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2. BL NO 120 M

ESV Lok Elsterwerda vs. ESV Roßlau 1951
6 : 2

(16:8; 3250:3175)

Benjamin Kube – Ron Seidel 3:1 (582:556), Frank-Rüdiger Beier – Matthias Pawlyk 1:3 (517:545), Martin Exner – Sebastian Völkel/82. Jan Nauel 4:0 (536:515), Stefan Kläber – Jens Sobeck 4:0 (563:531), Uwe Scheibe – Henry Hennig 2:2 (526:501), Robert Groschopp – Frank Pahlisch 2:2 (526:527)

Alle Spiele im Überblick

2. Bundesliga Nord/Ost 120 Männer, 14. Spieltag – Samstag, 10.01.2015

Elsterwerda: ESV entschied „Zitterpartie" für sich
Roßlau: "Rote Teufel" wurden eigenen Ansprüchen nicht gerecht


Das war alles andere als ein souveräner Heimauftritt der Elsterwerdaer Lok im Duell mit dem Tabellenschlusslicht. Doch letztlich war der Sieg entscheidend. Und der konnte dank eines 6:2 gegen die Gäste aus Roßlau eingefahren werden. Uwe Scheibe sprach zum Abschluss der Begegnung von einer „Zitterpartie, die weitestgehend nicht auf Zweitliganiveau ablief". Gästekapitän Henry Hennig fand noch klarere Worte: „Das war heute Not gegen Elend, wobei Not am Ende noch verdient gewonnen hat".

Haute gleich am Start das "Partiepfund" mit 582 Kegeln heraus – Benjamin Kube. Foto: ESV

Bedingt durch die in den zurückliegenden Partien doch eher schwachen Mannschaftsleistungen der Elsterstädter reisten die Anhaltiner, die selbst seit Saisonbeginn die rote Laterne inne haben und noch ohne jeden Punkt dastehen, entsprechend motiviert in der Lausitz an.

Das bekamen die Hausherren auch gleich im Startquartett mit Benjamin Kube (582/1 Mannschaftspunkt) gegen Ron Seidel (556) und Frank Beier (517) gegen Matthias Pawlyk (545/1) zu spüren. Roßlau stellte offensiv auf und wollte früh die Führung erzwingen. So hatte Pawlyk keine Probleme, und gewann schon die ersten drei Sätze sicher gegen Beier. Kube sah sich indes noch größerer Gegenwehr vom stärksten Gästespieler Seidel ausgesetzt, meisterte seine Aufgabe aber absolut brillant und legte mit 582 Kegeln die herausragende Partiebestleistung hin. Damit gestaltete sich das Geschehen nach Mannschaftszählern und Kegeln über den ersten Durchgang hinaus offen.

Im zweiten Abschnitt mit Martin Exner (536/1) gegen Sebastian Völkel (515, ab dem 82. Wurf Jan Nauel) und Stefan Kläber (563/1) gegen Jens Sobeck (531) bekamen Fans und Zuschauer zwei weitere Punkte für die Lok geschenkt. Trotz der Spannung, die in beiden Duellen bis zur dritten Bahn herrschte, konnten Exner und Kläber ihre Spiele ohne jeden Satzverlust beenden. Kläber präsentierte sich endlich wieder in gestandener Form und belohnte sich mit sehr sehenswerten 563 Kegeln. Der Gastgeber führte mit 3:1 und 50 Kegeln. Doch gewonnen war noch nichts.

Roßlau wollte im letzten Drittel mit Uwe Scheibe (526/1) gegen Henry Hennig (501) und Robert Groschopp (526) gegen Frank Pahlisch (527) weiter angreifen und hatte die ersten beiden Tabellenpunkte noch fest im Blick. Und obwohl Scheibe und Groschopp mit jeweils 526 Kegeln hinter ihren Möglichkeiten bleiben sollten, wurde augenscheinlich klar, dass den Gästen in dieser Serie ein Stück weit die Qualität fehlt, um solche Situationen konsequenter auszunutzen. Der Abstieg aus der 2. Bundesliga scheint nach langer Zugehörigkeit für den sympathischen Verein ESV Roßlau in dieser Spielzeit unabwendbar.

Elsterwerda kann dagegen nach diesem Erfolg aufatmen. Die Durststrecke von fünf aufeinanderfolgenden Begegnungen ohne Sieg ist überwunden. Trotzdem spitzt sich die Lage in der Liga von Spieltag zu Spieltag weiter zu. Senftenberg bezwang überraschend den Tabellenzweiten Freiberg, Schönebeck gewann mit sagenhaften 3536 Kegeln in Mehlteuer. Vieles deutet auf das vielleicht verrückteste Finale der letzten Jahre im Kampf um den Klassenerhalt hin. Doch bis dahin ist noch ein langer Weg zu gehen. Am nächsten Samstag gastiert der ESV beim Spitzenreiter in Zerbst.

Martin Exner


Roßlau: Die "Roten Teufel" konnten ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden

Stimmen zum Spiel

Mannschaftsleiter Henry Hennig: „Wir sahen heute `Not gegen Elend und Elend verlor. Wir fahren zwar mit zwei Duellsiegen nach Hause, doch leider nicht mit den zwei erhofften Tabellenpunkten."
Sorgte mit seinem Duellsieg noch für Ausgeglichenheit am Start – Matthias Pawlyk. Foto: ESV

Am 14. Spieltag der Saison 2014/2015 der 2. Bundesliga Nord/Ost Männer, traten die Roßlauer „Roten Teufel" am vergangenen Samstag, dem 10. Jan 2015, die Reise in die Niederlausitz, zum gastgebenden ESV Lok Elsterwerda, an. Mit viel Zuversicht und in einer sehr guten Atmosphäre gingen alle vor vollen Publikumsrängen in den Wettkampf. Die letzten beiden Heimauftritte der Gastgeber waren nicht von Erfolg gekrönt, ließen die Roßlauer hoffen. Doch am Ende war es ein eher „nicht bundesligatauglicher Wettkampf", so Uwe Scheibe, Mannschaftsleiter der Gastgeber, während der Verabschiedung.

Guter Dinge und hoch motiviert begannen Ron Seidel und Matthias Pawlyk auf Roßlauer Seite den Wettkampf. Sie hatten sich gegen die Elsterwerderaner Benjamin Kube und Frank-Rüdiger Beier zu wehren. Seidel begann ganz stark, konnte aber den Schwung der ersten Bahn nicht mitnehmen. Er hatte heute, wie auch der Rest der Roßlauer, nicht das nötige Händchen, das Spiel souverän zu gestalten. Zwar konnte er mit 556 Kegeln Bester seines Teams werden, doch zufrieden sieht anders aus. Sein direkter Gegner ließ sich von dem sehr guten Start nicht beirren und spielte sehr konstant. 582 Kegel bewiesen das und damit wurde er bester Kegler der Partie. Auch Pawlyk fand eher kaum zu seinem Spiel. Es fehlte auch bei ihm die Konstanz, wie eigentlich bei allen heute. Trotz dessen konnte er Akzente setzen, 545 Kegel standen auf dem Spielbericht und er erspielte den ersten Duellsieg für Roßlau. Damit konnte er seinem Gegner Frank-Rüdiger Beier (517 Kegel) Paroli bieten und das Spiel offen gestalten. Im zweiten Durchgang standen sich Sebastian Völkel und Jens Sobeck den Gastgebern Martin Exner und Stefan Kläber gegenüber. Völkel, (372) die Läufe erstmals bespielend, hatte unerwartet viele Probleme. Nach 82 Würfen setzte Jan Nauel (143 Kegel) das Spiel für ihn fort. Exner (536 Kegel) hatte auch viel mehr mit sich, als dem Gegner zu kämpfen, doch „schaukelte er sein Spiel nach Hause" und erspielte einen weiteren Duellsieg für die Gastgeber. Sobeck erspielte sich, nach einer ausgeglichenen Leistung, ohne „Rausreißer" solide 531 Kegel. Doch dieses Ergebnis war auch für den heute nicht so souverän agierenden Kläber, 563 Kegel, zu wenig.

Das Finale wurde mit Henry Hennig und Frank Pahlisch eingeläutet. Sie traten gegen das Schlusspaar Uwe Scheibe und Robert Groschopp an. Doch bei Hennig (501) wollte auch nichts klappen. Er verlor sein Spiel deutlich in den Abräumern, denn er machte zu viele Fehler. Die Entscheidung fiel auf der letzten Bahn. Hennig und Scheibe begannen mit gleicher Kegelzahl die letzte Bahn, die nach Sätzen 2:1 für Hennig stand. Doch es lief gar nichts mehr. So schenkte er sein Duell ab. Scheibe, 526 Kegel, überzeugte und machte den Sack endgültig zu. Unerwartet verlor auch noch Groschopp (526) sein Duell gegen den am Ende glück agierenden Pahlisch (527). Doch die Freude war eher gedämpft. Elsterwerda (3250) gewinnt diese Zitterpartie am Ende doch sehr deutlich mit 6:2 gegen Roßlau (3175).

Henry Hennig

2. Bundesliga Nord/Ost 120 Männer, 14. Spieltag: Vorberichte

Elsterwerda: ESV in der Pflicht – „Müssen gewinnen"

Eine Woche nach der schmerzlichen Derbyschlappe beim SV Senftenberg begrüßen Elsterwerdas Bundesligakegler am Samstag ab 14 Uhr den ESV 1951 Roßlau. Ein Heimsieg ist dabei absolute Pflicht für die Lok. „Wir müssen dieses Spiel unbedingt gewinnen, um nicht auf einen Abstiegsplatz abzurutschen", warnt ESV-Kapitän Uwe Scheibe. Die Gäste aus Sachsen-Anhalt reisen als abgeschlagenes Ligaschlusslicht an und konnten im bisherigen Saisonverlauf noch keinen Sieg einfahren. Dass diese Tatsache im Hinblick auf die Begegnung nichts aussagen muss, zeigen die vergangenen Leistungen der Elbestädter. Vor Wochenfrist unterlag Roßlau trotz ansehnlichen Mannschaftsergebnisses von 3369 Kegeln unglücklich in Auma. Zudem präsentierten sich die Gäste in der Vergangenheit stets mit guten Leistungen auf den Elsterwerdaer Bahnen. Für die Hausherren wird es indes wichtig sein, zu alter mentaler Stärke zurückzufinden. Die für diese brutal ausgeglichene zweite Liga so wichtige mannschaftliche Geschlossenheit ließ der Lok-Sechser jüngst immer wieder vermissen. Daran gilt es anzuknüpfen, weiß auch Vorstandsvorsitzender Joachim Richter: „Ich hoffe, dass wir unseren treuen Fans und Anhängern mal wieder einen Sieg schenken können. Der wäre enorm wichtig. Dazu müssen wir aber vieles besser machen als in Senftenberg. Nach dem letzten Spieltag sind alle Teams noch enger zusammengerückt. Für uns beginnen jetzt sportlich gesehen ganz wichtige Wochen."

Martin Exner


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