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2. BL SW 120 M

ASV 1860 Neumarkt vs. BC Schretzheim
7 : 1

(20:4; 3498:3242)

Jürgen Weinberger – Michael Schlosser 4:0 (647:568), Hans Lang – Timo Lindner 3:1 (536:532), Tobias Kramer – Benedikt Stockhammer 2:2 (562:565), Johannes Arnold – Roland Chioditti 4:0 (610:530), Andreas Bayer – Peter Meißner 4:0 (603:530), Stephan Drexler – Walter Winter 3:1 (540:517)

Alle Spiele im Überblick

2. Bundesliga Süd/West 120 Männer, 9. Spieltag – Samstag, 29.11.2014

Neumarkt: Kapitän zerlegt Schretzheim im Alleingang


Der gute Lauf der Zweitligakegler vom ASV Neumarkt hält an. So wurden die schwäbischen Gäste aus Schretzheim zum Hinrunden-Abschluss mit einem deutlichen 7:1 bei 3498:3242 regelrecht abgefertigt. Dabei war es ein Tag der Rekorde für die Jurastädter. Allen voran Jürgen Weinberger, welcher mit fantastischen 647 Kegeln die Partiebestleistung, eine neue persönliche Bestleistung und zugleich einen neuen ewigen ASV-Rekord erzielte. Er fertigte damit die Gäste fast schon alleine ab. Nur wenig nach standen ihm Johannes Arnold, ebenfalls mit überragender neuer persönlicher Bestleistung von 610 Kegeln und Andreas Bayer mit 603 Kegeln.

Das 600er-Trio des ASV Neumarkt mit dem überragenden Jürgen Weinberger (Mitte). Johannes Arnold (links) und Andreas Bayer. Foto: ASV.

Zu Beginn der Partie die üblichen Leute mit Jürgen Weinberger und Hans Lang. Was Weinberger auf die Bahn zauberte sucht seines Gleichen. Er spielte wie aus einem Guss, eine Kugel schöner als die andere. Nach Ende seiner grandiosen Serie hatte er mit 647 Kegeln gleich mehrere Rekorde gebrochen. Bahnrekord auf Bahn vier eingestellt, Partie- und neue persönliche Bestleistung erzielt. Außerdem seinen eigenen ewigen ASV Rekord über 120-Wurf um einen Kegel überboten. Sein Kontrahent daneben konnte nur staunen, da ihn Weinberger mit 4:0 und einem Plus von 79 Kegeln in die Schranken wies. Lang daneben tat sich wesentlich schwerer. Er hatte während seines ganzen Spiels zu kämpfen und haderte mit seiner eigenen Leistung. Trotz magerer 536 Kegel konnte er letztendlich wenigstens seinen Punkt mit 3:1 und einem Plus von vier Kegeln sichern.

Stimmen zum Spiel

Teammanager Dominik Danzl: "Was für eine Hinserie. Ich wusste, was der Kader kann, aber dass wir es auch so oft auf die Bahn bekommen, freut mich besonders."

Tobias Kramer: "Das mit dem Herbstmeister-Titel ist zwar schade, aber nicht so schlimm. Wir haben eine schwere Rückrunde mit vielen Auswärtsspielen vor uns, daher werden wir weiterhin erst einmal versuchen, den Abstand nach unten weiter zu vergrößern, als auf den ersten Tabellenplatz zu schielen. Den Druck auf Unterharmersbach werden wir aber versuchen, so lange wie möglich aufrecht zu halten."
So war der Vorsprung für die Mittelachse um Tonias Kramer und Johannes Arnold mit 2:0 und einem Vorsprung von 83 Kegeln schon sehr komfortabel. Kramer mit keiner schlechten, aber auch keiner guten Leistung. Durchschnittliche 562 Kegel ließen ihn am Ende ganz knapp mit 2:2, aufgrund drei Kegel weniger seinen Punkt abgeben. Arnold hingegen zeigte die nächste Galavorstellung. Auch er zeigte Kegeln vom Feinsten und schraubte seine eigene persönliche Bestleistung nach oben. Mit fantastischen 610 Kegeln zermürbte auch er seinen Gegner und gewann locker mit 4:0 bei weiteren satten 80 Kegel für die Jurastädter.

Die Schlusspaarung mit Andreas Bayer und Stephan Drexler war somit bei einer 3:1 Führung nur noch bedingt gefordert. Bayer ließ der Spielstand aber völlig kalt. Auch er packte all sein Können auf die Bahn und übertraf als dritter im Bunde mit bärenstarken 603 Kegeln die 600er-Schallmauer. Dies führte ebenfalls zu einem ungefährdeten 4:0 Punktgewinn. Drexler ließ es da etwas ruhiger angehen. Er fand nur in Satz eins zu seiner gewohnten Leistung und hatte ansonsten mit großen Problemen im eigenen Spiel zu kämpfen. Letztlich erzielte er magere 540 Kegel, aber konnte zumindest mit 3:1 bei einem Vorsprung von 23 Kegeln gewinnen. Somit stand der, auch in dieser Höhe völlig verdiente, 7:1 Sieg auf der Anzeige.

Eine schlechte Nachricht an diesem Tag gab es aber nach dem Spiel dann doch. Dadurch, dass Spitzenreiter Unterharmersbach doch etwas überraschend in Villingen gewinnen konnte, geht der Herbstmeistertitel nach Südbaden. Dennoch bleibt der ASV Neumarkt als Zweiter punktgleich in Lauerstellung und der Vorsprung auf Rang drei beträgt jetzt schon vier Zähler. Die Rückrunde kommt auch schneller als man denkt. Bereits in 14 Tagen heißt es zum letzten Spiel in 2014 noch einmal "Derbytime" in Neumarkt, denn der Sportclub aus Regensburg kommt in die Jurastadt.

Stephan Drexler


Schretzheim: Favorit setzt sich klar durch

Erzielte den Ehrenpunkt bei der Niederlage gegen Neumarkt - Benedikt Stockhammer. Foto: BSC

Nichts zu erben gab es für die Kleeblättler in der Oberpfalz. Die Neumarkter bestimmten klar das Geschehen und waren am Ende ein haushoher Sieger. Damit bleibt Schretzheim weiter in den bedrohlichen Abstiegsplätzen und kämpft weiter hart um den Klassenerhalt.

Diese Saison scheinen die gegnerischen Mannschaften in Rekordlaune gegen die Schwaben zu sein. Diesmal spielten die Oberpfälzer zwei neue persönliche Bestleistungen (Jürgen Weinberger 647 und Johannes Arnold 610). Man muss aber sagen, dass dies nicht die ausschlaggebenden Faktoren waren. Schretzheim spielte einfach insgesamt zu schwach um den Favoriten in Verlegenheit zu bringen. Der Schwung aus dem letzten Heimspiel war dahin.

Stimmen zum Spiel

Pressewart Helmut Frank: "Dass es in Neumarkt schwer sein würde war klar. Doch dass es so schlimm ausging war nicht zu erwarten. Das Team kommt einfach nicht in Schwung und zeigt jedes Spiel ein anderes Gesicht. Die vielen Ausfälle sind sicher ein Faktor hierfür und machen die Mannschaft unsicher. Doch Michael Schlosser und seine Mitspieler werden alles geben um dem drohenden Abstieg zu entrinnen. In zwei Wochen wird sich beim Namensvetter Schrezheim zeigen ob dies gelingt."
Bereits in der Startparung der Knaller von Jürgen Weinberger. Mit einer Topleistung von 647 Kegeln deklassierte er Michael Schlosser (Bester des BCS mit 568 Kegeln) und brachte seine Farben mit 79 Kegeln in Führung. Timo Lindner (532) hatte vier enge Sätze gegen Hans Lang (536), konnte sich aber in der letzten Konsequenz nicht durchsetzen. Nach 3:1-Sätzen musste er sich schließlich geschlagen geben. Neumarkt führte damit bereits mit 2:0 und einem stolzen Ergebnis von 83 Kegeln mehr.

Im Mittelteil ließen die BCS-ler nochmals "Federn". Benedikt Stockhammer (565) konnte hier zwar den Ehrenpunkt für die Gäste gegen Tobias Kramer (562) in 2:2-Sätzen erzielen, doch Roland Chioditti (530) blieb an diesem Tag weit unter seinen Möglichkeiten. Zudem war die persönliche Bestleistung von Johannes Arnold (610) eine Nummer zu hoch für ihn an diesem Tag. Das Spiel war damit vorzeitig entschieden. Neumarkt war mit 3:1 gewonnenen Duellen und 160 Kegeln klar auf Siegerkurs.

Die Schlusspaarung der Kleeblättler hatte damit eine undankbare Aufgabe und konnte nur noch auf Schadensbegrenzung aus sein. Doch auch dies gelang nicht. Peter Meißner (530) hatte gegen Andreas Bayer (603) keine Chance und Walter Winter (517) war überfordert gegen Stephan Drexler (540). Nach dem letzten Wurf war die Klatsche perfekt. Neumarkt hatte mit 5:1 gewonnenen Duellen, bei 20:4-Sätzen und einem Vorsprung von 256 Kegeln seine Spitzenstellung klar unter Beweis gestellt.

Schretzheim muss weiter um den Klassenerhalt zittern. In zwei Wochen geht es zum vorentscheidenden Spiel zum Mitkonkurrenten nach Schrezheim. Hier wird sich zeigen ob die Mannschaft sich wieder gefangen hat und ihr wahres Gesicht und tatschächliches Können zeigt.

Helmut Frank
2. Bundesliga Süd/West 120 Männer, 9. Spieltag: Vorberichte

Neumarkt: Herbstmeisterschaft greifbar

Stimmen zum Spiel

Sportwart Dominik Danzl: „Was kannst du dir für eine Herbstmeisterschaft kaufen? … Nichts! Wir wollen gewinnen, um weiter eine gute Ausgangsposition für die schwere Rückrunde zu haben. Nicht mehr und nicht weniger."
Zum Abschluss der Vorrunde empfängt die Sportkegler vom ASV Neumarkt am Samstag um 13 Uhr die schwäbischen Gäste vom BC Schretzheim auf der heimischen Anlage am Deininger Weg. Mit einem Sieg am Wochenende könnte sogar die Herbstmeisterschaft winken. Denn sollte Konkurrent und aktueller Spitzenreiter Unterharmersbach in Villingen keinen Zweier einfahren, würden die Jurastädter die Vorrunde auf dem Platz an der Sonne beenden.

Die Zahlen sprechen am Samstag zumindest eindeutig für den ASV. Die schwäbischen Gäste konnten bislang fast zu keiner Zeit an ihre letztjährige grandiose Saison, als sie auf der Ziellinie von der Spitze gestoßen wurden, anknüpfen. Sie stehen aktuell mit 6:10-Punkten sogar nur auf Rang 8 und sind in Abstiegsnot.

Der Kapitän kehrt wieder zurück ins Team – Jürgen Weinberger. Foto: Dominik Danzl

Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass diese Misere wohl der aktuellen Kadersituation der Schretzheimer geschuldet ist. Zwei Leute verletzt plus den besten Mann nicht zur Verfügung, das trifft die Schwaben hart und konnte bisher selten kompensiert werden. Da gibt es jedoch ein großes "ABER" von Kapitän Jürgen Weinberger an seine Leute: „Im letzten Heimspiel haben die Gäste, trotz personell angespannter Situation, richtig aufhorchen lassen. Auch wenn wir überhaupt nicht voraussehen können, wer von den Schwaben spielen wird, müssen wir unsere volle Leistung abrufen." Das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen, wäre wohl der größte Fehler, den das Team machen könnte und deshalb werden sich alle gegenseitig auf Samstag ordentlich „einschwören". Doch selbst wenn der Gast in Vollbesetzung antreten würde, müsste man keine Angst haben. Auch im letzten Jahr hat der ASV zu Hause am vorletzten Spieltag die vorzeitige Meisterfeier der Schretzheimer mit einem deutlichen Sieg verhindert.

Vereinsvorstand Thomas Kölbl hofft auf jeden Fall auf noch mehr Zuschauer als sonst: „Wenn eine Chance auf die mögliche Herbstmeisterschaft für die erste Garnitur besteht, und dann noch bei einem Heimspiel … hoffen wir natürlich auf reges Interesse und zahlreiches Erscheinen all unserer Fans und Unterstützer." Der Kader für Samstag bleibt wie gehabt, außer dass Jürgen Weinberger wieder für Dominik Danzl ins Team um Andreas Bayer, Hans Lang, Stephan Drexler, Tobias Kramer und Johannes Arnold zurückkehren wird.

Stephan Drexler


Schretzheim: Schwerer Gang in die Opferpfalz

Stimmen zum Spiel

Kapitän Michael Schlosser: "Wir wollen den Schwung vom letzten Spiel mitnehmen. Neumarkt ist sehr heimstark und tritt diese Saison sehr kompakt auf. Wir haben Selbstvertrauen getankt und fahren mit breiter Brust in die Oberpfalz."
Zum Ausklang des Jahres müssen die Schretzheimer Bundesligakegler nochmals zweimal auswärts antreten. Zunächst geht es zu den Oberpfälzern nach Neumarkt, dann zum Derby nach Schrezheim.

Die Tabellensituation ist alles andere als rosig beim BCS. Vor allem wenn man Richtung erste Liga schaut. Nach dem derzeitigen Stand würden drei Mannschaften aus der 2. Bundesliga absteigen. Doch soweit ist es noch lange nicht. Schretzheim hat im letzten Heimspiel aufhorchen lassen und mit einem neuen Bahnrekord wieder seine alte Stärke gezeigt. Dies sollte auch für das Auswärtsspiel in Neumarkt Kräfte freimachen. Die Gastgeber sind mit Villingen punktgleich an der Tabellenspitze. Zuhause sind sie nur sehr schwer zu besiegen. Das Schlosserteam muss deshalb die gleiche Konzentration und Leistungsstärke an den Tag legen wie gegen Brackenheim. Dann sollte vielleicht eine Überraschung möglich sein. Das Team hat nach wie vor mit Ausfällen zu kämpfen, hofft aber dass sich das Lazarett bis zum Wochenende leert und alle Mann an Bord sind.

Helmut Frank

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