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1. BL 120 M

Aufwärts Donauperle Straubing vs. SKC Victoria Bamberg
1.5 : 6.5


Alle Ansetzungen und Liga-Ergebnisse des 2. Spieltages

1. Bundesliga 120 Männer, 2. Spieltag – Samstag, 19.09.2015

Straubing: Jirous 658 - aber kein Satzgewinn, Lallinger 695 – aber kein Duellsieg
Bamberg: Neuer Clubrekord für Sieg notwendig – drei weitere neue Bestleistungen

Im ersten Heimspiel der neuen Saison empfing Straubing die deutsche Spitzenmannschaft vom SKC Victoria Bamberg. Hochklassig waren am Ende die Leistungen beider Teams auf den einmal mehr optimal präparierten Bahnen, was sich insbesondere auch im Endergebnis von 3939:3998 widerspiegelt. Am Ende ein Erfolg, den die Gäste ihrem überragenden Vollenspiel zu verdanken hatten, hier hatten sie mit 2549:2450 ganze 99 Kegel mehr als die Hausherren, kein einziger der Gästespieler blieb unter 400.

Unglaublich, aber wahr: Spielte 695 Kegel, kann aber das Duell nicht gewinnen – Manuel Lallinger. Foto: ADS

In der Anfangspaarung spielten Rupert Atzberger und Florian Fitzmann auf Augenhöhe, 2:2 nach Sätzen, am Ende gaben die Gesamtkegel (622:634) den Ausschlag für den Gästespieler. Einmal mehr überzeugend war bei den Hausherren Radek Hejhal mit 684 Kegeln, der gegen Christian Jelitte (622) klar die Oberhand behalten konnte.

In der Mittelpaarung zeigten die Gastgeber zwei tolle Schlussbahnen (insgesamt 354 Kegel). Jens Weinmann erzielte am Ende 671 Kegel und holte gegen Dominik Kunze (mit einer 198er-Bahn) einen halben Punkt. Mitspieler Rene Zesewitz verpatzte die erste Bahn (127), steigerte sich im Verlauf seines Spiels und kam am Ende auf 609 Kegel, was gegen den hervorragend, in seiner gewohnt extrovertierten Art aufspielenden Nicolae Lupu (677) aber nicht reichte.

Vor den Schlussbahnen war in diesem hoch emotionalen Spiel alles offen, was auch die anwesenden Zuschauer begeisterte. Michal Jirous konnte in seinem ersten Heimspiel mit 658 Kegeln durchaus gefallen (auf der dritten Bahn mit einem Abräumergebnis von 93), dennoch gelang ihm kein Satzgewinn, denn Gegenspieler Manuel Weiß erwischte mit 695 Kegeln einen Sahnetag. Das Duell des Tages lieferten sich Manuel Lallinger und Julian Hess. Beide zeigten Kegeln vom Feinsten, am Ende war Lallinger trotz persönlicher Bestleistung von 695 Kegeln (!) kein Duellsieg vergönnt, denn Hess setzte mit 699 noch einen drauf.

Somit unterlag Straubing in diesem hochklassigen Spiel 1,5:6,5, womit die Hausherren nach zwei Spielen noch ohne Punktgewinn dastehen. Dass genügend Substanz in der Mannschaft steckt, hat man bewiesen, doch nun gilt es die ersten Punkte einzufahren, um frühzeitig die Gefahrenzone zu verlassen. Im nächsten Auswärtsspiel reist man zum TSV Zwickau, wo man bisher immer erfolgreich war.

Christian Weber



Bamberg: Neuer Clubrekord für Sieg notwendig – drei weitere neue Bestleistungen

Es war ein hartes Stück Arbeit für den SKC Victoria bis der Auswärtserfolg bei Donauperle Straubing mit 6,5:1,5 unter Dach und Fach war. Es war ein Duell auf Augenhöhe, das bis zum letzten Satz völlig offen war. Verdienter Lohn für die aufopferungsvoll kämpfende Bamberger Mannschaft war ein neuer Mannschafts- und Clubrekord mit 3998 Kegeln, wobei Straubing mit 3939 Kegeln auch groß aufspielte und selbst eine neue Bestmarke erspielte. Überragende Spieler auf Bamberger Seite waren Julian Heß (699), Manuel Weiß (695), Nicolae Lupu (677) und Dominik Kunze (671).

Das Bamberger Team stellte mit 3999 Kegeln einen neuen Klubrekord auf; stehend von links: Traienr Bela Csanyi, Miroslav Jelinek, Florian Fritzmann, Manuel Weiß, Julian Hess, Nicolae Lupu; hockend von links: Dominik Kunze, Christian Jelitte und Teammanager Markus Habermeyer. Foto: SKC

Trainer Csanyi verfolgte im Spiel gegen Straubing eine andere Taktik als im Heimspiel und brachte am Start Fritzmann und Jelitte, die auf Atzberger und Hejhal trafen. Die Aufgabe der beiden jungen Bamberger war es ein Duell einzufahren und bei den Kegeln der Heimmannschaft auf den Fersen zu bleiben. Nach den Vollen waren alle Akteure fast gleichauf, aber im Abräumen setzten sich Fritzmann und Hejhal von ihren Widersachern ab und gingen jeweils 1:0 in Führung. Während Fritzmann anschließend den Ausgleich hinnehmen musste, machte Hejhal das Duell so gut wie klar, da er Jelitte erneut, diesmal 186:142, besiegen konnte. Jelitte kam aber dann besser ins Spiel und verkürzte mit guten 168 auf 1:2 und auch Fritzmann erholte sich schnell, besiegte Atzberger 156:151 und führte 2:1. Fritzmann unterlag zwar im letzten Satz, doch das Duell ging mit 634:622 über die Gesamtkegel an den Bamberger. Jelitte musste sich zum Schluss erneut geschlagen geben und so siegte Hejhal mit 3:1 (684:622). Bei einem 1:1 in den Duellen führte Straubing mit 50 Kegeln.

Stimmen zum Spiel

Trainer Bela Csanyi: „Es war heute ein sehr schweres Spiel mit wahnsinnigen Ergebnissen. Das erlebt man als Trainer nicht so oft, da das Spiel auch bis zum Schluss offen war. Ich bin stolz auf das gesamte Team, gratuliere aber auch den Hausherren zu ihrem neuen Bestergebnis."
Dieser Rückstand war eine schwere Bürde für Kunze und Lupu, die auf Weinmann und Neuzugang Zesewitz trafen. Lupu und Zesewitz kamen nur schwer aus den Startlöchern, wobei sich aber der Bamberger dennoch souverän 156:127 durchsetzte. Im anderen Duell hatte Kunze zunächst Probleme mit seinem Spielgerät und geriet 149:162 gegen Weinmann in Rückstand. Doch beide Verlierer drehten den Spieß um und glichen jeweils zum 1:1 aus. Kunze siegte 167:155 und Zesewitz hatte die Nase mit 172:169 knapp vorne. Im 3. Satz schlug die Stunde der Bamberger, die ein wahres Feuerwerk abbrannten. Nach 117 in die Vollen räumte Kunze 81 ab, sodass der Totalisator überragende 198 anzeigte. Lupu stand seinem Teamkollegen wenig nach, als er in die Vollen 108 und im Abräumen 72 auf die Bahn legte. Beide gingen daher verdient 2:1 in Führung. Das Duell von Lupu gegen Zesewitz war damit so gut wie entschieden war, doch der Bamberger sollte seine Führung weiter ausbauen. Mit 172:156 und Gesamt 3:1 (677:609) erfüllte Lupu seinen Auftrag. Kunze musste derweil harte Gegenwehr leisten, da Weinmann ins Rollen kam und drei Kugeln vor Schluss im Gesamtergebnis ausglich. Mit den letzten Kugeln räumten beide gleich ab und so stand es nach Sätzen 2:2 und im Ergebnis 671:671 unentschieden Bamberg führte dadurch 2,5:1,5, lag aber nur magere 18 Kegel voraus.

Es war ein offenes Duell, das noch lange nicht entschieden war, als Weiß und Hess für Bamberg und Jirous und Lallinger für Straubing die Bahnen betraten. Beide Bamberger starteten furios, Weiß mit 173 und Hess mit 184, aber die Straubing hielten voll dagegen: Jirous 155 und Lallinger 193. Weiß konnte sich erneut durchsetzen (161:152) und ging mit 2:0 in Führung. Hess ließ sich vom Startergebnis Lallingers nicht beeindrucken und glich nach 165:160 zum 1:1 aus. Bamberg führte nun mit 41 Kegeln, was auch ein wichtiger Indikator für das junge Bamberger Team war. Aber es blieb weiterhin eng in den Duellen, die im 3. Satz jeweils mit der letzten Kugel die Entscheidung fanden. Hess siegte nach einer Acht im letzten Wurf mit 171:169 was ihm die 2:1-Führung einbrachte. Weiß ließ nach 111 Vollen gute 79 im Abräumen folgen und beendete die Bahn mit 190, musste aber den letzten Wurf von Jirous abwarten der ins Volle Bild kam und bei 186 stand. Die folgende Drei löste Jubel bei den Bambergern aus, da damit der Satz und auch das Duell für Weiß gesichert war, dazu wuchs Bambergs Vorsprung – wenn auch nur minimal – auf 44 Kegel an. Straubing hatte für den Sieg nur noch eine Chance, und die bestand darin, das letzte Duell zu holen und über die Gesamtkegel zu siegen. Weiß und Heß hielten aber voll dagegen, was 108 und 107 in die Vollen belegen, nur Lallinger konnte mit 112 folgen. Alle drei Spieler hatten die 700 im Visier. Eine wahre Neunerflut im Abräumen schraubte die Ergebnisse weiter in die Höhe, aber die Traumzahl wollte nicht fallen. Hess siegte 179:173 und holte sich in 3:1-Sätzen den Duellsieg. Weiß hielt sich auch zum Abschluss schadlos, siegte 171:162, was ein glattes 4:0 bedeutete. Jirous spielte mit 658 stark, hatte aber in diesem „Traumzahldurchgang" keine Chance. Lallinger und Weiß erzielten jeweils 695 Kegel und Hess spielte den Partiebestwert von überragenden 699 Kegeln.

Markus Habermeyer



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