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2. BL NO 120 M

Blau-Weiß Auma vs. ATSV Freiberg
3.5 : 4.5

(13:11; 3438:3450)

Ivo Eschrich – Andreas Liedke 4:0 (610:543), Daniel Dietz – Ingolf Stein 2:2 (580:583), Jan Koschinsky – Michael Hahn 3:1 (568:551), Tobias Cyliax – Felix Wagner 2:2 (597:589), Manuel Hopfe – Heiko Wüstling 2:2 (592:592), Felix Wurzbacher – Jan Fritzsch 0:4 (491:592)

2. Bundesliga Nord/Ost 120 Männer, 11. Spieltag – Samstag, 06.12.2014

Freiberg: ATSV-Bundesligakegler erleben Wechselbad der Gefühle

Stimmen zum Spiel

Kapitän Andreas Berger: "Wenn uns dieses Spiel eines gelehrt hat, dann, dass du niemals aufgeben darfst und immer bis zum Schluss kämpfen musst."


Wann immer Alfred Hitchcock ein Drehbuch schrieb, lagen Spannung, Verwirrung und Dramatik eng beieinander. Nun, wer auch immer am gestrigen Samstag federführend bei der Vorlage des Bundesligaspiels zwischen Blau-Weiß Auma und dem ATSV Freiberg war, hat unverfroren beim Altmeister abgekupfert und somit einen wahrlich mitreißenden Thriller geschaffen.

Freud und Leid lagen bei der Partie zwischen Auma und Freiberg dicht beieinander. Foto: ATSV

Mit vorsichtigem Optimismus gingen die Freiberger ins elfte und damit letzte Vorrundenspiel der Saison. Die Verteidigung des zweiten Tabellenplatzes hatte dabei oberste Priorität und sollte mit einer überzeugenden Vorstellung realisiert werden, doch genau davon war zu Beginn erst einmal überhaupt nichts zu spüren. Andreas Liedke mühte sich vergebens gegen den Tagesbesten Ivo Eschrich und sah bei dem klaren 4:0-Erfolg des Gastgebers keinen Stich. Auch Ingolf Stein sah kurz vor Schluss seiner Auseinandersetzung mit Daniel Dietz wie der sichere Verlierer aus, ehe er mit einer Neun im vorletzten Wurf das Ruder doch noch herumriss und somit ein erstes Glücksgefühl im Team auslöste.

Natürlich war der Kegel-Rückstand schon beträchtlich, doch mit Michael Hahn und Felix Wagner im Mittelblock war man sich sicher, diesen, gepaart mit zwei weiteren Mannschaftspunkten, in einen annehmbaren Rahmen zurückzuführen. Ziemlich schnell musste man dann allerdings feststellen, das genau der entgegengesetzte Fall eintrat. Während Wagner dabei aber zumindest bis zuletzt die Chance auf den Punktgewinn wahrte, waren für Hahn bereits nach den ersten drei Bahnen alle Messen gelesen.


Peng! Das hatte gesessen und auf Optimismus und Zuversicht folgte die große Niedergeschlagenheit. 1:3 hinten mit fast 90 Kegeln Rückstand trieben große Sorgenfalten auf die Stirn von Kapitän Andreas Beger, welcher sich heute selbst eine Pause verordnet hatte und somit nicht direkt eingreifen konnte. Heiko Wüstling und Jan Fritzsch mussten also die Kohlen aus dem Feuer holen, doch so richtig daran zu glauben war schwierig. Als dann nach der dritten Bahn immer noch 69 Kegel Hypothek übrig waren und Wüstling sein Spiel zu verlieren drohte, hätte wohl niemand mehr auch nur einen Cent auf die Sachsen gewettet. Wahrscheinlich sollte sich dieser Umstand am Ende als Sieg bringend erweisen, denn die Gastgeber wähnten sich bereits am Ziel und verschliefen dabei völlig die Schlussoffensive des ATSV. Wüstling und Fritzsch traten nämlich auf der letzten Bahn das Gaspedal noch einmal so richtig durch, was im Normalfall aber trotzdem nicht gereicht hätte. Den spielentscheidenden Fehler begann schließlich Auma's Kapitän, der den völlig indisponierten Felix Wurzbacher (17 Kegel im letzten Abräumen) nicht auswechselte und so die eigentlich schon verrammelte Tür wieder weit aufstieß. In einer Nervenschlacht sondergleichen schritten unsere beiden Gladiatoren schließlich hindurch und nachdem man sich eine Weile etwas Verständnislos anschaute, kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

Michael Hahn

2. Bundesliga Nord/Ost 120 Männer, 11. Spieltag – Vorbericht

Freiberg: Gelungene erste Halbserie abrunden


Optimistisch, dass es besser wird als im vergangenen Jahr – Andreas Beger. Foto: ATSV

Am letzten Spieltag der Hinrunde geht es für die Kegler des ATSV Freiberg nochmals auf Reisen. Im thüringischen Auma gilt es dabei eine gelungene erste Halbserie ordentlich abzurunden und das, wenn möglich, mit einem Sieg. Auf die Frage, ob es denn eine Rolle spielt, dass die Mannschaft in der letzten Saison in Auma völlig chancenlos war, sagte Kapitän Andreas Beger: „Das glaube ich nicht. Damals hatten wir Pech mit der Aufstellung und Schwierigkeiten, uns auf das Material einzustellen (glatte Kugeln d.Red.), was sicherlich einer der Gründe für die deutliche Niederlage war. Ich denke aber, darauf sind wir diesmal besser vorbereitet, weshalb ich auch davon überzeugt bin, dass wir uns dementsprechend präsentieren."

Dass die beiden Hauptkonkurrenten der Freiberger, Leipzig und Zerbst, parallel im direkten Duell aufeinander treffen, verleiht dem ganzen noch eine besondere Brisanz. Denn sollten die Leipziger verlieren, könnte der ATSV Platz 2 weiter festigen oder aber bei einer Niederlage von Zerbst auf zwei Punkte an den Spitzenreiter heranrücken. So oder so würde Freiberg davon profitieren, allerdings nur, wenn die Sachsen selber das eigene Spiel gewinnen.

Die Vorraussetzungen für einen spannenden Spieltag sind also gegeben, und nun liegt es einzig und allein an den Protagonisten, daraus das Beste zu machen.

Michael Hahn
Homepage ATSV Freiberg