsieg aufkommen. Mit Ron Seidel und Uwe Joeckel betraten zwei 600er-Garanten die Läufe. Seidel begann, nach einem Wettkampf Pause, abgesehen von den von ihm nicht gewohnten Fehlwürfen in seinem Spiel, überragend. Zu keiner Zeit konnte ihm sein direkter Gegner Martin Böhmer-Schweizer gefährlich werden. Böhmer-Schweizer hatte allerdings auch viel Pech in seinem Spiel. Sehr gefrustet, mit 492 Kegel auf dem Spielbericht, beendete er sein Spiel. Seidel ließ sich aber nicht ablenken, er erkämpfte sich ganz hervorragende 645 Kegel, erneut das Maß der Dinge, somit Bester des Tages, und auch das Maskottchen – den Roten Teufel.

Auch Joeckel ließ gerade in seinem ersten Duell die Spannung nicht vermissen. Mit nur einem Kegel zu seinen Gunsten, gewann er dieses. Im weiteren Verlauf allerdings, wurde es nicht mehr eng. Auf seine Heimstärke vertrauend, spielte er von da an sehr souverän und fehlerfrei. Sein Ergebnis, 610 Kegel, unterstrich erneut seine Nominierung im Team der ersten Mannschaft. Siegfried Zipprodt (518 Kegel) fand keine Mittel mehr, ihm gefährlich zu werden.

Die „Roten Teufel" konnten letztendlich klar auch dieses, ihr vorletztes Heimspiel, für sich entscheiden. Die Dessau-Roßlauer gewannen ihr Spiel, am Ende doch sehr deutlich, mit 3527 : 3097, einem Plus von 430 Kegel.

Henry Hennig


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Rudolstadt: Niederlage im Quadrat

Es war zwar vorauszusehen, dass die Kegler vom Bundesligisten ESV Lok Rudolstadt beim fast gleichnamigen Konkurrenten ESV Roßlau 1951 am vorgezogenen 22. Spieltag keinen Blumentopf gewinnen würden. Dennoch, wass an zu bespielenden Bahnen dort angeboten wurde, ist grenzwertig. Nichts desto trotz mussten die Saalestädter, wie alle anderen Mannschaften der 2. Bundesliga Nord/Ost auch, in Roßlau antreten und ließen erwartungsgemäß die Punkte in der im kommenden Jahr 800 Jahre alt werdenden Stadt (jetzt Stadtteil von Dessau) in Sachsen-Anhalt. Auch die Endstände von 7 zu 1 bei 3527 zu 3097 Zählern sprechen eine deutliche Sprache.

Durchgang eins ließ bereits erkennen, wohin die Reise dieses Auswärtsspieles gehen würde. Rolf Langhammer, für den fehlenden Lutz Pfotenhauer spielend, sah gegen Jens Sobeck keinen Stich. Ein glattes 4 zu 0 bei 577 zu 435 Kegel stand hier letztlich zu Buche. Besser sah das schon bei Gregor Kunstmann aus. Satz eins verlor der Lok-Kegler knapp mit 133 zu 132 Kegel. Der zweite 30er wiederum ging mit 108 zu 129 Zählern an den Rudolstädter. Eine respektable Ausgangsposition für die verbleibenden Bahnen. Und auch hier schlug sich Gregor Kunstmann gegen Frank Pahlisch achtbar, auch wenn diese beiden Sätze an den Gastgeberakteur gingen. Bei 3 zu 1 sowie 569 zu 568 Kegel blieb auch Mannschaftspunkt Nummer zwei in der Elbestadt.

Der mittlere Durchgang kann als durchaus ebenbürtig bezeichnet werden. Einer Satzpunkteteilung sah sich Thomas Kerntopf gegenüber in seinem Vergleich mit Andreas Duttenhofer. Das Verhältnis der zu Fall gebrachten Kegel indes, welches bei 574 zu 530 Kegel lag, lässt keinerlei Fragen offen. Den einzigen Mannschaftspunkt für die Gästekegler erspielte im vierten Vergleich Heiko Krause. Auch er teilte sich die Satzpunkte mit Henry Hennig, setzte sich allerdings mit 552 zu 554 Kegel am Ende knapp durch. In den noch ausstehenden Paarungen zelebrierten die Roßlauer ihre Heimstärke. Allen voran Ron Seidel. Bereits auf den ersten beiden 30ern legte er sagenhaften 360 Zähler auf den Bahnbelag. Bahn eins 106 Volle und 81 Abräumer, Bahn zwo 113 Volle und 60 Abräumer. Da hielt er sich angesichts dieser Werte bei den Bahnen drei und vier mit insgesamt 285 Kegel eher vornehm zurück.

Den Mannschaftspunkt natürlich für seinen ESV 1951 erhaltend, wies er mit seinem Tagesbestwert von 645 Kegel Martin Böhm-Schweizer in vier Sätzen in die Schranken und nahm diesem zugleich 153 Zähler ab. Von den verlorenen Sätzen gleich, in den eingebüßten Zählerzahlen mit 610 zu 518 etwas dezenter, erging es Siegfried Zipprodt. Ihm gegenüber agierte Uwe Joeckel, der auf den beiden letzten Bahnen, Bahn drei 105 Volle und 72 Abräumer sowie Bahn vier 99 Volle und 70 Abräumer, mit diesen 346 Kegel es seinem Vereinskameraden Ron Seidel in etwa gleich tat.

In zwei Wochen kommen die Akteure des ThSV Wünschendorf nach Rudolstadt. Hier werden die Bemühungen des Gastgebers erneut auf einen Heimerfolg ausgerichtet sein. Die Tabellensituation spricht derweil eine deutliche Sprache, denn das Tabellenschlusslicht gibt sich beim Tabellenfünften die Ehre. Alles andere als eine Revanche für den unerwarteten Punktverlust im Elstertal wäre eine herbe Enttäuschung.

Holger Reinhold



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