zurück

BL 120 Wurf F

ESV Pirmasens vs. SG Walhalla Regensburg
5 : 3

(11,5:12,5; 3375:3369)

Melanie Wetzel – Sandra Plank 1:3 (554:613), Vanessa Welker – Sandra Brunner 3:1 (591:570), Sarah Freyler – Silvia Schindler 1,5:2,5 (538:530), Michelle Krämer – Tanja Seifert 2:2 (541:560), Alena Bimber – Alexandra Haderlein 2:2 (569:521), Nicole Winicker – Sabrina Hoffmann 2:2 (582:575)

Alle Spiele im Überblick

Bundesliga 120 Frauen, 16. Spieltag – Sonntag, 01.03.2015

Pirmasens: ESV-Sieg auf den letzten Drücker


Stimmen zum Spiel

ESV-Mannschaftsführerin Melanie Wetzel: „Ich glaubte nicht mehr an den Sieg. Nach dem Spielverlauf hätten die Gäste den Sieg verdient gehabt."

ESV-Spielertrainerin Nicole Winicker: „Meine Mädels haben super gekämpft, es stemmte sich jede gegen die Niederlage."

Walhalla-Mannschaftsführerin Tanja Seifert: „Diese Niederlage war ärgerlich. Wie im Vorspiel bis kurz vor Schluss geführt und dennoch verloren. Wenn man hinten drin ist, dann läuft es halt so."


Kegeln kann so grausam sein. Dies mussten die Keglerinnen der SG Walhalla Regensburg bei den Frauen des ESV-Pirmasens erleiden, die bis fünf Wurf vor Spielende immer führten. Doch der ESV Pirmasens drehte noch die Partie und gewann 5:3 (3375:3369-Kegel).

Bis es zu diesem dramatischen Ende kam, durchlitten die ESV-Frauen viele Höhen und Tiefen. Zu Beginn kamen die ESV-Frauen nur schwer in Schwung, die Regensburger Frauen bestimmten das Spiel. Besonders Melanie Wetzel hatte in der besten Gästespielerin Sandra Plank eine unablässige Gegnerin, die mit 3:1 und dem Tagesbestwert von 613 Kegeln ihr Duell gewann. Über weite Strecken hochklassigen Kegelsport bot das Duell der Nationalspielerinnen Vanessa Welker gegen Sandra Brunner, das der ESV-Primus mit 3:1 (591:570) gewann. Nach einem engen Spielverlauf verlor Sarah Freyler trotz mehrerzielter Kegel (538:530) gegen Silvia Schindler mit 1,5:2,5, sodass die Gäste mit 2:1 und einem Vorsprung von 30 Kegeln in die „2. Halbzeit" gingen.

In dieser besaßen die Gästespielerinnen weiterhin Vorteile. Vor allem der Kegelvorsprung wollte einfach nicht schmelzen. Die Situation spitzte sich immer mehr zu. Zwei Duelle mussten vom ESV gewonnen werden und der Kegelvorsprung der Gäste, zur Erlangung der zwei Zusatzpunkte, musste gedreht werden. Zehn Wurf vor Schluss betrug der Rückstand noch 30 Kegel, die Hoffnungen schwanden immer mehr. Doch dann die plötzliche Wende in den letzten fünf Würfen, die Dramatik spitzte sich immer mehr zu, das Unmögliche wurde wahr. Alena Bimber und Nicole Winicker schafften den 2:2-Satzausgleich und punkteten über die mehr erzielten Kegel gegen Alexandra Haderlein/Sabrina Hoffmann. Zwar verlor Michelle Krämer nach einer 2:0-Führung noch nach Satzausgleich von Tanja Seifert wegen der weniger erzielten Kegel (541:560) ihr Spiel, doch trug ihr Aufbäumen in den letzten Würfen zur Wende im Gesamtkegelergebnis bei, was letztlich über die zwei Zusatzpunkte das knappe, nicht mehr für möglich gehaltene 5:3 der ESV-Frauen bedeutete. So war die Niederlage von Michelle Krämer bedeutungslos, der Sieg war in trockenen Tüchern.

Herbert Striehl

Bundesliga 120 Frauen, 17. Spieltag: Vorberichte

ZUR PERSON

Michelle Krämer
Alter: 19 Jahre
Wohnort: Pirmasens
Beruf: Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Kaiserslautern.
Größte sportliche Erfolge: Landesliga-Meister, Landespokalsieger, Dritter im DKBC Pokal, Teilnahme am NBC-
Interview mit Michelle Krämer:
„Ich besitze eine Kämpfernatur"


Michelle Krämer ist beim ESV zur Bundesliga-Stammspielerin aufgestiegen. Am drittletzten Spieltag der Frauen-Kegel-Bundesliga kommt es zu der stets reizvollen Partie ESV Pirmasens gegen Walhalla Regensburg. Herbert Striehl sprach mit der 19-jährigen Michelle Krämer, die sich in dieser Saison im ESV-Team etabliert hat.

Frau Krämer, Sie sind in dieser Saison die Aufsteigerin im ESV-Erstliga-Team. Sind sie mit dem Erreichten zufrieden?
Ich fühle mich sehr geehrt. Vor der Saison konnte ich mir diesen Aufstieg nicht vorstellen. Schon verrückt…

Spielten auch schon andere Sportarten eine Rolle?
Zuerst versuchte ich es mit Taekwondo und Leichtathletik, doch machten mich beide Sportarten nicht an, da auch die äußeren Bedingungen nicht stimmten.

Wie kam es zu der rasanten Entwicklung zur erfolgreichen Keglerin?
Mit elf Jahren kam ich über Ann-Katrin Neu zum ESV Pirmasens, bei dem ich sofort gut aufgenommen wurde. Meine Trainerinnen Nicole Winicker und Maria-Luise Weinkauff hatten viel Geduld mit mir, die sich im Laufe der Zeit auch auszahlte. Mit vielen gleichaltrigen Mitspielerinnen hatte ich an dieser Sportart viel mehr Spaß und schnell kamen auch Erfolge im Jugendbereich hinzu. Höhepunkte waren im vergangenen Jahr die Erfolge mit den „Jungen Wilden", mit denen wir in ganz Kegel-Deutschland für Aufsehen sorgten.

Wo liegen ihre Stärken, wo ihre Schwächen?
Meine Nervenstärke, ich besitze eine Kämpfernatur. Bei engen Spielen kann ich mittlerweile richtig Gas geben. Verbesserungswürdig ist meine Fehlwurfbilanz.

Was sind ihre weiteren Ziele?
Ich muss noch weiter an mir arbeiten und will mit dem ESV noch große Erfolge feiern.

Haben Sie außer Kegeln noch andere Hobbys?
Auf jeden Fall. Viel lesen und mein Yorkshire Terrier Leika, mit dem ich bei ausgedehnten Spaziergängen den Kopf frei bekomme. Außerdem bin ich ein Familienmensch. Durch meine Eltern erfahre ich große Unterstützung für meinen Sport, die mich bei den Spielen begleiten und mich immer zu Leistungen pushen.

Am Sonntag spielt der ESV gegen den in dieser Saison auf den achten Platz abgestürzten Renommierverein Walhalla Regensburg, der in den beiden Vorsaisons jeweils die Nummer drei war. Wie stehen die Chancen?
Wir sind uns einig. Wir bauen auf unsere Heimstärke und peilen damit den Sieg an. Der Gegner steht mit dem Rücken zur Wand, wodurch deren Druck enorm erhöht wurde.




Homepage ESV Pirmasens
Homepage SG Walhalla Regensburg