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BL 120 Wurf F

ESV Pirmasens vs. SKC Victoria Bamberg
2 : 6

(9:15; 3379:3435)

Melanie Wetzel – Ioana Antal 4:0 (597:548), Vanessa Welker – Corinna Kastner 1:3 (542:548), Sarah Freyler – Sina Beißer 1:3 (577:578), Michelle Krämer – Daniela Kicker 1:3 (529:575), Sarah Lehmann – Beata Wlodarczyk 0:4 (551:617), Nicole Winicker – Beate Fritzmann 2:2 (583:569)

Alle Spiele im Überblick

Bundesliga 120 Frauen, 18. Spieltag – Sonntag, 15.03.2015

Pirmasens: Den Deutschen Meister geärgert

Stimmen zum Spiel

Melanie Wetzel: „Es war ein gutes Spiel, leider haben wir die Bambergerinnen wieder nur geärgert. Gegen das mit Weltmeisterinnen gespickte Team haben wir glänzend bestanden."
Eine erfolgreiche Bundesligasaison beendeten die ESV Frauen mit einer 2:6 (3379:3435-Kegel) Heimniederlage gegen den bereits feststehenden Deutschen Meister SKC Victoria Bamberg. Dabei war der Spielverlauf weitaus enger als das Ergebnis besagt – bis zur vorletzten Bahn war sogar ein Remis möglich. Doch in den entscheidenden Momenten zahlte sich die größere Erfahrung bei den Gästespielerinnen aus.

Konnte die Tränen nach ihrem letzten Spiel für Pirmasens nicht mehr zurückhalten – Vanessa Welker (rechts). Foto: Herbert Striehl

Von Beginn entwickelte sich gegen den sechsmaligen Champions-Leage-Gewinner ein Spiel auf Augenhöhe. Großartig der Auftritt von Melanie Wetzel. Mit der Einstellung ihrer Bestleistung verpasste sie der Ex-Weltmeisterin Ioana Antal mit 4:0 (597:548) die Höchststrafe. Das Duell der Nationalspielerinnen Vanessa Welker gegen Corinna Kastner wurde durch Emotionen beeinflusst. Zu ihrem Abschied wollte Welker unbedingt gewinnen und das mit einem schönen Ergebnis. Doch wirkte sie irgendwie gehemmt. Da Kastner im vorletzten Wurf ein Zauberwurf gelang, verlor Welker das enge Spiel mit 1:3 (542:548). In der dritten Begegnung zeigte Sarah Freyler keine Scheu vor der aktuellen Weltmeisterin Sina Beisser. Ohne Scheu unterlag sie nur knapp über drei Bahnen (139:146, 140:141, 139:145). Auf der Schlussbahn dann ihr Kracher: 159:146 für Freyler, die zwar 1:3 nach Sätzen unterlag, aber insgesamt nur einen Kegel (577:578) als die übermächtig scheinende Gegnerin fällte. Mit einem 1:2 nach Duellsiegen, aber 42 Kegeln Vorsprung ging der ESV in die „zweite „Halbzeit".

Übergab Victoria Bamberg einen Leihvertrag für Vanessa Welker bei der Verabschiedungszeremonie – Mannschaftsführerin Melanie Wetzel. Foto Herbert Striehl

In dieser war Michelle Krämer gegen Daniela Kicker chancenlos und verlor 1:3 (529:575). Sarah Lehmann trieb in einer couragierten Vorstellung die Polin Beata Wlodarzcyk zur Partiebestleistung. So war ihre 1:3-Niederlage (551:617) aller Ehren wert. Trotz der beiden Niederlagen war das Unentschieden immer noch möglich. Ein Sieg von Nicole Winicker und den die Umwandlung des knappen Kegelrückstandes hätten zum Ziel geführt. Zwar setzte sich Winicker 2:2 über die mehrerzielten Kegel (583:569)gegen Beate Fritzmann durch, doch statt sich zu wandeln, vergrößerte sich der Kegel-Rückstand immer mehr, so dass die ESV-Frauen anstelle des Unentschieden eine 2:6-Niederlage hinnehmen mussten. Danach flossen Tränen bei der Verabschiedung der aus Studiengründen zu Bamberg wechselnden Vanessa Welker. Die ESV-Vorsitzende ließ nochmal Vanessas Zeit beim ESV Revue passieren und bedankte sich bei ihr. „Ich war seit der Jugend beim ESV. Es war eine schöne Zeit und ich habe sie alle ins Herz geschlossen. Sie haben mir einen tollen Abschied beschert. Ich wollte mich mit einem guten Ergebnis verabschieden", so die gehrte Vanessa Welker und fügte über ihr neues Engagement hinzu:" Bisher bin ich an meinen Aufgaben gewachsen und hoffe, dass mir dies auch im neuen Umfeld gelingt."

Für Bambergs Manager und Mäzen Knut Wagner war es gegen den ESV wie immer ein schweres Spiel und er freut sich auf Vanessa Welker, die in der kommenden Spielzeit sein Team verstärkt: „Es war ihr ausdrücklicher Wunsch zu uns zu kommen. Ich hoffe, dass sie sich im Kreis ihrer neuen Mitspielerinnen aus der Nationalmannschaft noch mehr steigern kann."

Herbert Striehl

Bamberg: Generalprobe für Champions-League Finale geglückt

Mit einem 6:2-Sieg bei 3379:3435-Kegeln hat man sich beim ESV Pirmasens durchgesetzt und somit eine erfolgreiche Generalprobe für das CL-Finale hingelegt. Mit Abstand beste Spielerin war einmal mehr Beata Wlodarczyk mit starken 617 Kegeln. Trotz Niederlage folgt auf dem zweiten Platz der KC Schrezheim und die Bronzemedaille ging an den KV Liedolsheim, der zum Abschluss der Saison ebenfalls einen Sieg einfuhr. Dies beiden und der SKC Victoria Bamberg vertreten die deutschen Farben bei den internationalen Clubwettbewerben in der kommenden Saison.

In dem über sechs Bahnen ausgetragenen Punktspiel baute man zu Beginn auf Antal, Kastner und Beißer. Ein bewährtes Trio mit der notwendigen Leistungsstärke sich gegen die Pirmasenserinnen Wetzel, Welker und Freyler durchzusetzen. Das klarste Duell war das von Wetzel gegen Antal. Die Pirmasenserin nutzte ihren Heimvorteil rigoros aus und fertige Antal glatt mit 4:0-Sätzen und 597:548-Kegeln ab. Wesentlich enger waren die beiden anderen Duell und hier wurde hart um jeden Kegel gefightet. Kastner setzte zu Beginn gegen Welker mit 143:131 klar durch, musste aber postwendend den zweiten Satz genauso klar mit 155:140 abgeben. Nun konterte die SKC`lerin wieder und ging erneut in Führung, da sie mit 133:131 die Nase vorne hatte. Da auch der letzte Satz an Kastner ging war das Duell mit 3:1 gewonnen. Dank der besseren Abräumleistung setzte sie sich am Ende mit 548:542 durch. Ebenfalls ein enges Duell war es bei Beißer gegen Freyler. Hier gab vor allem die Erfahrung den Ausschlag. Beißer gewann die ersten drei Sätze jeweils knapp, ehe sie sich im letzten mit 159:146 deutlich geschlagen geben musste. Dennoch setzte sie sich mit 3:1-Sätzen und 578:577 durch. Somit führte Bamberg nach dem Starttrio mit 2:1, lag aber in der Kegelwertung mit 41 zurück.

Ein spannendes Spiel bahnte sich an, als Krämer gegen Kicker, Lehmann gegen Wlodarczyk und Winicker gegen Fritzmann die Bahnen betraten. Die Spannung sollte aber nicht lange anhalten, da das Bamberger Trio jeweils den ersten Satz gewann und dabei den Rückstand in eine fünf-Kegel-Führung umwandelte. Nun schien der Knoten geplatzt zu sein. Kicker mit 152:138 und Wlodarczyk mit 166:142 setzten sich erneut durch und führten nun mit 2:0-Sätzen, während Fritzmann mit 165:142 den Ausgleich hinnehmen musste. Kicker (136:137) und Fritzmann (131:147) waren im 3.Satz unterlegen, lediglich Wlodarczyk hielt mit 144:132 Bambergs Fahne hoch und sicherte sich vorzeitig mit 3:0-Sätzen den Duellsieg. Auch Kicker ließ am Ende nichts mehr anbrennen, gewann den letzten Satz und siegte verdient mit 3:1-Sätzen und 575:529-Kegeln. Fritzmann machte sich nun an die Arbeit und wollte den Rückstand von 25 Kegel aufholen. Doch dieser erwies sich als zu groß. Sie konnte zwar den letzten Satz mit 145:134 gewinnen, aber das Duell ging bei 2:2-Sätzen an Winicker, da diese mit 583:569 die Nase bei der Gesamtleistung vorne hatte.

Vier direkte Duelle und die höhere Mannschaftsleistung gaben den Ausschlag für Bambergs 6:2-Sieg am letzten Spieltag der Bundesligasaison 2014/15. Nun gilt es sich auf das bevorstehende Champions-League-Finale am 27./28.März in Straubing intensiv vorzubereiten, da man sich dort für die Vorjahresfinalniederlage gegen Celje revanchieren möchte.

Markus Habermeyer

Bundesliga 120 Frauen, 18. Spieltag: Vorberichte

Pirmasens: Weltklasseteam kommt zu Welkers Abschied
Bamberg: Letztes Saisonspiel in der Bundesliga

Vanessa Welker (links) fehlt dem ESV bald, weil die U23-Weltmeisterin nach Bamberg wechselt – Alena Bimber fehlt gegen Bamberg, weil sie mit der Schulklasse unterwegs ist. Foto: Herbert Striehl

Das Geheimnis ist gelüftet: Die Nationalspielerin und Juniorenweltmeisterin Vanessa Welker wechselt nach der Saison aus Studiengründen zu Viktoria Bamberg. Und just der fünfmalige Weltpokalsieger aus Franken gastiert am Sonntag als schon feststehender Deutscher Meister zum Saisonabschluss in Pirmasens.

So kommt das Beste am Schluss, mit Bamberg gastiert eine absolute Weltklassemannschaft mit einer phänomenalen Erfolgsbilanz in der Kegelbahnanlage am Hauptbahnhof: Sechsmal Champions-Leage-Gewinner, fünfmal Weltpokalsieger, einmal Europapokalsieger und neunmal Pokalsieger und mit Ausnahme von 2004 17-mal (!) in Folge Deutschen Meister geworden.

Stimmen zum Spiel


Bambergs Manager und Mäzen Knud Wagner: „Mit der kompletten Mannschaft wollen wir die Runde mit einem Sieg abschließen. Man kann ein schönes Spiel erwarten. Ein dickes Lob an den ESV, deren Erfolgsgeschichte macht Spaß und findet meine Beachtung."

ESV-Mannschaftsführerin Melanie Wetzel: „Nach den vielen engen Spielen zu Hause gegen Bamberg könnte ruhig mal ein Sieg herausspringen."


Angeführt wird Bambergs Staraufgebot von der 16-maligen Weltmeisterin Sina Beißer, zweimal bei den Frauen, 14-mal im Nachwuchsbereich, Erste im Auswärtsschnitt mit 606,7 Kegeln. Auch Beata Wlodarczyk (2./597 Kegel im Schnitt), Iona Antal, geborene Vaidahazan (3./592,8), Corinna Kastner (5./583,4) und Daniela Kicker (7./579,4) haben schon WM-Gold mit nach Hause gebracht. Trotz dieses Elitekaders und trotz eines Auswärtsschnitts von 3503 Kegeln musste Bamberg erstmals seit langem die Meisterschaft kämpfen und gegen den harten Widersacher aus Schrezheim erstmals nach sechs Jahren eine Niederlage gegen einen deutschen Verein einstecken. Mit der Verpflichtung von Vanessa Welker kann man erst recht vom Club der Weltmeisterinnen reden, der „Schwachpunkt" ihrer sechsten Spielerin scheint damit ausgemerzt.

Beim Tabellenfünften aus der Pfalz fehlt am Sonntag Jugendnationalspielerin Alena Bimber, die sich mit ihrer Schulklasse bei einer Skifreizeit befindet und durch Sarah Lehmann ersetzt wird. Trotz des Respekts vor all den Superlativen geht die Spielertrainerin Nicole Winicker in einer Angriffshaltung in die Begegnung und äußert sich zum Wechsel von Vanessa Welker: „Wir sehen den studiumsbedingten Wechsel von Vanessa als „zweijährige Leihgabe" an, da wir ihre Rückkehr in zwei Jahren nach dem Erringen ihres Masters wünschen. Wir wollen den übermächtigen Gegner ärgern, mal sehen was dabei rauskommt".

Das Pirmasenser Aufgebot:
Michelle Krämer, Sarah Freyler, Melanie Wetzel, Vanessa Welker, Nicole Winicker, Sarah Lehmann. Ersatz: Alisa Bimber, Maria- Luise Weinkauff, Tabea Moosmann.

Herbert Striehl


Bamberg: Letztes Saisonspiel in der Bundesliga

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„Wir wollen uns mit einem Sieg aus der Saison verabschieden und somit die richtige Einstimmung auf den bevorstehenden Höhepunkt, das Champions-League-Finale, bekommen."
Das Saisonende führt den alten und neuen Deutschen Meister SKC Victoria Bamberg ins weit entlegene Pirmasens.

Der dortige ESV hat eine anspruchsvolle Anlage, die den Meisterkeglerinnen sicherlich alles abverlangen wird. Aber mit der Meisterschaft im Rücken und der gewissen Lockerheit wird man auch diese Hürde packen.

Gleichzeitig ist das Spiel auch eine gute Gelegenheit nochmals alle Spielerinnen entsprechend zu testen, bevor man in die Vorbereitung auf das Final-Four geht.

Markus Habermeyer


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