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1. BL 120 M

SKC Staffelstein vs. SKC Victoria Bamberg
5 : 3


Alle Ansetzungen und Liga-Ergebnisse des 5. Spieltages


1. Bundesliga 120 Männer, 5. Spieltag – Samstag, 17.10.2015

Staffelstein: SKC gewann mit den letzten Kugeln

Bamberg: Ausgeglichene Leistung reichte nicht für den Sieg

Das Spitzenspiel zwischen dem SKC Staffelstein und Victoria Bamberg war der reinste Krimi. Von Anfang bis Ende kämpften die Akteure um jeden einzelnen Kegel. Letztlich entschieden die allerletzten Würfe über Sieg oder Niederlage.

Sein Punktgewinn auf den letzten Kugeln entschied mit über einen Sieg – Florian Bischoff. Foto: SKC


Die Badstädter hatten das Quäntchen Glück, dass der ein oder andere Kegel zusätzlich fiel, was am Ende den 5:3-Sieg ausmachte. Den Zuschauern wurde hierbei hochklassiger Kegelsport geboten und Spannung pur bis in die letzten Kugeln. Unterm Strich waren es 16 Kegel Differenz bei den Gesamtkegeln und drei einzelne Kegel für den Satzpunkt, die den Sieg ausmachten. Damit steht der SKC auf den zweiten Tabellenplatz und ist weiterhin verlustpunktfrei sowie gleichauf mit Rot-Weiß Zerbst.

Stimmen zum Spiel

Erwin Richter (Vorstand des SKC): „Das Derby zwischen den beiden Rivalen war schon immer aufregend. Doch so eine Spannung von Anfang an bis auf die letzten Kugeln habe ich noch nicht erlebt. Wir erwarten von jedem immer nur das Beste, doch wir sind nur Menschen. Was mich überzeugt hat, ist, das jeder, aber wirklich jeder, mitgefiebert und gekämpft hat. Jetzt bin ich natürlich glücklich, dass es für unsere Mannschaft gut ausgegangen ist."
Schon am Anfang der Partie war die Anspannung jedes einzelnen Akteurs förmlich zu spüren. Mit diesem Druck im Gepäck starteten alle Spieler nicht ganz optimal. Dennoch konnte Jürgen Zeitler mit 148:144 gegen Julian Hess punkten. Auch Torsten Reiser sicherte sich, wenn auch nur knapp, den ersten Satz gegen Nicolae Lupu mit 150:148. Zeitler unterlag Hess auf der zweiten Bahn mit 160:164. Jedoch brach der Victorianer auf der nächsten mit 138 Kegeln ein, sodass der SKCler mit 153 Kegel siegreich war. Am Ende konnte Hess mit 167 nochmals nachlegen. Dennoch gewann der Badstädter mit 158 letztlich das Duell dank des besseren Gesamt von 619:613-Kegeln. Reiser hingegen hatte leichte Schwierigkeiten, in sein Spiel zu finden. 136:151 und 147:167 ließen keinen Satzgewinn gegen Lupu zu. Zwar steigerte sich der Adam-Riese Städter mit 161:148-Kegeln auf der letzten Bahn, dennoch stand das bessere Gesamtergebnis (614:594) auf Seiten des Domstädters.

In der Mittelpaarung spielte Florian Fritzmann gegen Jaroslav Hazva. Der Staffelsteiner agierte konstant mit 151:144- und 149:158-Kegeln. Weiter gute Bahnen folgten vom Staffelsteiner, auf denen der Bamberger jeweils mit 143:164 und 157:169 das Nachsehen hatte. Zuletzt sicherte sich Hazva den Partiebestwert von 633 Kegeln gegen die 602 von Fritzmann und den dazugehörigen Mannschaftspunkt. Sein Teamkollege Cosmin Craciun hatte gegen den ehemaligen Staffelsteiner Miroslav Jelinek eine schwere Aufgabe. Dies zeigte sich gleich im ersten Durchgang. Jelinek spielte starke 165 Kegel, Craciun konnte mit 147 nicht mithalten. Doch Bahn zwei machte Hoffnung auf einen siegreichen Verlauf. Jelinek blieb bei 136 Kegeln stehen, was der Badstädter mit 151 gekonnt ausnutzte. Allerdings ließ sich der Victorianer nicht beeindrucken und legte mit 159 und 152 nach. Dem konnte der SKCler nicht standhalten und musste sich mit 148 und 151 und dem schlechteren Gesamtergebnis (597:612) geschlagen geben. Mit einem Unentschieden an Punkten und nur zwei Kegel Vorsprung wurden die Schlussakteure ins Rennen geschickt.

Diese schwierige Aufgabe in solch einem Derby wurde Florian Bischoff und Bernd Schwarz zuteil. Bischoff startete fulminant mit 169:152 gegen Manuel Weiß. Schwarz hingegen blieb mit nur einem Kegel (142:143) hinter Uwe Wagner. Auf der zweiten Bahn sah es so aus, als würde der SKC dem Druck nicht standhalten. Bischoff gab mit 142:153 den Satz ab und auch Schwarz blieb mit 151:156 erneut punktlos. Die dritte Bahn ließ aber wieder hoffen, denn Bischoff holte dank starkem Abräumen zumindest einen halben Satzpunkt beim 158:158. Allerdings nutzte sein Teamkamerad den Einbruch von Wagner (134) nicht aus und verschenkte regelrecht mit 132 den Satz. Bischoff musste seine letzte Bahn gewinnen, um den Mannschaftspunkt zu ergattern. Zudem stand es bei den Gesamtkegeln gleich. Ein Krimi im Abräumen zwischen den beiden Akteuren Bischoff und Weiss war zugange. Letztlich, nervenstark, schob der Badstädter einen Neuner mehr und konnte sich mit nur drei Kegeln mehr (152:149) das Duell (621:612) sichern. Auch Schwarz behielt die Nerven und setzte sich mit starken 169:156 in dieser brenzligen Situation durch. Letzten Endes entschied auch das bessere Gesamt von Schwarz (594:589),sodass der SKC mit 5:3 bei nur 16 Kegeln Differenz siegreich war.

SKC


Bamberg: Ausgeglichene Leistung reichte nicht für den Sieg

Das mit Spannung erwartete Oberfranken-Derby hielt, was es versprach, da die Entscheidung erst mit den letzten fünf Kugeln beim Staffelsteiner 5:3-Sieg gegen den SKC Victoria Bamberg fiel. Beide Mannschaften lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe, was die Zahlen von 3658:3642-Kegel beim Gesamtergebnis und auch das Satzverhältnis von 11,5:12,5 belegen. Ausschlaggebend für den Staffelsteiner Sieg dürfte gewesen sein, dass der Partiebestwert von 633 Kegel von Hazva auf Seiten des Staffelberg-Sextetts lag, wobei die Ausgeglichenheit auf Seiten der Bamberger lag, die in Nicolae Lupu mit 614 ihren Besten hatten.

Für den SKC Staffelstein begann das bewährte Duo Zeitler und Reiser, denen Bambergs Coach Csanyi Heß und Lupu entgegen stellte. Das Duell von Zeitler gegen Heß war sehenswert, da sich beide alles abverlangten, wobei sich Zeitler im 3. Satz einen größeren Vorsprung erspielen konnte. Doch Heß gab sich nicht geschlagen und holte gewaltig auf, aber ein Neuner von Zeitler kurz vor Schluss machte alles zunichte. Das Duell endete 2:2 unentschieden, wobei das Duell mit 619:613 an Zeitler ging. Im anderen Vergleich musste sich Lupu im ersten Satz mit 148:150 geschlagen geben. Danach jedoch übernahm er das Kommando und kämpfte Reiser mit 3:1 nieder und brachte mit 614:594-Kegeln den SKC Victoria Bamberg bei 1:1 in den Duellen knapp mit 14 Kegeln in Führung.

Stimmen zum Spiel

Victoria Kapitän Uwe Wagner: „Diese Niederlage ist sehr ärgerlich, da wir alle Chancen zu einem Erfolg oder Unentschieden hatten. Gerecht wäre eine 4:4 gewesen, aber es hat nicht sollen sein, und so müssen wir dem SKC Staffelstein gratulieren, gleichzeitig aber auch die Niederlage sofort wieder aus den Köpfen streichen, da bereits nächste Woche mit Zerbst der nächste Titelkandidat auf uns wartet."

Staffelsteins Teamsprecher Bernd Schwarz: „Das Spiel hätte eigentlich 4:4 enden müssen. Für einen Sieg braucht man manchmal auch das Quäntchen Glück und das hatten heute wir, was uns den 5:3 Sieg brachte."

Mit Fritzmann und Jelinek gegen Hazva und Craciun wollte man aus Bamberger Sicht den Vorsprung ausbauen, aber es blieb weiterhin ein Derby auf Augenhöhe, da man gegenseitig die Schwachpunkte der jeweiligen Kontrahenten ausnutzte. Jelinek kam mit 165 stark aus dem Startblock und führte verdient, aber Craciun schlug umgehend zurück. Doch Jelinek schien davon völlig unbeeindruckt zu sein und siegte in den Folgesätzen jeweils knapp und konnte mit 3:1 und 612:597 den 2. Mannschaftspunkt für den SKC Victoria einfahren. Fritzmann tat sich gegen Hazva sehr schwer, wobei er aufgrund von zwei Stürzen gehandicapt war und auch fünf Kegel wegen einer Gelb-Roten-Karte abgezogen bekam. Mit 602 spielte Fritzmann nicht schlecht, konnte aber nur den 2. Satz für sich entscheiden. So ging das Duell mit 3:1 und 633:602 deutlich an den Staffelsteiner Hazva. Beim 2:2 in den Duellen führte nun Staffelstein beim Gesamtergebnis, aber nur hauchdünn mit zwei Kegeln.

Mit Weiß und Wagner wollten die Gäste im Schlussdurchgang gegen Bischoff und Schwarz das Blatt noch wenden. In der vollbesetzten Staffelbergbahn entwickelte sich ein Spiel, das an Spannung kaum zu überbieten war, da alle vier Spieler die Nachlässigkeiten des anderen konsequent ausnutzen konnten. Wagner siegte mit 143:142 und 156:151 zweimal knapp, während Weiß und Bischoff je einmal siegten. Ein kleiner Vorteil für den SKC Victoria. Wagner setzte seine knappen Siege mit 134:132 fort und sicherte sich vorab den wichtigen Duellsieg. Weiß hingegen wurde mit den letzten beiden Kugeln Bischoffs noch abgefangen, da der Staffelsteiner noch zum 158:158 ausgleichen konnte. Nun aber schlug die Stunde von Schwarz, der mit einer 169er-Schlußbahn ein Ausrufezeichen setzte. Wagner kam auf 156 und so gingen wichtige 13 Zähler zum Staffelberg-Team, was noch einen ausschlaggebenden Faktor darstellen sollte. Der SKC Victoria hätte mit einem Duellsieg von Weiß das Unentschieden sicher gehabt, und es wurde ganz eng. Erst mit den letzten beiden Kugeln gab es Gewissheit, was den Spielausgang anging. Da Bischoff unter dem Jubel seiner Fans und Teamkollegen keine Schwächen offenbarte und Weiß kein Neuner gelang, war die Messe gelesen, Bischoff entschied mit 152:149 den letzten Satz für sich und holte sich das Duell mit 2,5:1,5 und 621:612. Wagner siegte zwar 3:1, musste aber bei den Gesamtkegeln Federn lassen (589:594).

Beim 3:3 in den direkten Duellen brachte das Gesamtergebnis von 3658:3642 die entscheidenden zwei Mannschaftspunkte zum 5:3-Sieg des SKC Staffelstein.

Markus Habermeyer

Homepage SKC Victoria Bamberg