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2. BL NO 120 M

ESV Lok Rudolstadt vs. TuS Leitzkau 1990
6 : 2

(12:12; 3408:3358)

Lars Bliesath – Renè Geißler 3:1 (564:557), Gregor Kunstmann – Ralph Stiebert 3:1 (574:538), Daniel Barth – Tobias Grötzner 0:4 (562:614), Martin Böhm-Schweizer – Patrick Germer 2:2 (557:554), Alexander Conrad – Harald Schreiter 3:1 (591:525), Lutz Pfotenhauer/61. Felix Gießler – Udo Volkland 1:3 (560:570)

Alle Spiele im Überblick

2. Bundesliga Nord/Ost 120 Männer, 15. Spieltag – Samstag, 17.01.2015

Rudolstadt: Sieg im Duell auf Augenhöhe

Sie hatten sich viel vorgenommen – die Kegler vom Bundesligisten ESV Lok Rudolstadt. Ein Erfolg auf den heimischen Bahnen sollte die Schlappe des vergangenen Spieltages gegen die zweite Mannschaft von Zerbst vergessen machen. Mit dem TuS Leitzkau 1990 gastierte am 15. Spieltag der 2. Bundesliga Nord/Ost der Männer über die 120 Wurf der vor Rudolstadt stehende Tabellenvierte in der Saalestadt. In einem auf Augenhöhe geführten Duell zweier gleichwertiger Mannschaften siegte am Ende die gastgebende Vertretung mit der geschlosseneren Leistung. Das letztlich klare Endresultat von 6:2 bei 3408:3358-Kegeln täuscht dabei über die Dramatik des Wettkampfgeschehens hinweg.

Als Bester seines Teams knapp am 600er vorbeigeschrammt – Alexander Conrad. Foto: ESV

Schon ein deutliches Plus gab es nach dem ersten Durchgang. Lars Bliesath trat gegen René Geißler an. Hierbei gewann der Rudolstädter die erste Bahn mit 142:121-Kegeln klar. Genauso deutlich revangierte sich der Leitzkauer Spieler auf der zweiten Bahn, mit dessen Gewinn er bei 140:170-Kegeln nach Sätzen ausglich und in der Kegelzahl der Bessere wurde. Den dritten 30er gewann dann erneut Lars Bliesath, wenn auch nur knapp mit 139:137-Kegeln. Auf der letzten Bahn kam René Geißler nicht sofort zum Zug, wodurch er das Spiel ins volle Bild mit 98:85-Kegeln abgab und am Ende mit 143:129-Kegeln auch den Satz verlor. Hierdurch erspielte sich Rudolstadt den ersten Duellsieg mit 3:1-Sätzen bei 564:557-Kegel. Für Gregor Kunstmann war es an diesem Spieltag etwas einfacher, sich gegen seinen Kontrahenten Ralph Stiebert durchzusetzen. Denn die ersten drei Sätze gewann nämlich der Gastgeberakteur mit 426:387-Kegeln und damit bereits das Duell. Auch wenn selbiger bereits vergeben war, zeigten beide Spieler mit 148:151-Kegeln nochmals guten Kegelsport auf der letzten Bahn. Diese Auseinandersetzung endete mit 3:1-Punkten bei 574:538-Kegeln.

In den mittleren Partien gab im gastgebenden Verein ein Neuzugang sein Bundesligadebüt. Dabei erwartete den gebürtigen Rudolstädter Daniel Barth bei seinem ersten Einsatz gleich ein hartes Stück Arbeit. TuS-Kegler Tobias Grötzner sollte der Gesamtpartiebeste am Ende dieses Wettkampftages werden. Schon seine erste Bahn von herausragenden 172 Kegeln (102 Volle bei fehlerfreien 70 Abräumern) war sehenswert. Zweimal 147 und 148 Kegel kamen dazu, was in der Summe ein Traumergebnis und gleichzeitig neue persönliche Bestleistung von 614 Kegeln ausmachte. Und auch wenn Daniel Barth keinen Satz gewinnen konnte, zeigte der amtierende Drittplatzierte der Deutschen U-18 Einzelmeisterschaft, dass großes Potential in ihm steckt. Mit gleichmäßigem Spiel erreichte der Rudolstädter 562 Kegel und reihte sich damit in die bislang guten Werte seiner Vereinskameraden ein. Im Spiel von Martin Böhm-Schweizer gegen Patrick Germer gab es ein stetes auf und ab der Gefühle. Denn zunächst verlor der ESV-Spieler den ersten Satz mit 138:141-Kegel. Hiernach glich Martin Böhm-Schweizer nach Sätzen bei 142:134-Kegeln aus. Satz drei sah dann erneut den Gästespieler mit 134:143-Kegeln vorn, der mit 1:2-Sätzen bei 414:418-Kegeln die bessere Ausgangsposition für den abschließenden 30er besaß. Auf der letzten Bahn jedoch war es der Lok-Kegler, der in den 15 Vollen bei 101:85-Kegeln den Vorteil auf seine Seite holte. Nach 13 Abräumern vermochten beide Aktive auf vier Räumbilder zurückzublicken. Der Anwurf auf Rudolstädter Seite brachte im vorletzten Wurf eine Fünf, währenddessen Patrick Germer einen Neuner erzielte. Da Martin Böhm-Schweizer im letzten Wurf nur einen Kegel traf, hätte ein weiterer Neuner des Gästeakteurs eine Duellteilung bedeutet. Doch das Glück war dieses mal auf Seiten des fehlerfrei agierenden ESV-Keglers, welcher bei 2:2-Sätzen und 557:554-Kegeln den dritten Duellsieg für sein Team einfuhr. Das nun vorliegende 3:1 gab trotz eines 6-Zähler Rückstandes Hoffnung auf den erwünschten Heimsieg.

Nach den ersten 30 Wurf des Abschlussdurchganges war aus diesem Rückstand ein Vorsprung geworden, wenn auch nur drei Zähler dünn. Denn Alexander Conrad gewann sein Spiel gegen Harald Schreiter mit 148:121-Kegeln, während Lutz Pfotenhauer gegen Udo Volkland mit 128:146-Kegeln den Kürzeren zog. Die zweite Bahn gehörte dann in Gänze den Gästespielern, welche mit 147:157- und 121:139-Zählern erneut das Heft des Handelns übernahmen und in der Summe bereits 25 Zähler mehr zu Fall gebracht hatten. Für Lutz Pfotenhauer war hier sein Spieltag beendet und Felix Gießler übernahm. Dies brachte auch gleich den erhofften Erfolg und die Entscheidung in dieser Partie, denn mit 157:121-Kegeln verkürzte Felix Gießler den bereits immensen Rückstand auf Udo Volkland. Im Match von Alexander Conrad sah man ein ähnlich gutes Bild, denn auch hier war es der ESV-Akteur, der bei 150:118-Kegeln Nägel mit Köpfen machte. So musste auf den letzten 30 Würfen nur noch der jetzt 43 Zähler-Vorsprung über die Runden gebracht werden. Und so kam es dann auch. Dominierend in der Auseinandersetzung legte Alexander Conrad nochmals 146 Kegel auf den Kunststoff und wurde mit insgesamt 591 Kegeln bester Spieler der Gastgebermannschaft. Seinem Gegenüber nahm er mit diesem Gesamtwert 66 Zähler ab. Felix Gießler verlor in der Folge zwar noch den letzten 30er, doch er gab sich mit 154:164-Kegel nicht kampflos geschlagen. Letztlich endete diese Partie 1:3 bei 560:570-Kegeln. Ein schöner Erfolg und Balsam für die geschundene Seele. Nächste Woche möchten die Saalestädter erneut zu Hause, diesmal gegen Senftenberg (Anwurf 14.00 Uhr) ebenso punkten. Geht man mit diesem Enthusiasmus an diese Aufgabe, steht einem weiteren Erfolg nichts im Weg.

Holger Reinhold

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