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2. BL SW 120 M

ASV 1860 Neumarkt vs. SKC Unterharmersbach
2 : 6

(10:14; 3322:3386)

Jürgen Weinberger – Gerhard Schöner 1:3 (575:590), Dominik Danzl – Fabian Boschert 1:3 (525:579), Tobias Jehle – Franz Dörr/57. Jürgen Glatz 2:2 (544:523), Matthias Hüller – Pascal Dräger 1:3 (544:607), Stephan Drexler/61. Johannes Arnold – Thomas Keller/29. Aniello Caruso 3:1 (581:501) Andreas Bayer – Markus Wacker 2:2 (550:586)


Neumarkt: Verdiente 2:6-Heimniederlage
Unterharmersbach: Neumarkt geknackt

Eigentlich wollten sich die Neumarkter Luft im Abstiegskampf verschaffen. Das Derby gegen Regensburg eine Woche zuvor machte alle zuversichtlich. Aber leider ging dieses Vorhaben komplett in die Hose und das Heimspiel gegen Unterharmersbach hochverdient verloren. Ein enttäuschter Sportwart Dominik Danzl nach dem Spiel: „Dieses Match ging heute irgendwie an der ganzen Mannschaft vorbei. 200 Kegel weniger als in der Vorwoche! Jetzt müssen wir uns bis nächsten Samstag wieder aufrichten."

Zeigte, dass er jederzeit eine ordentliche Alternative ist - Johannes Arnold. Foto: ASV

Schon zu Beginn zeigten die lautstarken südbadischen Gäste, dass Sie in der Jurastadt punkten wollen. Die Neumarkter Startakteure Danzl und Jürgen Weinberger konnten ihre Begegnungen bis zur Mitte noch offen gestallten, verloren aber dann doch beide deutlich. Weinberger, zunächst mit einer riesigen Startbahn (160), verlor danach etwas den Faden. Am Ende musste er seinen Punkt trotz guter 575 Kegel,mit 1:3 und -15 Kegeln abgeben. Für Danzl kam es noch dicker. Zunächst schien es, dass er sich im zweiten Satz von einer schwachen Startbahn erholen könne, aber das täuschte. Er verlor am Ende mit kläglichen 527 Kegeln und einem 1:3.

So stand es für die Mittelpartie um Matthias Hüller und Tobias Jehle bereits 0:2 und minus 67 Kegel. Dabei hätte man das Match etwas drehen können. Doch Tobias Jehle konnte die Schwächen seiner Gegenspieler (der Gast wechselte nach 60 Wurf aus) nicht deutlich genug ausnutzen. Er gewann zwar seinen Mannschaftspunkt. Allerdings nur 2:2 bei mageren 544:523-Kegeln. Matthias Hüller daneben sucht weiterhin nach seiner Heimform und erneut kam es dazu, dass er den Tagesbesten Pascal Dräger neben sich hatte. Hüller wurde mit 1:3/544:607 regelrecht demontiert.

Das führte zu einer schier unlösbaren Aufgabe für Stephan Drexler und Andreas Bayer im Schlussabschnitt (1:3/-111. Drexler begann ordentlich und führte schnell mit 2:0 und 35 Kegeln, wobei die Gäste erneut während des zweiten Satzes auswechseln mussten. Aber auch für Drexler war nach 60 Wurf aufgrund einer Verletzung Schluss und so musste Youngster Johannes Arnold weitermachen. Dieser zeigte sich unbeeindruckt und spielte in seinen zwei Durchgängen klasse 300 Kegel und sicherte den Mannschaftspunkt mit 3:1. 80 Kegel plus waren schon mal ein Anfang, aber Andreas Bayer konnte seinen Kontrahenten nicht in Schach halten, welcher sich mit einem 2. Durchgang von 181 Kegeln nicht nur einen Bahnrekord sicherte, sondern auch den nötigen Vorsprung für die Gäste hielt. Bayer verlor 2:2/551:586. Machte in der Endabrechnung die erste Heimniederlage für den ASV mit 2:6/3325:3386.

Kapitän Weinberger analysierte ziemlich deutlich: „Der Gast muss zweimal auswechseln und gewinnt doch hochverdient auf unserer Bahn. Ein rabenschwarzer Tag. Nur ein Bruchteil der Leistung von Regensburg hätte wohl gereicht." Somit hat die Bundesligatruppe mal wieder ihr zweites, weniger gutes Gesicht gezeigt und sucht demnach weiter nach ihrer Konstanz. Aber es gibt keine Zeit zu verschwenden, denn nächste Woche folgt schon das nächste Heimspiel gegen den Tabellenvierten EKC Lonsee. Aufgrund der Niederlagen der direkten Verfolger bleibt man in der Tabelle auf Rang 6 aber die Luft nach unten wird immer dünner.

Stephan Drexler
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Unterharmersbach: Neumarkt geknackt

In einem kurios verlaufenden Spiel kann Unterharmersbach trotz zweier Auswechslungen die Punkte in den Schwarzwald entführen. Nachdem der ASV Neumarkt den SC Regensburg als einen der Mitfavoriten auf die Meisterschaft eine Woche zuvor bezwingen konnte war der SKC Unterharmersbach defensiv auf ein Unentschieden eingestellt. Ein stark aufspielender Fabian Boschert war der Wegweiser für den Auswärtssieg in der Oberpfalz.

Mit persönlicher Bestleistung von 579 Kegel war Fabian Boschert der wegweisende Spieler der Partie. Foto: SKC

Zunächst hatte Gerhard Schöner mit dem Lokalmatador Jürgen Weinberger alle Hände voll zu tun. Nach starkem Beginn des gastgebenden Mannschaftsführers (575 Kegel) konnte jedoch Gerhard Schöner seine Position als schnittbester Spieler der 2. Bundesliga mit 590 Kegel ein weiteres Mal unter Beweis stellen und strich den ersten Mannschaftspunkt ein welcher für das Unentschieden auch kalkuliert war. Fabian Boschert hatte im Gegenzug den heimischen Sportwart Dominik Danzl als hohe Hürde zu nehmen. Von Wurf zu Wurf verschaffte sich der Schwarzwälder Yougster gleich zu Beginn Respekt und konnte so mit persönlicher Bestleistung von 579 Kegel auch den zweiten Mannschaftspunkt gegen den resignierenden Danzl (527 Kegel) sichern. So gingen die Unterharmersbacher mit 2:0 lautstark in Führung was scheinbar Eindruck bei den Neumarktern machte.

In der Mittelpartie ging das Spiel mit Pascal Dräger und Franz Dörr ebenso weiter. Eine Vorentscheidung schien sich anzubahnen. Doch der SKC’ler Dörr konnte sein überragendes Volle gegen Tobias Jehle nicht bestätigen. Als die Probleme auch auf der zweiten Bahn anhielten entschieden sich Unterharmersbach zu wechseln. Jürgen Glatz übernahm bei einem Rückstand von ca. 50 Kegel die Kugel. Gastgeber Tobias Jehle (544 Kegel) wusste dies jedoch nicht für eine Aufholjagt zu nutzen und musste noch aufpassen, dass er gegen den stärker aufspielenden Jürgen Glatz nicht den Mannschaftspunkt verlor. Jürgen Glatz konnte das Ergebnis auf 527 Kegel puschen und somit wieder Boden gut machen. Während dessen zog Pascal Dräger unbeeindruckt seine Runden. Mit 607 Kegel erzielte er den Tageshöchstwert und war Matthias Hüller (544 Kegel) jederzeit überlegen. Bei 3:1 Mannschaftspunkten und einem Vorsprung von über 100 Kegel wurden die Blicke auf Neumarkter Seite skeptischer.

Auf der 1. Bahn jedoch erstarten die Unterharmersbacher Gesichter – NICHT NOCH EINMAL?! Thomas Keller griff sich in den ersten Würfen zum Abräumen ans Knie – sollte sich die Unglücksträne fortsetzen? Nach kurzen, schmerzhaften Anlaufversuchen von Thomas Keller war klar: Auch er sollte sich in die lange Liste der Verletzen eintragen müssen. Aniello Caruso, eigentlich als provisorischer Ersatz mitgereist, musste sich das Sportdress überstreifen. Trotz, dass der Vorsprung von Unterharmersbach gewaltig war witterten die Gastgeber ihre Chance und griffen im anderen Fight mit dem U18 Nationalspieler Andreas Bayer  an. Doch Markus Wacker wusste sich in Szene zu setzen. Durch Bahnrekord auf Bahn 3 mit 181 Kegeln konterte der Unterharmersbacher und verhinderte eine größere Aufholjagt der Gastgeber. Er bestimmte sein Duell mit 586:551 Kegel bei Satzgleichheit von 2:2 letztendlich doch eindeutig. Im anderen Duell wechselten nun auch die ASV’ler. Johannes Arnold spielte mit 300 Kegeln dann noch mal mächtig auf. Der Vorsprung war aber doch zu heftig. Mit Satzgewinn am Schluss hielt auch Aniello Caruso die schwarz-weißen Fahnen hoch.

So knackte Unterharmersbach am Schluss verdient als erste Mannschaft in der 2. Bundesliga die harte Nuss aus Neumarkt. Der Neumarkter  Teamkapitän Jürgen Weinberger resümiert nach dem Spiel anerkennend: „Der Gast muss zweimal auswechseln und gewinnt doch hochverdient auf unserer Bahn. Ein rabenschwarzer Tag."

Markus Wacker

Vorberichte

Neumarkt: Richtungsweisendes Heimspiel für ASV-Kegler
Unterharmersbach: Verletzungssorgen halten an

Stephan Drexler: Eine Konstante im ASV-Team – ob Start oder Schluss. Foto: ASV


Im zweiten von vier aufeinanderfolgenden Heimspielen gastiert am kommenden Samstag der SKC Unterharmersbach in der Jurastadt. Zum 11. Spieltag in der 2. Bundesliga Süd/West und somit letztem Vorrundenspiel, wollen die ASV-Akteure ihre gezeigte Leistung vom Derbysieg am letzten Wochenende auch gegen die südbadischen Gäste wieder auf die Bahn bringen. Teamkapitän Weinberger zuversichtlich: „Der Sieg gegen Regensburg war enorm wichtig für unser Selbstvertrauen. Dennoch müssen wir weiter an uns arbeiten, damit dieses Spiel nicht ein Einzelfall bleibt." Deshalb haben sich alle Spieler des ASV Neumarkt vorgenommen, gegen Unterharmersbach mit der gleichen Konzentration und Einstellung an den Start zu gehen.

Aus der Tabelle ist klar zu erkennen, dass es sich hier um ein richtungsweisendes Spiel für beide Mannschaften handelt. Der ASV hängt nach wie vor mit 10:10-Zählern auf Platz 6 fest und man ist nur ein mageres Pünktchen von Rang 8 entfernt. Die Gäste sind in der Tabelle aber auch nur einen Platz und zwei Punkte vor den Neumarktern. Das heißt, wer gewinnt, verschafft sich etwas Luft im Abstiegskampf, wer verliert, hängt noch tiefer drin als vielleicht eh‘ schon.

Wobei man auch sagen muss, dass sich die Gäste durch die zwei Punkte Vorsprung bisher weitaus sicherer fühlen können als der ASV. Obwohl man Regensburg am letzten Samstag überzeugend geschlagen hat, möchte man sich im Neumarkter Lager auf keinen Fall ausruhen. Die Südbadener sind mindestens genauso stark einzuschätzen, wenn nicht sogar noch stärker. Vor allem deren drei herausragenden Spieler Gerhard Schöner, Pascal Dräger und Maurice Sobott (mit je einem aktuellen Gesamtschnitt jenseits der 600er-Marke) gilt es in Schach zu halten. Diese drei Akteure belegen im Moment sogar die Plätze 1 – 3 in der Schnittliste der gesamten Liga. Verkaufen sich die Oberpfälzer aber so wie im Derby, wird es auch für Unterharmersbach schwer sein, in Neumarkt zu gewinnen. Sportwart Dominik Danzl: „Ich befürchte, dass selbst eine gute Leistung der gesamten Mannschaft eventuell nicht zum Sieg reichen könnte. Dennoch werden wir alles versuchen, um auf der Heimbahn weiter ungeschlagen zu bleiben. Vor allem hinsichtlich der Tabellensituation wäre ein Sieg unglaublich wichtig."

Im Kader wird sich bis Samstag zumindest personell im Vergleich zu den Vorwochen nichts ändern. Alle Spieler sind da und fit: Dominik Danzl, Matthias Hüller, Tobias Jehle, Jürgen Weinberger, Andreas Bayer und auch Stephan Drexler. Außerdem kann man auf die gesamte spielfreie Bundesligareserve zurückgreifen. Wie man allerdings die Aufstellung fürs Wochenende angehen wird, bleibt offen. Der Tausch von Start- und Schlussspieler gegen Regensburg hat gefruchtet; mal sehen ob gegen Unterharmersbach erneut anders agieren wird.

Wichtig wird außerdem wieder die Fanunterstützung sein. Nach Meinung von Matthias Hüller unter der Woche „hatten die über 50 anwesenden Zuschauer einen großen Anteil am Derbysieg und das wünschen wir uns für Samstag genauso wieder." Spielbeginn ist, wie immer um 13 Uhr in der Kegelhalle im ASV Zentrum am Deininger Weg.

Stephan Drexler
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Unterharmersbach: Verletzungssorgen halten an

Am Samstag spielt die 1. Mannschaft des SKC Unterharmersbach wieder auswärts. Erneut führt der Weg in die Oberpfalz, diesmal nach Neumarkt. Die Mannen um Mannschaftskapitän Jürgen Weinberger gelten als sehr heimstark, sie können auf den gesamten Kader zurückgreifen und werden sich auch wieder auf die Unterstützung eines großen Publikums verlassen können. Mit Regensburg bezwangen sie am letzten Wochenende die vergangene Top 2 der 2. Bundeliga.

Da Unterharmersbach weiterhin auf die verletzten Michael Lehmann und Georg Brosemer verzichten muss und auch Maurice Sobott auswärts nicht zum Einsatz kommt hängen die Trauben an den Neumarkter Reben recht hoch. Man darf gespannt sein wie die Lese in der Oberpfalz ausfällt.

Markus Wacker



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