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CL Männer

SKV Rot-Weiß Zerbst vs. CS CFR Cluj
7 : 1

(19:5, 3908:3597)

Torsten Reiser – Bogdan Dudas 4:0 (687:582); Mathias Weber - Virgil Dorin 4:0 (633:603), Axel Schondelmaier – Petrut Mihalcioiu 1:3 (633:644), Uros Stoklas – Vlad-George Sabau 4:0 (660:575), Thomas Schneider – Robert Merza 4:0 (632:578), Boris Benedik – Ioan Figlea 2:2 (663:615)

Startdurchgang: Das Zerbster Startduo zeigte sich vom letzten Bundesligaauftritt erholt und legte los wie die Feuerwehr. Mit 338/328 erzielten Torsten Reiser und Mathias Weber schnelle 2:0-Führungen für die Gastgeber, die bereits morgen an gleicher Stelle auch das Rückspiel bestreiten werden. Mit den dritten Satzgewinnen brachten die beiden Zerbster Rot-Weiß vorzeitig mit 2:0 in Führung. Torsten Reiser krönte den Zerbster Superstart mit 687 Kegeln. Zerbst sage und schreibe 135 Kegel voraus.
Mittelpaar: Diese Zerbster!!!! Axel Schondelmaier 169, Uros Stoklas 161. Stoklas zieht seine Bahnen durch, doch Schondelmaier findet seinen (Einzelwelt)Meister in Petrut Mihalcioui, der alle Angrffe im letzten Satz mit 174:173 pariert!
Schlussdurchgang: Ihre derzeit überragende Form stellten auch die beiden letzten Zerbster Spieler unter Beweis. Boris Benedik setzte sich mit 176/173 entscheidend ab, Thomas Schneider holte sich selbst den letzten Satz noch mit 148:147.


Zerbst: Präsidentenehrung vor Kantersieg

Boris Benedik düpierte seinen Kontrahenten Ioan Figlea mit schnellem 2:0-Vorsprung und erzielte mit 663 Kegeln das zweitbeste Ergebnis der Partie am Samstag. Fotos: Thomas Zander, Oliver Scholler

Bevor es auf der Kegelanlage „Am Schützenplatz" sportlich wurde, gab es noch eine Ehrung der besonderen Art. Der Präsident des Weltverbandes der Classic-Kegler (NBC), Siegfried Schweikardt und sein Generalsekretär Lutz Konetzni, zeichneten SKV-Präsident Lothar Müller mit der goldenen Ehrennadel der NBC aus. Damit wurde Müllers Engagement zum Wohle des internationalen Kegelsports aus Anlass seines 60. Geburtstages gewürdigt.
Die Spieler des SKV starteten so furios, als würden sie ihrem Präsidenten ein weiteres Geschenk machen wollen. Sowohl Torsten Reiser (4:0, 687) als auch Mathias Weber (4:0, 633) ließen Dudas (582) und Dorin (603) kaum die Luft zum Atmen und hatten so das Spiel praktisch schon vorentschieden. Dabei verzauberte besonders Reiser die Zuschauer mit einem fast fehlerlosen Spiel. Am Ende fehlten dem 36-Jährigen lediglich fünf Kegel zum Bahnrekord und 13 zur magischen 700er Grenze.
Torsten Reiser: Am Sonnabend verpasste der Zerbster Top-Kegler im Champions League-Achtelfinale knapp den Bahnrekord seines ehemaligen Teamkameraden Ivan Cech (692). Reiser schaffte mit 687 Kegeln jedoch ein absolutes Weltklasse-Resultat. „Den habe ich mir mit einem schlechten Bild im Abräumen verdorben", so der 36-Jährige. Dass solche hohen Ergebnisse auf der Zerbster Anlage möglich sind und von den SKV-Cracks auch gespielt werden können, bewies mit Reiser nicht nur der erste deutsche Kegler, der die 700er Marke bereits überspielt hat. Auch Uros Stoklas (672), Cosmin Craciun (666), Boris Benedik (663) und in der Vorwoche Axel Schondelmaier (676) kratzten bereits am Bahnrekord. „Der ist in den nächsten Wochen fälig, egal wer ihn dann hoffentlich bald überspielt", so Reiser scherzend.
Im Mitteldurchgang holte der amtierende Einzel-Weltmeister Petrut Mihalcioiu (3:1, 644) in einem spannenden Duell auf Augenhöhe den Ehrenpunkt für sein Team gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden Axel Schondelmaier (633). Gleichzeitig machte Uros Stoklas (4:0, 660) mit einem weiteren Top-Resultat gegen Sabau (575) alles klar.
Da war der Auftritt des Schluss-Paars der Zerbster nur noch Formsache. Aber Thomas Schneider (4:0, 632) und Boris Benedik (2:2, 663) standen ihren Teamkollegen in nichts nach, holten gegen Merza (578) und Figlea (615) ihre Punkte und schraubten das Teamergebnis auf tolle 3908 Kegel. Ein absolutes Top-Resultat mit internationalem Format.

Thomas Zander


Champions League, 1. Runde, Hin- und Rückspiel

Zerbst: Beide Spiele an einem Wochenende am Schützenplatz

Nach dem erfolgreichen Bundesligaalltag erwartet den SKV Rot-Weiß Zerbst die nächste Herausforderung auf internationaler Ebene. In der ersten Runde der Champions League trifft am Wochenende am Zerbster Schützenplatz der rumänische Vertreter CFR Cluj auf die Spitzenkegler des SKV.

Dabei gibt es für alle Akteure eine Besonderheit, denn die rumänische Mannschaft hat angefragt, das Hin- und Rückspiel an einem Wochenende in Zerbst zu absolvieren. Für den Zerbster Vereinspräsidenten ist dies ein willkommenes Angebot. „Cluj hat uns gefragt, ob wir mit diesem Vorschlag einverstanden sind und wir haben natürlich gern zugestimmt. Dadurch sparen wir die Reisekosten nach Rumänien und haben zwei Spitzenspiele für unsere Fans in Zerbst", erläutert Müller. Auch Teamchef Timo Hoffmann sieht die beiden Heimspiele positiv: „Wir gewinnen dadurch ein freies Wochenende und kein Spieler muss extra dafür Urlaub nehmen, geschweige denn die lange Anreise nach Rumänien in Kauf nehmen".

Für Lothar Müller ist die Champions League immer eine besondere Herausforderung: „Es ist nach dem Weltpokal unsere zweite Chance uns international zu beweisen. Es treffen hier die besten 16 Kegelmannschaften aufeinander, was einen hohen sportlichen Wert hat."

Nach dem sehr erfolgreichen Weltpokal mit dem überragenden Finalsieg sind entsprechend auch die Erwartungen an die neue Champions League-Serie hochgesteckt. „Wir wollen die ersten beiden Spiele souverän gestalten und eine Runde weiterkommen", blickt Spieler Axel Schondelmaier voraus. Kein Spieler macht einen Hehl daraus international selbst zum Einsatz kommen zu wollen: „Natürlich möchte ich selbst spielen. Meine Leistungen zum Weltpokal und auch in der Bundesliga waren gut und durch die Ausländerregel sehe ich gute Chancen", blickt Schondelmaier voraus. Mannschaftsleiter Timo Hoffmann muss gegenüber der Bundesliga in der Aufstellung eine Besonderheit beachten. Beim Weltpokal sowie in der Champions League darf jede Mannschaft nur zwei ausländische Spieler einsetzen. „Für uns bedeutet dies, dass ich einen unserer derzeit Besten auf die Bank setzen muss", erläutert Hoffmann. Denn mit Uros Stoklas, Boris Benedik und Cosmin Craciun haben drei wichtige Säulen des SKV einen ausländischen Pass.
„Ich sehe für uns daraus kein Problem, da alle Spieler sehr gut in Form sind und die letzten Partien in der Bundesliga auch gezeigt haben, dass ich mich auf jeden verlassen kann", zeigt sich der Zerbster Kapitän von seinen Schützlingen überzeugt.

Besonders Torsten Reiser zeigt sich nach dem Weltpokal mit dem ersten 700er eines deutschen Spielers hoch motiviert: „Wir wollen sicher in die nächste Runde kommen. Dürfen aber den Gegner nicht unterschätzen, auch wenn wir zwei Heimspiele haben." Dass der Druck besonders für Reiser hoch ist, bereitet ihm aber keine Bauchschmerzen. „Die 700 zum Saisonhöhepunkt war natürlich was ganz Besonderes. Aber ich habe das abgehakt. Letztendlich geht jedes Spiel wieder bei Null los", erklärt Reiser.

Die Marschrichtung und die Zielstellung für die nächste internationale Aufgabe ist für Timo Hoffmann dabei klar: „Nach der enttäuschenden letzten Saison wollen wir in der Champions League Wiedergutmachung betreiben und den positiven Schwung aus dem Weltpokal mitnehmen". Dabei darf der rumänische Vertreter vor allem bei zwei Heimspielen nicht mehr als eine Pflichtaufgabe zum Erreichen der nächsten Runde sein, denn die waren Schwergewichte wie die slowakische Mannschaft Podbrezova mit dem Ex-Zerbster Ivan Cech werden wohl erst in den nächsten Partien auf den SKV zukommen.

Martin Herold