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2. BL NM 120 M

TSV Schott Mainz vs. KV 1965 Mutterstadt
5 : 3

(9,5:14,5; 3298:3293)

Martin Müller – Jochen Schweizer/61. Johannes Hartner 2:2 (526:536), Stefan Wenig – Rainer Perner 2:2 (586:550), Marcel Emrath – Gerhard Schmitt 0:4 (551:575), Stephan Gerhardt – Damir Dundic 2,5:1,5 (561:549), Peter Gerhardt – Wilfried Klaus 2:2 (555:549), Jürgen Winter/61. Michael Emrath – Armin Kuhn 1:3 (519:534)

Alle Spiele im Überblick

2. Bundesliga Nord/Mitte 120 Männer, 2. Spieltag – Samstag, 20.09.2014

Mainz: Gastgeber siegten in einem wahren Krimi
Mutterstadt: Kein Fortune nach unglücklichem Spielverlauf

Was für ein Krimi! Erst mit den letzten Kugeln entschieden die Schottler das Spiel für sich und hatten dabei auch das nötige Glück auf ihrer Seite.

Hatte gut lachen – Joker Michael Emrath blieb gegen seinen Gegner dran und hatte am Ende das Glück auf seiner Seite. Foto: TSG


Nachdem die TSG letzte Woche in Schweinfurt im Startpaar förmlich überrollt wurde, stellten die Gastgeber die Mannschaft leicht um und schickten mit Martin Müller und Stefan Wenig das erfolgreiche Startpaar der Vorjahre auf die Bahn. Sie hatten es mit Jochen Schweizer und Rainer Perner zu tun. Und zu Beginn ging der Plan der Mainzer voll auf, denn beide hatten ihre Gegner zunächst voll im Griff. Müller ging 2:0 in Führung und hatte sich auch schon ein gutes Polster im Ergebnis aufgebaut, sodass die Mutterstädter sich gezwungen sahen, Johannes Hartner für Jochen Schweizer ins Spiel zu bringen. Dies sollte sich auszahlen, denn während Müller anschließend gar nicht mehr zu seinem Spiel fand, konnte Hartner das Duell noch mit 536:526 für die Gäste entscheiden. Im anderen Duell verlor Wenig nach einer starken ersten Bahn die nächsten beiden Sätze knapp und stand somit vor der letzten Bahn trotz des besseren Gesamtergebnis unter Druck. Hier ließ er dann aber nichts mehr anbrennen und entschied das Duell am Ende bei Satzgleichheit mit 586:550 für sich. Somit hatten die Schottler auch ein Plus von 26 Kegeln auf der Anzeige stehen.

Das Mittelpaar bildeten wie gewohnt Marcel Emrath und Stephan Gerhardt, während Mutterstadt die beiden Routiniers Gerhard Schmitt und Damir Dundic dagegen stellte. Emrath agierte nach seiner starken Leistung in der Vorwoche diesmal leider unglücklich und kam speziell ins Abräumen überhaupt nicht zurecht. So verschenkte er den ein oder anderen Satz unnötig und musste sich am Ende gegen Schmitt 0:4 bei 551:575 Kegeln geschlagen geben. Gerhardt dagegen zeigte gegen den mehrmaligen Weltmeister Dundic keinerlei Respekt. Die erste Bahn drehte er mit dem letzten Wurf, gewann die zweite problemlos und konnte sich durch ein Unentschieden auf der dritten Bahn frühzeitig das Duell sichern. Zwar baute er am Ende noch etwas ab, konnte mit 561:549 aber wieder ein paar Kegel auf die Seite des Gastgebers zurückholen.

Somit ging das Schlusspaar Peter Gerhardt und Jürgen Winter mit 2:2/+13 auf die Bahn und sollte sich nun den Angriffen von Wilfried Klaus und Armin Kuhn erwehren. Dies gelang Gerhardt zu Beginn grandios, denn er startete mit 168 Kegeln auf der ersten Bahn und konnte Klaus direkt 33 Kegel abnehmen. Winter dagegen erwischte keinen guten Tag und agierte extrem unglücklich. Er verlor die ersten beiden Bahnen mit mäßigen 252 Kegeln und da auch Gerhardt die zweite Bahn verlor, sahen sich die Verantwortlichen gezwungen, Michael Emrath für Winter ins Spiel zu bringen.

Und damit begann der Krimi auf den letzten beiden Bahnen. Emrath konnte Kuhn auf der 3. Bahn knapp bezwingen, Gerhardt verlor gegen Klaus allerdings massiv an Boden. Somit hatten die Mainzer vor der letzten Bahn plötzlich einen Kegel Rückstand und lagen auch in beiden Duellen 1:2 zurück. Um zu gewinnen, musste einer von beiden noch sein Duell gewinnen und Mainz im Gesamtergebnis vorn liegen. Beide begannen auf der letzten Bahn furios mit etlichen Neunern auf die ersten Wurf, und nach den Vollen führten die Gastgeber plötzlich mit 30 Kegeln Vorsprung. Dazu lag Gerhardt gegen Klaus 18 Kegel voraus. Eine sichere Sache, hätte man meinen können, doch da beide ins Abräumen schwach agierten, erkämpften sich die Mutterstädter Kegel um Kegel zurück und hatten schließlich mit den letzten Wurf alles in der Hand. Klaus brauchte mit dem 29. Wurf einen Neuner zum Sieg, spielte aber „nur" einen Kranz. Peter gewann letztlich 555:549. Aber immer noch hatte Kuhn die Möglichkeit, mit zwei Neunern für ein Unentschieden zu sorgen. Den ersten spielte er auch, sodass nun alle Zuschauer im Saal die Luft anhielten. Mit dem letzten Wurf spielte er aber lediglich einen Vierer, und so kannte die Freude auf Seiten von Schott keine Grenzen mehr. Da machte es auch nichts mehr aus, das Emrath am Ende mit 519:534 das Nachsehen gegen Kuhn hatte.

Man kann wohl zu diesem Zeitpunkt der Saison schon sagen, dass es für die Mainzer zwei enorm wichtige Punkte gegen den Abstieg waren. Die Leistung ließ allerdings auch in diesem Spiel noch zu wünschen übrig. Die Gastgeber sind sich bewusst, dass mit einem solchen Ergebnis wohl nicht mehr viele Heimspiele zu gewinnen sind.

Stephan Gebhardt



Mutterstadt: Kein Fortune nach unglücklichem Spielverlauf

Ringt noch um seine Form vom Vorjahr – Ex-Weltmeister Damir Dundic. Foto: KVM

Der KVM versuchte von Beginn an Druck aufzubauen, was aber nicht so recht gelingen wollte, Jochen Schweizer konnte leider seine gewohnte Leistung nicht abrufen und wurde nach der Hälfte der Distanz durch Johannes Hartner ersetzt. Dies brachte dann zwar noch mit 536 Kegeln und 2:2-Sätzen den erwünschten Mannschaftspunkt, allerdings konnte Rainer Perner, der zwar 550 Kegel erreichte und ebenfalls zwei Sätze gewann, nicht gleich tun und musste das Duell dem Gastgeber überlassen.

Mit 26 Kegeln Rückstand ging es daraufhin im Mittelpaar weiter. Hier kam der wieder genesene Gerhard Schmidt zum Einsatz, der mit 575 Kegeln und glatten 4:0 neben dem Partiebestwert auch den Mannschaftspunkt einfahren konnte. Bei Damir Dundic läuft es leider noch nicht so recht. Bis jetzt stand er in jedem Spiel einem der stärksten Spieler des Gegners gegenüber – wie auch diesmal – und musste sich trotz 549 Kegel mit 1,5:2,5 geschlagen geben.

Nur noch 14 Kegel plus blieben für das Finale. Hier drehten die Gastgeber auf der ersten Bahn mächtig auf und zogen ihrerseits mit 39 Kegeln Vorsprung davon. Die Gäste ließen sich dadurch aber nicht beirren und kämpften sich wieder heran, sodass vor der letzten Bahn ein Vorsprung von einem Kegel verbucht werden konnte. Leider wurden diese Bemühungen am Ende nicht belohnt. Armin Kuhn dominierte beim 3:1 mit 534 Kegel seinen Gegner. Allerdings musste sich Wilfried Klaus trotz 549 Kegel bei Satzgleichstand geschlagen geben. Aufgrund des besseren Kegelergebnisses von 3298:3293-Kegel erhielten die Gastgeber die das Spiel entscheidenden beiden Mannschaftspunkte für das bessere Gesamtergebnis. Ein alles in allem unglücklicher Spielverlauf für den KVM (siehe Spielbericht Mainz: Schilderung der letzten Würfe), bei dem letztendlich der Glücklichere gewann.

Wilfried Klaus

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