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2. BL NM 120 M

TSV Breitengüßbach vs. ESV Schweinfurt
5 : 3

(14,5:9,5; 3438:3325)

Christoph Kaiser/61. Markus Löhnert – Roland Peter 1:3 (528:553), Zoltan Hergeth – Holger Hubert 1:3 (580:572), Michael Seuß – Manuel Büttner 2,5:1,5 (548:550), Mario Nüßlein – Christopher Göbel 4:0 (602:556), Christian Wilke – Andreas Ruhl 4:0 (641:489), Tobias Stark – Christoph Parente 2:2 (539:605)

Alle Spiele im Überblick

2. Bundesliga Nord/Mitte 120 Männer, 15. Spieltag – Samstag, 21.02.2015

Breitengüßbach: Derbysieg und Schützenhilfe vor dem Gipfeltreffen
Schweinfurt: ESV unterliegt beim Spitzenreiter

Festigte mit 641 Kegeln seinen dritten Platz in der Sonderschnitt-Rangliste (606,80) – Christian Wilke. Foto: TSV

Viele Glanzlichter gab es im Derby zwischen dem TSV Breitengüßbach und ESV Schweinfurt sicher nicht, aber das Spiel lebte von Spannung und Emotionen. Über die Gesamtkegel von 3438:3325, aber sicher ein verdienter 5:3-Erfolg für den Tabellenführer. Herausragend wieder einmal die Weltklasse-Leistung von Christian Wilke, der mit 641 Kegeln den Bestwert der Partie markierte. Auch Mario Nüßlein (602) und Gästespieler Christoph Parente (605) knackten die begehrte Marke.

Nach Einsicht der Gästeaufstellung war den Hausherren klar welche Marschroute sich die Schweinfurter vorgenommen hatten. Gleich im Startduo sollten Peter und Hubert gehörigen Druck auf Christoph Kaiser und Zoltan Hergeth aufbauen, um möglichst 2 Duelle zu gewinnen. Kaiser kam nur schwer in sein Spiel und wurde nach 0:2-Rückstand und 261 Kegeln durch Markus Löhnert ersetzt, um noch einmal frischen Wind und Druck gegen Peter zu bringen. Dieser gewann aber bereits vorzeitig das Duell, ehe Löhnert mit guten 140 Kegeln zum Abschluss noch auf 528:553-Kegel verkürzen konnte. Das Duell der beiden Spitzenkegler in Liga zwei hätte nicht spannender verlaufen können! Dem 141:148 in Satz eins kontere Hergeth mit starken 155:132 und setzte sich leicht ab. In Durchgang drei verloren beide Akteure (125:130) den Faden, was dem ESV aber die 2:1-Führung brachte. Auf einer spektakulären Schlussbahn war es dann erneut der Gästekapitän, der sich mit 162:159 knapp durchsetzte und Dank starker Abräumleistung so den zweiten Duellsieg für die Unterfranken sicherte. Hergeth musste sich also trotz seiner 580:572-Kegel mit 1:3-Sätzen geschlagen geben. Der Druck in der Mittelachse war somit für den Spitzenreiter bereits enorm. Zum Schlüsselduell der Partie entwickelte sich das Spiel zwischen Michael Seuß und Manuel Büttner. Bereits auf der ersten Bahn entschied der letzte Wurf (7) von Büttner, was ein Unentschieden bedeutete. Zweiter Durchgang selbes Szenario, der letzte Wurf von Büttner ins Vollebild (4) entschied diesmal das Duell um einen Kegel für den TSV. Danach nutzte Büttner die 129 Kegel von Seuß zwar zum Ausgleich nach Sätzen, doch die letzte Bahn musste das Duell entscheiden. Seuß zeigte hier nervenstarke 57 Kegel im Abräumen und holte trotz 548:550-Kegeln noch den extrem wichtigen Duellsieg über 2,5:1,5-Sätzen für den TSV. Auf den Nebenbahnen zeigte Mario Nüßlein erneut eine überzeugende Leistung und hatte mit seinem Spitzenergebnis von 602 Kegeln kein Problem das Duell gegen Göbel (556) für sich zu entscheiden.

Nach dem 2:2 nach gewonnen Duellen und mittlerweile auch 27 Kegeln Vorsprung war für das Schlussduo klar, dass nun doch ein Duellsieg und die Gesamtkegel zum Heimerfolg reichen würden. Christian Wilke machte seinem Kontrahenten Ruhl schmerzhaft klar, wer der Herr im Haus ist und das Duell für sich entscheiden wird. Nach unglaublichen Durchgängen von 172/164/168 hatte er bereits 504 Kegel auf der Anzeigetafel stehen und neben den drei gewonnen Sätzen, die ihm den Duellsieg bescherten auch schon wahnsinnige 140 Kegel mehr gegen einen dezimierten Ruhl (364) erspielt. Die abschließenden 137 Kegel verhinderten am Ende zwar die Krönung mit dem möglichen Bahnrekord, aber dennoch standen fantastische 641 Kegel auf der Anzeigentafel. Der TSV Kapitän Tobias Stark hatte hingegen Höhen und Tiefen in seinem Spiel. Nach schwachem Start (121:157) gegen Parente, holte er sich über zwei kämpferische und knappe Bahnen (142/151) sogar die Führung. Doch auf der Schlussbahn musste er durch schlechte Anwürfe und unnötige Fehler im Abräumspiel den tagesbesten Gästeakteur (605) noch deutlich ziehen lassen. Mit 539 Kegeln zwar sicher unzufrieden konnte er sich aber dennoch über den wichtigen Heimsieg seiner Mannschaft freuen!

Tobias Stark


Schweinfurt: ESV unterliegt beim Spitzenreiter

Stimmen zum Spiel

Holger Hubert: "Insgesamt war es ein verdienter Sieg für Breitengüßbach, obwohl sicherlich ein Punkt drin gewesen wäre, man denke zum Beispiel an die vier von Büttner im letzten Wurf der zweiten Bahn. Im Nachhinein betrachtet hätte eine fünf gereicht, um das gesamte Spiel 4:4 ausgehen zu lassen. Andererseits weiß ich auch nicht, ob das bei dem großen Rückstand gerecht gewesen wäre."
Starker Auftritt: Überspielte als einziger Gästeakteur die 600er-Marke – Schlussspieler Christoph Parente. Foto: ESV

Zwar ging es für die Gäste in diesem Spiel beim Spitzenreiter um nichts mehr, da der Abstand nach vorne und nach hinten zu groß ist, dennoch wollte man schon gerne die Punkte mit nach Unterfranken nehmen und das Titelrennen wieder richtig spannend gestalten.

Dies schien zunächst auch zu gelingen am Start agierten diesmal Roland Peter und Holger Hubert. Peter zeigte auf den ersten drei Bahnen eine klasse Partie und konnte sich seinen Mannschaftspunkt bereits nach drei Sätzen frühzeitig sichern. Den letzten Satz spielte er dann nicht mehr in dieser Form, so dass am Ende mit 553 sogar noch ein paar Holz drin gewesen wären. Den Punkt gegen (Kaiser/Löhnert) hatte er aber sicher. Das zweite Duell sollte ein Schlüsselduell aus Sicht der Schweinfurter werden denn mit Hubert und Hergeth standen sich zwei der besten Spieler der Liga gegenüber. Hubert konnte an diesem Tag nicht sein Leistungsvermögen auf die Bahn bringen, hatte aber Glück dass Hergeth genauso viele Schwächen in seinem Spiel hatte. So führte er nach drei Bahnen mit 2:1 hatte aber elf Kegel Rückstand und brauchte somit noch ein Unentschieden auf der letzten Bahn. In den Vollen ging Hergeth mit sechs Kegeln in Führung, doch dann zeigten plötzlich beide Spieler ihre Klasse. Hergeth räumte 63 Kegel und wurde durch die 72 im Abräumen von Hubert sogar noch übertroffen. So gewann der Schweinfurt Kapitän mit 3:1 trotz 572:580 und sicherte das 2:0 für Schweinfurt. In der Mittelgruppe gingen Manuel Büttner und Christopher Göbel auf die Bahn, mit dem Ziel dass zumindest einer einen weiteren Mannschaftspunkt sichert. Göbel verlor die erste Bahn unglücklich, hatte in der Folge dann allerdings keine Chance gegen den stark aufspielenden Nüßlein und verlor mit 0:4 und ordentlichen 556:602 deutlich. Büttner spielte auf der ersten Bahn unentschieden und hätte auf der zweiten Bahn im letzten Wurf den Satzpunkt sichern können. Er spielte ein starke Partie und brauchte am letzten Wurf ins Volle eine fünf zum Unentschieden und eine sechs zum Satzgewinn. Doch leider gelangen ihm nur vier Kegeln und er musste damit den Satz an Seuß abgeben. Den dritten Satz holte er sich jedoch, bevor er auf der Schlussbahn ähnlich wie Peter Probleme bekam und das Duell mit 1,5:2,5 verlor trotz des höheren Ergebnisses von 550:548.

In der Schlusspaarung spielten Andreas Ruhl und Christoph Parente. Parente zeigt eine klasse Partie, agierte souverän und konnte mit der Schweinfurter Bestmarke an diesem Tag von 605 Kegeln gegen Stark (539) sicher und souverän der dritten Mannschaftspunkt einspielen. Ruhl dagegen stand gegen einen überragend spielenden Wilke komplett auf verlorenem Posten. Mit 489 Kegeln spielte er außerdem ein richtig schwaches Spiel und konnte nur seinen Kontrahenten beglückwünschen. Wilke hatte bereits nach drei Bahnen 504 Kegel und machte sich durch eine 137er-Schlussbahn sogar noch ein deutlich höheres Ergebnis als 641 zunichte.

Holger Hubert

2. Bundesliga Nord/Mitte 120 Männer, 15. Spieltag: Vorberichte

Breitengüßbach: Derbyserienende läutet Titel-Endspurt ein
Schweinfurt: Zu Gast beim Tabellenführer

Nur noch vier Spieltage stehen auf dem Restprogramm der laufenden Saison 2014/2015. Zum Ende der fünfwöchigen Derbyserie – mit Einzelmeisterschafts- und Faschingspause – erwartet der Meisterschaftsanwärter TSV Breitengüßbach am 15. Spieltag die unterfränkischen Gäste vom ESV Schweinfurt in den Frankenstuben. Ein enorm wichtiges Heimspiel im Hinblick auf das anstehende Spitzenspiel in acht Tagen beim direkten Verfolger FAF Hirschau.

Zu Hause zweitbester TSVler mit einem Schnitt von 593,43 Kegeln – Mario Nüßlein. Foto: TSV

Egal, wie das vorletzte Heimspiel der Saison für den Tabellenführer auch laufen wird, in Hirschau wird es eine Woche darauf auf alle Fälle zu einem sogenannten „Endspiel" kommen. Um sich die beste Ausgangsposition dafür zu schaffen, wäre ein eigener Erfolg gegen Schweinfurt die Pflichtaufgabe, um im bestmöglichen Fall (FAF verliert bei Victoria II) mit drei Punkten Vorsprung nach Hirschau zu reisen. Doch von der Schützenhilfe auszugehen wäre schon grob fahrlässig, und daher soll vor allem mit einer hoch konzentrierten und wie zuletzt überzeugenden eigenen Leistung der Oberfranken zumindest der wie bisher bestehende eine Punkt Vorsprung gegen den ESV im Frankenderby verteidigt werden.

Die Gäste werden vom derzeit besten Spieler der Sonderschnittliste Holger Hubert (612,92) angeführt, der nicht nur zu Hause sondern auch auswärts mit einem Schnitt von 603 Kegeln auf Rang drei überzeugt und dort nur hinter den zwei Güßbachern Hergeth und Wilke rangiert! Unterstützung bekommt er vom starken Neuzugang Manuel Büttner (AS: 578) und dem ehemaligen Breitengüßbacher Roland Peter (AS: 570), dem vor allem die Anlage in den Frankenstuben noch gut bekannt sein dürfte. Etwas unerwartet rangiert Christoph Parente „nur" auf Rang 42 mit einem Auswärtsdurchschnitt von 558 Kegeln. Dass dieser mehr drauf hat, zeigt sein Heimschnitt von sehr guten 591 Kegeln. Komplettiert wird der Kader des Bundesligaabsteigers durch Markus Krug, Christopher Göbel, Daniel Eberlein und Andreas Ruhl. Gerade Ruhl hatte im Hinspiel einen rabenschwarzen Tag erwischt und konnte aber zuletzt zu Hause mit zwei 600ern wieder auf sich aufmerksam machen. Sollten die Unterfranken an die Leistungsstärke der letzten Wochen anknüpfen, könnte die Mannschaft von Holger Hubert ein sehr unangenehmer Gegner für den Spitzenreiter werden.

Allgemein können die Schweinfurter noch zum Zünglein an der Waage bzw. einem sehr entscheidenden Faktor im Meisterschaftsrennen werden, denn neben dem anstehenden Spiel beim oberfränkischen Tabellenführer, muss der ESV am vorletzten Spieltag noch nach Hirschau (Rang zwei) reisen, ehe erzum Abschluss der Serie noch den FSV Erlangen-Bruck (Rang drei) empfängt. Die Unterfranken haben somit die Möglichkeit noch jedem Meisterschaftsaspiranten einen gewaltigen Strich durch die Rechnung zu machen.

Tobias Stark


Schweinfurt: Zu Gast beim Tabellenführer

Hat aus dem Hinspiel mit einem rabenschwarzen Tag noch etwas gutzumachen – Andreas Ruhl. Foto: ESV

Am Samstag fahren die Männer des ESV Schweinfurt nach Breitengüßbach zum Tabellenführer der Liga.

Güßbach ist mit einer Sicherheit durch die Vorrunde marschiert und sah Weihnachten bereits wie der sichere Meister aus, doch das hat sich ein wenig verändert. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt des Jahres 2015 ist es in der Tabelle wieder ganz eng und Hirschau ist bis auf einen Punkt an den Oberfranken dran. Deshalb geht es für die Gastgeber um nicht weniger als die Meisterschaft in diesem Spiel. Die Unterfranken aus Schweinfurt dagegen stehen auf Platz fünf der Tabelle und haben mit oben und unten nichts mehr zu tun.

Wobei – das stimmt so nicht ganz. Denn in den letzten vier Saisonspielen tritt der Bundesligaabsteiger noch gegen die ersten vier der Tabelle an und kann somit das berühmte Zünglein an der Waage sein, wenn es um die Vergabe der Meisterschaft geht. Das Team kann jedenfalls locker in die Partie gehen und mal sehen was möglich ist. Im Hinspiel gewann Breitengüßbach als bisher einziges Team in Schweinfurt, was sicher zu einer kleinen Zusatzmotivation führt, diesen Fleck auf der Heimweste vergessen zu machen. Man darf gespannt sein.

Die besten Spieler bei den Oberfranken sind nach Lage der Dinge Christian Wilke und Zoltan Hergeth, aber auch der Rest der Mannschaft ist immer für ein starkes Ergebnis gut. Schweinfurt kann personell aus dem vollen schöpfen und freut sich auf die Partie. Spielbeginn ist 13 Uhr.

Holger Hubert


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