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1. BL 120 M

SKK FEB Amberg vs. KC Schwabsberg
2 : 6


Alle Ansetzungen und Liga-Ergebnisse des 6. Spieltages


1. Bundesliga 120 Männer, 6. Spieltag – Samstag, 24.10.2015

Schwabsberg: Spielwitz und Stehvermögen werden belohnt


Mit einem 6:2-Auswärtserfolg beeindruckten Schwabsbergs Kegler beim Angstgegner FEB Amberg in der Oberpfalz. Wie es scheint, hat der KC-Express bereits wieder ganz gehörig Fahrt aufgenommen. Ein Eindruck, der sich nach dem Sieg in Amberg förmlich aufdrängt.

Schwabsbergs Mittelachse, Timo Hehl (vorne) und Ronald Endraß (rechts) ließen mit 627 und 630 Kegeln auch in Amberg nichts anbrennen und brachten Schwabsberg in der hochklassig geführten und stark emotionsgeladenen Partie endgültig auf die Siegerstraße. Foto: efa

Bis in die Zehenspitzen motiviert schenkten die Gastgeber den Ostwürttembergern in der hart umkämpften Begegnung absolut nichts. Mit ihrer Saisonbestleistung von 3629 Kegeln setzten die Bayern nicht nur eine unverkennbare Duftmarke, sondern machten auch überdeutlich, dass die Trauben nach wie vor hoch hängen in der Oberpfalz. Spielwitz und großes Stehvermögen, das waren diesmal nicht nur die kennzeichnenden Attribute im Spiel der Schwaben sondern auch der Schlüssel zum Erfolg.

Anders als in den Vorjahren ließen sich die gut eingestellten Gäste von der Ostalb diesmal nicht wieder die Butter vom Brot nehmen. Nach einem knappen Rückstand aus dem ersten Spieldrittel wendeten Timo Hehl und Ronald Endraß mit überragenden Einzelleistungen (627 und 630 Kegel) im zweiten Spielabschnitt nicht nur die Partie, sondern sorgten bereits für die Vorentscheidung zu Gunsten der Gäste aus Schwabsberg. Mit herausragenden 3743:3629-Kegeln und 15,5:8,5-Satzpunkten siegte Schwabsberg am Ende einer spannungsgeladenen und in nahezu allen Matches hart umkämpften Partie hochverdient.

Den Partiebestwert aller Akteure schaffte auch diesmal wieder Fabian Seitz mit 648 Kegeln. Mit 181 Kegeln gelang dem Schwabsberger auch die beste Einzelbahn. Sein Teamkollege Ronald Endraß verfehlte mit 180 Kegeln (101/79) diese Marke allerdings nur denkbar knapp. Kurios, denn ausgerechnet der Partiebeste Fabian Seitz musste seinen Punkt nach Sätzen dem Amberger Rainer Sattich (646 Kegel) überlassen, während Kapitän Reiner Buschow trotz seines mit 608:621-Kegeln schlechteren Ergebnisses den seinen sicher unter Dach und Fach brachte.
Tüpfelchen auf dem „i", Schwabsberg zeigte nicht nur eine Klassepartie, sondern blieb diesmal auch ohne Fehlwurf, was auch bei absoluten Klassemannschaften durchaus Seltenheitswert besitzt. Die Vorzeigekegler von der Ostalb bleiben mit diesem Auswärtserfolg nicht nur weiter in der Erfolgsspur, sondern befinden sich, was die Herausforderungen der nächsten Wochen angeht, auch auf einem vielversprechenden Weg.

Die „Gretchenfrage" im Prolog

„Sein oder nicht Sein"; zum Auftakt der Partie war das die zentrale Frage. Ein Druck, der schwer auf den Akteuren lastete. Schwabsberg brauchte einen Duellsieg aus der Startpaarung und Reiner Buschow (608) brachte ihn auf sehr ungewöhnliche Weise zustande. Der sicherte sich gegen den Amberger Michael Wehner (621) die beiden Startsätze mit gerade Mal vier Kegeln Differenz. Im dritten Satz drehte der Amberger mit 178 Kegeln mächtig auf, versäumte es dann aber, noch einmal nachzulegen. Nicht unverdient konnte sich so Schwabsbergs ausgefuchster Kapitän, der seine Bahnen auf konstant hohem Niveau absolvierte, am Ende als 3:1-Satzsieger gelassen zurücklehnen. Den Kürzeren zog Mathias Dirnberger (614) gegen seinen Amberger Namensvetter Matthias Hüttner (622). Beide Kontrahenten lieferten dabei seine sehenswerte Partie ab. Die Entscheidung zu Gunsten des Ambergers fiel im Räumen des Schlusssatzes, als Dirnberger gleich bei zwei Anwürfen alles andere als den verdienten Lohn erhielt, während Fortuna bei seinem Kontrahenten einen eher mäßigen Wurf mit einem Handneuner belohnte. Den Mannschaftspunkt indes hatte sich der Amberger dank seiner famosen Leistung dennoch redlich verdient, vielleicht auch als ein Stück ausgleichender Gerechtigkeit. Zwischenstand erstes Spieldrittel: 1:1 bei 1243:1222-Kegeln für Amberg.

Ein beindruckendes Intermezzo

Stimmen zum Spiels

Timo Hehl: „Zugegebener Maßen, ein klein bisschen überrascht bin ich schon von unserer Leistungsexplosion. Die grundlegende Erkenntnis aus unserem herausragenden Spiel ist die, dass wir bereits weiter sind, als wir dachten. Eigentlich wollten wir heute einmal so richtig Feuer unter den Kessel geben, damit wir rechtzeitig für die im November anstehenden Aufgaben in Schwung kommen. Jetzt mussten wir aber feststellen, dass da schon richtig Dampf im Kessel war und wir bislang nur nicht den richtigen Hebel umgelegt haben, um auch gehörig Fahrt aufzunehmen."
Timo Hehl musste gegen Andreas Schwaiger lediglich im Schlusssatz passen, was der Amberger noch zu einer Resultatsverbesserung nutzen konnte. Bis dahin allerdings hatte der kleine Schwabsberger seine Bahnen völlig abgebrüht absolviert. Mit hervorragenden 626:616-Kegeln und 3:1-Gewinnsätzen brachte er sein Duell sicher nach Hause. Dass die Formkurve von Ronald Endraß wieder merklich nach oben geht, hatte sich bereits in den vergangenen Wochen angedeutet. Was der Bayernimport in Amberg ablieferte, das hatte aber schon Festspielcharakter. Weder Daniel Beier noch Bernd Klein (zusammen 536) vermochten der Wucht seines Spiels ernsthaft etwas entgegenzusetzen. Die Krönung dieses Auftritts war jedoch der Schlusssatz. Da zirkelte der massige Bayer seine Würfe geradezu liebevoll in die Gasse. Dank einer 180er-Schlussbahn blieb er ohne Satzverlust und schraubte sein Ergebnis auf hervorragende 630 Kegel. Zwischenstand zweites Spieldrittel: 3:1 bei 2479:2395- Kegeln für Schwabsberg.

Formvollendet der Epilog

Das Werk vollendeten schließlich Fabian Seitz und Jürgen Pointinger zu einer insgesamt gelungenen Gesamtkomposition, bei der allerdings die Amberger Rainer Sattich und Wolfgang Häckl noch einmal kräftig mitkomponierten. Ein kleiner Misston unterlief Schwabsbergs Topspieler Fabian Seitz, der nach einer grandiosen Ouvertüre (181 Kegel auf der Startbahn) sein Duell mit 1,5:2,5 dem Amberger Sattich (646) überlassen musste. Ein Wermutstropfen gewiss, denn mit überragenden 648 Kegeln erzielte Seitz erneut die Partiebestleistung. Allerdings stand ihm der Amberger mit seiner Saisonbestleistung von 646 Kegeln kaum nach. Erstaunlich abgeklärt erwies sich erneut Schwabsbergs Neuzugang Jürgen Pointinger. Nervenstark erzwang er zwei Remis und holte sich einen Zwei-Kegel-Gewinnsatz. Als er seinem Amberger Gegenspieler Wolfgang Häckl (588) im dritten Satz mit einer 162er-Bahn enteilte, war das Match zu seinen Gunsten gelaufen. Mit tollen 616 Kegeln präsentierte er sich auch diesmal von seiner allerbesten Seite.
Endstand: 6:2 bei 3743:3629-Kegeln für Schwabsberg.

Eugen Fallenbüchel


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