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2. BL NO 120 M

SV Senftenberg vs. ESV Roßlau 1951
5 : 3

(11:13; 3226:3181)

Ingo Lieschke – Wolfgang Grötzner 3:1 (555:510), Alexander Schuppan – Matthias Pawlyk 3:1 (538:514), Sven Seiffert – Andreas Duttenhofer 1:3 (542:553), Jens Lehmann – Ron Seidel 0:4 (507:566), Steffen Kretzschmar – Jens Sobeck 3:1 (573:516), Olaf Neumann – Marko Schneider 1:3 (511:522)

Alle Spiele im Überblick

2. Bundesliga Nord/Ost 120 Männer, 3. Spieltag – Samstag, 27.09.2014

Roßlau: Spannung pur bis zum allerletzten Duell - ESV ohne Glück

Die Lausitzer Gastgeber hatten in dieser Saison noch kein Heimspiel bestritten – entsprechend schwierig war es, die Mannschaft auf zu stellen – galt es doch, den sechs aufgestellten Senftenbergern sechs Roßlauer gegenzusetzen, um möglichst vier der Duelle zu gewinnen. Bis zur Halbzeit ging dieser Plan auch auf.

Roßlau begann mit Wolfgang Grötzner und Matthias Pawlyk, eigentlich zwei Garanten für Spannung und hochklassigen Kegelsport auf solchen Bahnen wie in Senftenberg. Grötzner hatte Ingo Lieschke gegen sich, der heute von Beginn an keinen Zweifel aufkommen ließ, wer Herr im Hause ist. Lieschke ging schnell 2:0 in Führung – Grötzner spielte zwar überzeugend in die Vollen, musste aber seinen Gegner in die Abräumer auf den ersten zwei Bahnen immer ziehen lassen. Nun galt es, über die Gesamtkegel noch zum Duellsieg zu kommen – Sieg auf Bahn 3, doch durch einen fabelhaften Endspurt Lieschkes (gesamt 555) war dieser Mannschaftspunkt weg. Grötzner beendete sein Spiel mit für ihn mageren 510 Kegeln. Matthias Pawlyk musste ebenfalls seine ersten beiden Sätze gegen Alexander Schuppan abgeben. Fast spiegelgleich wie Grötzner setzte er Achtungszeichen in die Vollen – die Abräumer gelangen heute weniger. Kegeln ist Präzision – gekegelt wird zu 80 Prozent im Kopf, und der war heute bei Pawlyk nicht zu 100% frei. Obgleich er den dritten Satz gewinnen konnte, was ihm einen deutlichen Motivationsschub gab, konnte er das Duell nicht mehr drehen und musste sich Schuppan (538) mit 514 geschlagen geben. Es stand 0:2 und die „Roten Teufel§ lagen 69 Kegel zurück.

Andreas Duttenhofer und Ron Seidel puschten sich und legten jeweils auf ihren ersten beiden Bahnen richtig los. Duttenhofer hatte Sven Seiffert gegen sich, dem er bereits in die Vollen über zehn Kegel abnehmen konnte. Diesen Vorsprung brachte er über die Bahn und gewann seinen ersten Satz. Auch der zweite wurde gewonnen. Seidel tat es ihm gleich. Jens Lehmann, Kapitän der Gastgeber, konnte zu keinem Zeitpunkt gegenhalten – nach zwei Bahnen 2:0 für Seidel und wichtige Kegel gut gemacht. Beim Bahnwechsel gab es ein kurzes Abklatschen der beiden Teufel: „Attacke und weiter geht´s!!!" Duttenhofer musste sich nun einem enorm stark aufspielenden Seiffert zur Wehr setzen – denkbar spannend und knapp ging der dritte Satz auf hohem Niveau an Duttenhofer - schlussendlich gewann er sein Duell mit 553 gegen Seiffert (542). Seidel hatte mit sehr guten 303 gewechselt, konnte aber das Niveau leider nicht halten, doch der Sieg in diesem Duell war nie in Gefahr. Auch er gewann deutlich mit 566 gegen Lehmann (507) und konnte mit diesem Ergebnis Bester der Roßlauer werden. Nun stand es 2:2 ind en Duellen, der Rückstand war in einen hauchdünnen Vorsprung von einem Kegel gedreht und die Stimmung war einfach grandios.

Die letzten zwei Starter für Roßlau, Jens Sobeck und Marko Schneider, hatten es mit den „alten Hasen" Steffen Kretzschmar und Olaf Neumann zu tun. Sobeck legte auf seinen ersten beiden Bahnen gleich richtig los, doch Kretzschmar, der heute das Maß der Dinge sein sollte, spielte durchgehend überzeugend. Sobeck konnte das Niveau der ersten zwei Bahnen nicht in eine Schlussoffensive wandeln und musste Kretzschmar den Mannschaftspunkt überlassen. Das war nicht das Schlimmste – schlussendlich war das hohe Ergebnis Kretzschmars deutlich schmerzhafter: Mit sehr guten 573 Kegeln brachte er den letztlich entscheidenden Vorsprung für sein Team ins Ziel. Sobeck beendete seinen Wettkampf nach zwei eher mäßigen Bahnen mit 516 Kegeln. Schneider, der seinerseits die zweite Bahn etwas verschlafen hatte, konnte eine wahre Schlussoffensive zünden. Er brachte Neumann (511) vor allem in die Abräumer immer wieder zur Verzweiflung. Verdient, aber dennoch nicht ganz happy, gewann er für die Roten Teufel das dritte Duell mit 522 Kegeln.

Die Roßlauer konnten zwar mit 13:11 mehr Sätze gewinnen, verloren aber dennoch 3:5. Letztlich fehlten 45 Kegel, um endlich die ersten Saisonpunkte zu gewinnen. Eine andere Aufstellung hätte ein anderes Endergebnis bedeutet, aber „hätte, hätte…".

Der Trainingsplan steht: Mit über 25 Fehlwürfen ist ganz klar eine derzeitige Räumerschwäche auszumachen.

Ron Seidel

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