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2. BL SW 120 M

SKV Brackenheim vs. ESV Ravensburg
5.5 : 2.5

(9:15; 3346:3339)

Ralf Blaich – Herbert Fäßler 1:3 (558:593), Markus Roth – W. Straub 1:3 (575:542), Völker Häuser – Matthias Reiter 1:3 (542:564), Rainer Lorenz – Walter Matthais 2:2 (556:527). Peter Schneider – Hans-Peter Saile 2:2 (558:558), Andreas Roth – Uwe Hofmann 2:2 (557:555)

Liveticker-Fazit: Was für ein dramatischer Abstiegskampf. Die Gäste gewannen im Start- und Mittelpaar drei Duelle, doch die Gastgeber lagen fünf Kegel voraus, dank der 575 Kegel von Markus Roth. Und im Schlussdurchgang bereiteten beide Teams viel Licht am Ende der Kellertreppe. Nach jedem Satz lag das jeweils andere Team vorn, bitter für die Ravensberger, dass kein fünfter gespielt wird. Das Duell war allerbeste Werbung für das internationale System und ein Kegelkrimi mit Langzeitwirkung.

Ravensburg: Bittere Niederlage im Kellerduell

Der ESV Ravensburg verlor sein Nachholspiel in Brackenheim äußerst unglücklich. Die beiden Punkte für die höhere Gesamtkegelzahl gingen wegen gerade einmal sieben Kegeln auf das Konto der Gastgeber. Nach dieser Niederlage liegt der ESV nun mit 1:17-Punkten abgeschlagen auf dem zwölften und letzten Platz, während Brackenheim (7:11) als Achter auf dem ersten Nichtabstiegsplatz bereits sechs Punkte Vorsprung auf die Oberschwaben hat.

Im Schlussduo erlebte Hans-Peter Saile (558 Kegel) ein Wechselbad der Gefühle. Foto: ESV

ESV-Trainer Ralf Ruckgaber baute seine Mannschaft vor dem Kellerduell in Brackenheim etwas um: Für den zuletzt glücklosen Andreas Kovac kam Wilfried Straub erstmals im Bundesligateam des ESV zum Einsatz. Gemeinsam mit Kapitän Herbert Fäßler bildete Straub das Startpaar der Oberschwaben. Straub traf in seinem Duell auf den schnittbesten Brackenheimer, Markus Roth. Der Brackenheimer legte gleich los wie die Feuerwehr und so lag Straub trotz ordentlicher Vorstellung nach zwei Durchgängen klar mit 0:2/257:307 im Rückstand. Doch Straub ließ sich durch den furiosen Start von Roth nicht beeindrucken, steigerte sich und holte sich sogar noch die Durchgänge drei und vier. Da er letztlich 542:575 unterlag, ging der erste Einzelpunkt erwartungsgemäß nach Brackenheim. Fäßler lieferte sich gegen den früheren Ravensburger Ralf Blaich zwei Durchgänge lang ein enges und ausgeglichenes Duell: 1:1/273:277 stand aus Sicht von Fäßler auf der Anzeigetafel. Dann platzte aber bei Fäßler der Knoten, mit tollen Durchgängen von 169:148 und 151:133 und dem damit verbundenen 3:1-Sieg holte Fäßler den ersten Punkt für den ESV, der in der Gesamtkegelzahl knapp mit zwei Kegeln in Führung ging. Mit seinen 593 Kegeln erzielte Fäßler die Tagesbestleistung in dieser Partie.

In der Mittelpaarung kegelten für den ESV Matthias Reiter und Walter Mattheis gegen Volker Häuser und Rainer Lorenz. Reiter dominierte sein Duell von Beginn an, war in den ersten drei Sätzen immer in den entscheidenden Momenten hellwach und machte mit dem 3:0 vorzeitig alles klar (am Ende 3:1/564:542). Walter Mattheis konnte dagegen seine sehr guten Trainingsleistungen unter der Woche nicht bestätigen und hatte mehr Mühe als ihm lieb war. Mit schwachen 122:131 verlor er den Auftakt gegen den Brackenheimer Lorenz. Mattheis steigerte sich im zweiten Durchgang deutlich, schaffte den Ausgleich (148:135), doch in der zweiten Hälfte bestimmte wieder Lorenz das Geschehen. Mit 1:3/527:556 ging der Punkt wiederum an die Gastgeber. Vor dem spannenden Finale stand es damit 2:2 nach den Einzeln, in der Gesamtkegelzahl lag jetzt Brackenheim knapp mit fünf Kegeln in Front.

Was die beiden Schlussspieler auf beiden Seiten boten, war an Dramatik kaum zu überbieten. Zunächst gingen die beiden Ravensburger Hans-Peter Saile (150:133) und Uwe Hofmann (137:134) gegen Peter Schneider und Andreas Merz in Führung. Im zweiten Durchgang schlugen beide Gastgeber zurück und glichen aus. In der Gesamtkegelzahl lag der ESV nun mit zehn Kegeln zurück. Auf der dritten Bahn wendete sich das Blatt abermals, wieder gingen die beiden Ravensburger in Führung. Saile lag mit 2:1 und 416:415 in Front, für Hofmann stand es 2:1 bei 430:426. Mehr noch: Vor der letzten Bahn waren beide Teams damit in der Gesamtkegelzahl exakt gleichauf. Doch im Finish kamen die Gastgeber besser aus den Startlöchern und verteidigten bis zum Ende mit Glück und Geschick einen minimalen Vorsprung. Saile gab im letzten Satz noch einen Kegel ab, sodass er sich nach 2:2/558:558 Kegeln den Mannschaftspunkt mit Schneider teilen musste. Auch Hofmann verlor nochmals sechs Kegel ab und damit sein Duell nach 2:2-Sätzen mit 555:557-Kegeln. „Das Spiel hätte heute genauso gut auch 6:2 für uns oder 2:6 für euch ausgehen könnte", sagte Brackenheims Kapitän nach dem Spiel überglücklich und erleichtert an die Adresse der Ravensburger. Die wiederum ärgerten sich über die Tatsache, in dieser Saison bereits fünf solcher engen Spiele gehabt zu haben, aus denen nur ein einziger Punkt geholt werden konnte – möglicherweise zu wenig für den Klassenerhalt.

Herbert Fäßler

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