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BL 120 Wurf M

SKC Victoria Bamberg vs. SKC Staffelstein
4 : 4

4:4 (10,5:13,5; 3598:3551)

Christian Jelitte/43. Julian Hess – Christian Rennert 2:2 (549:556), Nicolae Lupu – Victor Pytlik 3:1 (630:563), Manuel Weiß – Jiri Vicha 1:3 (613:594), Dominik Kunze –  Jaroslav Hazva 1:3 (610:602), Miroslav Jelinek  – Michal Jirous 1:3 (578:617), Uwe Wagner – Norbert Strohmenger 2,5:1,5 (618:619)

Alle Spiele im Überblick

Bundesliga 120 Männer, 4. Spieltag – Samstag, 11.10.2014

Bamberg: SKC beim Gesamtergebnis am Ende überlegen

Staffelstein: Unentschieden! Letzter Wurf entschied Frankenderby

4:4 endete das prestigeträchtige Oberfrankenderby zwischen dem SKC Victoria und dem SKK Staffelstein. 2:4 stand es nach den Einzelduellen, aber das Gesamtergebnis (3598:3551) sprach für die Gastgeber. Beste Spieler beim SKC Victoria waren Nicolae Lupu (630), Uwe Wagner (618), Manuel Weiß (613) und Dominik Kunze (610).

Stimmen zum Spiel

Manuel Weiß nach dem Herzschlagfinale: „Es war heute ein seltsames Spiel. In drei Duellen war der Spieler mit dem höheren Ergebnis unterlegen. Am Ende sind wir aber sehr froh, noch ein Unentschieden erzielt zu haben."
Es waren nur noch zwei Kugeln von Wagner und drei von Strohmenger zu spielen, alle anderen Duelle waren bereits beendet. Wagner, der anfangs 0:1 hinten lag und sich danach eine 2:1-Führung erspielen konnte, hatte immer noch weniger Kegel als sein Kontrahent Strohmenger. Damit war klar, dass er mindestens ein Unentschieden im letzten Satz benötigte. Und um dieses ging es in den letzten fünf Kugeln der Partie. Strohmenger hatte das notwendige Glück, dass ein nichtgetroffener Kegel auslöste und er damit die Chance besaß, mit dem vorletzten Wurf abzuräumen. Dies gelang ihm und er zwang Wagner zum Neuner. Es war still im Zuschauerraum, die Kugel schlug ein, ein Aufschrei hallte durch das ehemalige FC-Clubhaus und der Neuner war da. Doch nicht genug: Strohmenger konterte selbst mit einer Neun und setzte Wagner nochmals unter Druck. Für das erwähnte Unentschieden und damit den Duellsieg Wagners musste ein Sechser her. Unter dem Jubel der Teamkollegen gelang exakt dieser (Satzendstand 161:161) und somit konnte Victoria den Kopf doch noch aus der Schlinge ziehen – das Unentschieden im Derby war gesichert.

Eingangs des Spiels baute Bamberg auf das Starttrio um Jelitte, Lupu und Weiß während Staffelstein auf Rennert, Pytlik und Vicha setzte. Lupu zeigte von der ersten Kugel an, dass er sich das Duell nicht nehmen lassen wollte und führte nach 152:124 und 172:139 schnell 2:0. Aufgrund seines großen Vorsprungs war er so gut wie durch. Pytlik verkürzte zwar auf 2:1, doch Lupu korrigierte umgehend und siegte am Ende 3:1/630:563. Die anderen Duelle waren dagegen nichts für schwache Nerven. Weiß, nach den ersten Vollen mit elf Kegeln im Vorteil, musste sich im Abräumen einem stark spielenden Vicha noch geschlagen geben, glich aber sofort mit 183:133 zum 1:1 aus. Dann war wieder Vicha der Nervenstärkere und hielt Weiß im Abräumen nieder. 2:1 für Vicha, doch Weiß lag bei den Gesamtkegeln vorn. Er musste „nur" noch den letzten Satz gewinnen. In die Vollen verlor er aber schon enorm an Boden (85:101), kämpfte sich zwar wieder heran, konnte aber das Duell nicht mehr drehen. 1:3 unterlag er, wobei er mit 613:594 im Ergebnis vorne lag. Jelitte, der in das Starttrio rotierte, hatte ein Auf und Ab an guten und schlechten Würfen. Nach verlorenem Start und weiteren zwölf Kugeln reagierte Trainer Csanyi und brachte Hess, der sich erst am Vortag einsatzfähig gemeldet hatte. Am Ausgang des zweiten Satzes änderte dies nichts mehr. Es stand 0:2 und 247:297 gegen den Bamberger Joker. Hess nahm dann aber das Zepter in die Hand und verkürzte mit 163:136 auf 1:2. Im Abräumen des letzten Satzes kam Hess sogar immer näher an Rennert heran, doch dieser verteidigte seinen Vorsprung mit Glück und Können und gewann am Ende bei Satzgleichheit um sieben Kegel. Somit führte nach dem Starttrio Staffelstein 2:1 in den Duellen, Bamberg mit 79 Kegeln im Gesamtergebnis.

Für das Schlusstrio war die Aufgabe klar. Kunze, Jelinek und Wagner mussten gegen Hazva, Jirous und Strohmenger zwei Duelle gewinnen und den Vorsprung verteidigen, wenn es mit einem Sieg klappen sollte. Aber Staffelstein erwischte einen blendenden Start und gewann jeweils den ersten Satz. Hazva ließ gegen Kunze das 2:0 folgen, während Jelinek und Wagner zum 1:1 ausglichen. Der Vorsprung des SKC Victoria war zu diesem Zeitpunkt bereits gehörig geschrumpft. Hazva machte gegen einen vor allem in die Vollen stark spielenden Kunze (413) mit 172:136 vorzeitig den Mannschaftspunkt klar und auch Jirous war gegen Jelinek sehr gut aufgelegt. Mit 172:150 ging auch dieser Satz an den Staffelsteiner, was aufgrund des hohen Kegelvorsprungs einer Vorentscheidung gleichkam. Einzig Wagner hielt Bambergs Farben hoch, gewann mit 159:152 gegen den Ex-Bamberger Strohmenger und ging 2:1 in Führung. Mittlerweile stand es auch im Gesamtergebnis unentschieden, so dass neben Wagner wie eingangs beschrieben im letzten Satz auch die beiden anderen Bamberger gefordert waren und die Nerven bewahrten. Kunze zeigte nun Kegeln vom Feinsten und rang Hazva 180:125 nieder. Jelinek unterlag zwar gegen Jirous (145:153), das Gesamtkegelplus war aber deutlich auf Bamberger Seite. Es blieb das Herzschlagfinale zwischen Uwe Wagner und Norbert „Nobby" Strohmenger...

Markus Habermeyer


Staffelstein: Unentschieden! Letzter Wurf entschied Frankenderby

In der Bundesliga 120 Wurf verpasste der SKC Staffelstein nur knapp eine Sensation. Uwe Wagner rettete auf seinen letzten beiden Würfen das Unentschieden der ansonsten recht schwach agierenden Bamberger. Aufgrund des Unentschiedens verteidigte der SKC Staffelstein die Tabellenführung im deutschen Kegel-Classic-Oberhaus.

Trotz weniger Gesamtkegel am Ende Duellsieger – Jaroslav Hazva. Foto: SKC

Die Akteure um Betreuer und Teamchef Hans-Karl Brütting kämpften und steckten auch eine Schrecksekunde weg. Christian Rennert verletzte sich abermals am Oberschenkel, konnte aber sein Spiel beenden und sogar das Duell trotz mageren Ergebnis siegreich gestalten. Gegenspieler Christian Jelitte war dermaßen neben sich, dass er nach dem zweiten Durchgang (125,122) durch Julian Hess ersetzt werden musste. Rennert war schon dank 146/151-Kegel deutlich davongezogen. Der Adam-Riese.Städter musste sich zwar gegen den „Neuen" 136:163 und 123:139 fast ebenso deutlich geschlagen geben, rettete den Mannschaftspunkt aber durch die höheren Gesamtkegel. Auch Jiri Vicha hatte seinen Gegenpart Manuel Weiß im ersten Satz im Griff und siegte 156:139. Weiß bäumte sich auf und zauberte starke 183 Kegel auf die Bahn, auf der Vicha mit 133 deutlich das Nachsehen hatte. Relativ unbeeindruckt davon sicherte sich der SKCler aber die weiteren Durchgänge mit 151:145 und 154:146 und gewann trotz der gegen ihn sprechenden Gesamtkegel (594:613). Lediglich Viktor Pytlik musste gegen Nicolae Lupu in der Startformation seinen Punkt abgeben. Pytlik begann schwach mit 124 und 139 und musste Lupu (152/183) ziehen lassen. Eine Aufholjagd schien bei diesem immensen Rückstand fast unmöglich. Zwar fing sich der Badstädter und erzielte durch 154 und 146 noch 563 Kegel, aber Lupu schraubte das Partiebestergebnis auf 630 Kegel.

Mit 79 Kegeln Rückstand startete das SKC Trio in den Schlussdurchgang. Das Ziel war mindestens zwei Mannschaftspunkte zu ergattern. Dieses Vorhaben schien aufzugehen, denn alle drei Gäste gewannen ihren ersten Satz. Jaroslav Hazva setzte sich mit 147 gegen Dominik Kunze (144) durch und auch Michal Jirous gelang es, Miroslav Jelinek den Satz zu klauen. Uwe Wagner musste dem Staffelsteiner Norbert Strohmenger ebenfalls den Teilsieg überlassen. Auf der nächsten drehte sich aber das Blatt. Jirous unterlag 137:140. So erging es auch Strohmenger, der trotz konstant guten Spieles Wagner nach 150:157 vorbeilassen musste. Allein Jaroslav Hazva gewann mit guten 158:150 sein Duell. Die Gäste gaben sich noch lange nicht auf und zündeten ein Feuerwerk. Hazva und Jirous setzten mit je 172 Kegeln ein Zeichen, Kunze (136) und Jelinek (150) hatten nicht den Hauch einer Chance. Leider war das Glück nicht auf Strohmengers Seite, denn Wagner erkämpfte sich erneut, mit einem Neuner auf den letzten Würfen, den Satz (159:152).

Die Dramaturgie auf der letzten Bahn wurde schnell klar: Sollte Strohmenger den letzten Satz und das Duell holen, wäre die Sensation perfekt, denn Jirous (3:0) und Hazva (2:1/+31) hatten ihren Duellsieg schon in der Tasche. Der Victorianer Kunze spielte zwar nochmals groß auf (180!), womit er in den Gesamtkegeln sogar noch an Hazva vorbeizog (610:602) dennoch sein Spiel 1:3 verlor. Auch Michal Jirous ließ nichts anbrennen. Er bezwang abermals seinen ehemaligen Teamkameraden Jelinek (153:145). Mit seinem Gesamtergebnis von ansehnlichen 617 Kegeln gegen die 578 des Bambergers stellte er den zweitbesten Akteur der Staffelsteiner. Blieb die Spannung zwischen Strohmenger und Wagner: Ein nervenaufreibendes Spiel auf höchsten Niveau boten beide Akteure. Letzten Endes hatte Wagner die „goldene" Kugel in der Hand. Auf dem vorletzten Wurf benötigte der Domstädter einen Neuner, um an den SKCler heranzukommen. Die Kugel rollte und es fielen alle neun! Mit dem Nachwurf erkämpfte sich Wagner noch ein Unentschieden (161:161) und vernichtete mit seinem Duellsieg somit einen Sensationssieg der Badstädter. 618:619 hieß es in den Gesamtkegeln gegen Strohmenger. Beachtet man den Sieg der Bamberger gegen Zerbst, kann sich der SKC mehr als freuen, zumindest einen Punkt mit nach Hause nehmen zu dürfen. Mit magerem Gesamtergebnis von 3598:3551 bot die Victoria genügend Chancen, um ihr den Punkt zu klauen, was vor allem das Starttrio der Staffelsteiner hätte mehr ausnutzen müssen. Nun wird nach vorne geschaut auf das nächste Spiel kommenden Samstag in Schwabsberg.

SKC

Bundesliga 120 Männer, 4. Spieltag: Vorberichte

Bamberg: Oberfrankenderby um Tabellenspitze

Staffelstein: SKC bereit für Frankenderby

Nach einigen Jahren der Abstinenz ist der SKC Staffelstein nun eindrucksvoll in die Bundesliga zurückgekehrt. Aktuell steht das Staffelberg-Sextett mit drei Siegen alleine an der Tabellenspitze. Daran will die junge Victoria-Truppe etwas ändern.

Stimmen zum Spiel

Uwe Wagner, Bamberger Urgestein : „Unser Ziel ist ganz klar der Derbysieg. Dass dies nicht einfach werden wird, wissen wir, aber wir werden alles in die Waagschale werfen, was uns zur Verfügung steht."
Vor der Saison gelang es dem Staffelberg-Manager Hans-Karl Brütting mit Christian Rennert (aus Schweinfurt) und Norbert Strohmenger (aus Bamberg) zwei erfahrene Bundesliga-Akteure nach Staffelstein zu locken, die bisher gut eingeschlagen haben und für den Erfolg mitverantwortlich sind. Den SKC Victoria hingegen plagen aktuell erhebliche Verletzungssorgen, da diese Woche zahlreiche Spieler aufgrund grippaler Infekte nicht wie gewohnt trainieren konnten und auch das Ausscheiden in der Europapokalqualifikation aufgearbeitet werden musste. „Wir müssen sehen, wer am Samstag alles fit ist und dementsprechend werden wir aufstellen. Die letzte Woche haben wir abgehakt. Das dürfte keine Spieler mehr belasten, denn dazu ist das Derby viel zu wichtig", macht sich Trainer Bela Csanyi schon Sorgen, was die Bamberger Aufstellung angeht.

Markus Habermeyer


Staffelstein: SKC bereit für Frankenderby

In der Bundesliga 120 Wurf gastiert der SKC Staffelstein am morgigen Samstag beim mehrmaligen Weltpokalsieger Victoria Bamberg. Auch diesmal wird in der Domstadt über sechs Bahnen gespielt, der Startschuß fällt um 13 Uhr.

Aufgrund seiner bisherigen Leistungen in dieser Saison für das Gäste-Sextett vorgesehen – Michal Jirous. Foto: SKC

Sicherlich sind die Victorianer leicht im Vorteil, da sie auf eigener Anlage spielen. Jedoch kommt der SKC als Spitzenreiter, was die Heimmannschaft durchaus unter Druck setzten könnte. Deswegen ist zu erwarten, dass die Bamberger intensiv angreifen, um die beiden Punkte am Ende zu behalten.

Wie in den bisherigen Partien auswärts wird die Mannschaftsaufstellung dem Gegner angepasst, sodass keine genaue Prognose gegeben werden kann. Beachtet man jedoch die momentane Schnittliste, könnte jeder Akteur einen Mannschaftspunkt einfahren, was ein spannendes Duell der beiden Rivalen erhoffen lässt. Allerdings werden bei solch intensiven Konkurenzkämpfen selten Topergebnisse erzielt, dennoch hochklassiger, spannender Kegelsport geboten wird.

Hiervon sollten sich die Kegelbegeisterten selbst überzeugen und die Anlage der Victoria aufsuchen. In den vergangenen Parien stand Bambergs Topmann Nicolae Lupu im ersten Aufgebot und wird sofort versuchen, einen Vorsprung herauszuspielen. Weiter im Kader der Domstädter sind der Ex-Staffelsteiner Miroslav Jelinek, Dominik Kunze, Manuel Weiß, Julian Hess, Christian Jelitte und Florian Fritzmann.

Auf Staffelsteiner Seite wird heiß diskutiert, welche Paarungen von Vorteil sein könnten. Ein Grundgerüst wurde zwar ausgearbeitet, doch sind jegliche Veränderungen möglich. So dürften Jaroslav Hazva, Christian Rennert und Bernd Schwarz, der den Zuspruch vor Florian Bischoff bekam, in der Startaufstellung stehen. Im weiteren sind Michal Jirous, Norbert Strohmenger und Jiri Vicha gedacht. Victor Pytlik und Florian Bischoff übernehmen damit die Rolle der Joker in dieser Begegnung.

Ob die richtigen Entscheidungen in der Aufstellung der Mannschaft getroffen wurden, wird sich am Ende der Partie zeigen. Sollte der SKC das Nachsehen haben, wird er auch die Tabellenführung abgeben müssen. Jeder der Badstädter wird so ode so sein Bestes geben und bis zum Schluss kämpfen.

SKC





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