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BL 120 Wurf M

SKK FEB Amberg vs. KC Schwabsberg
6 : 2

6:2 (12:12; 3644:3621)

Jürgen Zeitler – Ronald Endraß 3:1 (613:586), Matthias Hüttner – Fabian Seitz 1:3 (556:601), Rainer Sattich – Timo Hehl 2:2 (617:614), Wolfgang Häckl– Matthias Dirnberger 1:3 (605:638), Daniel Beier – Reiner Buschow 2:2 (636:603), Bernd Klein – Sven Frenzel 3:1 (617:579)

Alle Spiele im Überblick

Bundesliga 120 Männer, 4. Spieltag – Samstag, 11.10.2014

Schwabsberg: Kein Geburtstagsgeschenk für den Teamchef


In Amberg vergaß der KC Schwabsberg den Sack rechtzeitig zuzumachen. Gerade als sich ndie Gäste in der absolut hochklassig geführten Partie auf der Siegerstraße wähnten, kamen die Hausherren mit Macht zurück und schnappten den perplexen Ostwürttembergern die Punkte, die man bereits Griffweite wähnte, noch jäh vor der Nase weg. Eine harte Strafe für Schwabsberg, die sich im Schlussspurt um den Lohn für ihre erstklassige und kompakte Leistung gebracht haben.

Stimmen zum Spiel

Mathias Dirnberger: "Bis auf ein paar kleine Fehler war ich mit meinem Spiel zufrieden. Die Leistung hat bisher zwar immer gepasst, aber es hat halt noch das gewisse „Etwas" gefehlt. Die Partie heute war eine absolut hochklassige Bundesligabegegnung. Beide Mannschaften haben völlig auf Augenhöhe gespielt, das zeigt sich auch im Satzverhältnis von 12:12. Spielentscheidend war, dass wir im Mittelpaar die mögliche Vorentscheidung nicht herbeigeführt haben. Im letzten Spieldrittel hatten wir anfänglich den extrem stark beginnenden Ambergern nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Die haben sich phasenweise regelrecht in einen Rausch gespielt. Unsere Gegenoffensive im letzten Satz kam zu spät, um nochmals die Wende im Spielverlauf zu schaffen.
Insgesamt hat Amberg auf Grund seiner starken kämpferischen Leistung sowie dem Umstand, dass sie ihren Heimvorteil wirklich geschickt zu nutzen wussten, nicht unverdient gewonnen."
Lange hatte es den Anschein, als habe der KCS wirklich alles richtig gemacht, musste dann aber doch die beiden, als Geburtstagspräsent für Teamchef Rudolf Maier angepeilten Punkte, in der Oberpfalz zurücklassen. Ambergs Kegler haben sich den Erfolg über die Ostwürttemberger durch ihre spielerische Leistung einerseits, vor allem aber durch ihren unermüdlichen und kämpferischen Einsatz erstritten und dadurch letzten Endes auch redlich verdient. Die Zuschauer hatten ihre wahre Freude an der mit Rasse und Klasse geführten Bundesligapartie. Eine Begegnung, die man so sicherlich nicht alle Tage geboten bekommt.

Verhaltener Auftakt, vorsichtiges Abtasten

Ambergs Jürgen Zeitler (613 Kegel) begann gewohnt souverän, konnte sich aber gegen den Ronny Endraß (586), der konterstark mithielt, nicht entscheidend absetzen. Der Schwabsberger, dem diesmal die Sonderaufgabe, den Ausnahmekegler an die Leine zu nehmen, zugefallen war, machte seine Sache außerordentlich gut. Nach einem Patt bei Halbzeit drehte Ambergs Lokalmatador dann noch einmal richtig auf. Mit zwei blitzsauberen Durchgängen beim Spiel in die Vollen erarbeitete er sich den entscheidenden Feldvorteil, der Amberg am Ende den ersten Mannschaftspunkt bescherte. Fabian Seitz (601) startete mit einer 157er-Bahn druckvoll gegen den Amberger Matthias Hüttner (556). Durch einen vermeidbaren Fehler zum Ende des zweiten Räumens verschenkte er ganz knapp den zweiten Satz. Da der jetzt Morgenluft witterte und sich keglerisch zudem von seiner besten Seite zeigte, hatte der Schwabsberger unversehens alle Hände voll zu tun. Als der Amberger in Front liegend im dritten Satz jedoch ebenfalls patzte und mit den letzten Würfen den schon sicher geglaubten Satzpunkt noch verspielte, war es um ihn geschehen. Im alles entscheidenden Schlussatz ließ Seitz keine Zweifel mehr aufkommen, wer Herr im Ring ist. Er spielte seine gesamte Klasse aus und zauberte dabei im Räumen herausragende 71 Kegel auf die Bahn.
Zwischenstand: 1:1 bei 1169:1187-Kegeln für Schwabsberg.

Tolle Duelle im Mitteldrittel

Kommt immer besser ins Spiel – Schwabsbergs Neuzugang Mathias „Matze" Dirnberger. Bei der knappen Niederlage seiner Mannschaft in Amberg erzielte er mit herausragenden 638 Kegeln die Partiebestleistung. Foto: efa

Timo Hehl (614) startete furios für Schwabsberg und lag nach zwei Bahnen 2:0 bei 330:290-Kegeln schier uneinholbar in Front. Völlig unvermittelt legte dann jedoch sein Gegenspieler Rainer Sattich los. Vor allem mit seinem drangvollen Spiel in die Vollen (213) machte er den bereits verlorenen Boden wieder gut und am Ende die Sensation perfekt. Der Jubel bei Amberg war verständlicher Weise groß, als er bei Satzgleichstand seinem Team mit 617:614 den hart umkämpften Mannschaftspunkt bescherte. Die zweite Paarung indes dominierte Mathias Dirnberger eindeutig. Der Ex-Bamberger, der sich von Spiel zu Spiel immer besser in seinem neuen Umfeld zurechtfindet, wartete diesmal mit einem Extra-Leckerli auf. Den ersten Satz allerdings musste er noch seinem Amberger Kontrahenten Wolfgang Häckl, der mit gekonnten Würfen glänzte, überlassen. Dann ließ der Schwabsberger, der mit 176/166 zwei ganz starke Bahnen auflegte aber nichts mehr anbrennen. Beindruckend vor allem sein exzellentes Räumspiel (253). Ein ums andere Mal glänzte er mit phantastischen Würfen. Am Ende erzielte er mit herausragenden 638 Kegeln die Partiebestleistung gegen seinen mit 605 Kegeln keineswegs schwachen Gegner.
Zwischenstand: 2:2 bei 2178:2439-Kegeln für Schwabsberg.

Amberg wendet mit einem grandiosen Finale das Blatt

Mit einem 70er-Räumen im ersten Satz und tollen 110 Kegeln in die Vollen auf der dritten Bahn entschied Daniel Beier das ansonsten ausgeglichene Duell mit Schwabsbergs Mannschaftskapitän Reiner Buschow (603) zu seinen Gunsten. Dem Schwabsberger fehlte in einigen Schlüsselsituationen etwas die Fortune, um seinen phasenweise wie entfesselt aufspielenden Kontrahenten, der mit 636 Kegeln persönliche Bestleistung erzielte, Paroli bieten zu können. Sven Frenzel (579), das zweite Geburtstagskind in Reihen der Schwabsberger, agierte anfänglich etwas zu brav und geriet so gegen den Amberger Bernd Klein (617) rasch ins Hintertreffen. Als er im zweiten Spielabschnitt zunehmend das Heft des Handelns in die Hand nahm, bekam die Begegnung noch einmal richtig Pfeffer. Zur Wende reichte dieses Aufbäumen allerdings nicht mehr, sondern lediglich zu einer marginalen Ergebniskosmetik.

Eugen Fallenbüchel

Bundesliga 120 Männer, 4. Spieltag: Vorberichte

Schwabsberg: „Maier-Team" reist mit gemischten Gefühlen in die Oberpfalz

Der SKK-FEB Amberg wird zum Prüffall für den KC Schwabsberg. Umgekehrt gilt das natürlich auch für den Tabellenzweiten der Liga. Beide Teams stehen nach zwei Siegen und einer Niederlage Schulter an Schulter mit Bamberg, Zerbst, Lorsch und Straubing im breiten Mittelfeld der nach drei Spieltagen allerdings noch wenig aussagekräftigen Tabelle.

Stimmen zum Spiel

Mannschaftskapitän Reiner Buschow: „Der FEB Amberg ist zum jetzigen Zeitpunkt ein absolutes Schlüsselspiel für uns. Wir fahren zwar mit gemischten Gefühlen, aber keineswegs chancenlos in die Oberpfalz. Gegen Peiting haben wir einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht. Jetzt müssen wir alles daran setzen, um auf diesem Weg weiterzugehen. Wenn wir unsere spielerischen Möglichkeiten nutzen haben wir auch in Amberg eine reale Chance. Da sowohl wir als auch die Amberger in den nächsten Wochen noch ein strammes Programm absolvieren müssen, wäre ein wie auch immer gearteter Punktgewinn schon eine ganz gute Basis für das was da noch kommt."
Die Bundesliga 120 hat hinsichtlich der Leistungsdichte in der laufenden Spielzeit enorm dazugewonnen. Das zeigt sich bereits nach den ersten Spieltagen. Ebenso wie auch der Umstand deutlich wird, dass es die vermeintlich leichten Spiele eigentlich nicht gibt. Man darf daher aufrichtig gespannt sein auf das, was in den kommenden Wochen passiert. Ob sich tatsächlich die Spreu vom Weizen scheidet oder ob auch weiterhin jeder Spieltag eine neue Überraschung parat hält. Eines ist auf alle Fälle sicher: Um ganz vorne mit dabei zu sein, reicht es nicht aus, zu Hause sicher zu stehen. Da muss man auch in der Fremde eifrig Punkte sammeln.

Die samstägliche Begegnung stellt zum aktuellen Zeitpunkt für beide Mannschaften eine interessante Aufgabe dar. So richtig schlau geworden ist man nämlich bislang weder bezüglich der Leistungsstärke der Oberpfälzer noch hinsichtlich der mit reichlich Vorschusslorbeeren bedachten Ostwürttemberger. Letztere haben im letzen Heimspiel zwar einen deutlichen Aufwärtstrend erkennen lassen. Ob der jedoch von Dauer ist, muss das „Maier-Team" erst einmal im Härtetest gegen Amberg unter Beweis stellen. Die Oberpfälzer, mit 4:0-Punkten optimal gestartet, wurden am letzten Spieltag bei der 1:7-Niederlage beim starken Aufsteiger SKC Staffelstein arg gerupft.

In der Oberpfalz war Schwabsberg bislang zwar immer für eine Überraschung gut, die Heimbilanz spricht aber dennoch eindeutig für die Gastgeber. Spannend war es jedoch allemal, wenn beide Teams aufeinander trafen. Um Jürgen Zeitler & Co. auf heimischem Terrain in Bedrängnis zu bringen, muss der KCS nicht nur taktisch den richtigen Dreh finden, sondern auch spielerisch an die Grenzen gehen. Das weiß man auf der Ostalb nur allzu gut.

Amberg hat die ersten Begegnungen der neuen Spielzeit mit einem leicht veränderten Team bestritten. In der Sommerpause konnte FEB mit Bernd Klein vom Erstligaabsteiger Viktoria Fürth einen verlässlichen Leistungsträger verpflichten. Hinzu kommt noch Matthias Hüttner, der sich mit herausragenden Leistungen im Regionalligateam für höhere Aufgaben empfohlen hatte. Zwei Siege und 14:2-Mannschaftspunkte aus den ersten beiden Begegnungen sind genug Beleg dafür, dass es den Verantwortlichen in Amberg gelungen ist, um Team-Leader und Ausnahmekegler Jürgen Zeitler eine spielstarke Mannschaft zu formen.

Die Frage ist, ob der FEB Amberg derzeit noch eine Nummer zu groß für die Ostwürttemberger ist. Wie Schwabsberg im Heimspiel gegen Peiting eindrucksvoll belegen konnte, verfügt der KCS nach dem grundlegenden Facelifting während der Sommerpause über ein ganz erhebliches spielerisches Potential. Während der eine oder andere Akteur sein Können bereits unter Beweis stellte, ist der Knoten allerdings noch nicht bei allen endgültig geplatzt. Als mögliches Handicap könnte sich in der Begegnung für Schwabsberg zudem das verletzungsbedingte Fehlen von Damir Cekovic, einem der bisherigen Aktivposten, herausstellen. Für ihn wird wohl Sven Frenzel, der in den letzten Wochen mit teilweise herausragenden Ergebnissen aufwartete, in die erste Sechs aufrücken.

Das KCS-Mannschaftsaufgebot:

Reiner Buschow, Mathias Dirnberger, Ronny Endraß, Sven Frenzel, Timo Hehl, Fabian Seitz, Alexander Stephan.

Eugen Fallenbüchhel

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