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2. BL SW 120 M

BC Schretzheim vs. ESV Ravensburg
5 : 3

(13:11; 3307:3183)

Michael Zwiersch – Herbert Fäßler 0:4 (486:545), Timo Lindner – Andreas Kovac 3:1 (578:558), Walter Winter – Uwe Hofmann 1:3 (505:524), Christan Ger/73. Michael Schlosser – Matthias Reiter 2:2 (559:570), Roland Chiodotti – Richard Ballauer/55. Peter-Rene Garde 4:0 (618:488), Peter Meißner – Hans-Peter Saile 3:1 (561:498)


Schretzheim: Schlusspaarung dreht das Spiel
Ravensburg: ESV verspielt erneut eine klare Führung

Diese Partie muss erst einmal verdaut werden. Hier war alles geboten, was das Kegeln zu bieten hat. Die Gäste aus Ravensburg standen fast schon als der sichere Sieger fest. Doch die BCS-Schlußpaarung schlug gnadenlos zu und demolierte förmlich ihre Gegner. Die Kleeblättler spielten drei neue Bahnrekorde. Geschockt wurden sie von der Verletzung von Christian Ger.

Roland Chiodotti war der gefeierte Held des Tages
Foto: BCS


Es begann nicht nach Wunsch für Schretzheim. Ein völlig indisponierter Michael Zwiersch (486) stand emotionslos auf der Bahn und ergab sich seinem Gegner Herbert Fäßler (545). Die Folge war ein 0:4/-59. Der Mannschaftspunkt war futsch. Ganz anders bei Timo Lindner. Er spielte gewohnt konstant (578) und konnte die Attacken von Andreas Kovac (558) abwehren. Mit 3:1 glich er aus. Die Gäste führten überraschend mit 39 Kegeln.

Im Mittelteil waren die Gäste überlegen und holten sich weitere zwei Mannschaftpunkte und bauten die Führung auf 69 Kegel aus. Bei Walter Winter war nach dem guten ersten Durchgang (141) die Luft heraus. Je mehr er abfiel umso mehr steigerte sich Uwe Hofmann (524), der schließlich mit 3:1 den Mannschaftspunkt in der Tasche hatte. Christian Ger hatte es mit einem schweren Brocken zu tun. Nach zwei Sätzen stand es 1:1.

Stimmen zum Spiel: Christian Ger (Schretzheim):
"Das wir das Spiel noch gedreht haben, hätte ich nicht für möglich gehalten. So wie wir anfangs gespielt haben, hätte Ravensburg den Sieg verdient gehabt. Meine langjährige Knieverletzung hat mich wieder eingeholt. Der Einsatz beim meinem Ex-Heimatverein Niederstotzingen ist fraglich. Trotzdem freue ich mich, meine alten Kameraden wieder zu sehen."
Im dritten Durchgang dann ein Schock für den BC Schretzheim. Ger signalisierte nach dem 72 Wurf (349) Auswechslung. Sein altes Knieleiden zwang ihn zum sofortigen Aufhören. Als Ersatz stand nur noch der ebenfalls verletzte Michael Schlosser zur Verfügung. Dieser fügte sich aber trotz seines Handicaps nahtlos in das Geschehen ein. Auf der letzten Bahn zeigte er seine Kampf- und Spielqualitäten und legte mit 160 Kegeln (Räumen: 70/0) einen neuen Bahnrekord aufs Parkett.

Vor dem Schlußteil hatten die Gäste klar die bessere Ausgangsposition (3:1/+69). Insgeheim hatten sie damit wohl schon mit dem Sieg gerechnet. Doch so einfach gaben sich die beiden BCS-Kegler Roland Chioditti und Peter Meißner nicht geschlagen. Meißner in seiner gewohnt ruhigen und nervenstarken Weise spulte sein Pensum gekonnt herunter (561) und ließ Hans Peter Saile (498) keine Chance. Er holte den Mannschaftspunkt zwei und 63 Kegel zurück.

Chioditti brannte ein Feuerwerk seines Könnens ab. Mit seiner kraftvollen und präzisen Kugel spielte er auf höchstem Niveau und ließ die Zuschauer das ein und andere Mal jubeln. Auf Bahn zwei erzielte er mit 168 Kegeln einen neuen Bahnrekord. Zudem überbot er mit 618 Kegeln die alte Bestmarke von Bahn 1 - 4. Sein Gegner Richard Ballauer konnte hier überhaupt nichts ausrichten. Er wurde dann gegen Peter René Garde ausgewechselt. Das Ravensburger Duo war mit seinen 488 Kegeln gegen die 618 Kegel von Roland Chioditti (+130) völlig überfordert und konsterniert.

Nach dem letzen Wurf feierten die BCS-Anhänger den Held des Tages frenetisch und ließ ihn hochleben. Den Gästen muß bescheinigt werden, daß sie alles versucht haben. Fast hätten sie dem BCS ein Bein gestellt. Sie hatten im Schlussteil jedoch nicht die Mittel, den Sieg festzuhalten.

Ein Wermutstropfen bleibt dennoch. Christian Ger fällt verletzungsbedingt aus. Wie es mit seiner alten Knieverletzung weitergeht, kann derzeit noch nicht beurteilt werden. Es bleibt zu hoffen, dass Kapitän Michael Schlosser im Derby gegen Niederstotzingen wieder fit ist.

Helmut Frank

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Ravensburg: ESV verspielt erneut eine klare Führung

Bester Ravensburger war Matthias Reiter mit 570 Kegeln, der ein 0:1 noch drehte und sich auch vom Schretzheimer Wechsel nicht irritieren ließ. Foto:ESV

Die Ravensburger kommen einfach nicht auf Touren. In Schretzheim setzte es für Am 6. Spieltag setzte es fü die Oberschwaben beim 3:5/3183:3307 bereits die fünfte Niederlage. Und wie schon in den Spielen gegen Niederstotzingen, Scherzheim-Helmlingen und Königsbronn verspielte der ESV am Ende eine eigentlich deutliche Führung. Nach dieser neuerlichen Niederlage und dem gleichzeitigen Sieg des bisherigen Schlusslichts Brackenheim (6:2 gegen Neumarkt) übernahm der ESV zudem die „rote Laterne" in der Tabelle.
 
Zum Gastspiel nach Dillingen-Schretzheim reiste das Team von Trainer Ralf Ruckgaber als Außenseiter. Zu überzeugend waren die bisherigen Auftritte der Bayern in der bisherigen Saison, vor allem auf der eigenen Anlage, auf der sie sich in den ersten drei Partien keine Blöße gaben und jeweils deutlich gewinnen konnten. Dennoch und trotz des bisher unglücklichen Saisonverlaufs ging der ESV motiviert und optimistisch in das Spiel: „Vielleicht tut uns die Außenseiterrolle heute mal gut, wir haben nichts zu verlieren und können befreit aufspielen", sagte Startspieler Andreas Kovac noch vor der Partie. Zusammen mit Herbert Fäßler ging er zunächst für den ESV auf die Bahnen. Kovac kegelte in seinem Duell gegen Timo Lindner und wie schon in den letzten Spielen startete der Ravensburger ausgezeichnet und holte sich den ersten Satz (149:132). Dann kam aber Lindner immer besser ins Spiel und ließ dem keineswegs enttäuschenden Kovac keine Chance mehr: Der Ravensburger musste mit 1:3/558:578 die Überlegenheit Lindners anerkennen. Besser lief es für Herbert Fäßler, der auf Schretzheims Michael Zwiersch traf. Zwar hatte Fäßler auf den nicht einfach zu bespielenden Bahnen mehr Mühe als ihm lieb war, doch Zwiersch erwischte einen rabenschwarzen Tag, sodass Fäßler am Ende klar mit 4:0/545:486 gewann, zum 1:1 ausgleichen und den ESV iinsgesamt mit 39 Kegeln in Führung bringen konnte.

In der Mittelpaarung kam Uwe Hofmann auf seiner ersten Bahn überhaupt nicht zurecht und verlor klar mit 106:141 gegen Walter Winter.  Doch der Ravensburger Neuzugang  steckte nicht auf, im Gegenteil: Er kämpfte sich regelrecht in die Partie und steigerte sich von Durchgang zu Durchgang und holte Satz um Satz. Am Ende gewann er mit 3:1/524:505 und machte für das Team weitere 19 Kegel gut. Auf der anderen Seite unterstrich Matthias Reiter seine derzeit blendende Verfassung. Nach verlorenem erstem Satz (133:148), drehte er die Partie und war nach drei Bahnen bereits vorentscheidend mit 2:1/438:399 in Führung. Christian Ger musste sich dabei auf der dritten Bahn gegen Michael Schlosser verletzungsbedingt austauschen lassen. Schlosser gab auf der Schlussbahn nochmals mächtig Gas, am Ende gewann aber der an diesem Tage beste Ravensburger nach 2:2 Sätzen mit 570:559 den Mannschaftspunkt.

Mit einem 3:1-Vorsprung und einem Plus von 69 Kegeln ging das ESV-Schlusspaar Hans-Peter Saile und Richard Ballauer auf die Bahnen. Was dann auf den Schretzheimer Kegelbahnen passierte, hatte wohl keiner mehr erwartet: Während die beiden Ravensburger deutlich unter ihren Möglichkeiten blieben und zu keiner Zeit der Partie ihr gewohntes Leistungsvermögen abrufen konnten, erwischte das Schretzheimer Schlussduo mit Peter Meißner und insbesondere Roland Chioditti einen hervorragenden Tag. Ballauer, der nach 55 Kugeln gegen René Garde ausgetauscht wurde, verlor gegen den glänzend spielenden Chioditti mit 0:4/488:618, Saile gab sein Spiel mit 1:3/498:561 ab. Dadurch verlor der ESV am Ende auch die beiden Punkte für das Gesamtergebnis klar mit 141 Kegeln und das gesamte Match mit 3:5.

„Nach der 3:1-Führung und der deutlichen Führung in der Gesamtkegelzahl hatte ich, ehrlich gesagt, nicht mehr mit einer Niederlage gerechnet" sagte ESV-Coach Ruckgaber nach dem Spiel sichtlich überrascht, zollte den Schlussspielern der Gastgeber aber seinen Respekt: „Ich kann mich nicht erinnern, jemals derart aus der Halle geschossen worden zu sein."

Am kommenden Wochenende pausiert die 2. Bundesliga, das nächste Spiel des ESV findet am Samstag, den 9. November daheim gegen den SC Regensburg statt.

Herbert Fäßler

Vorberichte

Schretzheim: Lösbare Aufgabe

Nach der knappen Niederlage letzte Woche in Lonsee sind die Kleeblättler auf den zweiten Tabellenplatz abgerutscht. Die Gäste aus Ravensburg rangieren auf dem vorletzten Tabellenplatz und konnten am vorigen Spieltag zu Hause gegen den SVH Königsbronn erstmals einen Punkt erringen. Dies wird sie natürlich beflügeln und sie werden weiter punkten wollen, um den Anschluss ans Mittelfeld zu schaffen. Der BCS will zu Hause seine weiße Weste behalten und mit einem Sieg eine gute Grundlage für das kommende Spitzenspiel und Derby in Niederstotzingen schaffen. Schretzheim muß weiter auf den verletzten Michael Schlosser verzichten. Der restliche Kader steht jedoch zur Verfügung.

BCS: Michael Zwiersch, Christian Ger, Roland Chioditti, Timo Lindner, Walter Winter, Peter Meißner

Helmut Frank


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Homepage ESV Ravensburg