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1. BL 120 M

SKC Victoria Bamberg vs. KC Schwabsberg
6 : 2


Alle Ansetzungen und Liga-Ergebnisse des 8. Spieltages


1. Bundesliga 120 Männer, 8. Spieltag – Samstag, 14.11.2015

Bamberg: Victoria mit wichtigem Sieg
Schwabsberg: Ein Fabian Seitz war diesmal dann doch zu wenig

Im Duell der Tabellennachbarn und Konkurrenten um Platz 3 setzte sich der SKC Victoria Bamberg gegen den KC Schwabsberg mit 6:2 und 3746:3707-Kegel durch.

War Teambester und holte sich mit einem 164:160-Schlusssatz nervenstark seinen Duellsieg – Werner Fritzmnann (645 Kegel). Foto: SKC

Den Tagesbesten stellten die Gäste mit einem überragenden Fabian Seitz der 690 Kegel erzielte. Beim Gastgeber überzeugten Florian Fritzmann (643), Nicolae Lupu (637), Manuel Weiß 634) und Julian Hess (624). Durch diesen Sieg hat Victoria nun wieder zwei Punkte Vorsprung auf Schwabsberg. Im Spitzenspiel zwischen Staffelstein und Zerbst setzten sich die Oberfranken 5:3 durch, wodurch die Liga nun noch spannender geworden ist.

Trainer Csanyi baute sein Team nach den zuletzt gezeigten Heimleistungen um und brachte diesmal mit Fritzmann, Weiß und Hess ein junges Trio, das es mit Dirnberger, Buschow und Hehl zu tun bekamen. Doch in der Einspielphase folgte der Schock für die Gäste von der Ostalb, als der angeschlagene Buschow verletzt ausscheiden musste. Seinen Part übernahm Ronald Endraß. Sollte dies für den SKC Victoria ein Vorteil sein? Nach dem Spiel war diese Frage ganz klar mit „ja" zu beantworten, da das Starttrio des SKC nicht nur ein 3:0 erspielte, sondern auch ein Kegelplus von 125 Kegel, was im weiteren Verlauf noch eine wichtige Rolle spielen sollte.

Fritzmann setzte sich nach hartem Kampf gegen den Speichwersdorfer Vizeweltmeister Mathias Dirnberger mit 3:1 und 643:637 durch, wobei Dirnberger durchaus seine Chancen besaß, sich durchzusetzen. Weiß, der zuerst gegen Buschow und dann gegen Endraß spielte, musste sich erstmal auf den neuen Gegner einstellen, nachdem er den 1. Satz mit 147:153 verloren hatte. Doch dann zeigte der Leistungsträger sein Potential und ließ mit 165, 165 und 174 gleich drei Satzgewinne folgen und siegte 3:1 und 634:574. Der dritte Victorianer Hess nutzte zuerst jeden Fehler von Hehl aus und führte 1:0, ehe er im 2. Satz von einem Fehler von Hehl profitierte und damit noch das 2:0 markierte. Da sich Hess auch in den weiteren beiden Sätzen durchsetzen konnte, gewann er glattt 4:0 und 624:565. Damit führte Bamberg klar mit 3:0 und besagten 125 Kegeln.

Diesen Vorsprung sollten Kunze, Jelinek und Lupu gegen Ausnahmespieler Seitz, Cekovic und Schwabsbergs Neuzugang Pointinger verteidigen. Jelinek und Cekovic lieferten sich ein enges Duell, in dem der Bamberger 1:0 in Führung ging, dann jedoch die weiteren drei Sätze abgeben musste und mit 1:3 auch das Duell verlor. Mit 596:611 blieb er hinter den in ihn gesetzten Erwartungen. Das Duell von Lupu gegen Pointinger sah auch zunächst den Bamberger klar im Vorteil, da sich Lupu mit 147:140 und 180:149 eine 2:0-Führung erspielte. Pointinger gab jedoch trotz des Rückstandes nicht auf und setzte zum Gegenangriff an. Mit 169:162 verkürzte er zunächst auf 1:2, um baute anschließend weiter Druck auf. Der 4. Satz ging ebenfalls an den Schwabsberger, der sich mit 172:148 durchsetzte und zum 2:2 ausglich. Das Duell ging an SKC-Aushängeschild Lupu, fiel aber mit 637:630 knapper aus, als es lange Zeit aussah. Mit Spannung erwartete man das Duell von Dominik Kunze gegen Fabian Seitz, das Kegelsport vom Feinsten versprach. Seitz baute sofort Druck auf und gewann den 1. Satz 166:159. Kunze kämpfte verbissen, aber Seitz war an diesem Tag einfach eine Nummer zu groß und unterstrich nachhaltig seine aktuelle Stärke. Satz 2 ging mit überragenden 196 (115/81):158 auch an Seitz. Anschließend machte Seitz mit 158:145 den Duellsieg mit dem 3:0 perfekt. Auch der riesige Vorsprung der Bamberger schmolz inzwischen dahin und es machte sich Hektik im Bamberger Lager breit. Auch wenn sich Seitz erneut 170:150 durchsetzen konnte und damit das 4:0 bei 690:612 gegen Kunze markierte reichte es für den letztjährigen Vizemeister nicht mehr, das Blatt zu wenden.

Bamberg setzte sich am Ende 6:2 und 3746:3707 durch und konnte damit zwei sehr wichtige Punkte einfahren.

Markus Habermeyer



Schwabsberg: Ein Fabian Seitz war diesmal dann doch zu wenig

Schwabsberg leistete sich im Auswärtsspiel bei Victoria Bamberg zwei Ausrutscher und wurde dafür prompt bestraft, und das mit einem Fabian Seitz im Team, der sich erneut das Prädikat „Weltklasse" verdiente.
Betretene Gesichter gab es beim KCS, nicht nur bei Jürgen Pointinger und Timo Hehl, nach der so sicherlich nicht erwarteten Niederlage in Oberfranken. Foto: efa

Was der 25-jährige Rechberger Woche für Woche auf die Bahn zaubert, das ist wirklich alles andere als alltäglich. Auch in Bamberg präsentierte sich der Ausnahmekegler von der Ostalb erneut in bestechender Form. Wie schon am letzten Spieltag erzielte er mit überragenden 690 Kegeln bereits zum zweiten Mal in Folge nicht nur den Tagesbestwert der Begegnung sondern auch das beste Ergebnis der Liga überhaupt. Die Victorianer machten ihrem Namen alle Ehre, brachten ihren Vorsprung aus der ersten Spielhälfte knapp über die Runden und siegten am Ende aufgrund der insgesamt geschlosseneren Mannschaftsleistung durchaus verdient mit 6:2 (3746:3707).

Bamberg und Schwabsberg lieferten sich vor einem begeistert mitgehenden Publikum einen mitreißenden Schlagabtausch. Eine tolle Bundesligabegegnung, die es in sich hatte, die für die Gäste von der Ostalb aber unter einem denkbar schlechten Stern stand. Verletzungsbedingt musste Schwabsbergs Kapitän Reiner Buschow bereits während des Einspielens durch Ronald Endraß ersetzt werden. Dem nicht genug, plagte sich auch Timo Hehl mehr schlecht als recht durch das Spiel. Für die Hausherren ein im Grunde genommen überaus zuvorkommendes Angebot, das sie auch zu ihren Gunsten zu nutzen verstanden. Dabei boten die Oberfranken selbst kaum Angriffspunkte.

So richtig wusste im Starttrio der Schwaben eigentlich nur Mathias Dirnberger zu gefallen. Der findet zunehmend besser ins Spiel. Sein Duell allerdings verspielte auch er, wenn auch sehr unglücklich. So kam es wie es kommen musste, und Schwabsberg geriet nach der ersten Spielhälfte deutlich ins Hintertreffen. Ein Makel, der jedoch im weiteren Spielverlauf beinahe vollständig behoben wurde. Beinahe hätte es das Schwabsberger Schlusstrio nämlich geschafft, das Spiel noch einmal komplett zu drehen. Indes, der Rückstand mit 125 Kegeln war gegen eine Klassemannschaft wie Bamberg dann doch zu groß, auch wenn dieser bis auf 39 Kegel eingedampft werden konnte.

Stimmen zum Spiel

Kapitän Reiner Buschow: „Egal wie glücklich oder unglücklich das heutige Ergebnis zustande gekommen ist, unterm Strich haben wir uns eindeutig unter Wert verkauft und damit Bamberg in die Hände gespielt. Vor allem vorne haben wir wichtige Kegel liegen lassen. Bamberg hat das geschickt zu nutzen verstanden und dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung am Ende verdient gewonnen. Da darf man sich nichts vormachen.
Auch wenn die Richtung stimmt, am kommenden Wochenende in der Champions League bei Szegedi TE müssen wir uns geschickter anstellen, wenn wir nicht bereits in Ungarn alle unsere Möglichkeiten verspielen wollen."
Kein Start nach Maß

Schwabsberg, das mit großem Optimismus nach Oberfranken angereist war, erwischte in Bamberg alles andere als einen Start nach Maß. Der solide Grundstein für diese Auswärtsniederlage wurde, allen Widrigkeiten zum Trotz, in der ersten Spielhälfte gelegt, in der sich nur Mathias Dirnberger (637 Kegel), der eine deutlich aufsteigende Formkurve an den Tag legte, sich den Ansprüchen des Vizemeisters gemäß verkaufen konnte. Dass er im Endspurt sein Spiel gegen den Bamberger Florian Fritzmann (643) verlor, war eher auf eine Fügung des Schicksals, als auf mangelndes Können zurückzuführen. Sein vorletzter Wurf, hervorragend gesetzt aber keineswegs belohnt, brachte bei Satzgleichstand die glückliche Entscheidung zugunsten seines Bamberger Kontrahenten. Ronald Endraß agierte gegen den vor Vitalität strotzenden Bamberger Manuel Weiß viel zu brav, um diesen ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Der Satzgewinn auf der ersten Bahn war gegen den im zweiten Spielabschnitt mächtig auftrumpfenden Weiß zu wenig, um diesen auch nur ernsthaft in die Gefahr eines Punktverlustes zu bringen. In 3:1-Sätzen bei hervorragenden 634:574-Kegeln ließ der Bamberger Leistungsträger keinerlei Zweifel an seinem berechtigten Duellsieg aufkommen. Völlig von der Rolle präsentierte sich Timo Hehl. Von Rückenschmerzen geplagt blieb er mit 565 Kegeln deutlich unter seinen Möglichkeiten. Eine Offerte, die sich der Bamberger Julian Hess nicht zweimal unterbreiten ließ. Der griff prompt zu und sicherte sich mit 4:0 und 624:565 souverän seinen Punkt. Zwischenstand: 3:0 bei 1901:1776-Kegeln für Bamberg.

Beeindruckend im Abgang

Fabian Seitz, Deutschland derzeit bester Kegler, zeigte gegen Bambergs Nummer 1, Dominik Kunze, seine individuelle Klasse. Mit einem „Neuner-Festival" ließ er diesen gar nicht erst zur Entfaltung kommen. Beeindruckend sein zweiter Durchgang mit 196 (115/81/0) Kegeln, und selbst da stellte sich am Ende noch die Frage, was wäre alles möglich gewesen, wäre da nicht dieses eine „Vierer-Räumen" gewesen. 4:0 und alles überragende 690:612-Kegel – und doch reichte dieser Fabian Seitz allein nicht, um die Victoria in die Knie zu zwingen. Nach einem doch etwas verhaltenen Auftakt rollte Damir Cekovic mit solidem Spiel gegen den Tschechen Miroslav Jelinek das Feld nochmal von hinten auf. Seine Bilanz – 3:1 und ansprechende 611:596-Kegel. Anfänglich noch etwas verhalten agierend konterte Jürgen Pointiger seinen Widerpart, den rumänischen Nationalspieler „Nico" Lupu, auf den beiden Schlussbahnen klassisch aus. Der hatte im zweiten Satz noch mit überragenden 180 Kegeln geglänzt. Als der Schwabsberger allerdings in der zweiten Spielhälfte 351 Kegel nachlegte, drängte er den Bamberger zunehmend in die Defensive. Nur mit großer Mühe konnte der Routinier in Diensten der Bamberger am Ende, bei Satzgleichstand, mit 637:630-Kegeln einen Punktverlust vermeiden. Endstand: 6:2 bei 3746:3707-Kegeln für Bamberg.

Eugen Fallenbüchel



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