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2. BL NO 120 M

ESV Roßlau 1951 vs. ESV Lok Rudolstadt
2.5 : 5.5

(9:15; 3241:3333)

Frank Pahlisch/51. Wolfgang Grötzner – Lars Bliesath 0:4 (498:556), Ron Seidel – Gregor Kunstmann 3:1 (568:547), Jens Sobeck – Thomas Kerntopf 1:3 (549:575), Matthias Pawlyk – Lutz Pfotenhauer 2:2 (553:553), Sebastian Völkel – Alexander Conrad 1:3 (520:566), Henry Hennig – Felix Gießler 2:2 (553:536)

Alle Spiele im Überblick


2. Bundesliga Nord/Ost 120 Männer, 12. Spieltag – Samstag, 13.12.2014

Roßlau: Die Gäste-Lok bremste Gastgeber aus
Rudolstadt: Auswärtssieg war kein Selbstläufer

Am vergangenen Samstag empfingen die Dessau-Roßlauer Zweitbundesligakegler zu ihrem letzten Heimspiel des Sportjahres 2014 das Team des ESV Lok Rudolstadt. Der 12. Spieltag bedeutet gleichzeitig das 1. Spiel der Rückrunde 2014/2015. Dieses Spiel versprach erneut viel Spannung, denn die Thüringer kannten die Läufe der „neuen" Heimstätte der „Roten Teufel" noch nicht. Die „Roten Teufel" setzten alles daran, die Thüringer Lok nicht in Fahrt kommen zu lassen. Leider konnten die Gäste ihr Vorhaben, „wir werden versuchen, den einen oder anderen Punkt zu erkämpfen" - so Thomas Kerntopf, Mannschaftsleiter der Rudolstädter während der Eröffnung, in die Tat umzusetzen. Ansonsten war es für alle ein spannender Kegelnachmittag.



"Kein Kegelwetter" für ihn – Frank Pahlisch. Foto: ESV

Im ersten Starterpaar begannen Frank Pahlisch (112 Kegel) und Ron Seidel den Wettkampf für die Hausherren – es wurde sofort spannend. Alles daran setzend, die Weichen auf Sieg zu stellen und die ersten Bremsklötze der Rudolstädter Lok auf „deren Schienen" zu platzieren, sowie die ersten beiden Duelle einzufahren, ging schief. Es wurde aber ein zähes Ringen, denn „irgendwie war heute kein Kegelwetter für Pahlisch". Er tat sich sehr schwer, folgerichtig, den Rückstand nicht zu groß werden zu lassen, entschied Hennig, auszuwechseln– Grötzner (386) beendete für ihn den Wettkampf. Lars Bliesath nutzte die Chance, den ersten Duellsieg für Rudolstadt zu erspielen. Nach seiner ersten Bahn, nicht so gut, stabilisierte er sich und spielte sehr konstant den Rest des Wettkampfes, Grötzner nicht mehr herankommen lassend. Sehr gute 556 Kegel bedeuteten für ihn und sein Team den ersten Mannschaftspunkt. In der zweiten Paarung wurde es deutlich spannender. Gregor Kunstmann (547) versuchte seinen Kontrahenten unter Druck zu setzen. Aber Seidel begann sehr souverän, erspielte sich auf der ersten Bahn einen komfortablen Vorsprung, verlor aber dann den Faden. Jetzt galt es ihn zu unterstützen. Besonders sein unermüdlicher Kampf, unterstützt durch sein Team, half ihm, sein Spiel erfolgreich zu gestalten. Erneut wurde Seidel Bester seines Teams – mit seinem Spiel eher unzufrieden – aber dennoch, der Ausgleich war geschafft. 568 Kegel standen an der Anzeigetafel.

Die „Teufel" Jens Sobeck und Matthias Pawlyk traten an, im Mitteldurchgang gegen Thomas Kerntopf und Lutz Pfotenhauer, ihre Mannschaftspunkte zu erkämpfen.
Sobeck hatte von Beginn an das Nachsehen. Leider verschoss er gleich zweimal die „goldene Kugel". In beiden Fällen war damit der Satz verspielt. Sobeck erzielte 549 Kegel, musste aber Kerntopf ziehen lassen, der mit einem Ergebnis von 575 Kegeln überzeugte und die Bestleistung der Partie erreichte. Deutlich mehr Spannung lag in der zweiten Paarung: Lutz Pfotenhauer (553) wollte sich einfach nicht abschütteln lassen. Nach knappem ersten Duellgewinn wechselte von Bahn zu Bahn die Führung. Es stand auf „Messers Spitze", die letzte Kugel entschied das Spiel – Satz verloren, aber Unentschieden erkämpft – so das Fazit für Pawlyk. Ebenfalls 553 Kegel wurden auf dem Spielbericht eingetragen. Somit erfolgte die Punkteteilung und beide Spieler erkämpften sich 0,5 Mannschaftspunkte. Die Gäste führten jetzt mit 2,5:1,5 und einem Plus von 63 Kegeln.

Nun lag es in den Händen von Sebastian Völkel und Henry Hennig, das Spiel zu drehen. Noch war alles drin: Beide gewinnen ihr Duell und spielen 64 Kegel mehr. Doch das war nur die Theorie. Völkel hatte heute mit sich zu kämpfen, zu viele Fehler begleiteten sein Spiel, doch er kämpfte unermüdlich bis zu letzten Kugel. Leider reichte es nicht. Mit nur 520 Kegeln unterlag er Alexander Conrad (566) sehr deutlich. Er war sichtlich enttäuscht. Henry Hennig (553) hatte sich der starken Gegenwehr seines Gegners zu erwehren. Sie machten es sehr spannend, auch wenn das Ergebnis davon nichts widerspiegelt. Mit dem letzten Wurf erkämpfte sich Hennig den Satzausgleich und damit auch den Mannschaftspunkt. Besonders hervorzuheben war sein fehlerfreies Spiel in den Abräumern.

Rudolstadt spielte sehr geschlossen, erkämpfte verdientermaßen den Auswärtssieg und die dazugehörigen zwei Punkte. Die „Roten Teufel" konnten letztendlich ihr vorletztes Heimspiel nicht für sich entscheiden. Die Dessau-Roßlauer verloren auch dieses Spiel, am Ende doch sehr deutlich mit einem Minus von 92 Kegeln.

Henry Hennig


Rudolstadt: Auswärtssieg war kein Selbstläufer

Das letzte Spiel des Jahres 2014 verlief in etwa so, wie es sich die Aktiven der 1. Männermannschaft des ESV Lok Rudolstadt erhofft hatten. Die Saalestädter gastierten bei den fast namensgleichen Aktiven des ESV Roßlau 1951. Die Konstellation von der Tabellensituation her schien klar zu sein, denn Rudolstadt rangierte auf Platz fünf, während Roßlau ohne zählbare Tabellenpunkte das Schlusslicht bildete. Und so sollte es auch nach Abschluss diese Spieltages bleiben, da der ESV Lok seiner Favoritenrolle in diesem Spiel mit 5,5:2,5 bei 3333:3241-Kegeln gerecht wurde.

Einen glänzenden Auftritt legte in Durchgang eins Lars Bliesath hin, welcher Dank des Unvermögens seiner Konkurrenten in glatt 4:0-Sätzen die Spielerpaarung Pahlisch/Grötzner in die Schranken verwies. Hierbei legte der Rudolstädter mit seinen 556 allein 58 Kegel mehr auf den Kunststoff. Ein deutlich engeres Duell lieferte sich Ron Seidel mit Gregor Kunstmann. Den ersten 30er bestimmte hier der Hausherr, der mit der besten Bahn der Partie von ausgezeichneten 168 Kegeln gleich einmal ein Achtungszeichen setzte. Auf der zweiten Bahn glich Gregor Kunstmann dann durch seine 149 Kegel in den Sätzen aus und verringerte seinen Rückstand auf 15 Zähler. Die noch verbleibenden Bahnen sahen dann Ron Seidel vorn, der am Ende den Mannschaftspunkt in 3:1-Sätzen bei 568:547-Kegel errang.

Im mittleren Durchgang beobachteten Aktive und Zuschauer ein in diesem Spielsystem eher selten anzutreffendes Endergebnis. Denn Matthias Pawlyk und Lutz Pfotenhauer trennten sich nach 120 Wurf und jeweils zwei gewonnen Sätzen mit je 553 Kegel auf der Anzeigetafel. Ein ebenso spannendes Duell lieferte sich Jens Sobeck mit Thomas Kerntopf. Während die erste Bahn knapp mit 153:150 eine Beute des Rudolstädter Akteurs wurde, sorgte das Resultat von Bahn zwei mit 151:133 für klare Verhältnisse. Die vorletzte Bahn sicherte sich hiernach hauchdünn der Roßlauer mit 138:137, ehe der verbleibende 30er mit 134:128 erneut dem Gästespieler gehörte. Durch den Sieg in diesem Vergleich mit 3:1-Sätzen bei 575:549-Kegeln baute Rudolstadt seine Führung auf 2,5:1,5 aus und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Vorsprung von 63 Kegeln.

Auch der letzte Durchgang gehörte in der Summe den Gästen. Sebastian Völkel maß seine Kräfte mit Alexander Conrad. Dieser wusste sich in den beiden ersten Sätzen bereits mit 152:128 sowie 143:118 mehr als deutlich durchzusetzen. Auf der vorletzten Bahn bekam der Roßlauer Kegler offenbar die zweite Luft, denn diese erspielte er sich mit 150:140. Mehr war allerdings nicht drin, denn Satz vier erkämpfte sich erneut Alexander Conrad mit 140:122, welcher hierdurch in 3:1-Sätzen bei 566:520-Kegeln das Duell gewann. Einen packenden Wettstreit lieferte sich sodann auch noch Henry Hennig mit Felix Gießler. Runde eins sah mit 151:147 knapp den Rudolstädter vorn. Auf Bahn zwei fiel dann die Vorentscheidung dieser Auseinandersetzung. Hier musste sich der Lok-Akteur mit 123:147 geschlagen geben. Die noch zu absolvierenden Sätze teilten sich beide Aktive, blieben jedoch so eng beieinander, dass der Vorsprung aus Bahn zwei letzten Endes für den gastgebenden Aktiven in der Summe mit 553:536-Kegeln bei Satzgleichstand zum Duellsieg reichte.

In drei Wochen starten die Aktiven des ESV Lok Rudolstadt in das Jahr 2015 mit einem Auswärtsauftritt beim SV Leipzig 1910. Diese bezogen am 11. Spieltag eine derbe Heimklatsche gegen die zweite Mannschaft SKV Rot-Weiß Zerbst. Dies wird sicherlich so schnell nicht wieder der Fall sein, doch der Ausgang dieses Spieles zeigt, dass auch ein Sieg in Leipzig möglich ist.

Holger Reinhold

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