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2. BL SW 120 M

ESV Ravensburg vs. ASV 1860 Neumarkt
3 : 5

(10:14; 3235:3336)

Wilfried Straub – Matthias Hüller 1:3 (543:590), Herbert Fäßler – Jürgen Weinberger 4:0 (591:554), Andreas Kovac – Johannes Arnold 0:4 (516:567), Uwe Hoffmann – Andreas Bayer 0:4 (497:563), Matthias Reiter – Stephan Drexler 3:1 (557:532), Hans-Peter Saile – Dominik Danzl 2:2 (531:530)


Ravensburg: Klassenerhalt rückte für den ESV in weite Ferne
Neumarkt: Nach fast zwei Jahren ist der Bann gebrochen

Der ESV Ravensburg hat sein erstes Spiel im neuen Jahr daheim gegen den ASV Neumarkt mit 3:5/3235:3336 verloren. Damit ist das Ziel „Klassenerhalt" bereits in weite Ferne gerückt. Neun Spieltage vor dem Saisonende liegt der ESV abgeschlagen auf dem zwölften und letzten Platz, sechs Punkte hinter dem achten und damit ersten Nichtabstiegsrang. Neumarkt konnte sich dagegen wieder etwas Luft verschaffen und bleibt mit 13:15-Punkten Siebter.

„Ich habe am Donnerstag im Abschlusstraining gute Leistungen meiner Mannschaft gesehen. Wenn wir das auch heute umsetzen können, bin ich zuversichtlich, dass wir gewinnen können", sagte ESV-Coach Ralf Ruckgaber vor der Partie optimistisch. Dementsprechend motiviert gingen Wilfried Straub und Kapitän Herbert Fäßler in diesem richtungsweisenden Spiel für den ESV im Startpaar auf die Bahnen.  Wilfried Straub traf in seinem Duell gegen den deutschen  U23-Nationalspieler Matthias Hüller und musste gleich einen ordentlichen Rückstand (122:142) hinnehmen. Obwohl sich Straub steigern konnte, ließ ihm Hüller keine Chance und schaffte bereits nach drei Sätzen die Entscheidung zu seinen Gunsten. Im letzten Satz schaffte Straub aber noch den Ehrenpunkt zum Endstand von 1:3 bei ordentlichen 543:590 gegen den besten Gästespieler. Auf der anderen Seite war das Duell ebenfalls schon vorzeitig entschieden, nachdem Herbert Fäßler die ersten drei Sätze gegen Neumarkts Kapitän Jürgen Weinberger für sich entschied und damit uneinholbar in Führung lag. In einem von beiden Spielern ausgezeichneten Schlusssatz (160:156) gewann Fäßler am Ende mit 4:0 und der Tagesbestleistung von 591 Kegeln. In der Gesamtkegelzahl führten dadurch die Gäste zu diesem Zeitpunkt mit gerade einmal zehn Kegeln.

In der Mittelpaarung fiel dann aber bereits die Vorentscheidung, denn die Ravensburger Andreas Kovac und Uwe Hofmann konnten nicht wie von Ruckgaber erhofft an ihre Trainingsleistungen anknüpfen. Gegen die beiden 18-jährigen Youngsters der Gäste, Johannes Arnold und Andreas Bayer, hatten beide Ravensburger nicht nur das Nachsehen, sie verloren in der Gesamtwertung auch satte 127 Kegel. Kovac unterlag mit 0:4/516:567 gegen Arnold ebenso glatt wie Uwe Hofmann (0:4/ 497:563) gegen Bayer.

Versuchte alles, gewann sein Duell mit 3:1, doch es reichte nicht zum Gesamtsieg – Matthias Reiter. Foto: ESV

Mit 1:3 in den Duellen und besagtem großen Rückstand im Kampf um die beiden Punkte für die höheren Gesamtkegel mussten Matthias Reiter und Hans-Peter Saile für die Oberschwaben auf die Bahnen. Reiter machte von Beginn an mächtig Druck und versuchte das Unmögliche doch noch möglich zu machen. Allerdings ließ sich Stephan Drexler nicht entscheidend abschütteln (152:143). Parallel dazu fand aber Saile überhaupt nicht zu seinem Spiel und gab beim 121:136 weitere Kegel ab. Die beiden Neumarkter verwalteten den deutlichen Vorsprung auf den letzten drei Bahnen souverän und ließen keine Zweifel mehr am späteren Sieg aufkommen. Zwar gewannen Reiter (3:1/557:532) und auch Saile (2:2/531:530) mit einem sehenswerten Schlussspurt noch ihre Duelle, nach 3:3-Punkten in den Einzeln entschied aber die höhere Gesamtkegelzahl (3235:3336) das Spiel für die Gäste.

Bei noch neun verbleibenden Spielen und einem Rückstand von sechs Punkten auf die Nichtabstiegsplätze braucht der ESV fast schon ein kleines Wunder, will man den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga doch noch schaffen.

Herbert Fäßler

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Neumarkt: Nach fast zwei Jahren ist der Bann gebrochen

Am Tag nach dem Auswärtssieg über den Dächern von Ravensburg – (von links:) Tobias Jehle, Matthias Hüller, Dominik Danzl, Stephan Drexler und Andreas Bayer. Foto: ASV/Jürgen Weinberger

Knapp zwei Jahre war es her, dass die Bundesligakegler des ASV Neumarkt auswärts gewinnen konnten. Umso mehr fuhr das Team mit gemischten Gefühlen zum Tabellenletzten ESV Ravensburg. Letztlich gewann Neumarkt am Bodensee aber klar und verdient mit 5:3/3336:3235. „Ein ganz wichtiger Sieg, mit dem wir uns jetzt erstmal wieder ein bisschen Luft auf die Abstiegsplätze verschafft haben", so Sportwart Danzl nach dem Spiel.

Zu Beginn konnten die Oberschwaben das Match allerdings noch offen gestalten. Der ASV ging mit Matthias Hüller und Kapitän Weinberger an den Start. Hüller zeigte endlich einmal wieder sein Können und zerlegte seinen Gegner regelrecht mit 3:1 bei Gästebestwert von grandiosen 590:543-Kegeln. Bei Weinberger lief es dagegen genau anders herum. Mit ungewohnt durchschnittlicher Leistung von 554 Kegeln verlor er 0:4/-37, auch weil sein Kontrahent mit 591 Kegeln den Tagesbestwert markierte.

Also stand es vor der Mittelpartie 1:1 bei gerademal +10 Kegeln für die Jurastädter. Doch nun sollte sich das Spiel deutlich in Richtung ASV entwickeln. Die beiden Youngster Johannes Arnold und Andreas Bayer machten gegen stellenweise überfordert wirkende Heimakteure beide Punkte und sicherten ein Gesamtplus von weiteren 117 Kegeln! Arnold hatte alles jederzeit im Griff und wirkte bereits, als wenn er seit Jahren Bundesliga kegeln würde. Er gewann 4:0 bei guten 567:516. Andreas Bayer daneben zeigte sich gut erholt von der Winterpause und spielte vier konstant gute Bahnen zwischen 137 und 143 Kegeln. Auch er gewann 4:0 mit ebenfalls ordentlichen 563:497.

Somit war der Vorsprung für Stephan Drexler und Dominik Danzl bei 3:1 und +127 Kegel mehr als komfortabel.  Sie erwischten keinen schlechten Start, doch auf der Schlussbahn gelangen ihnen diesmal keine guten Ergebnisse und so verloren sie die Duelle: Drexler 1:3 bei mäßigen 532:557, Danzl denkbar knapp, 2:2/530:531. Der Sieg jedoch war zu keiner Zeit mehr gefährdet und man konnte den ersten „Zweier" auf fremden Bahnen – seit einer gefühlten Ewigkeit – feiern.
 
Andreas Bayer nach der Partie sichtlich erleichtert: „Das Spiel war, wie man am Start sehen konnte, bei Weitem kein Selbstläufer. Am Ende muss man aber schon sagen, dass der Sieg völlig verdient war." Mit diesem Punktgewinn sicherte der ASV Platz 7 in der Tabelle ab und hat jetzt vier Zähler Vorsprung auf den Nächstplatzierten.

Nächstes Wochenende kann Neumarkt so zumindest etwas gelassener verfolgen, was die direkten Konkurrenten machen, da der ASV selber spielfrei ist. Erst in 14 Tagen steht das nächste Match an undzwar im südbadischen Unterharmersbach.

Stephan Drexler


Vorberichte

Ravensburg: ESV ist zum Siegen verdammt
Neumarkt: Beim Tabellenletzten zu Gast

Im ersten Spiel im neuen Kalenderjahr empfangen die Sportkegler des ESV Ravensburg in der 2. Bundesliga Süd/West am Samstag den ASV Neumarkt.

"Wir müssen gegen Neumarkt gewinnen" – Hans-Peter Saile. Foto: ESV

Nach dem enttäuschenden bisherigen Saisonverlauf mit 3:21-Punkten und dem damit verbundenen letzten Tabellenplatz haben sich die Oberschwaben für die verbleibenden zehn Spiele eine Menge vorgenommen. „In der Vorrunde haben wir einige Spiele sehr unglücklich verloren. Wenn sich das jetzt mal zu unseren Gunsten dreht, dann können wir den Klassenerhalt noch schaffen", hofft Ravensburgs Routinier Hans-Peter Saile, der seine Mannschaft im Kampf gegen den Abstieg noch lange nicht abgeschrieben hat. „Aber dazu müssen wir gleich am Samstag gegen Neumarkt gewinnen", fordert Saile.

Die Gäste aus der Oberpfalz haben bereits ein Spiel mehr absolviert und liegen mit 11:15-Punkten auf dem siebten Platz, vier Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz, den derzeit der SVH Königsbronn (7:13-Punkte) innehat. Für Neumarkt dürfte das Gastspiel in Oberschwaben ebenfalls richtungsweisend sein. Während die Bayern sich mit einem Sieg weiter im Mittelfeld festsetzen könnten, würde sie eine Niederlage wohl richtig in den Abstiegsstrudel reißen. ESV-Coach Ralf Ruckgaber muss am Samstag weiterhin auf Walter Mattheis verzichten, kann aber ansonsten personell aus dem Vollen schöpfen. Wer genau in der Startaufstellung steht, wird Ruckgaber kurzfristig entscheiden. Die ersten Kugeln rollen im Bowling & Kegelpark um 13 Uhr, der Eintritt ist wie immer frei.

Herbert Fäßler

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Neumarkt: Beim Tabellenletzten zu Gast

Nach einer kurzen Winterpause wird es am kommenden Samstag bereits wieder ernst für die Kegler des ASV Neumarkt in der 2. Bundesligas Süd/West. Sie reisen nach Ravensburg zum aktuell Tabellenletzten.

Darf sich Hoffnungen auf das Startsextett machen - Johannes Arnold. Foto: ASV

Nach den doch zuletzt ziemlich miserabelen Leistungen, auch auf der Heimbahn, sind die Jurastädter fast schon zum Gewinnen verdammt, wollen sie nicht noch tiefer in den Abstiegsstrudel kommen. Teammanager Dominik Danzl äußerte sich Anfang der Woche jedoch optimistisch: „Wir dürfen Ravensburg auf keinen Fall unterschätzen, können aber gewinnen und müssen alles an diesen Sieg setzen." Das ASV-Lager möchte vor Ort einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen und deshalb am Bodensee den ersten Auswärtssieg seit zwei Jahren feiern.

Die Tabellensituation beider Mannschaften ist klar. Der ESV Ravensburg steht mit 3:21 Punkten im Tabellenkeller und muss ebenfalls unbedingt gewinnen, um die Chance zum Verbleib in der Liga noch zu wahren. Der ASV ist in der Tabelle auf Platz 7 abgerutscht. Dieser Platz würde zum Klassenerhalt genügen, aber der Vorsprung auf die Verfolger ist gering. Noch dazu muss man bedenken, dass die Neumarkter bereits ein Spiel mehr haben als der Rest der Liga. Man wird wohl als Favorit nach Baden-Württemberg reisen, aber da die Oberpfälzer bereits seit zwei Jahren nicht mehr auf einer fremden Bahn gewinnen konnten, müssen alle Spieler ihr komplettes Potenzial abrufen um das Duell auch tatsächlich positiv zu gestalten.

Folgender Kader wird für das Match am Wochenende zur Verfügung stehen: Kapitän Jürgen Weinberger, Dominik Danzl, Tobias Jehle, Matthias Hüller, Stephan Drexler, Andreas Bayer und auch Youngster Johannes Arnold darf aufgrund seiner gezeigten Leistungen in den letzten Spielen mit nach Ravensburg fahren. Danzl verriet auch, dass Arnold gute Chancen habe, wieder im Startsextett aufzulaufen. Welche genaue Aufstellung allerdings für den ASV ins Rennen geht und wer Ersatz ist, bleibt offen und ist auch vom Kader der Heimischen abhängig.

Stephan Drexler


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