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2. BL NO 120 M

SKV Rot-Weiß Zerbst II vs. ATSV Freiberg
5 : 3

(12:12; 3560:3515)

Robert Heydrich – Ingolf Stein 4:0 (659:586), Sven Palmroth – Felix Wagner 2:2 (574:584), Marcus Gerdau – Jan Fritzsch 3:1 (615:570), Robert Herold – Klaus Damm, 0:4 (564:612), Stefan Stortz – Michael Hahn 1:3 (559:597), Martin Herold – Andreas Beger 2:2 (589:566)

Alle Spiele im Überblick

2. Bundesliga Nord/Ost 120 Männer, 9. Spieltag – Samstag, 15.11.2014

Zerbst: Das nötige Quäntchen Glück gehabt


Stimmen zum Spiel

Mannschaftsleiter Martin Herold: „Heute hatten wir das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite gehabt. Beide Mannschaften haben ein sehr gutes Match abgeliefert und die Partie wirklich zu einem Spitzenspiel gemacht."
Ein wahres Spitzenspiel erlebten die Zuschauer am Samstag am Zerbster Schützenplatz zwischen dem Erst- und Zweitplatzierten der Liga. In einem knappen Spiel konnten die Zerbster mit dem letzten Wurf die Partie für sich entscheiden und ihre weiße Weste behalten.

Im Startdurchgang entwickelte sich zwischen Sven Palmroth und Felix Wagner ein enges Spiel. Palmroth, kämpfte bis zur letzten Bahn, musste sich aber schließlich nach Satzgleichheit und 574:584-Kegeln geschlagen geben. In der Partie zwischen Robert Heydrich und Ingolf Stein konnte Heydrich nach durchschnittlichen Beginn mit einer klasse zweiten Bahn den Grundstein für die nächste Spitzenleistung legen. Heydrich gewann mit dem Partiebestwert von 655 Kegeln in 4:0-Sätzen.

Im Mitteldurchgang blieben die Duelle deutlich. Marcus Gerdau gewann sicher gegen Jan Fritzsch mit 3:1 und 615:570-Kegeln ohne zu glänzen. Parallel blieb Robert Herold gegen Klaus Damm etwas hinter seinen letzten Leistungen zurück und unterlag gegen den besten Freiberger 0:4 und 564:612.

Im Schlusspaar erwischte Stefan Stortz gegen Michael Hahn einen sehr guten Start, konnte aber das Niveau nicht bis zur letzten Bahn halten und unterlag dadurch gegen den Sachsen 1:3 und 559:597. Martin Herold sicherte mit dem letzten Wurf in einem Herzschlagfinale den noch notwendigen Duellsieg für sein Team. Er gewann gegen Andreas Beger nach Satzgleichheit und 589:566-Kegeln, verpasste aber durch eine erneut schwache zweite Spielhälfte die 600er-Marke und eine frühere Entscheidung.

Nach 5:3 und 3560:3515 blieben die Punkte dennoch beim nach wie vor verlustpunktfreien Tabellenführer.

Martin Herold


Freiberg: Über die ganze Partie hinweg ein ebenbürtiger Gegner

Kaum eine andere Begegnung der Liga in der bisherigen Saison hat im Vorfeld so polarisiert wie das Spiel des SKV Rot-Weiß Zerbst gegen den ATSV Freiberg. Verwunderlich war das sicher nicht, denn immerhin empfing der amtierende Titelträger und Tabellenführer den Vorjahresvize und derzeitigen Tabellenzweiten. Beide Mannschaften marschierten bisher durch die Liga und lediglich zwei Punkte trennten die Rivalen voneinander, sodass man zurecht von einem Spitzenspiel reden konnte. All das, was man sich von so einem Spiel erhofft, wurde auch geboten.

Stimmen zum Spiel

Michael Hahn: „Was Robert Heydrich hier wieder auf die Bahn gezaubert hat, war einfach sensationell, aber mindestens genauso großartig war die Leistung von Ingolf Stein und Felix Wagner, die richtig Klasse gefightet haben."

Kapitän Andreas Beger: „Uns bleibt nichts anderes übrig, als den Zerbstern zum Sieg zu gratulieren. Sie haben ihre Klasse erneut bewiesen, wobei sie mit Sicherheit geschwitzt haben dürften. Nichtsdestotrotz bin ich auf die Leistung meiner Mannschaft unglaublich stolz, was mich über die verpasste Chance auf einen ganz wichtigen Punkt hinwegtröstet."
Los ging das Spektakel mit einer unnachahmlichen Show des sich seit Wochen in bestechender Form befindlichen Robert Heydrich. Mit einer eher mäßigen 140er-Bahn beginnend, wuchtete er sein Ergebnis in drei weiteren Kraftakten (177/179/163) noch auf fantastische 659 Kegel. Wobei „Kraftakte" für seine Art zu kegeln wohl eher der falsche Ausdruck ist, denn wer ihm zuschaut, empfindet es eher als eine spielerische Leichtigkeit, mit der er die Kegel zu Fall bringt. Wohlwissend ob dieser Übermacht setzten die Freiberger Ingolf Stein (586/0) dagegen, mit der Maßgabe, so nah wie nur irgend möglich an Robert dran zu bleiben. Auf den ersten beiden Bahnen funktionierte das auch tadellos, denn gerade einmal 13 Kegel trennten beide voneinander (317:304), dann jedoch musste Stein abreißen lassen und verlor in der Summe 73 Kegel. In der Parallelbegegnung traf Felix Wagner (584/2) derweil auf Sven Palmroth (574/2) und dieses Duell war auf Freiberger Seite fest eingeplant. Mit relativ konstantem Spiel bestätigte Felix dann auch ein weiteres Mal seine Auswärtsstärke und hielt so den ATSV erst einmal im Rennen.

Natürlich lagen die Vorteile nunmehr auf Zerbster Seite aber für die Sachsen war dies sicher kein schlechter Start in die Partie. Der Plan ging zu großen Teilen auf, lediglich der Kegel-Rückstand war ein klein wenig zu hoch ausgefallen.

Im zweiten Durchgang sollte nun mindestens der zweite Mannschaftspunkt folgen und für diese Aufgabe war in erster Linie Klaus Damm (612/4) vorgesehen, welcher sich gegenüber Robert Herold (564/0) behaupten sollte. Das Damm mit der Zerbster Anlage ein besonderes Verhältnis zu pflegen scheint, hatte er in der Vergangenheit ja bereits bewiesen und dieser Umstand bescherte ihm schließlich auch die erneute Aufstellung im Team. Wie er jedoch das in ihn gesetzte Vertrauen zurückzahlte, war kaum in Worte zu fassen. Während Damm also seinen Part bravourös meisterte, musste Jan Fritzsch (570/1) gegen Marcus Gerdau (615/3) antreten, der vor dem Spiel als tendenziell zweitstärksten Spieler der Gastgeber eingeschätzt wurde. Das der Freiberger Kapitän damit recht behalten sollte, bewies Gerdau auch postwendend, wobei Fritzsch seine Sache mehr als ordentlich machte und sich hervorragend in die Partie einfügte.

Insgesamt ging dieser Durchgang somit hauchdünn an die Freiberger, die nun ihre Chance auf etwas Zählbares witterten. Der Gesamtkegelrückstand betrug 60 Kegel, was wahrscheinlich kaum mehr aufzuholen war, allerdings liebäugelte der ATSV schon sehr mit den letzten beiden Duellen, was in der Endabrechnung ein Unentschieden bedeutet hätte. Michael Hahn (597/3) traf dabei, wie schon in der letzten Saison, auf Stefan Stortz (559/1), und diesmal ging der Freiberger auch als Sieger von der Bahn. Mit solidem Spiel entschied er ohne nennenswerte Höhepunkte drei Bahnen für sich und kassierte den wichtigen dritten Punkt ein. Das wesentlich dramatischere Spiel lieferten sich allerdings die beiden Mannschaftskapitäne. Martin Herold (589/2) ging dabei recht souverän auf Bahn eins in Führung, doch Andreas (566/2) glich postwendend aus und konnte auf der dritten Bahn sogar 2:1 in Führung gehen. Kegelmäßig lag er zwar deutlich zurück, aber es war klar, würde er diese letzte Bahn gewinnen, stünde es 4:4 und das Spitzenspiel hätte einen gerechten Ausgang gefunden.

Doch wie es leider des Öfteren ist, geht es nicht immer gerecht zu im Sport und genau diese leidvolle Erfahrung mussten schließlich auch die über fast das gesamte Spiel ebenbürtigen Freiberger machen. Mit einem im wahrsten Sinne des Wortes „goldenen Wurf", verpasste Herold allen Hoffnungen den ultimativen Genickschlag und rettete seiner Mannschaft den Sieg.

Michael Hahn

2. Bundesliga Nord/Ost 120 Männer, 9. Spieltag: Vorberichte



Freiberg: Das Duell der Zweitliga-Giganten
Zerbst: Schlagerspiel gegen den Verfolger

Stimmen zum Spiel

Michael Hahn: „Wir wissen, was uns erwartet und wir sind klug genug, um einschätzen zu können, dass die Chancen, aus Zerbst etwas zählbares mitzunehmen, bei unter zehn Prozent liegen. Wir möchten dem Spitzenspiel, das es nunmal ist, in erster Linie einfach gerecht werden, und wenn es denn sein sollte, würden wir uns gegen einen Punktgewinn sicher nicht verwehren."
Nach acht Spieltagen der laufenden Saison haben sich mit dem amtierenden Meister Zerbst II und dem Vizemeister Freiberg die üblichen Verdächtigen bereits ein klein wenig vom Rest der Liga abgesetzt. Während der ATSV mit sechs Siegen aus sieben Spielen aufwarten kann, so sind die Zerbster bisher in allen Partien unbesiegt geblieben und stellten dabei unentwegt ihre Dominanz zur Schau. Alles andere als der erneute Gewinn der Meisterschaft wäre für die Liga eine Riesenüberraschung und für das Team selber wahrscheinlich sehr enttäuschend. Die Freiberger hingegen streben nach dem erfolgreichen Saisonstart in erster Linie wieder die Vizemeisterschaft an, mit der sie sich zum zweiten Mal nacheinander für die Aufstiegsspiele zur Bundesliga qualifizieren würden.

Am kommenden Samstag treffen diese beiden Top-Teams nun zum ersten Schlagabtausch aufeinander, wobei die Zerbster den ATSV am heimischen Schützenplatz empfangen. In der vergangenen Saison gab es hier für die Freiberger zwar nichts zu holen, was aber nicht heißen soll, dass Freiberg von vornherein chancenlos ist.

Michael Hahn


Zerbst: Schlagerspiel gegen den Verfolger

Stimmen zum Spiel

Mannschaftsleiter Martin Herold: „Wir haben die Chance, mit einem Sieg einen großen Schritt Richtung erneuten Titelgewinn in der 2. Bundesliga zu machen. Dafür werden wir mit voller Konzentration die Partie angehen."
Am Wochenende steigt um 13 Uhr am Zerbster Schützenplatz das Spitzenspiel der Liga. Dabei trifft der noch ungeschlagene Tabellenführer auf den Zweitplatzierten aus Sachsen – im vergangenen Jahr das Duell um den Staffelsieg, was die Rot-Weißen Hausherren für sich entscheiden konnten. Auch am Samstag will der SKV die Punkte behalten.

Doch der ATSV ist ein starker Gegner und hatte auch in der letzten Saison seine Chance in Zerbst. Die Sachsen haben eine gestandene Mannschaft mit erfahrenen Spielern um Andreas Beger und Michael Hahn. Vor einigen Jahren spielten beide noch in getrennten Freiberger Kegelvereinen. Mittlerweile laufen beide für dasselbe Team auf. Durch die Bündelung der Kräfte avancierten die Freiberger in den vergangenen Spielzeiten immer wieder zu einem Favoriten für den Aufstieg in die Bundesliga. Für Spannung und guten Kegelsport ist also gesorgt.

Martin Herold

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