Neumarkt: ASV-Kegler gewinnen mit einem Kegel Vorsprung

Zweimal in Folge: „Zauber-Bayer macht Sieg perfekt" – Andreas Bayer. Foto: ASV

WAS FÜR EIN MATCH ...
Der ASV wusste zwar, dass er in Königsbronn als Außenseiter antreten würde, aber gleichzeitig wollte Neumarkt dort zumindest einen Punkt ergattern, um weiter eine gute Ausgangslage im Rennen um den Verbleib in der Liga zu haben. Am Ende wurde es zum mehr als erwarteten absoluten Herzschlagfinale – der ASV gewann mit dem allerletzten Wurf mit genau einen Kegel mehr sehr glücklich 5:3. Kapitän Weinberger, nach dem Match noch nach Worten suchend: „Unglaublich, was sich hier abgespielt hat. Solche Spiele brauchst du nicht jedes Wochenende. Das wäre nicht gut für mein Nervenkostüm." Mit diesem Sieg ist nun der Klassenerhalt fast perfekt und ein Abstieg eigentlich nur noch theoretisch möglich.

Die Startpaarung bildeten diesmal Jürgen Weinberger und Dominik Danzl. Weinberger machte eigentlich kein schlechtes Spiel, wurde aber von seinem Gegner in den ersten beiden Sätzen überraschend deutlich in die Schranken gewiesen. Im dritten Satz folgte aber der Konterversuch mit einer überragenden 175er-Bahn. Letztlich verlor der ASVler unglücklich 2:2 und denkbar knapp mit 587:590-Kegeln. Diese beiden Ergebnisse sollten gleichzeitig auch die besten des Tages bleiben. Danzl daneben begann stark: 153. Danach aber verlor er zeitweise total die Linie und musste sich am Ende 1:3 bei mageren 536:564 deutlich geschlagen geben. Der erhoffte Mannschaftspunkt war also nicht geglückt und die Gäste lagen zur Mittelpartie um Matthias Hüller und Johannes Arnold 0:2 und 31 Kegel zurück.

Hüller zeigte sich zur Vorwoche erholt und brachte seine gewohnt gute Auswärtsform auf die Anlage. Beinahe 400 Kegel in die Vollen! Schlechtes Räumen stoppte ihn aber bei 561 und dennoch gewann er 4:0 und holte 30 Kegel heraus. Sein Partner Arnold fand am Anfang überhaupt nicht in sein Match und musste in Satz 1 sofort ein Minus von satten 21 Kegeln verbuchen. Im zweiten Durchgang zehn weitere miserable Wurf.... aber dann fand er endlich zu seiner Unbekümmertheit zurück und legte los wie die Feuerwehr. Vor allem durch seinen grandiosen letzten Satz mit 161 Kegeln gewann er sein Duell noch: 3:1 bei 563:547-Kegeln und bleibt damit weiter ungeschlagen in der 2. Bundesliga!

Die Ausgangsituation vor der Schlusspaarung hatte sich also dramatisch verbessert. Der ASV führte inzwischen knapp beim 2:2/+15. Die Schlussachse um Andreas Bayer und Stephan Drexler hatte alles selbst in der Hand. Drexler zeigte Konstanz in seinem Spiel nur in die Vollen. Ihn stoppte ein miserables Räumen bereits bei 522 Kegeln und er verlor 1:3 und musste 26 Kegel abgeben. Daneben aber stieg zum Glück das Duell des Tages: Andreas Bayer gegen Uwe Fauth. Bayer machte dabei das Duell bereits nach drei Sätzen mit 2,5:0,5 zu. Im letzten Abschnitt dennoch erst der absolute Knaller: Drexler und sein Gegner waren bereits fertig. Noch standen zwei Kegel plus für den ASV. Jeder hatte noch zwei Wurf, aber Bayer ein unmögliches Bild mit Kegel 4+5 (der linke und der mittlere Kegel) stehen. Fauth dagegen nur einen einzigen. Fauth räumt ab und so war das Spiel eigentlich weg. Dann der schier unglaubliche „Dusel" – Bayer schaffte es, wie auch immer, sein Bild abzuräumen! Als dann Fauth im letzten Wurf eine 9 spielte, kochten die Emotionen erneut hoch. Bayer hatte auch das volle Bild – aber jetzt sechs Kegel Rückstand. Durch seine 7 im letzten Schub drehte sich die Freude wieder in Richtung ASV, denn dies besiegelte den glücklichen 5:3 Sieg mit nur einem Kegel mehr auf der Habenseite.

Durch diesen Sieg verbesserten sich die Jurastädter sogar auf Rang 6 in der Tabelle und machten den Klassenerhalt so gut wie sicher. Da dieser aber noch nicht zu 100% feststeht, begibt man sich noch etwas bedeckt beim ASV Neumarkt. „Ein Abstieg ist zwar so gut wie vom Tisch, aber rein rechnerisch noch möglich. Solange feiern wir auch nicht. Trotzdem kann man den heutigen Sieg nicht hoch genug einschätzen und wir sind natürlich überglücklich." so Teammanager Danzl ein paar Stunden nach dem Match. Nächste Woche dann das letzte Heimspiel der Saison ausgerechnet gegen Tabellenführer Schretzheim. Ein erneut hochbrisantes Duell um Aufstieg und noch ein wenig Abstieg.

Stephan Drexler