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1. BL 120 M

KC Schwabsberg vs. SKC Staffelstein
5 : 3


Alle Ansetzungen und Liga-Ergebnisse des 10. Spieltages


1. Bundesliga 120 Männer, 10. Spieltag – Samstag, 12.12.2015

Schwabsberg: Spitzenreiter musste auf der Ostalb Federn lassen
Staffelstein: Schlechtes Spiel sofort bestraft

Das Visier geöffnet, der eigenen Stärke durchaus bewusst und mit einem tollen Publikum im Rücken ging Schwabsberg ins Spitzenspiel gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer SKC Staffelstein. Am Ende fehlte nicht viel, und die Adam-Riese-Städter, deren Rechnung diesmal nicht aufging, wären von den Schwaben sogar bös gerupft worden. Federn lassen mussten die Oberfranken indes sowieso, denn die Ostwürttemberger erwiesen sich in der Gesamtaddition der Partie als das komplettere Team. Mit einem hochverdienten 5:3-Erfolg (3621:3526-Kegel) hielten sich Schwabsbergs Kegler an den Gästen schadlos und revanchierten sich erfolgreich für die Vorrundenniederlage.
KC Schwabsberg – das Team.:Nach dem Erfolg gegen den bisherigen Spitzenreiter SKC Staffelstein hecken Reiner Buschow & Co. bereits neue „Schwabenstreiche" aus. Foto: efa

So richtig zurecht kamen die Oberfranken am Samstag auf dem extrem anspruchsvollen Geläuf im Schwabsberger Kegelcenter nicht. Wohl hatten die Akteure beider Teams mit den Bahnen ihre liebe Not, die Gastgeber indes stellten sich unterm Strich dann doch etwas geschickter an, und so kam es wie es kommen musste, der bis dato souveräne Spitzenreiter musste erstmals in dieser Saison Federn lassen.

Staffelstein rannte gegen das Bollwerk der Ostwürttemberger an, vermochte dabei aber nur wenig auszurichten, denn die Hausherren präsentierten sich mannschaftlich insgesamt geschlossener und vor allem mit deutlich mehr Biss. Allein der Staffelsteins Jürgen Zeitler wurde mit dem Partiebestwert von 625 Kegeln den hohen Ansprüchen gerecht. Ihm am nächsten kamen noch seine Mannschaftskollegen Jaroslav Hazva und Torsten Reiser mit 607 und 603 Kegeln. Entscheidend für den Ausgang der Partie war die homogene Leistung auf einem sehr guten spielerischen Niveau (591 – 616 Kegel) sowie die Zweikampfstärke der Gastgeber, die, wie schon in der Champions League-Partie gegen Szegedi TE, auch diesmal nur einen einzigen Fehlwurf zu verzeichnen hatten. Bester Spieler im Winnerteam war diesmal Damir Cekovic mit sehr guten 616 Kegeln.

Stimmen zum Spiel

Fabian Seitz: „Sicher bin ich heute unter meinen individuellen Möglichkeiten geblieben. Das kann passieren, schließlich sind wir keine Maschinen. Wir sind eine Mannschaft – nicht der KC Seitz. Entscheidend ist da einzig und allein, dass wir als Kollektiv funktionieren. Insofern war unsere heutige Bilanz recht ordentlich, drei sichere Mannschaftspunkte und das Endergebnis hat ebenfalls gepasst."
Aufstellungspoker in der Startpaarung

Schwabsberg wählte im Aufstellungspoker in der Startpaarung mit Reiner Buschow und Fabian Seitz die mutige Offensivvariante. Ein Schachzug, der das eingespielte Startduo der Gäste sprengte. Die brachten dort anstelle von Torsten Reiser Bernd Schwarz (565 Kegel). Der verlor erwartungsgemäß sein Duell gegen Fabian Seitz, Deutschlands aktuelle Nr. 1, das aber nur um 26 Kegel. Der Schwabsberger, und das war die eigentliche Überraschung der Begegnung, unterbot diesmal mit 591 Kegeln seinen Heimschnitt ausnahmsweise deutlich. Hauchdünn nur ging das zweite Match zwischen Reiner Buschow/Mathias Dirnberger (610) und Staffelsteins Top-Spieler Jürgen Zeitler an die Gäste. Zeitler, der wohl noch nie ein Match in seiner „guten Stube" verloren hat, zeigte sich auch diesmal nicht sonderlich spendabel und machte seinen Punkt. Ein Punkt, der diesmal etwas auf wackligen Beinen stand, den er sich aber mit dem Partiebestwert von 625 Kegeln redlich verdient hatte. Zwischenstand: 1:1 bei 1201:1190-Kegeln für Schwabsberg.

Start verschlafen

Schwabsbergs Mittelpaarung mit Ronald Endraß (599) und Jürgen Pointinger (605) verschlief den Start gegen Torsten Reiser (603) und Jaroslav Hazva (607) regelrecht. Trotz eines fulminanten Schlussspurts gelang es ihnen nicht mehr, den bestehenden Rückstand gänzlich zu egalisieren. So kam es, dass bei Satzgleichstand die Gäste, vor allem auch dank Fortunas kräftiger Mithilfe, beide Duelle erfolgreich eintüten konnten. Was das psychologisch wichtige Gesamtergebnis anbelangt, hatten jedoch die Gastgeber, nach zwischenzeitlich deutlichem Rückstand, weiter die Nase vorn. Die Suppe war daher lange noch nicht gegessen. Zwischenstand: 1:3 bei 2405:2400 Kegeln für Schwabsberg – Remis

Schwabsberg macht den Sack zu

Mit Hochspannung ging es ins Schlussdrittel. Damir Cekovic (616) und Timo Hehl (600) sorgten da gegen Florian Bischoff (557) und Cosmin Cracium (569) bereits bis zur Halbzeit dafür, dass der Stressfaktor im KC-Kegelcenter merklich abgesenkt wurde, weil eigentlich nichts mehr anbrennen konnte. Wurf für Wurf baute das Schwabsberger Schlussduo den einst knappen Vorsprung, vor einem begeistert mitgehenden Publikum, zum letztlich komfortablen Endergebnis aus. Endstand: 5:3 bei 3621:3526-Kegeln für Schwabsberg.


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Staffelstein: Schlechtes Spiel sofort bestraft

Dass die Adam-Riese Städter „Herbstmeister" werden und verlustpunktfrei die Vorrunde beenden, hätte niemand erwartet. Nun mussten sie ihre erste Saisonniederlage gegen den baden-württembergischen KC Schwabsberg einstecken.

Bester Spieler im Spitzenspiel – Jürgen Zeitler (625 Kegel). Diesmal reichte sein Duellsieg allerdings nicht, um den SKC zum Sieg zu führen. Foto: SKC

Chancen gab es mehr als genug, das Duell für sich zu entscheiden, doch genutzt wurde dies zu keiner Zeit. Meist werden in solchen Spitzenspielen nicht die Topergebnisse geschoben, was auch hier der Fall war. Schwache 3526:3621-Gesamtkegel standen am Ende an der Anzeigetafel. Sicherlich werden bei jedem Einsatz gute Ergebnisse von jedem einzelnen verlangt, doch der Sport hat seine eigenen Gesetze. Menschlich ist es allemal, dass der ein oder andere mal ein „schwaches" Spiel zeigt. Jedoch gleich drei Ausfälle an einem Spieltag, das ist gegen eine gleichwertig starke Mannschaft nicht kompensierbar. „Mit so einer Leistung hat man es nicht verdient zu gewinnen", so Teamchef Hans-Karl Brütting.

Im Vorfeld wurde heiß diskutiert, wer gegen wen spielen wird. Man entschied sich, da Spitzenspieler Fabian Seitz ins Startpaar rutschte, taktisch Bernd Schwarz dagegenzustellen. Beide Akteure starteten nicht optimal, Schwarz verschenkte aufgrund eines Anwurfes in die Mitte den Satz mit 141:148. Auch die beiden folgenden musste der Adam-Riese Städter durch jeweils mageres Abräumen (139:146 und 135:154) abgeben. Lediglich die letzte gewann er durch einen Neuner auf den letzten Würfen (150:143). Dennoch standen mit 565 Kegeln nur 26 weniger an der Tafel als bei Seitz, der diesmal bei 591 Kegeln hängenblieb. Dank Jürgen Zeitler blieb das Spiel in dieser Phase offen. Er gewann die erste Bahn (156:154) gegen Reiner Buschow. Dieser verletzte sich anschließend und wurde durch Mathias Dirnberger ersetzt. Nun ging es hin und her zwischen den beiden, der Satz endete remis bei jeweils 155 Kegeln. Zeitler setzte anschließend mit 175 Kegeln ein Zeichen (Dirnberger 143). Nur die Schlussbahn setzte der Staffelsteiner in den Sand, sodass Dirnberger mit 158:139 noch ein paar Kegel gutmachte. Unterm Strich gewann aber Zeitler (625 Kegel) das Duell.

Stimmen zum Spiel

Torsten Reiser: „Sicherlich haben wir unter unserem Niveau gespielt. Aber wir sind auch nur Menschen und keine Maschinen. Insbesondere muss man mal nachdenken, was wir schon erreicht haben. Wer dachte schon, dass wir gegen Zerbst gewinnen würden und Herbstmeister werden. Das ist schon ein Erfolg für unsere Mannschaft. Aber nun müssen wir wieder von Spiel zu Spiel denken und an unseren „Schwächen" arbeiten. Unser Saisonziel, auf dem Podest zu landen, ist weiterhin realisierbar – und dafür werden wir kämpfen."
Mit 1:1/-11 galt es in der Mittelpaarung Gas zu geben und einen Vorsprung herauszuholen. Der sonstige Startspieler Torsten Reiser legte mit 163 gut vor, sein Gegenpart Ronald Endras kam mit 139 Kegel nicht annähernd heran. Auch Jaroslav Hazva hatte mit 144:128 gegen Pointinger die Nase vorn – der SKC ebenfalls. Reiser kam mit der weiteren Bahn nicht ganz zurecht und blieb bei 137 Kegeln hängen, was Endras durch 141 Kegel zum Satzausgleich nutzte. Da Hazva mit 164:149 auf 2:0 erhöhte, baute der SKC seinen Vorsprung leicht aus. Jedoch steigerte sich Pointinger erheblich (163:147, 165:152). Letztlich entscheiden zwei Kegel den Mannschaftspunkt (607:605) zugunsten des SKC. Auch Endras steigerte sich, doch Reiser holte Satz 3 mit 164:155, um die Schlussbahn mit mageren 139:164 regelrecht zu verschenken. Geradeso ging der Mannschaftspunkt durch das bessere Gesamt (603:599) dennoch an den Staffelsteiner.

Der SKC führte 3:1 in den Duellen, SChwabsberg aber fünf kegel mehr. Dem Schlusspaar stand ein Nervenkrieg bevor. Doch den erstickten Damir Cekovic und Timo Hehl mit einer glänzenden Vorstellung. Beide gewannen ihre Auftaktsätze und setzten sich ab. Völlig desorientiert spielte Florian Bischoff. Mit 134,118 und 136 hatte Cekovic (153, 154, 151) ein leichtes Spiel, um das Duell vorzeitig zu sichern. Lediglich auf der letzten Bahn ließ Bischoff sein Können aufblitzen und gewann 179:158. Die Hoffnung auf ein Unentschieden lag auf den Schultern Cosmin Craciun. Doch nach zwei Bahnen lag er 0:2 und 35 Kegel zurück. Die folgenden Satzsiege des Badstädters (146:143 und 141:140) fileen nicht hoch genug aus, um in den Gesamtkegeln wirklich noch einmal heranzukommen (am Ende 569:600).

Am Ende hieß es dann 3:5 aus Sicht der Staffelsteiner Kegler. Nun gilt es in der kurzen Winterpause die ein oder andere Trainingseinheit zu absolvieren um am 9. Januar wieder angreifen zu können.

SKC




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