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2. BL SW 120 M

SKC Scherzheim/Helmlingen vs. ESV Ravensburg
6 : 2

(10:14; 3312:3306)

Reinhard Schütterle – Herbertb Fäßler 2:2 (571:568), Hermann Vollmer – Matthias Reiter 1:3 (586:590), Klaus Wagner – Andreas Kovac 2:2 (564:559), Günter Teufel – Stefan Kranjec 3:1 (547:499), Wolfgang Bollack – Hans-Peter Saile 0:4 (530:577), Knut Niedeck – Uwe Hofmann 2:2 (514:513)


Fazit: Was für ein Krimi. Nach dem Starttrio trennten beide Teams nur vier Kegel, am Ende sechs! Den Sieg für die Gastgeber brachte die schwache letzte Bahn von Uwe Hofmann (127) gegen Knut Niedeck, der mit seinen 155 Kegeln die 115/114 in Satz 1 und 3 am Ende mit einem Kegel plus kompensieren konnte.

Ravensburg: ESV-Kegler verschenken fast sicher geglaubten Sieg

Noch Minuten nach der letzten gespielten Kugel standen ESV-Coach Ralf Ruckgaber und sein Team wortlos auf den Bahnen in Önsbach und konnten nicht glauben, was kurz davor in den letzten 15 Würfen der Partie passierte. Bis kurz vor dem Ende lagen die Oberschwaben scheinbar sicher in Führung und wohl keiner in der Kegelsporthallte hatte noch Zweifel daran, dass der ESV seinen ersten Saisonsieg feiern würde. Doch durch einen fulminanten Schlussspurt schafften die Gastgeber die nicht mehr für möglich gehaltene Wende. Das Endergebnis hört sich deutlich an, die Entscheidung über Sieg und Niederlage fiel aber tatsächlich erst mit den allerletzten Kugeln.

Der ESV begann in Önsbach, wo die Partien über sechs Bahnen ausgetragen werden, mit Kapitän Herbert Fäßler, Matthias Reiter und Andreas Kovac. Fäßler begann zunächst etwas verhalten, gewann aber dennoch mit 135:129 den ersten Satz gegen Reinhard Schütterle. Nachdem er auch den zweiten Satz für sich entschied (152:136) und auf der dritten Bahn gleich wieder in Führung ging, schien der Helmlinger fast schon geschlagen. Doch eine kurze Nachlässigkeit von Fäßler nutzte Schütterle eiskalt aus, verkürzte auf 1:2 und schaffte am Ende sogar noch den 2:2-Ausgleich. Und mehr noch: Schütterle überholte Fäßler in der Gesamtkegelzahl, sodass der erste Mannschaftspunkt auf das Konto von Helmlingen ging. Matthias Reiter machte es dagegen besser: Zwar erwischte er mit 124:150 einen totalen Fehlstart, doch dann fand er in die Partie und holte Satz für Satz und Kegel für Kegel auf. Mit tollen Durchgängen von 154, 166 und 146 Kegeln gewann er am Ende mit 3:1 gegen Hermann Vollmer und schraubte sein Ergebnis auf den Tagesbestwert von 590 Kegeln. Andreas Kovac wiederum startete sehr stark (150:133) gegen Helmlingens Klaus Wagner. Nach dem Satzausgleich (134:160) ging Kovac aber postwendend in Führung. Auf der Schlussbahn wechselte die Führung hin und her, an Ende hatte Kovac aber etwas Pech bei seinem letzten Anwurf ins Abräumen und so musste auch er nach 2:2/559:564 seinen Mannschaftspunkt abgeben. Zur Halbzeit der Partie führte Scherzheim-Helmlingen somit nach Einzeln mit 2:1, in der Gesamtkegelzahl, für die das bessere Team am Ende zwei weitere Punkte erhält, lagen die Südbadener knapp mit vier Kegeln in Führung.

„Dass wir die Helmlinger nicht bereits nach dem Starttrio im Sack hatten, war sicherlich Unvermögen", trauerte Ravensburgs Trainer Ralf Ruckgaber nach Spielende den verlorenen Punkten von Fäßler und Kovac nach. Foto: ESV


Das Schlusstrio des ESV, Stefan Kranjec, Hans-Peter Saile und Uwe Hofmann, musste nun also mindestens zwei Einzel gewinnen und die Gastgeber in der Gesamtkegelzahl überholen, um am Ende als Sieger von den Bahnen zu gehen. Und zunächst lief für die Oberschwaben alles nach Plan, da alle drei Ravensburger ihre Auftaktbahn gewinnen und in der Gesamtkegelzahl mit insgesamt 28 Kegeln in Führung gehen konnten. Vor allem Saile zeigte eine sehr gute Leistung. Bereits nach drei Sätzen führte er uneinholbar mit 3:0, was vorzeitig den zweiten Punkt für Ravensburg bedeutete. Stefan Kranjec musste seinen Gegner Günter Teufel zu diesem Zeitpunkt mit 1:2 ziehen lassen (362:396), da aber auch Uwe Hofmann mit 2:1/486:459 deutlich vorne war, lag der ESV in der Gesamtkegelzahl mit 35 Kegeln in Front. Die Oberschwaben schienen alles fest im Griff zu haben, zumal sie in die letzten Vollen den Vorsprung auch noch auf 38 Kegel ausbauten.

Doch dann, wie aus heiterem Himmel, spielten die Helmlinger nochmals ganz groß auf und schafften das nicht mehr für möglich gehaltene: Saile gewann zwar auch den letzten Durchgang zum klaren 4:0/577:530 und Stefan Kranjec gab weitere Kegel ab (1:3/499:547). Vor allem aber Helmlingens Knut Niedieck sorgte für die Wende: Er nahm Hofmann im letzten Abräumen alleine 37 Kegel ab (73:35), holte sich dadurch noch den Mannschaftspunkt (2:2/514:513) und sorgte maßgeblich dafür, dass die Südbadener den ESV praktisch auf der Zielgeraden in der Gesamtkegelzahl um ganze sechs Kegel überholten. „Das Abräumen ist eigentlich meine Stärke. Heute war ich dagegen ins Volle sehr gut und das Abräumen war einfach nur desolat", meinte der sichtlich geknickte Hofmann nach dem Spiel. Der ESV steht mit nunmehr 0:8-Punkten auf Rang elf der Tabelle.

Am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Königsbronn muss nun der Befreiungsschlag gelingen, will man nicht vorzeitig den Anschluss an das Mittelfeld verlieren.

Herbert Fäßler

Vorberichte

ESV reist zum Kellerduell nach Scherzheim-Helmlingen

Am vierten Spieltag in der 2. Bundesliga Süd/West steht für die Sportkegler des ESV Ravensburg ein richtungsweisendes Spiel auf dem Programm. Die Oberschwaben, die die ersten drei Spiele allesamt verloren haben, müssen am Samstag beim SKC Helmlingen-Scherzheim antreten. Auch die Südbadener standen nach den ersten drei Partien mit leeren Händen da, letzten Samstag schaffte das Team am vorgezogenen 10. Spieltag zu Hause gegen den ASV Neumarkt mit einem 4:4 Unentschieden den ersten Punktgewinn.

Für beide Mannschaften ist es eigentlich schon Pflicht, in diesem Spiel zu punkten, will man nicht schon früh in der Saison den Anschluss an das Mittelfeld verlieren. Da die Anzahl der Mannschaften in der 2. Bundesliga nach dieser Saison von zwölf auf zehn reduziert wird, steigen nach dieser Spielzeit vier Teams ab, den achten und damit rettenden Platz hat derzeit der ASV Neumarkt mit 3:5 Punkten inne, der Fünftplatzierte EKC Lonsee liegt mit 6:2 Punkten bereits deutlich vor Helmlingen und Ravensburg.

ESV-Coach Ralf Ruckgaber muss seine Mannschaft für das Gastspiel in Önsbach, wo der SKC Scherzheim-Helmlingen seine Heimspiele austrägt, umstellen. Richard Ballauer ist nach seiner Zerrung aus dem letzten Spiel gegen Unterharmersbach noch nicht wieder einsatzfähig. Ebenso wird Walter Mattheis fehlen, der nach einer überstandenen Lungenentzündung noch ausfällt. Somit sollen Herbert Fäßler, Uwe Hofmann, Andreas Kovac, Stefan Kranjec, Matthias Reiter und Hans-Peter Saile die ersten Punkte in dieser Saison einfahren. Spielbeginn in Önsbach ist um 14:30 Uhr.

Herbert Fäßler

Homepage ESV Ravensburg