zurück

2. BL SW 120 M

BC Schretzheim vs. SKC Unterharmersbach
0 : 8

(7,5:16,5; 3188:3420)

Christian Ger – Gerhard Schöner 0:4 (521:625), Michael Zwiersch – Michael Lehmann 0:4 (529:562), Alexander Krebs – Pascal Dräger 2:2 (538:590), Roland Chioditti – Jürgen Glatz 2:2 (560:574), Walter Winter – Markus Wacker 1,5:2,5 (515:532), Timo Lindner – Franz Dörr 2:2 (529:537)



Schretzheim: Bittere Heimniederlage verdarb erhoffte Meisterschaft
Unterharmersbach: SKC stürzt Ersten vom Thron und kürt Lonsee zum Meister

Der Meistertitel war so nah, die Anspannung vor dem Spiel ist förmlich greifbar – es wurde dann doch nur Silber für den BC Schretzheim. Foto: BCS

Auf der Zielgeraden ist Schretzheim gestrauchelt und verspielte die Meisterschaft. Die Schwaben, seit dem achten Spieltag ununterbrochen an der Tabellenspitze, schaftten es nicht, aus den beiden letzten Spielen einen Sieg zu erzielen und sich für die hervorragende Saison mit dem Meistertitel zu belohnen.

Nachdem es im vergangenen Spiel in Neumarkt schon eine Niederlage setzte, waren alle Hoffnungen nun auf das Heimspiel gegen Unterharmersbach ausgerichtet. Dementsprechend hoch waren auch die Erwartungen. Dass mit den Badenern nicht gerade ein einfacher Gegner anreisen würde, war vor vorherein klar. Die Gäste waren auf einem sicheren fünften Tabellenplatz und konnten unbeschwert aufspielen.

Wie sich aber Unterharmersbach präsentierte, war beeindruckend. Die Gäste bestimmten von Anfang an das Geschehen und diktierten es nach Belieben. Einen Glanzpunkt setzte bereits zum Start Gerhard Schöner mit einem neuen Bahnrekord von 625 Kegeln. Dies war bereits der Todesstoß für den Spitzenreiter. Bezeichnend an diesem Tag war, dass bei Schretzheim keiner der Akteure auch nur annähernd seine Normalform erreichte. Sie agierten ängstlich und nervös und hatten überhaupt kein Mittel gegen die Gäste.


Stimmen zum Spiel

Pressewart Helmut Frank: "Diese Niederlage in der Form ist bitter und tut weh. Wenn man die ganze Saison die Liga beherrscht und wird am letzten Spieltag nicht mit dem Titel belohnt, ist dies besonders schmerzlich. Die Kleeblättler waren auf der Zielgerade zu nervös und konnten aus den letzten beiden Spielen keinen Sieg mehr erzielen. Doch man sollte nicht das letzte Spiel aus Maßstab nehmen. Der Aufsteiger hat eine hervorragende Saison gespielt und sich bestens in der Liga präsentiert. Man darf auch nicht vergessen, dass erstmals das 120-Spiel in einer Punktrunde absoliert werden musste. Der BC Schretzheim kann stolz auf seine Mannschaft sein. Die Akteure müssen erst verdauen, was für eine historische Chance vergeben wurde. Zum Glück kommt nun die Sommerpause und der Kopf ist frei für andere Dinge. Wir freuen uns schon auf die neue Saison, in der Schretzheim wieder alles geben wird. Vielleicht kann dann noch der eine oder andere Spieler den Kader verstärken und festigen."
Die Startpaarung brachte bereits Unterharmersbach auf Siegeskurs. Christian Ger (521) kam überhaupt nicht in Fahrt und blieb weit unter seinen Möglichkeiten. Anders sein Gegner Schöner. Der Badener spielt mit stoischer Ruhe seine Durchgänge herunter und hatte am Ende einen neuen Bahnrekord mit 625 Kegeln erzielt. Mit 240 im Räumen und 385 Kegeln in die Vollen ließ er seine Klasse aufblitzen. Ger wurde mit 104 Kegeln Differenz bestraft. Michael Zwiersch (529) passte sich dem Niveau seines Partners an und fand überhaupt nicht zu seinem Spiel. Somit war es für Michael Lehmann (562) ein Leichtes mit 4:0 und 33 Kegeln plus den Mannschaftspunkt zu holen. Damit hatten die Einheimischen nicht gerechnet und waren geschockt. Der Gast führte 2:0 und mit 137 Kegeln Vorsprung.

Auch im Mittelteil war Schretzheim ohne Chance. Alexander Krebs (538) begann stark, holte sich die beiden ersten Sätze und hatte dann aber gegen einen groß aufspielenden Pascal Dräger (590) keine Chance mehr. Roland Chioditti (560) zeigte wenigstens Gegenwehr, konnte aber nach 2:2 und 14 Kegeln Rückstand den Mannschaftspunkt gegen Jürgen Glatz (574) nicht festhalten. Damit war das Spiel bereits vorzeitig entschieden und die Meisterschaft futsch. Unterharmersbach führte 4:= bei uneinholbaren 203 Kegeln Vorsprung.

Die Schlusspaarungen waren dann belanglos. Aber auch hier konnte sich der Gast gegen schwache Schretzheimer behaupten. Walter Winter (515) verlor gegen Markus Wacker (532) und Timo Lindner (529) konnte keinen Mannschaftspunkt gegen Franz Dörr (537) erzielen.

Die Gäste hatten dem fast gewissen Meister eine Lektion erteilt und ihn vom Thron gestoßen. Für Schretzheim war es die erste Heimniederlage und dazu die höchste überhaupt. Unterharmersbach war die beste Auswärtsmannschaft in den Kleeblattstuben und verfehlte den Gesamtbahnrekord nur um fünf Kegel.

Helmut Frank

#

Unterharmersbach: SKC stürzt Ersten vom Thron und kürt Lonsee zum Meister

Gerhard Schöner präparierte seine Kugeln wieder mal auf Bahnrekord.

Ein Raunen ging durch die 2. Liga: mit einem grandiosen 8:0-Sieg machte der SKC Unterharmersbach jegliche Meisterhoffnungen der bayerischen Schwaben zunichte. Der überragende Aufsteiger BC Schretzheim beeindruckte in der laufenden Saison und war ab dem 8. Spieltag an der Tabellenspitze sowie zu Hause ungeschlagen. Dass gerade im letzten, alles entscheidenden Spiel die Nerven komplett versagten, war für niemanden nachvollziehbar.

Unterharmersbach hatte sich zum Ziel gesetzt, eine tolle Saison mit einer guten Mannschaftsleistung beim fast so gut wie sicheren Meister BC Schretzheim, abzuschließen. Das Spiel sollte lange Zeit offen gestaltet und den Zuschauern ein attraktives Spiel bis zum Schluss geboten werden. So setzten die Gäste alles auf eine Karte: Gerhard Schöner und Michael Lehmann sollten die ersten Punkte einfahren.

Doch was dann folgte, war ein schwarzwälder Husarenritt durch die Kleeblattstuben des BC Schretzheim. Allen voran Gerhard Schöner, der mit 625 Kegeln den Bahnrekord um sieben Kegel steigern konnte. Gegenspieler Christian Ger (521 Kegel) musste über 100 Kegel abgeben. Auch Michael Lehmann (562) hatte gegen Michael Zwiersch (529) verblüffend leichtes Spiel. Beide kamen mit einem lupenreinen 4:0 von der Bahn und zerstörten so zu Beginn des Spiels fast schon die Meisterhoffnung der Gastgeber. Mit 137 Kegeln war die Situation bereits recht verfahren. Die Zwischenmeldung aus Lonsee, dass der Tabellenzweite auf klarem Siegesmarsch war, setzte die Gastgeber weiter unter Druck.

Im mittleren Durchgang sollte Pascal Dräger den dritten Punkt einfahren. Die Aufgabe für Jürgen Glatz war eigentlich, einen größeren Rückstand gegen den heimischen Topspieler zu verhindern. Nach Startschwierigkeiten konnte Pascal Dräger (590) einen stark beginnenden Alexander Krebs (538) dann doch deutlich in die Schranken weisen. Packendes Duell auf der anderen Seite: Jürgen Glatz konnte sich mit zwei 9er am Schluss die erste Bahn gegen Roland Chioditti sichern. Doch dann verflachte sein Spiel etwas und der Lokalmatodor konnte mit konstantem Spiel wieder Boden gutmachen und in Führung gehen. Es schien, dass Schretzheim den ersten Zähler einfahren sollte. Doch ein kämpferischer Jürgen Glatz (574) setzte den Husarenritt im letzten Durchgang wieder fort und Roland Chioditti (560) somit arg unter Druck. Mit einer grandiosen Schlussbahn von 164 Kegeln schob er sich am Schretzheimer vorbei und sorgte für die Überraschung des Spiels. Somit führte Unterharmersbach mit 4:0 und unglaublichen 203 Kegeln.

Wenn überhaupt, dann könnte Schretzheim noch ein Unentschieden erzwingen. Doch das war bei einem gleichzeitigen Sieg des EKC Lonsee zu wenig. Prompt kam dann auch schon die Meldung: Lonsee hatte 7:1 gewonnen, womit vor der Schlusspaarung klar war: Unterharmersbach hatte den seit dem 8. Spieltag an der Tabellenspitze dominierenden BC Schretzheim mit der ersten Heimpleite der Saison vom Thron gestoßen und den EKC Lonsee somit zum Meister gekürt.

Die Luft war raus, die Motivation dahin. Franz Dörr (537) und Markus Wacker (532) trafen dann verständlicherweise auf zwei niedergeschlagene Gegner. Walter Winter (515) und Timo Lindner (529) konnten ebenso wenig ihre Normalform abrufen wie bereits ihre Mannschaftskameraden zuvor. Mit 3420 Gesamtkegel verpasste Unterharmersbach dennoch den Mannschaftsbahnrekord nur um fünf Kegel.

Markus Wacker

Vorberichte

Schretzheim: Kleeblättler vor dem größten Erfolg in der Vereinsgeschichte


Weiß, dass auf dem Weg zum Titel mit Unterharmersbach noch ein dicker Brocken im Weg liegt - BCS-Kapitän Michael Schlosser. Foto: BSC

Auch am letzten Spieltag der Saison ist die Vergabe der Meisterschaft in der zweiten Bundesliga Süd/West immer noch offen. Spannender kann es nicht mehr werden.

Um den Titel streiten sich noch der BC Schretzheim und Verfolger SKC Lonsee. Die besten Karten hat zweifelsohne Schretzheim. Hierzu muß aber unbedingt ein Sieg gegen Unterharmersbach her. Dann kann das Derby in Lonsee gegen Niederstotzingen ausgehen wie es will. Sollten die Kleeblättler aber auf der Zielgeraden noch stolpern und Lonsee, die bisher heimstärkste Mannschaft der Liga gewinnen, hätte Schretzheim das Nachsehen.

Stimmen zum Spiel

Michael Schlosser (Schretzheim):
"Das letzte und entscheidende Spiel der Saison wird eines unserer schwersten. Der Gegner kann locker aufspielen, wir stehen unter einem enormen Druck und müssen unbedingt gewinnen. Wir werden aber alles geben um unsere fantastische Saison mit dem Titel zu krönen und anschließend mit unseren Fans zu feiern.
Michael Schlosser ist klar, daß der badische Gegner stark einzuschätzen ist. Unterharmersbach hat einen beruhigenden fünften Tabellenplatz mit 24 :18 Punkten und kann sorgenfrei und entspannt aufspielen. Mit Gerhard Schöner (7. Platz Schnittliste mit 585 Auswärtsschnitt) und Pascal Dräger (10./584) haben sie hervorragende Kegler in ihren Reihen. Die Auswärtsbilanz der Badener ist mit 8 : 12 Punkten negativ. Dies soll aber nichts heißen.

Für Schretzheim, seit dem 8. Spieltag Tabellenführer, gilt es wieder eine mannschaftlich geschlossene Leistung zu zeigen und in diesem wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte die hervorragende Saisonleistung mit dem verdienten Titel zu krönen. Das Team ist komplett. Die Aufstellung wird aber erst kurzfristig bekanntgeben.

Am Samstag, um 15:00 Uhr gilt es dann alles klar zu machen. Schretzheim hat mit seinen treuen Fans noch einen Trumpf im Ärmel und hofft wieder auf zahlreichen Besuch und entsprechend lautstarke Unterstützung, damit die Egauarena fest in Schretzheimer Hand bleibt.

Kader BCS: Michael Schlosser, Michael Zwiersch, Timo Lindner, Roland Chioditti, Walter Winter, Christian Ger, Alexander Krebs, Peter Meissner

Helmut Frank


Homepage BC Schretzheim
Homepage SKC Unterharmersbach